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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2018

Die Queen of History hat mich wieder in ihren Bann gezogen!

Das zweite Königreich
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Auch mit diesem Roman hat Rebekka Gablé es geschafft, mich mit ihrer unvergleichlichen historischen Recherche und genialen Schreibkunst zu packen. Nicht nur die Schilderungen von politischen Intrigen, ...

Auch mit diesem Roman hat Rebekka Gablé es geschafft, mich mit ihrer unvergleichlichen historischen Recherche und genialen Schreibkunst zu packen. Nicht nur die Schilderungen von politischen Intrigen, königlichen Machtkämpfen und militärischen Streitigkeiten gehen ihr locker von der Hand, auch die Verknüpfung dieser geschichtsrelevanten Themen in einen unterhaltsamen Roman mit persönlichen Schicksalen und Problemen der armen Bevölkerung bringt sie ziemlich genau auf den Punkt und vermittelt dabei ein anschauliches Bild des damaligen Lebens. Die Lebensbedingungen werden hautnah erlebbar.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Caedmon of Helmsby, der als Sohn eines Angelsachsen und einer Normannin zunächst als Übersetzer, dann als Soldat und Adliger in William the Conquerers Dienst steht. Diese Figur hat Ecken und Kanten und man ist als Leser sofort auf seiner Seite. Wie er versucht, zwischen Engländern und Normannen zu vermitteln ist überaus lebendig und fesselnd beschrieben. Sein Kampf um die Liebe seines Lebens setzt noch Sympathiepunkte obendrauf.

Dazu begeistert ein intensiver und mitreissender Schreibstil der Autorin, der diesen umfangreichen Roman in kürzester Zeit verschlingen lässt.


Packende Unterhaltung, authentische Geschichtsinformationen und eine intensive Handlung: Mehr kann man von einem historischen Roman nicht erwarten. Daher vergebe ich 5 Sterne!

Veröffentlicht am 04.07.2018

Fesselnder Krimi vor landschaftlich schöner Kulisse Vietnams

Hanoi Hospital
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Dieser Krimi entführt ins exotische Südostasien mit seinem extremen Mix aus modernem Großstadttrubel und ländlicher Idylle im ruhigen Hinterland mit Reisplantagen und landschaftlicher Ursprünglichkeit. ...

Dieser Krimi entführt ins exotische Südostasien mit seinem extremen Mix aus modernem Großstadttrubel und ländlicher Idylle im ruhigen Hinterland mit Reisplantagen und landschaftlicher Ursprünglichkeit. Hier prallen Welten von moderner Marktwirtschaft und einfacher tradtioneller Landwirtschaft aufeinander.
Am Beispiel von Annes Familie wird ein deutliches Bild von dem Zusammenhalt und der konservativen Art der Großfamilien gezeichnet und man erfährt von medizinischer Korruption durch die Unterschiede von arm und reich. Anne hat durch ihre Prägung im westlichen Deutschland einen ganz klaren Blick auf die Unterschiede der Nationen und durch sie kann der Autor die Mentalität der Vietnamesen und die Unterschiede ihrer Lebensart gut aufzeigen. Aber sie ist auch in einem Konflikt aufgrund ihrer Identitätssuche. Daneben erfahren wir die Gedanken Einheimischer zu Auslandsdeutschen, sogenannten Expats wir Anne.


Die kriminelle Handlung ist spannend gestaltet und wird sehr logisch aufgebaut. Medizinische Versuche bringen Geld und Einfluss und durch Intrigen, Korruption und Medienzensur entsteht eine brisante Hintergrundszenerie, die fesselt. Gerade die finanziellen Unterschiede der Bevölkerung machen die armen Menschen zu einem Spielball krimineller Machenschaften, der erschüttert. Die medizinische Versorgung steht nur den Reichen ausreichend zur Verfügung. Arme Menschenleben gelten scheinbar nicht viel.

Es gibt drei Personen, die durch die Geschichte führen und somit ergibt sich für den Leser ein ausführliches Bild Vietnams. Anne hat den westlichen Blick, Linh sieht mit journalistischem Geschick auf Intrigen und Bestechungen und der Gelegenheitsarbeiter Tuan wird durch die Krankheit seiner Frau zum Spielball krimineller Energien.
Diese verschiedenen Perspektiven sind durch die jeweiligen Kapitel deutlich gemacht und führen spannend und abwechslungsreich durch den Krimi.

Der Schreibstil ist flüssig, klar und durch die vielen vietnamesischen Namen und Weisheiten sehr aussergewöhnlich und interessant. Gerade die detailreichen Beschreibungen der Umgebung und verschiedenen Schauplätze geben dem Ganzen ein fremdländisches Flair und beschreiben ein klares Bild des Alltagslebens, das mich in seinen Bann gezogen hat.

Die Krimihandlung hat mich sehr interessiert, aber es kam in der Mitte des Romans zu einem leichten Absacken der Spannungskurve und es gab einige konsturierte Zufälle, die mich gestört haben.

Eine Namensliste der verwendeten Personen und ein interessantes Glossar beschliessen das Buch. Gerade dieses Glossar hat mir gut gefallen und die Infos über Horoskop, Geistergeld, Ho Chi Minh und anderen Politikern, sowie über vietnamesische Gerichte bringen mir allgemeines Hintergrundwissen näher.

Ein interessanter Krimi mit einem brisanten Thema vor exotischer Kulisse in Vietnam, der aufräumt mit Vorurteilen über demütige asiatische Frauen und die finanziellen Unterschiede zwischen arm und reich deutlich macht.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Witzige paradoxe Verwechslungs-Komödie, etwas klischeebehaftet, typisch englisch!

The Importance of Being Earnest
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Die Gentlemen John "Jack" Worthing und Algernon Moncrieff sind Freunde und Lebemänner und um ihr Freizeitleben gesellschaftsfähig zu machen, erfinden sie beide Personen, um die sie sich kümmern müssen. ...

Die Gentlemen John "Jack" Worthing und Algernon Moncrieff sind Freunde und Lebemänner und um ihr Freizeitleben gesellschaftsfähig zu machen, erfinden sie beide Personen, um die sie sich kümmern müssen. Algernon denkt sich den ewig kranken Bunbury auf dem Land aus und Jack sorgt sich um seinen imaginären missratenen Bruder Earnest in der Stadt. Diese erfundenen Personen ermöglichen ihnen ganz nach Belieben dem öden Landleben zu entfliehen oder aber dort in Ruhe abzutauchen.

Jack hat das Anliegen, Zeit mit Algernons Cousine Gwendolen verbringen zu können, während Algernon sich in Jacks Mündel Cecily verliebt.
Es wird problematisch, denn beide stellen sich ihrer jeweiligen Angebeteten unter einem falschem Namen - Earnest - vor. Während die jungen Damen den Namen Earnest für eine sehr wichtige Voraussetzung halten, um einen Mann lieben zu können.


Diese humorvolle, manchmal regelrecht alberne Verwechslungskomödie hat inhaltlich keinen großen Tiefgang. Die Idee dahinter ist recht verrückt und mit Klischees und Konflikten nur so gespickt. Dennoch ist es ein unterhaltsames und humorvolles Stück, das gerade durch die sprachliche Umsetzung äußerst gelungen ist. Das liegt hauptsächlich an Wildes sprachlicher Fähigkeit und den kurzweiligen und geistreichen Dialogen und vielen Pointen. Es ist amüsant zu sehen, wie sich die Gentlemen aus ihrem Lügengebilde herauswinden.

Wenn man die bissigen Dialoge genauer betrachtet, zeigen sie unterschwellig eine Sozialkritik gegen die viktorianische Gesellschaft auf.
Ein unterhaltsames Theaterstück, dass am besten auf Englisch gelesen werden sollte. So kommen die herrlichen Dialoge und witzigen Pointen am schönsten zur Geltung.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Schwungvoll, amüsant und mit viel Wortwitz, die Krimihandlung ist beinahe nebensächlich!

Kreuzstich Bienenstich Herzstich
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Dieses Buch hat mich sehr erfreut: es ist so wunderbar ironisch geschrieben und hat immer wieder humorvolle Kapitelüberschriften und komische Polizeiberichte für die lokale Tageszeitung, da kann man immer ...

Dieses Buch hat mich sehr erfreut: es ist so wunderbar ironisch geschrieben und hat immer wieder humorvolle Kapitelüberschriften und komische Polizeiberichte für die lokale Tageszeitung, da kann man immer wieder lachen.
Folgende Beispiel als Zitate:
Spätestens mit den dritten Zähnen drängt es den Mann zur Zweitgattin!
Alle Lust und alle List wachsen auf der Weiber Mist!

Man wird hier auch von den Charakteren her gut unterhalten. Seifferheld ist ein ungewöhnlicher und schrulliger Typ und seine weiblichen Familienmitglieder sind allesamt durchgeknallt und machen ihm das Leben schwer. Besonders die Küche im Hause Seifferheld ist eine ganz besondere und besonders schwierig für den Hausherren. Was hier abläuft, ist sehr amüsant zu lesen.

Die unblutige Krimihandlung läuft allerdings mehr am Rande und ist eher schmückendes Beiwerk als Hauptthema.
Da steht das alltägliche Leben Seifferhelds mehr im Mittelpunkt und unterhält auch ganz prima. Die vielen Erlebnisse sind teilweise recht überspitzt dargestellt, so wie der Kochkurs für Männer oder Seifferhelds Stickerei.

Wie gesagt ist die Mordserie eher leicht und lustig zu beobachten, zu viele humorvolle Einlagen machen es einem schwer, hier kriminalistischen Ernst walten zu lassen.
Aber das hat mir gar nicht groß gefehlt. Ich wurde sehr gut unterhalten und habe diesen unkonventionellen Kommissar richtig gern gewonnen.

Dieser leichte Kriminalroman voller witziger Ironie macht einfach Spaß! Schwungvoll, amüsant und mit viel Wortwitz!

Veröffentlicht am 04.07.2018

Witziger Krimi mit tollem Lokalkolorit und sehr mitreißend geschrieben! Bitte mehr davon!

Mordsrausch
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In Maria Steinbach im Allgäu ist alles so ruhig, beschaulich und idyllisch. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn in der Dorfgemeinschaft gibt es so manchen Streithammel, Dauerlärmer und nymphomanische ...

In Maria Steinbach im Allgäu ist alles so ruhig, beschaulich und idyllisch. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn in der Dorfgemeinschaft gibt es so manchen Streithammel, Dauerlärmer und nymphomanische Ehefrau. Als der unbeliebte Harry Bröckle tot aufgefunden wird, beginnen Sissi Sommer und ihr Kollege Klaus Vollmer von der Kripo Memmingen zu ermitteln. Doch es gibt etliche Personen, die Harrys Tod verschuldet haben könnten. Er war wirklich kein netter Zeitgenosse. Was Sissi in diesem vermeintlich friedlichen Dorf alles aufdeckt, ist schon erstaunlich.

Dieser Krimi zeigt wunderbar das Leben in dem Allgäuer Dorf Maria Steinbach, in dem einige eigenbrötlerische Bewohner so ihre Geheimnisse haben und recht skurile Zeitgenossen leben. Die Feste sind ausufernd und mit gehörigem Alkoholkonsum, sodass manche Aussage vor der Kripo sehr fragwürdig erscheint. Wie der Mord dieses Dorf aufwühlt und die schöne Idylle nur noch landschaftlich erhalten bleibt, ist toll beschrieben. In diesem Dorf ist mehr los als man auf den ersten Blick sieht.

Der Mordfall ist brutal und könnte von vielen Personen begangen worden sein. Es wurde viel getrunken und so tappt Sissi von einem Verdächtigen zum nächsten. Erst allmählich entwickeln sich die Ermittlungen weiter und man ist als Leser lange auf der Suche nach dem Täter. Dieser Rausch ist wie ein Nebel, der sich langsam lichtet.

Wie die Personen im Buch charakterisiert werden, ist sehr unterhaltsam und ein genaues Bild bildet sich auch dort erst allmählich. Immer mehr Details zeigen schliesslich die wahren Charaktere und mit diesen eigenwilligen Personen ist man gut unterhalten.

Es ist nicht die Spannung, die diesen Krimi so außergewöhnlich macht, sondern der Blick hinter die Kulisse der Dorfromantik. Es tun sich hier wahre Abgründe auf.
Die Autorin überzeugt mit ihrem frischen und heiteren Schreibstil und zieht den Leser mit sich. Mit witzigen Dialogen und lockeren Bauernweisheiten wird der Berliner Kollege Klaus ein Sympathieträger des Krimis.

Dieser Lokalkrimi überzeugt mit skurilen Figuren, einem sympathischen Ermittlerduo und einem witzigen, mitreissenden Schreibstil! Ich möchte bitte mehr davon!