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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Zu viele unübersichtliche Beziehungsverflechtungen machen das Lesen nicht gerade leicht und das schadet der Spannung!

Deichmord
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Dieser Krimi führt wieder nach Stralsund und Umgebung und der regionale Aspekt wird vor allen Dingen in der Stimmung der Schauplätze am Meer und bei den kulinarischen Details aufgegriffen.

Die Idee mit ...

Dieser Krimi führt wieder nach Stralsund und Umgebung und der regionale Aspekt wird vor allen Dingen in der Stimmung der Schauplätze am Meer und bei den kulinarischen Details aufgegriffen.

Die Idee mit der Terrorwarnung hat mich sofort interessiert, diese Thematik ist extrem brisant und ich hatte gleich hohe Erwartungen an das Buch. Wie dann die Handlung mit diesem Thema verknüpft wurde, ist zwar raffiniert, aber doch eher unspektakulär zu nennen. Die Familiendramen der Nachwendezeit sind das eigentliche Thema.

Es geht mit den Ermittlungen zu sehr in die Vergangenheit, dazu müssen unzählige Personen befragt werden, das macht das Ganze doch eher mühselig nachzuverfolgen. Erst langsam erkennt man immer mehr Verbindungen unter den Befragten. Wer mit wem in Beziehung stand und welche weiteren Verflechtungen unter den Figuren bestehen, ist echt mühselig zu behalten. Dazu kommen noch die reichlich vorhandenen Ermittler, die allerdings im Anhang näher beschrieben werden. Auch wenn ich konzentriert gelesen habe, so fühlte ich mich teilweise wie in einem Ratespiel und dabei geht natürlich die Spannung doch sehr verloren. Für mich wirkten die Mordfälle eher mit zu vielen Verbindungen zusammenkonstruiert.


Leider konnte mich "Deichmord" nicht vollständig überzeugen. Auch fehlt mir der inhaltliche Bezug zum Titel völlig.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Der erste Band war um Längen besser

Tote Hunde beißen nicht
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Nachdem mir der erste Band so toll gefallen hat, habe ich mich schon auf Bröhmann und seinen neuen Fall gefreut. Mit etwas Dialekt gewürzt, einigen lustigen Szenen und einem Kommissar, dessen Frau im Knast ...

Nachdem mir der erste Band so toll gefallen hat, habe ich mich schon auf Bröhmann und seinen neuen Fall gefreut. Mit etwas Dialekt gewürzt, einigen lustigen Szenen und einem Kommissar, dessen Frau im Knast sitzt, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch.

Auch dieses Mal liest sich das Buch sehr humorvoll, man kann sich über die Bemerkungen von Bröhmanns Kindern amüsieren, der Vater ist wieder besserwisserisch wie man ihn kennt und es gibt auch einige unerwartete skurile Charaktere, die sehr schräge Ideen und Aktionen starten.
Doch leider ist die Krimihandlung äußerst dürftig, es geht vor lauter Nebensächlichkeiten doch die Spannung flöten.

Mir gefällt Bröhmann trotz seiner doch recht unfähigen polizeilichen Ermittlungserfolge, denn er ist einfach ein lieber Kerl und macht es sich mit der Erziehung seiner Kinder nicht leicht und versucht ihnen die Mutter zu ersetzen. Auch seine Angst um seinen verschwundenen Vater ist spürbar, er ist eben ein echter Familienmensch.

Was Dietrich Faber hier allerdings an Nebenfiguren so anbietet, ist schon eher Klamauk zu nennen. Hier überbieten sich die Charaktere fast an schrullenhaftem Verhalten und ich finde sie recht überzeichnet.

Was mich aber am meisten stört, ist die Tatsache, das hier ein Mobbing-Opfer auch noch als Prügelknabe der Polizei herhalten musste und am Ende auch einige Fragen offen geblieben sind.
Ich habe das Buch sehr unterhaltsam gefunden, hätte mir aber mehr Krimitiefgang gewünscht.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Ein wenig Liebesgeschichte, sommerbunte Gartenszenen, etwas Trauerbewältigung, Kindermund; von allem etwas und unterhaltsam zu lesen

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
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Lilian ist Illustratorin in einem Verlag, sie hat zwei kleine Töchter und ist seit 4 Jahren verwitwet. Noch immer hat sie den Tod ihres Mannes nicht verkraftet. Erst als ihre Chefin sie zu einem Gärtnerkurs ...

Lilian ist Illustratorin in einem Verlag, sie hat zwei kleine Töchter und ist seit 4 Jahren verwitwet. Noch immer hat sie den Tod ihres Mannes nicht verkraftet. Erst als ihre Chefin sie zu einem Gärtnerkurs anmeldet, beginnt sich Lilian wieder zu öffnen. Die Schönheit der Natur und die Möglichkeit, selbst im Garten aktiv werden zu können, bringt für sie viel positive Energie mit sich. Der Kursleiter ist ein wichtiger Kunde und gleichzeitig auch ein sympathischer Mann. Gemeinsam mit ihrer Schwester Rachel und den Kindern stürzt sie sich in das Abenteuer Garten. Was es dort nicht alles zu bestaunen gibt: Würmer, Baumwurzeln, Radieschen und Unkraut. Der Kurs bringt Lilian aber auch neue Freunde und so langsam vergeht auch der größte Schmerz.

Man merkt Lilian ihren Kummer um ihren verstorbenen Mann sehr an. Innerlich hat sie sich noch längst nicht mit seinem Tod abgefunden, denn gerade ihre Kinder erinnern sie tagtäglich an Szenen aus ihrem Familieleben. Wie soll sie diese Trauer nur bewältigen?
Diese Geschichte ist nicht kitschig, sie ist an einigen Stellen sogar humorvoll und durch die vielen Gartentipps, die die Kapitel einrahmen auch sehr zum Thema passend gelöst. Man erfährt hier
z. B. Wie man Kürbisse oder Tomaten zieht oder wie man mit lästigen Insekten seinen Frieden schliesst.

Der Schreibstil ist flüssig, ein wenig humorvoll und lässt sich gut lesen. Man ist schnell in der Familie angekommen und lernt alle Personen kennen und besonders der Charme der kleinen Mädchen hat sie für mich zu den Sympathieträgerinnen des Buches gemacht.
Im weiteren Verlauf gefällt mir auch die Entwicklung Lilians gut, hier geht es im Großen und Ganzen um Trauerbewältigung, ohne zu melancholisch zu werden. Auch den Gärtnerkurs finde ich gelungen, er motiviert, selbst wieder im Garten tätig werden zu wollen.

Aber insgesamt flacht die Handlung nach einem starken Anfang leider auch ab. Es geht viel um Sex, jedenfalls wird dieser häufig erwähnt und die Charaktere sind mir zu glatt und positiv beschrieben. Einer übertrifft den anderen durch sein Aussehen, sein Auftreten und alle sind beneidenswert sexy. Solche Figuren passen eher in eine Doku-Soap als in einen Roman.

Wer einen leichten Sommerroman mit Trauerproblematik, Kindermund und Garten- bzw. Pflanztipps sucht, sollte sich dieses Debüt näher ansehen.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Tragisch, romantisch und auch lustige Kurzgeschichten für Zwischendurch. Kleine Ablenkung im Alltag!

Herzblätter
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Herzblätter
Herzblätter
Anna McPartlin
Rezension vom 22.05.2017 (101)

In "Herzblätter" geben sich 5 namhafte Autorinnen ein Stelldichein und erzählen kleine Geschichten vom Glück. Die Sammlung erscheint ...


Herzblätter
Herzblätter
Anna McPartlin
Rezension vom 22.05.2017 (101)

In "Herzblätter" geben sich 5 namhafte Autorinnen ein Stelldichein und erzählen kleine Geschichten vom Glück. Die Sammlung erscheint in einem wunderschön gebundenen Büchlein im Rowohlt Verlag.

Wege zum Glück gibt es viele.
Hier erzählen fünf Bestseller-Autorinnen von den Umwegen, die oft nötig sind, um das Glück auch zu erkennen.
Amüsant, gefühlvoll, nachdenklich, heiter.

In diesem Buch:
Anna McPartlin: «Das Sommerwunder»
Juliet Ashton: «Ein gutes Mädchen»
Mia Morgowski: «Ein Mann sieht rot»
Sofie Cramer: «Ein abgefahrener Sommer»
Britta Sabbag: «Sommer für Aussteiger»

Dieses Büchlein ist wunderschön, besonders mit seinen Herzen auf dem Cover vermag es sofort zu verzaubern. Kann das der Inhalt auch leisten?

Wie immer bei Sammlungen ist die Bewertung schwierig, denn nicht jede Geschichte, jeder Erzählstil stellt den Leser gleichermaßen zufrieden.
Inhaltlich geht es um das persönliche Glück, aber auch um Krankheiten und Gefühle und besondere Erlebnisse.

Bei dieser kleinen Sammlung von fünf Geschichten hat mich "Das Sommerwunder" von Anna McPartlin am meisten berührt. Sie erzählt von Patricia, die gesundheitlich ein schweres Los gezogen hat, da hilft nur noch ein Wunder. Ihr Schicksal ist sehr tragisch, auch ist es sehr ehrlich geschrieben und zeigt die Situation ungeschönt. Dennoch wirkt die Erzählung nicht traurig und desillusioniert. Anna McPartlin hat ein Händchen für Geschichten, die das Leben schreibt.

Juliet Ashtons Geschichte liest sich wie ein Tagebuch mit Einblicken in Lebensabschnitte von Serena. Der Schreibstil ist toll, die Story hat auf mich einen etwas getrübten Nachgeschmack.

"Ein Mann sieht rot" ist der Knaller des Buches. Mia Morgowski zeigt den Selbstversuch eines Mannes mit Bräunungcreme, man kann sich schon vorstellen, dass hier nicht alles wie geplant abläuft. Ich habe mich gut amüsiert.

In "Ein abgefahrener Sommer" geht es um eine schicksalhafte Begegnung im Zug, die mir irgendwie bekannt vorkam. Dennoch wunderschön geschrieben und auf seine Weise eine traumhafte Story.

Britta Sabbag konnte mich mit ihrer Geschichte in eine lockere Sommerzeit hineinziehen. Heiter und unbeschwert ging es hier voran.

Diese Sammlung ist ein hübsches Geschenk für eine nette Freundin. Ob tragisch, amüsant, heiter oder nur unbeschwert, jede Geschichte hat ihre besondere Aussage.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Leichte Krimikost mit humorvollem Unterhaltungscharakter!

Tote Oma auf Eis
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Diesen humorvollen regionalen Küstenkrimi habe ich mir passend für meinen Urlaub auf Eiderstedt zugelegt. Es ist der zweite Band der Reihe um Oma Else, jedoch gut ohne Vorkenntnisse zu lesen.

Witzig, ...

Diesen humorvollen regionalen Küstenkrimi habe ich mir passend für meinen Urlaub auf Eiderstedt zugelegt. Es ist der zweite Band der Reihe um Oma Else, jedoch gut ohne Vorkenntnisse zu lesen.

Witzig, unterhaltsam und leicht kommt dieser Krimi daher. Der einfache Sprachstil liest sich flott, der O-Ton der Küstenbewohner wird gut getroffen und der Krimi ist einfach zu lesen.

Wie erwartet hat mich dieser Küstenkrimi gut unterhalten, besonders der regionale Aspekt hat mir gut gefallen. Krimitechnisch gibt es eher keine schwierige Ermittlung zu verfolgen. Eher zufällig löst Oma Else einige Fakten durch reine Beobachtung auf. Es herrscht für so ein kurzes Buch ein großes Personenaufkommen, ein nachfolgendes Personenregister bringt jedoch Ordnung und Erklärung in den Haufen.
Es sind die besonderen Charaktere, die mit typischen Facetten ihrer Sprache und Regionalität eine humorvolle Beobachtung ermöglichen. Man kann sagen, das die speziellen Dialekte der Nordfriesen und Bayern aufeinanderprallen. Auch die landestypische Kulinarik kommt nicht zu kurz. Friesentorte besteht aus Blätterteig, Sahne und Pflaumenmus. Nur in diesem Krimi wird dort Gift beigemischt.


Mir hat dieser Krimi eine Regenpause an der See versüßt und die humorvolle Beobachtung von Land und Leuten ermöglicht.