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Veröffentlicht am 08.06.2018

Puh, habe ich mich dabei gequält! Ich habe es entnervt abgebrochen!

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
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Dieses Buch lag im Urlaub im Bücherschrank und ich versprach mir davon ein intensives Spannungserlebnis.
Dahinter steckt die einer Weltuntergangsgeschichte und damit bietet sich eine gute Thrillergrundlage. ...

Dieses Buch lag im Urlaub im Bücherschrank und ich versprach mir davon ein intensives Spannungserlebnis.
Dahinter steckt die einer Weltuntergangsgeschichte und damit bietet sich eine gute Thrillergrundlage. Die Idee mit einem Stromausfall ist gut nachzuvollziehen und für alle Leser sicher ein Horrorszenario. Eigentlich eine ideale Grundlage für eine fesselnde Story, wie die Hacker die Energiequelle manipulieren konnten war auch genial erdacht, aber wie man dann daraus so ein langatmiges Buch schreiben kann, ist mir ein Rätsel.

Die Protagonisten finde ich recht oberflächlich gezeichnet, der Hauptfigur kam ich nicht sehr nahe.
Die etlichen Personen habe ich anfangs noch versucht, mit zu merken und konnte sie irgendwann nicht mehr auseinander halten. Das war aber auch für die Handlung gar nicht nötig.
Also dachte ich, es ist ein Fehler meinerseits und las weiter.

Doch das Buch ist überladen mit zu vielen Handlungssträngen. Hier wäre weniger doch mehr. Was hat z. B. die Fahrt der Protagonisten mit dem schienentauglichen LKW nach Brüssel für die Handlung zu bedeuten.

Dann wird das Grund-Thema auch zerfleddert, das heißt der totale Stromausfall wird nicht konsequent als Buchgrundlage weiter gearbeitet. Der Autor bringt Nebenhandlungen in Form von Familienhintergründen mit hinein, Beziehungsgeschichten und andere Belanglosigkeiten, die das Buch füllen, aber nur verlängerndes Beiwerk sind. Für die verheerende Situation des kompletten Stromausfalls eigentlich auch völlig irrelevant.
Der trockene Schreibstil ist für die technischen Gründe des Stromausfalls sicherlich ideal. Es kommt einer Abhandlung in einem Sachbuch oder Artikel in der Zeitung nahe. Doch für einen Thriller erwarte ich eine unterhaltsame Aufarbeitung des Themas, die mich mitreisst und in einen Lese- und Spannungsfluss bringt. Das war hier leider nicht der Fall.

Die Grundidee finde ich ideal ausgesucht und die dazugehörige Recherche ist lobenswert, aber bei der Umsetzung sehe ich doch Mängel.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Schade, aus diesem Buch hätte man mehr machen können!

Die Ländersammlerin
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Nina Sedano hat alle 193 Länder dieser Erde bereist. Das klingt gewaltig und ist auch in meinen Augen ein abenteuerliches Unterfangen. Doch damit steht sie nicht allein da. Es gibt inzwischen viele Menschen, ...

Nina Sedano hat alle 193 Länder dieser Erde bereist. Das klingt gewaltig und ist auch in meinen Augen ein abenteuerliches Unterfangen. Doch damit steht sie nicht allein da. Es gibt inzwischen viele Menschen, die "Länder sammeln"! Sie nennen es den "Weltenbummler Wettstreit der extrem Vielreiser". Meiner Meinung nach ein echt dekadentes Hobby, bei dem sicherlich viele Teilnehmer die Augen vor den jeweiligen politischen oder gesellschaftlichen Zuständen in den Ländern verschliessen. Doch das nur am Rande!


Dieses Buch hat mich leider enttäuscht. Dabei reise ich selbst gerne und erhoffte mir tolle Empfehlungen einsamer Landstriche und liebenswürdiger Menschen, toller Küche, exotischer Kulisse und vor allem interessante Sehenswürdigkeiten.
Mich erwartete statt dessen ein sprachlich nicht ganz ausgereifter Sprachstil einer in ihrer Berufswelt gefrusteten Frau, die es sich zum Ziel gemacht hat, 193 Länder zu sammeln.
Auch wenn ich Frau Sedanos Mut und ihre Beharrlichkeit gerade in Behördendingen für die Einreiseformalitäten bewundere, so vermisse ich doch intensive Erlebnisse und reine Freude am Erlebten. Es kam mir wie ein Abhaken und Sammeln der
Länderstempel im Pass vor.

Für die Länder Aserbaidschan und Usbekistan werden im Buch ein paar Seiten veranschlagt. Die Autorin berichtet von einem Hammelessen, von dem sie krank wurde und Fieber bekam. Natürlich tut sie mir leid, aber wer viel reist, muss mit so etwas rechnen.
Sie jammert ebenfalls über Mitreisende, die in Mehrbettzimmern bei ihrem Beisein ihr Liebesleben ausleben. Die Vorstellung finde ich auch schrecklich, aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, mich dort einzumieten.

Ich hatte mir vorgestellt, hier tolle Reiseempfehlungen oder abenteuerliche Erlebnisse zu finden, leider Fehlanzeige. Gut gefällt mir lediglich die realistische Darstellung der Reise in Nordkorea. Auch die Versuche, für bestimmte Länder, wie den Iran ein Reisevisum zu bekommen, sind aufschlussreich.
Das sind für mich jedoch keine relevanten oder auch hilfreichen Infos, da diese Länder für mich keine Reiseziele darstellen.


Glücklicherweise unterliege ich ja keinem Zwang zu reisen, sondern suche mir meine Ziele nach landschaftlichem Interesse und persönlicher Vorliebe aus. Ich muss nicht reisen, sondern ich darf!

Bei diesem Buch bemängele ich hauptsächlich die Art, wie sich Frau Sedano darstellt und wie sie erzählt. Beides wirkt aufgesetzt und ich empfinde kein sonderliches Interesse an ihrer Person und die Geschichten sind nicht spannend.

Wo bleibt die Reisefreude, wo sind die einzigartigen Erlebnisse, wo das Reisefieber? Es hätte ein tolles und interessantes Buch werden können. Ein echter Bestseller muss nicht unbedingt ein super Buch sein!

Veröffentlicht am 03.11.2017

die Emanzipation zur Zeit der Neandertaler

Mondscheintarif
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Cora Hübsch ist 33 und Single, dabei träumt sie vom Richtigen, vom Heiraten... Sie lernt Daniel kennen, verliebt sich in ihn und hat beim 2. Treffen Sex. Danach wartet sie auf seinen Anruf. Stundenlang...
Soweit ...

Cora Hübsch ist 33 und Single, dabei träumt sie vom Richtigen, vom Heiraten... Sie lernt Daniel kennen, verliebt sich in ihn und hat beim 2. Treffen Sex. Danach wartet sie auf seinen Anruf. Stundenlang...
Soweit so gut!

Dieses eindeutig als Frauenroman zu bezeichnende Werk(chen) hat ganze 142 Seiten. Davon fiebert Cora ganze 123 Seiten dem Sex mit Daniel entgegen, um diesen dann nur so am Rande zu erwähnen!!!!
Für mich ein "No go"! Wenn schon, denn schon! Und zwar mit Beschreibung!

Das Ganze wird im lockeren Umgangston mit einzelnen witzigen Bemerkungen erzählt. So für 2 Stunden leichte und sehr seichte Unterhaltung (Entschuldigung Herr Joop) - nicht mehr und nicht weniger.
Eine moderne Frauenseele kann ich beim besten Willen nicht entdecken!