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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2019

Mein Himmel

Der Himmel über Havanna
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Lisandra lernt auf Kuba am Strand Andy kennen. Er ist ein Deutscher, dessen Vater aus Kuba stammt. Sie würden gerne länger zusammen bleiben, als ein Anruf ankommt : Lisandras Großmutter Madelin geht es ...

Lisandra lernt auf Kuba am Strand Andy kennen. Er ist ein Deutscher, dessen Vater aus Kuba stammt. Sie würden gerne länger zusammen bleiben, als ein Anruf ankommt : Lisandras Großmutter Madelin geht es seher schlecht.
Bevor die alte Dame stirbt, vertraut sie Tochter und Enkelin ein Geheimnis, ihren Mann und Vater betreffend an. Während die Tochter an Fantasien glaubt, macht Lisandra sich nach dem Tod der Großmutter auf die Suche nach den Tagebüchern Madelins und folgt zusammen mit Andy den Spuren der Vergangenheit.

In diesem Buch wird der Leser mit dem Kuba der Gegenwart und dem Kuba der Revolution konfrontiert. Zwei Zeitebenen, zwei Liebesgeschichten. Beide verlaufen nicht gerade, besonders die zwischen Madelin und Robert berührte mich sehr.
Die Figuren sind lebendig, ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehbar. Der Stil ist sehr gut lesbar. Ich habe mit Madelin und Robert gelitten und verstehe Lisandras Interesse an ihren Wurzeln. Ich konnte mir beim Lesen gut vorstellen, wie schwer das Leben zu dieser Zeit war, und auch wie schwer es gerade für die Einheimischen heute noch ist.
Die landschaftlichen Beschreibungen waren einfach toll. Gerne möchte ich das Land selbst erspüren dürfen.

Es ist ein gelungener Roman, für alle, die Familiengeheimnisse lieben.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Meine Rolle als Frau und Mann

Endlich gleich!
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Die Autorin nennt ihr Buch eine "Emanzipatorische, feministische Streitschrift zu Geschlechterrollen in der Christlichen Lebenswelt. Ausgehend von den Themen Gott, Macht und Sexualität"

Beim Lesen wurde ...

Die Autorin nennt ihr Buch eine "Emanzipatorische, feministische Streitschrift zu Geschlechterrollen in der Christlichen Lebenswelt. Ausgehend von den Themen Gott, Macht und Sexualität"

Beim Lesen wurde mir noch einmal deutlich wie ich als Frau gerade durch diese drei Schwerpunkte beeinflusst wurde.Schon früh wurde ich, die heutige Seniorin, gerade der Prägung für die Rolle der Frau unterzogen. Ich lernt die entsprechenden Verhaltensmuster, die ich als Kind nicht hinterfragen konnte. Fraglos fügte ich mit in die weitere glaubens - und auch rollenrelevante Prägung. Erst als junge Frau lernte ich die emazipatische Seite meines Seins kennen. Es war ein weiter Weg, bis ich diese vorausschauende Prägung hinter mich lassen konnte. Mir wurde klar, dass es sich bei der Konditionierung auf ein bestimmtes Frauenbild auch um einen soziologisch geprägten Prozess handelt. Frauen brauchten einen langen Weg um erste Schritte in die Selbstbestimmung zu gehen.

Daneben gab es das Bild des Mannes, dass sich durch die Geschichte immer weiter von dem nur auf den Beruf und das Geldverdienen (Früher Jäger sein) weg entwickelte. Heute wächst bei Männern die Bereitschaft zur Teilhabe am häuslichen Leben. Wobei das traditionelle Bild noch überwiegt.

Die kirchliche Tradition ist objektiv betrachtet, frauenfeindlich zu nennen. Erst jetzt gibt es Strömungen sich mehr zu öffnen, vermutlich weile sich die transportierte Sicht immer weiter von der gelebten Realität entfernt.

Wenn ich die Bibel anhand der historisch- kritischen Methode heute lese, entdecke ich dass sich das soziokulturell geprägte Bild mit den Ergebnissen nicht mehr unbedingt deckungsgleich ist.

Jesus, der Feminist, wollte Frauen und Männer in seiner Umgebung. Er wieß ihnen Aufgaben zu, die sie bewältigen konnte. Die Bibel erzählt von vielen starken Frauen, die an ihrem Ort ihren "Mann standen".

Frau Veronika Schmidt plädiert in ihrem Buch dafür. Frauen und Männer, die gleichberchtigt neben - und miteinander unterwegs sind. Je weiter der Prozess fortschreitet, desto mehr Kraft können wir in die Bewahrung der Schöpfung stecken.

Für mich ist es ein bemerkenswertes Buch, dass zu Nachdenken über die eigene Rolle einlädt.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Zeit für Stille

Medizin aus der Stille
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In "Medizin der Stille" werden kurze Geschichten vorgestellt. Es sind persönliche Begegnungen und Erfahrungen, Gedanken und Bilder des Autors. Dazu gibt es ein paar allgemeine Weisheiten und auch Anleitungen ...

In "Medizin der Stille" werden kurze Geschichten vorgestellt. Es sind persönliche Begegnungen und Erfahrungen, Gedanken und Bilder des Autors. Dazu gibt es ein paar allgemeine Weisheiten und auch Anleitungen zur Meditation.
Ein wichtiges Thema ist die Überwindung des Dualismus. Das Buch ist aufgeteilt in viele kleine, gut zu lesen und gut zu verdauende Einzelgeschichten. Es geht immer wieder um die Sufi-Lehren, im Iran und anderswo.
Insgesamt, ein sehr weises, tiefes Buch, welches einem viel vermitteln kann, wenn man es im richtigen Moment in die Hände bekommt.

Die Gefahr solcher Bücher ist, dass sie Menschen in die Hand bekommen und nutzen wollen, die gerne die Stadien der Entwicklung, wo Auseinandersetzung und Differenzierung angesagt sind, umgehen würden. Weil die eigene Sozialisation recht schmerzhaft sein kann, und man sich den Energie neue Wege zu gehen gerne ersparen wollte.
Dieses Buch ist von einem Menschen verfasst worden, der sehr intensiv an seinem Vorankommen gearbeitet hat, der sehr viel lernte und jetzt eine Menge Wissen angesammelt hat. Er legt in "Medizin der Stille" die Philosophie seines gegenwärtigen Entwicklungsstandes dar. So gesehen ist es ein gutes Buch, welches einem viele sinnvolle Anregungen geben kann.

Das Buch ist so gemeint, dass man es in einem Moment der Ruhe zur Hand nimmt und eine Geschichte liest. Es soll einem helfen, sich bewußt zu werden, das Leben und den Moment zu schätzen und anzunehmen.I



Veröffentlicht am 29.09.2019

Aufbruch

Echo der Kirschblüten
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Ein berührend schönes Buch!!!
Amanaki bricht ohne Abschied mit seinem Katmaran von Tahiti zu einer Reise ins Unbekannte auf.

Während einer Rast auf den Cook Inseln begegnet ihm ein weiser alter Mann, ...

Ein berührend schönes Buch!!!
Amanaki bricht ohne Abschied mit seinem Katmaran von Tahiti zu einer Reise ins Unbekannte auf.

Während einer Rast auf den Cook Inseln begegnet ihm ein weiser alter Mann, der ihm Kraft für seinen witeren Weg vermittelt. Sein Weg führt ihm die reizvolle Landschaft deer Inseln sehr plastisch vor Augen. Er kann sich der Wirkung nicht entziehen.

Auf Neuseeland, seinem nächsten Stopp, lernt er unter anderem Ruby, eine junge Frau, kennen. Amanaki entscheidet sich Ruby einen Herzenswunsch zu erfüllen. Er reist mit ihr im Katamaran nach Japan zur Kirschblüte. Nach einigen turbulenten Ereignissen brechen die Beiden auf.

Die Reise hat für Ruby und Amanaki noch einige Begegnungen und Wendungen im Gepäck die nach und nach ans Tageslicht kommen.

Marcus S. Theis schreibt einen anrührenden und bewegenden Stil, der mich als Leserin emotinal sehr berührte. Es war eine große Freude dieses Buch zu lesen. Der Roman enthält sehr vielschichtige Poesie und philosophische Wendungen. Es ist ein Buch das sehr viel Persönlichkeit ausstrahlt. Es rührt an, bewegt und inspiriert zugleich.
Wir lernen was hilfreich sein bedeutet und doch gibt es Grenzen, die wir nicht überschreiten dürfen.

Die Charaktere des Buches sind sehr passend ausgewählt, sehr gut ausgestaltet, und erfüllen ihre ihnen zugedachte Aufgabe. Das Szenario Tahiti, Cook Inseln, Neuseeland und Japan bietet einen Hintergrund für den Roman, der zum Träumen anregt.

Der wunderbare Schreibstil des Autors läßt auf weitere Werke hoffen.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Die berühmte Stecknadel im Heuhaufen

Escherichia Coli Z
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Drei junge Frauen haben ihren Urlaub in einem Touristenresort in Marokko gebucht. Abends, beim tanzen fallen einer der frauen die leeren Augen ihres Tanzpartnes auf. Kurze Zeit später rastet der total ...

Drei junge Frauen haben ihren Urlaub in einem Touristenresort in Marokko gebucht. Abends, beim tanzen fallen einer der frauen die leeren Augen ihres Tanzpartnes auf. Kurze Zeit später rastet der total aus.

Etwa zur gleichen Zeit werden Karen und Martin, ein erprobtes deutsch-amerikanisches Ermittlerduo nach Marokko geschickt. Den Amerikanern ist ein Bakterienbaukasten abhanden gekommen. Das Risiko von Terroranschlägen steigt rasant, wenn der Kasten nicht wieder gefunden wird.

Der Autor scheibt einen einerseits wissenschaftlich sachlichen Stil. Allerdings kommen Humor und satirische Momente nicht zu kurz. Der Spannungsbogen bleibt durchgehend hoch. Dazu tragen auch die wissenschaftlichen Aspekte und die bildreiche Sprache des Krimis bei.

In dem Touristenresort treffen ganz unterschiedliche Interessen aufeinander. Einer möchte mit dem Tourismus Geld verdienen. Andere versuchen Veranstaltungen mit ihren Mitteln aufzupeppen. Von der Verseuchung haben sie keine Ahnung. Zu guter letzt gibt es noch islamische Aktivisten, die sich für ihre gute Sache engagieren.

Wie der Tag endet, ahnt in dem Touristenresort niemand. Karen und Martin gelingt es jedenfalls das Land rechtzeitig zu verlassen. Ihr Job, die Suche nach den Drahtziehern geht natürlich weiter.......