Genial im Duett
Durch Nacht und Wind (Goethe und Schiller ermitteln)„Mag die Nachwelt uns verdammen - jedoch hätten wir erneut die Wahl, wir würden ein 2tes Mal genauso handeln.“ Ein kryptischer Satz, mit dem Friedrich Schiller sein Vorwort zu seiner im Jahr 1799 verfassten ...
„Mag die Nachwelt uns verdammen - jedoch hätten wir erneut die Wahl, wir würden ein 2tes Mal genauso handeln.“ Ein kryptischer Satz, mit dem Friedrich Schiller sein Vorwort zu seiner im Jahr 1799 verfassten Niederschrift beendet! Was mag wohl dahinter stecken?
Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe wird beauftragt, den äußerst mysteriösen Mord an Großherzog N., der sich mit seiner Familie im Schloss Belvedere nahe Weimar aufhält, zu klären. Sein Freund Schiller, der später die Ereignisse aufzeichnet, begleitet und unterstützt ihn bei den Nachforschungen. Dabei scheint ein kostbarer, jedoch mit einem schrecklichen Fluch beladener Ring eine entscheidende Rolle zu spielen.
In nostalgischer Aufmachung präsentiert sich Stefan Lehnbergs Buch über „die criminalistischen Werke des Johann Wolfgang von Goethe“ ; das Cover zeigt die Silhouetten des Ermittler-Duos, und der Titel ist in alter Frakturschrift wiedergegeben. Einen kleinen Touch Altertümlichkeit verleiht Lehnberg auch seinem Stil: In seinen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil mischt er eine Andeutung an historische Schreibweise. Humorvoll-ironisch nähert sich Lehnberg den großen Literaten, holt sie von ihrem Dichterpodest und stellt sie mit ihren menschlichen Vorzügen und Schwächen dar. Schillers Kommentare, die kleinen Sticheleien und Zwistigkeiten zwischen den Poeten sowie die bunte Mixtur aus historischen und fiktiven Personen beleben den Kriminalfall und machen ihn „anders“. Und wer schon immer einmal wissen wollte, woher Goethes Roman „Hermann und Dorothea“ seinen Namen hat, erhält hier eine Erklärung.
Ein wirklich sehr unterhaltsames Büchlein!