Ein kurzweiliger Roman mit ernstem Hintergrund unter der Sonne Kaliforniens
MandelglückDer Roman "Mandelglück" von Manuela Inusa ist der dritte Band der "Kalifornische Träume"-Reihe, der im Blanvalet Verlag erscheint.
Sophie erbt die Mandelfarm ihrer Großmutter Hattie in der ländlichen ...
Der Roman "Mandelglück" von Manuela Inusa ist der dritte Band der "Kalifornische Träume"-Reihe, der im Blanvalet Verlag erscheint.
Sophie erbt die Mandelfarm ihrer Großmutter Hattie in der ländlichen Idylle Kaliforniens. Viele schöne Erinnerungen verbinden sie seit ihrer Kindheit mit dieser Gegend und mit Hattie. Doch inzwischen hat sie sich ein Leben als Restaurantleiterin aufgebaut, bei dem allerdings ihr Privatleben ziemlich leidet. Soll sie ihren Job kündigen und die Farm führen? Die Entscheidung ist nicht einfach, doch dank der Freundschaft ihrer Freundin Lydia aus Kindertagen und dem Auftauchen ihrer Jugendliebe Jack, findet sie schnell wieder Gefallen an dieser zauberhaften Gegend.
Die Geschichte wird wechselseitig aus Sicht der drei Frauen Sophie, Lydia und Alba in der 3. Person erzählt. Im Leben jeder dieser Frauen verstecken sich Licht und Schattenseiten und wir erleben, welche Wege zum Glück führen und welche Schicksale sich dahinter verbergen.
Nach Hatties Tod macht sich Sophie mit der Führung der Farm vertraut und findet sofort Anschluß dank ihrer Jugendliebe Jack und ihrer Freundin Lydia, die nie weggezogen ist und inzwischen drei Kinder hat und ihren zweiten Mann. Diese Freundschaften geben Sophie Halt und Unterstützung, die sie sehr zu schätzen weiß.
Lydia hat ihre große Liebe gefunden, die Probleme liegen bei ihr im Alltag mit den drei Kindern, besonders die pubertierende Gracie macht ihr Sorgen. Gracie ist ein aufmüpfiger Teenager, sie sehnt sich nach ihrem leiblichen Vater und macht daraus kein Geheimnis.
Alba ist eine junge Mexikanerin, die von ihrem Vater für Dollars und Zigaretten an einen alten kriegsversehrten Amerikaner verkauft, bzw. verheiratet wird. Mit dieser Ehe öffnet sich für Alba der Korridor zum amerikanischen Arbeitsmarkt. Doch so verlockend das aus der Ferne aussehen mag, es wird für sie die reinste Hölle.
Manuela Inusa haucht ihren Figuren immer wieder Leben ein, sie erscheinen mit Gefühlen, Hoffnungen und Sehnsüchten, aber auch mit Sorgen, die auch andere Frauen betreffen. Leider sind die Berührungspunkte der Frauen eher locker geknüpft.
Für mich waren nicht alle Frauen gleich interessant. Am meisten hat mich Albas Schicksal interessiert, ihr Leidensweg aufgrund ihrer Armut hat mich sehr berührt und tief betroffen gemacht. Mit Sophie habe ich nicht so viel anfangen können, ihre Suche nach Liebe ist eher seicht als interessant.
Mehr Anteil nahm ich da schon an Lydias Leben, wie sie ihre Patchworkfamilie auf die Reihe bekommt, ist nicht einfach, Unterstützung findet sie dabei von ihrem Mann Rex.
Die Mandeln spielen in diesem Roman natürlich eine große Rolle, wir erfahren einiges über die Produktion und Verarbeitunges und es gibt ein Rezept von Hatties leckeren Mandelplätzchen, wonach Sophie die ganze Farm absucht. Ob sie es am Ende findet, wer weiß! Für die Leserinnen gibt es dieses Rezept im Buchdeckel und im Anhang noch zwei weitere, die ebenfalls Mandeln enthalten.
Dieser Roman ist für mich nicht unbedingt ein Wohlfühlroman, viel mehr hat er den Anspruch, Problematik von mexikanischen Einwanderern aufzuzeigen. Viele versuchen auf illegalem Weg einzureisen, erhoffen sich gut bezahlte Arbeit und wollen mit dem Lohn ihren Familien in Mexiko helfen. Sie träumen von einem Leben im reichen Amerika, leider werden viele nicht glücklich, sondern ausgebeutet oder sind ohne Rechte ihrem Arbeitgeber hilflos ausgeliefert.
Dieser Roman ist Liebesroman und Spannungsroman zugleich. Das Schicksal Albas lag mir sehr am Herzen, die Sorgen der anderen Frauen verblassten dagegen fast gänzlich. Dennoch fühlte ich mich gut unterhalten.