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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2019

verloren wer-wie-was-wo

Verloren im Alltag
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Das Buch umfasst 13 Kurzgeschichten unterschiedlicher Autoren. Es sind kurze Texte die in der Gegenwart oder in der nahen Zukunft den Alltag dominieren können. Es wird ein Alltagsausschnitt dargelegt. ...

Das Buch umfasst 13 Kurzgeschichten unterschiedlicher Autoren. Es sind kurze Texte die in der Gegenwart oder in der nahen Zukunft den Alltag dominieren können. Es wird ein Alltagsausschnitt dargelegt. Dort wird der Leser zu einem beliebigen Zeitpunkt hineingezogen, und mit den verschiedenen Verhaltensmustern, gesellschaftlichen Aspekten und individuellen Problemen konfrontiert. Das relativ offene Ende der Geschichten ist auch gewöhnungsbedürftig.

DieTexte boten mir neue Perspektiven und Gedankenpiele zu unterschiedlichen Fragen an. Zum Teil wurden fiktive Szenarien entwickelt, die von der Realität längst überholt wurden. Manche Geschichte mit fiktiven Charakter ist heute in leicht abgewandelter Form schon real. Andere waren einfach zum Schmunzeln.

Es gab Geschichten, die mein Herz erreichten. Sie weckten Erinnerungen in mir. Andere begleiteten mich durch die nächsten Tage, bis ich ihren Kern für mich erklären konnte. Gemeinsam ist alle Kurzgeschichten das zentrale Thema einer düsteren Alltags- oder Zukunftsvision. Schön oder schön schwer waren die oft unerwarteten Auflösungen. Es ist sinnvoll zwischen den Geschichten eine Pause einzulegen, den in irgendeiner Form klingen sie nach.

Das Buch liest sich gut. Der Schreibstil ist so vielfältig, wie die daran beteiligten Autoren.

Wer gerne Vergleiche zu seinem Alltag zieht und sich fragt, ob es ihm , oder Menschen in seinem Umfeld ebenso ergehen könnte, der kommt hier auf seine Kosten und wird zum Nachdenken angeregt.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Irgendwann

Irgendwann vielleicht Wir
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Mary Kuniz hat mit Irgendwann vielleicht wir ein Buch verfasst, dass sich am besten mit den Augen des Herzens liest!

Die Charaktere sind geschickt ausgewählt. Da ist Helena, eine mutige, lebensbejahende ...

Mary Kuniz hat mit Irgendwann vielleicht wir ein Buch verfasst, dass sich am besten mit den Augen des Herzens liest!

Die Charaktere sind geschickt ausgewählt. Da ist Helena, eine mutige, lebensbejahende Frau, die ihren warmen Füsse gerne in offenen Schuhen spazieren trägt. In der Mitte ihres Lebens fordert das Leben von ihr Entscheidungen. Sie ist die Erbin ihrer Großmutter. Dann umwirbt sie ein wesentlich jüngerer Mann.

Jo, der jüngere Mann arbeitet als Schreiner. Er ist ein richtiger Frauentyp, aber Helena hat sein Herz angerührt.

In einer Randgeschichte nimmt ein weiteres Paar den Leser ein Stück weit mit auf seinen Weg.

Mary Kuniz beschreibt sehr einfühlsam die Liebe zwischen Helena und Jo. Sehr gut und sehr gerne habe ich die Protagonisten begleiten können. Ich hatte Anteil an ihren Gefühlen und konnte sie sehr gut nachvollziehen. Das Umfeld war realitätsnah und authentisch entwickelt. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und es bleibt bis zum Ende spannend. Dieses Buch wirbt für mehr Toleranz. Es hat , ist romantische und spannende Sequenzen. Ich empfehle das Buch deshalb gerne weiter..

Veröffentlicht am 23.10.2019

Emilies Weg

Der Zwilling von Siam
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Als dieses Buch angeboten wurde, sprach mich der Titel sofort an. Der Klappentext bestätigte dieses Gefühl. Jetzt kann ich sagen, dass mich das Buch sehr angesprochen hat. Zurück zur Geschichte:

Sie ...

Als dieses Buch angeboten wurde, sprach mich der Titel sofort an. Der Klappentext bestätigte dieses Gefühl. Jetzt kann ich sagen, dass mich das Buch sehr angesprochen hat. Zurück zur Geschichte:

Sie spielt in Bangkok im Jahr 1892. Die junge Hamburger Lehrerin Emilie Kolbe reist mit ihrem Vater nach Siam, um an der königlichen Schule zu unterrichten. Ihre Zwillingsschwester Marie ist dort verheiratet. Bei der Ankunft erhält Emilie die Nachricht, dass Marie tödlich verunglückt sei. Für die junge Frau und ihren Vater bricht die Welt zusammen. Emilie erholt sich von dem Schock beginnt mithilfe des Botanikers Johannes, dessen Wertschätzung sie gewann, die mysteriösen Umstände des Todes ihrer Schwester zu hinterfragen. Dabei gerät sie in ein gefährliches Netz aus Missgunst und Intrigen…

In die Story konnte ich sehr gut einsteigen. Der Schreibstil der Autorin entsprach meinen Erwartungen. Er fördert einen angenehmen Lesefluss und entspricht dem Genre. Dabei ist er informativ, und sehr gut recherchiert.

Neben der Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen, erfährt man auch einiges über ein fremdes Land und das Leben der Bewohner, zur damaligen Zeit.

Emilie, die Protagonistin war mir gleich sehr sympatisch. Ich konnte mich mit ihrem Denken und Handeln sehr gut identifizieren. Die anderen Charaktere sind entsprechend ihrer Aufgabe sehr passend gezeichnet. Die Storyline selbst war mitreißend bis zum Ende. Der Stil blieb immer interessant und informativ. Die Autorin baute geschickte Wendungen ein, die mich überraschten. Besonders mit dem Ende hatte ich nicht gerechnet.

Veröffentlicht am 23.10.2019

es war einmal

Bernstein
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Ein etwas anderer Roman. Er kann nachdenklich stimmen oder aufzeigen, dass es nicht für alles eine Erklärung gibt.

Im Sommer 2006 sollte Emma die Ferien bei ihrem Onkel in Ostfriesland verbringen, während ...


Ein etwas anderer Roman. Er kann nachdenklich stimmen oder aufzeigen, dass es nicht für alles eine Erklärung gibt.

Im Sommer 2006 sollte Emma die Ferien bei ihrem Onkel in Ostfriesland verbringen, während ihre beiden Freundinnen nach Frankreich campen fuhren. Emma war alles andere als gut drauf über diese Entwicklung. Aber welche Chancen hat ein 15 jährige? Doch dann lernt sie Mario kennen. Sie freut sich über einen gleichaltrigen Freund. Während eines Strandbummels findet Emma einen wunderschönen Bernstein.Damit verändert sich ihr Leben. Nachts hat sie seltsame Träume. Bei Tag sieht sie öfter einen Jungen, der sie zu beobachten scheint und schnell wieder verschwindet. Als er sich endlich zu erkennen gibt, kommt heraus, dass nur sie ihn sehen kann....

Mit diesem Jungen ist eine Aufgabe verbunden, der Emma sich mutig stellt. Die Autorin hat eins sehr leise und behutsame Umgangsweise der Jugendlichen miteinander und mit der Thematik des Buches gewählt. Es geht um die Frage: "Können Aufträge aus der Vergangenheit im Hier und Jetzt bedeutsam sein? Sara C. Schaumburg hat die mystischen Momente geschickt mit dem hier und jetzt verwoben. Es gibt eine Wirklichkeit, die wir mit all unserem Wissen nicht nachweisen können.Sie weist über uns hinaus.

Die Charaktere im Buch sind gut ausgestaltet. Teilweise auch angebunden an die alten Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben, weiter gegeben werden. Meist haben sie einen wahren Kern.

Die Autorin versteht es das heutige Leben mit der Vergangenheit zu mischen. Das Buch liest sich sehr gut, man kann es einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen. Ein Buch für ruhige Stunden, dass seinen Lesern noch Fragen zum Bedenken schenken kann.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Zurück ins Leben

Das Leben ist großartig – von einfach war nie die Rede
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Mich beeindruckte der Lebensmut und die positive Lebenseinstellung dieser Frau. Das Buch ist zudem vom flotten, pointierten Schreibstil des Ghostwriters Till Hoheneder mit geprägt. Die Kombination der ...

Mich beeindruckte der Lebensmut und die positive Lebenseinstellung dieser Frau. Das Buch ist zudem vom flotten, pointierten Schreibstil des Ghostwriters Till Hoheneder mit geprägt. Die Kombination der beiden steht für gute Unterhaltung.

Das Buch beginnt mit der Verfilmung von Gaby Köster`s Leben. Die Schauspielerin Anna Schudt verkörpert Gaby Köster. Dann steht die Verabschiedung ihres Sohnes Donald an. Er geht für eine Weile nach Südamerika.

Dann gewährt Gaby Köster den Lesern eine Art Rückblick auf ihr Leben seit dem ersten Buch. Die Finca auf Ibiza ist eine Art Regenerationsquell. Hier darf sie abschalten und sich erholen.Eine andere wichtige Kraftquelle ist der Kontakt zu ihren Hunden.

Die ganze Aufregung über die große und kleinen Debakel im Alltag ist teilweise nur schwer zu ertragen. Ein Mensch mit seinen Gefühlen ist doch kein Verpackungsmüll, den man in den Mülleimer packt, das ist doch Tinnef!" Weiter gibt es noch unterschiedliche Tipps zu verschiedenen Themen. Dazu gehören auch so Themen wie eigene Ängste überwinden, die Beziehung zur Männerwelt, etc. Treffen wie das regelmäßige Künstlerfrühstück dienen der Beziehungspflege.

Die zwischen einzelnen Kapiteln eingeschobenen Zitate von Freunden und Kollegen zeigen deren Sicht auf Gaby Köster. Ihr Sohn Donald ist mit seiner Meinung über seine Mutter auch vertreten.

Der Sprach- und Schreibstil von Till Hoheneder und Gaby Köster liest sich locker und flüssig. Die Seiten fliegen viel zu schnell dahin. Frau Köster verfasst den Text aus Ich-Perspektive. Dabei setzt sie natürlich ihr kölsches Mundwerk ein. Als Leser kommt man ihr und ihren Gefühlen, die sie so offen und miterlebbar beschreibt, sehr nah. Zusammen mit ihr darf ganz viel über sie gelacht werden. „Herrschaften hört ens“, ist ein Beispiel dafür, wie sie den Leser immer wieder mit einbezieht.

Auf ihre deftige Art und Weise erinnert sie vor allem Menschen mit Handicap daran, wie wichtig es ist immer nach vorne zu schauen. Nur wer sich bewegt bekommt eine neue Perspektive

Das Buch macht Mut und fordert heraus. Das Leben anpacken und sich immer wieder für den Blick nach vorne entscheiden.