Vielfältig, innovativ und doch irgendwie nicht meine Zutaten.
Salat satt
Das Buch „Salat satt“ von Amanda Hesser und Merrill Stubbes ist erschienen im Südwest Verlag und zeigt die Ideen ihres Blogs food52.com.
Salat ist mehr als nur reine Beilage oder Vorspeise, er hat ...
Das Buch „Salat satt“ von Amanda Hesser und Merrill Stubbes ist erschienen im Südwest Verlag und zeigt die Ideen ihres Blogs food52.com.
Salat ist mehr als nur reine Beilage oder Vorspeise, er hat das Zeug zum Hauptgericht. Das Besondere daran ist die Vielfalt und die unendlichen Möglichkeiten dank Zubereitung und spezieller Zusammensetzung mit Gemüse, Fleisch, Fisch, Reis oder Nudeln. Es entstehen unzählige Variationen durch die Art der Zubereitung, ob geschmort, gebraten oder mariniert, es wird fruchtig, knusprig, deftig oder frisch. Für jeden Geschmack und jede Zutatenvariante finden sich immer wieder neue Geschmackskombinationen, die man entweder zuhause genießen oder zur Arbeit mitnehmen kann.
Von den Ideen ihres Blogs food52.com inspiriert, füllten die beiden Autorinnen und Gründerinnen des Foodblogs dieses Buch über Salate. Beide haben bereits einige Kochbücher geschrieben.
Erstaunlich ist für mich besonders die Tatsache, dass die Autorinnen im Amerika einen Trend in Schulkantinen gesetzt haben, bei dem Salate gegen Junk Food antreten. Da hoffe ich mal auf gutes Gelingen.
Ihre 60 Lieblings-Rezepte verteilen sich auf sechs Kapitel. In diesen finden sich verschiedene Bausteine wie verschiedene Dressings und wie durch proteinreiche Zutaten der Salat zum Hauptgericht werden kann.
Einige Tipps sind hier wirklich außergewöhnlich, so werden Zutaten wie hart gekochte Eier in Dressings verwendet, die ich eher als Teil des Salates gewählt hätte. Außerdem gibt es Tricks, wie man Dressing, das zu süß, zu salzig oder zu fade geworden ist, wieder aufpeppen oder retten kann. Und wie der Umgang mit Kräutern und Gemüsen, das Pochieren oder Pellen von Eiern und das Ziehen von Keimsprossen funktioniert, wird ebenfalls verraten.
Nun aber zu den Rezepten, fast jedes einzelne Salatrezept wird auf einem Foto hübsch in Szene gesetzt, das Auge ist ja bekanntlich mit. Ich zähle mal kapitelweise einige ansprechende Rezepte auf.
1. Blattsalate:
- Grünkohlsalat mit gegrillten Pfirsichen & Aprikosen an Schinken (mit cremigem Käsedressing)
- Krautsalat mit Hähnchen
- Gemischer Salat mit Eierdressing
- Gedünsteter Endiviensalat mit Feta & Honig
2. Salat mit allerlei Gemüse:
- Spargelsalat mit Burrata, Radieschen & Gurke
- Salat von gegrillten Pilzen mit Feigen
- Ofenkartoffelsalat mit Senf-Walnuss-Vinaigrette
- Brokkoli-Linsen-Salat
3. Salate mit Getreide & Hülsenfrüchten
- Spargelsalat mit geröstetem Emmer
- Bulgur-Salat mit gegrillter Ratatouille
- Freekeh-Salat mit Fenchel & Räucherfisch
- Weiße Bohnen mit dreierlei Fenchel
4. Salate mit Pasta & Brot:
- Griechischer Nudelsalat mit Zitrone
- Pasta-Salat mit Ofentomaten
- Erdnuss-Nudel-Salat
5. Salate mit Fisch & Meeresfrüchten:
- Jakobsmuscheln auf schwarzen Linsen mit Knoblauch-Sesam-Bröseln
- Thunfischsalat mit Kräutern & Ptitim
6. Salate mit Fleisch:
- Melonensalat mit Chorizo
- Pikanter Geflügelsalat mit Reisnudeln
- Gegrillte Lammspieße mit Tomaten-Gurken-Salat
Ein nach Zutaten geordnetes alphabetisches Register beschliesst das Buch.
Mir haben auf Anhieb mehrere Rezepte gut gefallen, Shrimps mit Radicchio in einer Bacon-Vinaigrette klingt ja auch total lecker. Bei näherem Hinsehen stelle ich aber fest, dass der Radicchio gegrillt wird, ein Arbeitsschritt, der auch Zeit benötigt.
Ich mag die Idee, in Salaten seine Reste aufzubrauchen oder mit etwas sättigenden Zutaten zu einer Hauptmahlzeit aufzubauen.
Ob nun eine Mischung aus knackiger Rohkost oder Blattsalate mit einer Kombinationen aus gegrilltem Gemüse, Fisch oder Fleisch, hier kommt jeder auf den Salat-Geschmack. Doch jetzt kommt das große Aber, mich stört gewaltig, dass hier viel Grünzeug gebraten, gedünstet oder gegrillt wird. Das ist einerseits ein zusätzlicher Arbeitsschritt und andererseits werden die wertvollen Inhaltsstoffe durch Erhitzen zerstört. Den besonderen Vorteil an Salatkost empfinde ich in der rohen Form von Gemüsen und Blattsalaten, die noch alle Vitalstoffe und Vitamine enthält.
An den Rezepten ist ein wenig die amerikanische Note erkennbar, hier wird mit Maismehlbrot, Ahorn- und Granatapfelsirup gearbeitet. Doch man kann gut abwandeln und persönliche Vorlieben für das Topping oder das Dressing anwenden. Wenn in einem Kochbuch einige recht exotische Zutaten wie Limabohnen oder Thai-Auberginen und Mesquite- oder Hickory-Räucherchips oder Ptitim benötigt werden, ist das ziemlich unpraktisch für die alltägliche Küche.
Was mich auch sehr gestört hat, ist das Fehlen von Nährwertangaben und Zubereitungszeiten. In der heutigen Zeit ist das ein Muss und ich möchte gerade bei Salaten wissen, wie lange ich für die Arbeitsschritte benötige.
Interessante Rezeptideen für die Salat-Mahlzeit, denn Salat geht immer, hat viele Nährstoffe und ist so unglaublich vielseitig. Aufgrund der häufigen Zubereitung des Erhitzens ist dieses Buch aber eher nicht mein Fall.