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Veröffentlicht am 20.06.2024

Ein hilfreiches Bilderbuch zum Thema Gefühle und Emotionen entdecken!

Und was fühlst du, Känguru?
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Für Kinder zwischen zwei und vier Jahren eignet sich das emotionsreiche Bilderbuch Und was fühlst du, Känguru? von Nora Imlau wird begleitet mit Illustrationen von Lisa Rammensee und erscheint im Carlsen ...

Für Kinder zwischen zwei und vier Jahren eignet sich das emotionsreiche Bilderbuch Und was fühlst du, Känguru? von Nora Imlau wird begleitet mit Illustrationen von Lisa Rammensee und erscheint im Carlsen Verlag.

Früh am Morgen wird Känguru Quirin wach, freut sich über den neuen Tag und springt zu seinen Eltern ins Bett. Doch dann übermannen ihn seine Gefühle. Die Hose zwickt, er will lieber noch puzzeln als sich anzuziehen und vor dem trubeligen Leben außerhalb des eigenen Zuhauses hat er Bammel. Aber Mama nimmt ihn in den Arm und später in ihren Beutel und die Gefühle beruhigen sich wieder.

"Komm mein Schatz, wir sind in Eile!" - "Ich will noch puzzeln! Tausend Teile!" Zitat

Gefühlsstarke Kinder und auch ruhigere Kinder haben mit ihren Emotionen zu kämpfen, denn diese Gefühle übermannen sie bei vielen Gelegenheiten und sie müssen erst einmal lernen, was da mit ihnen geschieht. Dieses Buch unterstützt das Kennenlernen von Emotionen und macht Mut, indem es Qurin mit seiner Gefühlswelt vorstellt, die sich nicht von der der Kinder unterscheidet.

Dieses niedliche Pappbilderbuch eignet sich durch die dicken Seiten wunderbar für kleine Kinderhände, die Reime sind genau auf den Alltag von kleinen Kindern abgestimmt und die gezeigten Emotionen kennen Eltern und Kinder aus ihrem eigenen Familienalltag.

Es ist eine Freude, die schön gereimten Texte vorzulesen und die liebenswerten Illustrationen aus dem Alltag der niedlichen Tierfamilie sind farbenfroh und hübsch anzusehen. Auf den Bildenr gibt es viel zu entdecken und die Emotionen werden gut erkennbar aufgezeigt. Es ist beruhigend zu sehen, dass Quirin von seinen Eltern aufgefangen wird und Kinder erkennen sehr klar die ausdrucksstark gezeigten Gefühle und Emotionen. Freude, Aufregung, Ungeduld, Angst, Tränen, Enttäuschung und erwachender Mut werden dank Quirin hier sehr erkennbar transportiert.

Alle Kinder müssen lernen, ihre Gefühle zu verstehen, sie anzunehmen und damit umzugehen. Das ist eine Entwicklung, die gerade im frühen Alter zur Eigenwahrnehmung und zum Aufbau von Selbstbewusstsein wichtig ist. Auch die Erkenntnis, dass die Eltern trotz aller emotionaler Ausbrüche immer zu ihnen halten, wird im Buch sehr deutlich gemacht. Hier bietet das Känguru Qurin mit seinen Gefühlen die ganze Bandbreite an unterschiedlichen Emotionen an. Und daran erkennen besonders gefühlsstarke Kinder, dass es nicht nur ihnen so geht und identifizieren sich auf spielerische Weise mit Quirin. Das macht Mut, eigenen Emotionen gelassen entgegen zu sehen und auf den sicheren Hafen der elterlichen Unterstützung zu bauen.

Dieses liebevoll illustrierte Bilderbuchen macht die ganze Bandbreite von Emotionen sichtbar, die zum Kinderalltag gehören und lässt diese Gefühle besser verstehen.

Veröffentlicht am 20.06.2024

Pias persönlichster Fall und für mich der beste Band der Reihe!

Ostseerache
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"Ostseerache" von Eva Almstädt ist der dreizehnte Fall für Pia Korittki, die Buchreihe erscheint im Bastei Lübbe Verlag.

Vor zwölf Jahren kam im beschaulichen Niensühn an der Ostsee ein Junge auf grausame ...

"Ostseerache" von Eva Almstädt ist der dreizehnte Fall für Pia Korittki, die Buchreihe erscheint im Bastei Lübbe Verlag.

Vor zwölf Jahren kam im beschaulichen Niensühn an der Ostsee ein Junge auf grausame Weise zu Tode. Seine Freundin Flora Laubner wurde dafür verantwortlich gemacht. Als Kind war sie strafunmündig, doch dieses Unglück veränderte ihr Leben. Nun kehrt Flora zurück in das Dorf, weil ihre Mutter im Krankenhaus liegt und Hilfe benötigt. Die Schuld von damals ist nicht vergessen und so schlägt Flora von den Bewohnern viel Feindseligkeit entgegen. Dabei hat sie bis heute keine Erinnerungen an diesen schrecklichen Tag.

Kurz darauf wird die junge Nicole Mohr ermordet und Flora gerät sofort in den Kreis der Verdächtigen.

Pia Korittki untersucht den Mordfall und versucht, den alten Fall noch einmal genau zu durchleuchten, denn es gibt einige offene Fragen.


Der 13. Fall für Pia und ihren Kollegen Heinz Broders von der Lübecker Kriminalpolizei ist der vermeintliche Giftmord an Nicole Mohr. Doch je mehr Pia in diesen Fall eintaucht, umso mehr interessiert sie die Schuldfrage am Cold Case von Simon, der bei Würgespielen angeblich von seiner Freundin Flora zu Tode kam. Nach dem Tod von Nicole Mohr, wird Flora zu ihrer Mutter ins Krankenhaus gerufen und gerät mitten in der Nacht in einen merkwürdigen Unfall, bei dem sie leicht verletzt wird. Welches Spiel wird hier gespielt?


Pia Korittki wird eine Beförderung angeboten, die eine volle Stelle bedeuten würde. Deshalb zweifelt sie, ob dann noch genügend Zeit für ihren kleinen Sohn Felix übrig bliebe. Ihre Beziehung zu ihrem Freund Lars wird auf die nächste Stufe gestellt, doch dann gibt es etwas, das alles in Pias Leben durcheinander wirbelt.


Eva Almstädt hat mit "Ostseerache" einen sehr spannenden Krimi vorgelegt, bei dem sie einen aktuellen Mordfall mit dem Todesfall des Jungen Simon verknüpft. Es ist schon auffällig, dass gerade nach der Rückkehr von Flora, der angeblich Schuldigen am Tod von Simon, ein weiterer Mord geschieht.



In diesem Krimi gibt es zahlreiche Charaktere, die Eva Almstädt vielschichtig und erkennbar schildert und auch die Beziehungen zueinander gut sichtbar werden lässt. Es zeigt sich, wie Hass, Ablehnung und Angst im Dorf die Atmosphäre aufheizen und beim Lesen empfand ich für einige Figuren durchaus Sympathie, Mitgefühl und Verständnis.

Unter den gezeigten Personen entwickelt man eigene Tatverdächtigungen, sorgt sich um die angeblich Schuldige Flora, aber auch um die Ermittlerin, die einen privaten Verlust hinnehmen muss und dem Racheplan eines Straftäters ausgeliefert ist. Daneben sorgen alltägliche Vorgänge für vermeintlich ruhige Momente, die sich durch die Todesfälle und die Fülle an Vorkommnissen und Ereignissen in eine packende Szenerie mit enormem Spannungsbogen verwandeln. Diese Spannung hält bis zum Ende an und wartet mit einer überraschenden Auflösung auf, die man nicht so recht kommen sieht.

Im Nachhinein zeigt sich, wie genial Eva Almstädt die Handlung konstruiert hat, damit alles schlüssig und ohne offene Fragen endet.


Ein packender Krimi mit enormer Spannung und einem tragischen und sehr persönlichen Fall für Pia Korittki.

Veröffentlicht am 20.06.2024

Fesselnde Tätersuche vor schöner Urlaubsatmosphäre!

Lavendel-Sturm
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"Lavendel-Sturm" ist Carine Bernards 6. Band der Provence-Krimireihe um Lilou Braque, die im Knaur Verlag erscheint.

Lilou Braques Kollegin Valerie Cravasse hat den Verlust ihrer Schwester Angeline ...

"Lavendel-Sturm" ist Carine Bernards 6. Band der Provence-Krimireihe um Lilou Braque, die im Knaur Verlag erscheint.

Lilou Braques Kollegin Valerie Cravasse hat den Verlust ihrer Schwester Angeline zu betrauern. Da bei der Toten Partydrogen im Spiel waren, wird ihr Tod schnell als Drogenopfer abgetan. Die Untersuchungen zeigen aber auch andere Spuren. Angelines Bekannter Pascal ist kein unbescholtenes Blatt und wird schnell dem Täterkreis zugeordnet, doch kurz darauf wird auch Pascal ermordet und die Suche nach dem Täter wird zu einer fesselnden Suche, die mit vielen Spuren wie die berühmte Nadel im Heuhaufen verglichen werden kann. Lilou verfolgt alle Spuren und hofft, die Verdachtsmomente gegenüber ihrer Kollegin Valerie lösen sich ohne stichhaltigen Beweis auf.


Auch in diesem Band entführt uns Carine Bernard in die Provence, sie zeigt bildhaft geschilderte Schauplätze und lässt anschaulich das Flair und die Küche der Gegend in ihre Krimihandlung einfließen.
Lilous Freund Simon betreibt ein Restaurant, wo Lilou oft in den Genuss der dort zubereiteten Gerichte kommt und mir beim Lesen Appetit machte.

Bei diesem Krimi sorgen die lebendig dargestellten unterschiedlichen Charaktere der Figuren für eine unterhaltsame Note und beim Lesen entwickelt man eigene Tatmotive oder mögliche Beweismittel in der Tätersuche.

Die Zusammenarbeit von verschiedenen Polizeibehörden sorgt für ein erhöhtes Aufkommen an unterschiedlichen Personen und Namen, die man erst einmal auseinanderhalten muss.

Und auch im Leben von Lilou gibt es einige Entwicklungen, die auf eine Festigung ihrer Beziehung zu Simon hinweisen. Die Renovierung ihres Hauses übernimmt der fleißige Restaurantbesitzer natürlich auch mit Hintergedanken auf eine Familiengründung, was bei Lilou eher auf Abneigung stösst.

Der flüssige Erzählstil Carine Bernards lässt sich leicht und locker weglesen und ich habe gerne mitgerätselt. Doch die Autorin schickt ihre Leser dank geschickt gesetzter Wendungen und neuer Spurenlage häufig auf eine neue Fährte. Am Ende gibt es weitere Erkenntnisse, die man nicht vorhersehen kann und so endet die Auflösung auch mit einer Überraschung und einem Ermittlungserfolg für Lilou.


"Lavendel-Sturm" ist mit der Provence-Atmosphäre ein echter Urlaubskrimi, bei dem man sich gern auf die Suche nach dem Täter mitnehmen lässt. Gut geschriebener Unterhaltungskrimi für Krimi- und Frankreichfans.

Veröffentlicht am 20.06.2024

Es gibt bessere und spannendere Krimis von Indriðason!

Kälteschlaf
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"Kälteschlaf" ist der Band der Erlendur-Reihe von Arnaldur Indriðason, die bei Bastei Lübbe erscheint.

An einem kalten Herbstabend wird an Islands geschichtsträchtigem See von Þingvellir die Leiche einer ...

"Kälteschlaf" ist der Band der Erlendur-Reihe von Arnaldur Indriðason, die bei Bastei Lübbe erscheint.

An einem kalten Herbstabend wird an Islands geschichtsträchtigem See von Þingvellir die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auf den ersten Blick ein Selbstmord, doch Kommissar Erlendur wird misstrauisch, als ihm der Mitschnitt einer Séance zugespielt wird: Kurz vor ihrem Tod hatte sich die Frau an ein Medium gewandt. Trotz seiner tiefen Skepsis gegenüber spiritistischen Praktiken geht Erlendur den Hinweisen nach und rührt dabei an ein gut gehütetes Familiengeheimnis, das die Jugend dieser Frau überschattet hat Ausgezeichnet mit dem Blóðdropinn, dem Isländischen Krimipreis

Kommissar Erlendur ist ein Eigenbrödler und hängt sich in den Fall einer jungen Frau, die angeblich Selbstmord begangen hat. Die Kollegen sehen keinen Ermittlungsbedarf, aber Erlendur forscht weiter nach, erinnert sich an einen alten Fall, in dem ein junger Mann starb und stellt Verbindungen her. Dabei stösst er auf grausame Erlebnisse und daraus folgenden tiefen Konflikten in den jeweiligen Familien.
Vor Jahren verschwanden junge Menschen und die Spuren wurden nie entdeckt, gibt es hier einen Zusammenhang?

Erlendur geht den Spuren eines Beweisstückes nach, dabei handelt es sich um eine Aufzeichung einer Séance. Mit diesem Medium führt der Krimi in eine mysteriöse Welt, die zwar für Isländer mit ihrem Glauben an Fabeln und mythologische Wesen zu ihrer Denkweise gehören, für mich aber einfach nicht fassbar und glaubhaft sind. Deshalb habe ich die Handlung auch nur halbherzig und ohne Überzeugung gelesen. Auch die Thematik der Nahtoderfahrung hat mich nicht so sehr interessiert.

In den Erlendur-Krimis gefällt mir der nüchterne Erzählstil und man erfährt einiges über die Landschaft und die Bewohner Islands. Gleichzeitig wirft man einen Blick in die persönliche Welt des Ermittlers, was ich normalerweise interessant finde. In Kälteschlaf lassen zahlreiche Dialoge zwischen Erlendur und seiner Tochter familiäre Spannungen sichtbar werden. Zusätzlich ist Erlendurs eigene Vergangenheitsbewältigung ebenfalls ein wichtiges Thema, was in diesem Krimi aber leider für langatmige Szenen sorgt, in denen die Fallaufklärung in den Hintergrund rückt und die Spannung deutlich darunter leidet.

Schade, "Kälteschlaf" konnte mich nicht ganz überzeugen, es gab einfach zu viele langatmige Szenen, die vom eigentlichen Fall abgelenkt haben. In der Reihe gibt es bessere Krimis!

Veröffentlicht am 20.06.2024

Dieses Buch über Geheimnisse der Natur macht neugierig auf eigene Erkundungen!

Warum hämmert der Specht?
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Im Penguin Verlag erscheint Manuel Larbigs Natur Führer "Warum hämmert der Specht?".

Manuel Larbig ist Biologe, Wildkräuternarr und Outdoorexperte und möchte Menschen für die Natur begeistern. In diesem ...

Im Penguin Verlag erscheint Manuel Larbigs Natur Führer "Warum hämmert der Specht?".

Manuel Larbig ist Biologe, Wildkräuternarr und Outdoorexperte und möchte Menschen für die Natur begeistern. In diesem Buch beantwortet interessante Fragen über Tiere und Pflanzen und lässt damit Kinder und Erwachsene tief in die Geheimnisse der Natur eintauchen.

Für Kinder ist die Natur voller Wunder, sie haben viele Fragen über Tiere und Pflanzen, manche können Erwachsene gar nicht genau beantworten. Was machen Schmetterlinge im Winter? Frieren Enten, wenn sie in kaltem Wasser schwimmen? und Welches sind die gefährlichsten Tiere in unserem Land? Diese und weitere Fragen erklärt Manuel Larbig mit dem nötigen Fachwissen und auf eine verständliche Weise. Dabei streift der Autor auch verwandte Themen und bindet seine Erklärungen umfassend in das Umfeld der Tiere und Pflanzen ein, sodass man einen guten Überblick erhält und das Zusammenspiel in der Natur deutlich wird.

Die Bandbreite reicht von Infos über tag- und nachtaktive Tiere, Bäume, Giftpflanzen und Moore, die grüne Farbe mancher Seen bis hin zu Wolf, Rotwild, Zecke oder Pilzen. Unsere eigene Umwelt wird genau vorgestellt und dieses Wissen regt an, sich für die Natur zu begeistern und sie schützen zu wollen.

Die Kapitel starten mit einer kurzen Antwort auf die jeweilige Frage und gehen dann mehr in die Tiefe und beleuchten den Hintergrund des betreffenden Themas. Diese Erklärungen sind mit Fachwissen gespickt, es gibt Abbildungen und Fotos, die alles anschaulich machen. Für Kinder sind einige dieser Ausführungen vielleicht noch etwas hoch gegriffen, doch Erwachsene können sich hier etwas aneignen und dieses Wissen an die Kinder weiter geben.

Besonders interessant sind die zu den Themen passenden Anleitungen für Experimente und Forschungserlebnisse, die man gemeinsam mit den Kindern vornehmen kann. Dazugehörige Mittel sind Lupe, Kescher oder Fernglas und ein Becherglas. Außerdem gibt es hilfreiche Tipps zum Draußensein mit Kindern, eine Übernachtung im Freien ist ein Abenteuer, das Kinder großen Spaß macht.

Mit diesem Buch entdeckt man die wunderbare Natur in der Theorie, das macht neugierig und die anregenden Praxistipps vom Autor inspirieren für eigene Erkundungen in Wald, Wiese und Moorgebiete.
Ganz viel Wissen über Tiere und Pflanzen, Seen und Wälder wird hier interessant zusammen gefasst und gibt so den Anlass, gemeinsam mit den Kindern diesen Wundern der Natur nachzuspüren.


Ein toller, anregender und wissenwerter Naturführer mit interessanten und lehrreichen Geheimnissen aus der heimischen Natur!