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Veröffentlicht am 12.02.2019

Zeitsprünge, brutale Gewalt und ein schwer zu lesender Schreibstil machen diesen Krimi problematisch.

Die Stunde des Wolfs
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ch mag skandinavische Krimis und habe ich mich auf eine spannende nordische Lektüre gefreut. Allerdings hat mich dieses Buch nicht richtig packen können und der Protagonist ist auch kein Ermittler, für ...

ch mag skandinavische Krimis und habe ich mich auf eine spannende nordische Lektüre gefreut. Allerdings hat mich dieses Buch nicht richtig packen können und der Protagonist ist auch kein Ermittler, für den ich brenne.

Der Prolog ist richtig fesselnd, sehr grausam und man wird neugierig auf die weitere Handlung. Doch dann erschweren ständige Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit den Lesefluss und das Verständnis wird außerdem durch viele finnische Namen gestört, die man nicht immer richtig einordnen kann. Ein Personenregister hätte sich hier sehr angeboten.

Auch wenn ich mit einiger Spannung gelesen habe, so sind doch einige Szenen sehr brutal und wenn Neugeborene wie Müll entsorgt werden, kann ich vor Entsetzen kaum weiter lesen. Ich habe mich dazu regelrecht gezwungen, auch der Schreibstil liest sich nicht immer flüssig. Die Faszination für den Ermittler, die mich sonst bei Krimis immer so begeistert, war hier leider auch nicht gegeben. Lauri hat zwar eine entsetzliche Kindheit und leidet immer noch daran, aber er selbst hat auch Schuld auf sich geladen. Seine Tochter Aava lernt ihn erst im Laufe der Handlung kennen, er hielt sich aus ihrer Erziehung über 19 Jahre raus. So etwas macht einen Protagonisten nicht gerade sympathisch. Letztendlich hat er aber einen guten Job gemacht, auch wenn ich ihn als Journalist nicht unbedingt in der Rolle des Ermittlers sehe. Seine schlimmen Erlebnisse in der Kindheit und die schwierige Ehe mit Paula geben der Figur Ecken und Kanten. Er ist ein starker Charakter, der sich nach außen hart und unnachgiebig zeigt, aber im Innern eine verletzliche Seele besitzt. Trotzdem konnte ich mit der Figur nicht warm werden.

Die Handlung verläuft über die Schiene eines brutalen Verhalten wie es Wölfe in der Natur ausüben. Dieses Verhalten wird von dem Täter imitiert, bzw. nachgelebt. Auch das war mir zuviel und es erscheint mir in gewisser Weise unglaubhaft.

Ansonsten konnte mich die Schilderungen von Wolfsverhalten durchaus packen. Sie in Verbindung mit einem menschlichen Täter zu bringen, ist aber nicht mein Fall.

Ein Kriminalroman, mit dem ich meine Probleme hatte und der meine Erwartungen nicht erfüllen konnte.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Ein zauberhaftes Weihnachts-Buch zum Schmunzeln, Mitfiebern und Träumen!

Der Weihnachtosaurus
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Wenn Kinderbücher so spannend, lustig und auch anrührend schön geschrieben sind, machen sie nicht nur Kindern Freude.

Im Prolog erleben wir wie vor Millionen von Jahren ein Dinosaurierei im Meer versank ...

Wenn Kinderbücher so spannend, lustig und auch anrührend schön geschrieben sind, machen sie nicht nur Kindern Freude.

Im Prolog erleben wir wie vor Millionen von Jahren ein Dinosaurierei im Meer versank und durch die folgende Eiszeit eingefroren wurde.

Dann beginnt die Geschichte um den kleinen William Trudel, der allein mit seinem Vater zusammen lebt. Der arme William wird von seiner Klassenkameradin Brenda gemobbt, dabei ist er schon genug gestraft, seine Mutter ist verstorben und er sitzt im Rolli.

William schreibt seinen Wunschzettel und wünscht sich einen Dinosaurier, doch als er ihn dann am Weihnachtsabend wahrhaftig und lebendig vor sich hat, beginnt ein unglaubliches Abenteuer. Er besucht ein Museum, bekommt eine geheimnisvolle Zuckerstange und fliegt mit dem Weihnachtosaurus zum Nordpol. Es wird gefährlich, denn auch die fliegenden Rentiere des Weihnachtsmannes werden von einem bösen Jäger verfolgt.
Dieses Buch liest sich dank der flapsigen Sprüche und witzigen Ausdrücke sehr lustig und locker und bietet für Kinder eine richtig tolle Geschichte. Mit viel Trubel, Abenteuer und Spaß erleben Kinder den Weihnachtsmann mit seinen Helfern und Rentieren am Nordpol und werden davon träumen, auch mal mit einem Dinosaurier fliegen zu können. Aber die Geschichte beinhaltet auch ernsthafte Themen wie Mobbing, Einsamkeit und den Wunsch nach einer vollständigen Familie.


So ein schönes Buch für Kinder habe ich lange nicht mehr gelesen. Hier geht es um Gefühle, Familie, Freundschaft und um den Zauber der Weihnacht, die Wünsche wahr werden lassen kann.
Tom Fletcher nimmt Bezug auf Themen, die nicht die heile Welt widerspiegeln. Er zeigt Kinder, die ohne einen Elternteil aufwachsen und nimmt den Leser gleichzeitig in die magische Welt des Weihnachtsmannes und der reimenden Wichtel mit, wo sogar ein echter Dinosaurier leben kann.

Träume und Fantasie werden dadurch bei den Kindern geweckt und wer träumen kann, ist glücklich. Diese Geschichte passt wunderbar zur Weihnachtszeit, denn gerade dann werden Wünsche wahr.


Natürlich ahnt man als Erwachsener wie sich die Handlung entwickelt, aber die Art und Weise wie das geschieht ist wunderschön beschrieben.

Die einzigartig schönen Illustrationen von Shane Devries muss ich besonders erwähnen, sie geben den Figuren ein perfektes Gesicht und beim Lesen meint man dadurch einen Film vor sich zu haben.

Die 33 Kapitel eignen sich perfekt zum Vorlesen und am Ende des Buches gibt es ein Wichtel-Liederbuch und lustige Reime zum Üben.

Es ist ein zauberhaftes Weihnachts-Buch zum Schmunzeln, Mitfiebern und Träumen.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Überraschend skurriler Krimi mit reichlich Wortwitz

Auch Killer haben Karies
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"Auch Killer haben Karies" ist bereits der zweite Krimi von Isabella Archan um ihre Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff. Dieser Krimi erschien 2017 im Emons Verlag.

So hatte sich Dr. Leocardia Kardiff, Zahnärztin ...

"Auch Killer haben Karies" ist bereits der zweite Krimi von Isabella Archan um ihre Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff. Dieser Krimi erschien 2017 im Emons Verlag.

So hatte sich Dr. Leocardia Kardiff, Zahnärztin mit Spritzenphobie, ihr vielversprechendes Rendezvous mit Hauptkommissar Jakob Zimmer eigentlich nicht vorgestellt. Als sie beide gemütlich beim Brunch zusammensitzen, stört eine Leiche ihre Idylle. Fällt ihnen sprichwörtlich vor die Füße. Und als sich der vermeintliche Unfall als Mord herausstellt und aus der Toten ein Mann wird, ist Leos Neugierde nicht mehr aufzuhalten.

Bei diesem Krimi lerne ich die etwas chaotische, aber liebenswürdige Zahnärztin Leo Kardiff kennen, den ersten Band der Reihe kenne ich leider nicht. Doch ich habe mit den Figuren und der Handlung keine Verständnisprobleme gehabt.

Doch nun zum Handlungsverlauf. Leo hat reichlich in ihrer Zahnarztpraxis zu tun, ihre beiden pubertären Zwillinge nerven privat und für eine Romanze mit Jakob wäre sie eigentlich endlich bereit, doch dann platzt ein Mordfall in ihr Date. Leos Neugierde ist geweckt und so steckt sie mitten in einer eigenen Ermittlung, natürlich wird sie von Jakob immer mit den neuesten Infos zum Fall versorgt. Kurz nach dem Mord treffen mehrere Notfall-Patienten ein, die alle irgendwie mit dem Fall in Verbindung stehen. Zufall oder nicht, man kann sich vorstellen, dass sich hierunter auch der Täter befinden könnte.

Der Leser wird aus Leos Perspektive über ihre Erlebnisse und ihr fantasievolles "Kopfkino" informiert und gut unterhalten. Leo besitzt Wortwitz, eine unsägliche Spritzenphobie und Sehnsucht nach einem liebenden Partner an ihrer Seite. Da würde als Krimi jedoch auf Dauer langweilig wirken, deshalb gibt es interessanterweise auch Einschübe aus der Sicht des Täters. Das sorgt für spannendes Mitraten und doch bringt Isabella Archan mit raffinierten Wendungen immer wieder neue Verdächtige ins Rennen. Es wird nicht langweilig.

Für den besonderen Clou sorgen die bunt gemischten Charaktere. Sie wechseln von Normalos bis hin zu schrägen Typen und die Autorin hat hier vielfältig und gut skizziert und so wird man wunderbar unterhalten durch besondere Gewohnheiten, teils skurrile Eigenschaften oder einfach auch nur mit kölschem oder österreichischem Dialekt. Der Spaßfaktor kommt in diesem Krimi ebenfalls voll zur Geltung. Das bezieht sich auch auf die Reaktionen und Absonderlichkeiten wegen der Spritzen-Phobie von Leo. Wie sie so reagiert, haut zwar nicht die Patienten vom Behandlungsstuhl, aber als Leser ist man immer wieder überrascht.

Dafür ist die Krimihandlung an sich nicht besonders spektakulär, der Mord mutet etwas übertrieben sonderbar an. Wie die Figuren allerdings untereinander verbunden sind, erscheint immer wieder raffiniert durchdacht. Auch die abschließende Ermittlung bringt eine eingängige Erklärung mit sich, die ziemlich schlüssig ist.

Isabella Archan bringt mit ihrem erfrischenden Erzählstil und ihrem Blick für das Menschliche ein ständiges Bilderkino und einen fesselnden und doch humorvoll unterhaltenden Krimi zu Papier, der sich wunderbar lesen lässt, wobei sie die Spannung beständig auf einem guten Mittelmaß hochhält. Nachdem man den ersten Fenstersturz gerade verdaut hat, gibt es noch eine weitere Leiche, sodaß man weiter nach dem Täter rätseln kann.


"Auch Killer haben Karies" ist ein skurriler Kriminalroman, der mit seiner liebenswerten Protagonistin und anderen besonderen Figuren gut unterhält und auch spannungsmäßig einiges zu bieten hat. Hier erfährt man ebenfalls, was man mit einer Spritze doch alles erreichen kann.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Ein Aufruf zu Toleranz und freier Meinungsäußerung

Regenbogenfisch, komm hilf mir!
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"Regenbogenfisch, komm hilf mir" ist das zweite Bilderbuch der Reihe von Marcus Pfister aus dem NordSüd Verlag.

Ein kleiner Fisch hat seinen Schwarm verloren und möchte bei der Gruppe der schillernden ...

"Regenbogenfisch, komm hilf mir" ist das zweite Bilderbuch der Reihe von Marcus Pfister aus dem NordSüd Verlag.

Ein kleiner Fisch hat seinen Schwarm verloren und möchte bei der Gruppe der schillernden Fisch bleiben. Der Zackenbarsch duldet keine Fremdlinge im eigenen Schwarm und der Regenbogenfisch traut sich nicht zu widersprechen. Als aber ein Räuberfisch auftaucht und der kleine Fisch ihm allein ausgeliefert ist, nimmt der Regenbogenfisch seinen Mut zusammen und eilt dem kleinen Fisch zu Hilfe.

Auch dieses Buch ist wieder allerliebst anzusehen, durch die harmonischen Farben und die Glitzereffekte verlockt es zum Ansehen und Vorlesen.

Der Regenbogenfisch lebt mit seinem Schwarm in einer beschützenden Felsspalte im Riff . Als ein kleiner fremder Fisch bei den Glitzerfischen bleiben möchte, ist die Gruppe ablehnend und sie überlassen ihn allein seinem Schicksal. Dieses Misstrauen verwundert den Regenbogenfisch, er traut sich jedoch nicht, etwas dagegen zu sagen. Aber als Gefahr droht, schwimmt er dem Kleinen zu Hilfe.


Dieses Buch ruft zu Toleranz und Hilfsbereitschaft auf. Hier wird Kindern klar gezeigt, dass Andersartigkeit und Fremdheit auch überwunden werden kann. Der Einzelne, in diesem Fall der kleine Fisch, kann nichts für seine Individualität und fühlt sich in einer Gruppe natürlich auch sicherer und wohler. Natürlich greift der Regenbogenfisch helfend ein, als ein Räuberfisch auftaucht und alle und ganz besonders den Kleinen bedroht.

Man kann auch mal seine eigene Meinung äußern, auch wenn es der Allgemeinheit vielleicht nicht gefällt.


Marcus Pfister ist hiermit ein wunderbares Kinderbuch mit schönen Bildern gelungen, das zu Toleranz und der eigenen Meinungsäußerung aufruft.
Ein Muss für jede Kitagruppe oder Grundschulklasse!

Veröffentlicht am 11.02.2019

Eines der schönsten Bilderbücher und auch noch sehr lehrreich für die Kleinen

Der Regenbogenfisch
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Das wunderschöne Bilderbuch "Der Regenbogenfisch" von Marcus Pfister erschien im NordSüd Verlag 1992 und es war eines der erfolgreichsten Bücher im Kinderbuchbereich.



Der Regenbogenfisch ist wunderschön ...



Das wunderschöne Bilderbuch "Der Regenbogenfisch" von Marcus Pfister erschien im NordSüd Verlag 1992 und es war eines der erfolgreichsten Bücher im Kinderbuchbereich.



Der Regenbogenfisch ist wunderschön anzusehen, es war das erste Buch, bei dem man mit hübschen und farbenfrohen Glitzerelementen gearbeitet hat. Schon allein daher ist der Fisch auch heute noch so beliebt.



Marcus Pfister erzählt darin eine Geschichte von einem wunderschönen Fisch, der aber sehr einsam ist. Weil der Regenbogenfisch aber ein mitfühlender und hilfsbereiter Fisch ist, verschenkt er einige seiner Glitzerschuppen und gewinnt dadurch viele neue Freunde.

Die Themen vom Teilen und von Solidarität untereinander kann man kleinen Kindern mit diesem Buch schnell und äußerst überzeugend verständlich machen. Schon allein darum lieben den Regenbogenfisch groß und klein. Mit Freundschaft geht alles besser und niemand möchte gern allein sein. Das verstehen auch Kindergartenkinder schon sehr gut.


Dieses Bilderbuch ist ewig aktuell und passt in jede neue Kindergeneration.
Und der herrliche Glitzereffekt ist das besondere Erkennungsmerkmal dieses einzigartigen Fisches, der alle Herzen auch mit seinem Charakter bezaubert.