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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2020

Bukowski Lexikon

Notes on a Dirty Old Man.
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Das Cover zeigt die Person von der Frank Schäfer in seinem Buch erzählt, der Underdog aus dem Underground.

Frank Schäfer zeichnet zu den Buchstaben des Alphabets ein umfassendes Bild von Charles Bukowski. ...

Das Cover zeigt die Person von der Frank Schäfer in seinem Buch erzählt, der Underdog aus dem Underground.

Frank Schäfer zeichnet zu den Buchstaben des Alphabets ein umfassendes Bild von Charles Bukowski. Zu den einzelnen Buchstaben erzählt er aus dessen Leben. Gerade der Erzählstil gibt dem Buch die besondere Note. Die Buchstaben XYZ stehen für die Zeitleiste am Ende des Buches. Sie greift wesentliche Punkte seines Lebensweges auf. Zum Buch gehört auch eine Fotostrecke mit 20 Bildern, die verschiedene Fazetten des Charles Bukowski zeigen.

Ein gelungenes Werk, um eine schillernde Persönlichkeit kennenzulernen.

Veröffentlicht am 15.07.2020

Freundschaft - was ist das

Wozu wir fähig sind
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Wenn ich mir das Titelbild genau anschaue, sehe ich die kurzen Charakterisierungen der vier Personen. Im Roman von Laila El Omari sind es die Protagonisten. Die Beschreibungen lassen auf eine gewisse Dynamik ...

Wenn ich mir das Titelbild genau anschaue, sehe ich die kurzen Charakterisierungen der vier Personen. Im Roman von Laila El Omari sind es die Protagonisten. Die Beschreibungen lassen auf eine gewisse Dynamik in der Freundschaft schließen. Das von der Autorin entwickelte Szenario ist in sich schlüssig, aber auch vorhersehbar, zumindest aus der Sicht einer älteren Leserin. Einige der Szenen kommen für mich ein wenig konstruiert rüber, und entfalten deshalb nicht die gewünschte Wirkung.

Die einzelnen Kapitel erzählt die Autorin aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten. Eine markante Bemerkung ist die Überschrift, die im Kapitel eine Rolle spielt. Manchmal verwirrte es mich ein wenig. Ich lernte eine Fazette des Menschen kennen, dann kam wieder jemand anders. Erst als sich Kapitel zu bestimmten Personen wiederholten, wurde das Bild klarer. Überhaupt wird auffallend wenig auf den Punkt gebracht, gerade am Anfang des Buches wirkte das verwirrend. Die Dimension der Geschichte entwickelt sich erst nach und nach.

Insgesamt ist die Charakterisierung der Protagonisten eher an der Oberfläche geblieben.

Frau El Omari bemüht eine knappe, punktgenaue Sprache. Allerdings nimmt sie viel Emotion weg und wirkt etwas distanziert. Auf mich wirkte es wie "Kopf gegen Herz".

Insgesamt ist das Buch von einer inneren Spannung geprägt. Neben den erwähnten Punkten spielt sicher auch die Unwissenheit über die früheren Ereignisse eine Rolle. Die Gier nach Rache in der Gegenwart verdeutlicht das noch einmal.

Veröffentlicht am 11.07.2020

Geld

Alles Geld der Welt
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Mit seinem Buch "Alles Geld der Welt" hat Gerhard Loibelsberger einen historischen Roman geschrieben, der in Teilen in unserer Realität großen Anklang findet.

Der Autor entführt uns in die Zeit um 1870 ...

Mit seinem Buch "Alles Geld der Welt" hat Gerhard Loibelsberger einen historischen Roman geschrieben, der in Teilen in unserer Realität großen Anklang findet.

Der Autor entführt uns in die Zeit um 1870 nach Wien. DIE Stadt fiebert auf die Weltausstellung hin. In der Zeit hinterlässt Aaron Rosenstrauch, ein jüdischer Geldverleiher, seinem Sohn Heinrich von Strauch die Hälfte eines riesigen Vermögens. Seine Angestellten bekommen die andere Hälfte.

Sein Sohn eröffnet zusammen mit seinem Partner Ernst Xaver Huber ein Bankhaus. Daneben lässt er sich auf Börsenspekulationen ein. Während sein Partner sich in die Arbeit einbringt, ist Heinrich von Strauch eher anderen Interessen zugetan. Er ist der Frauenwelt sehr zugetan und wirft das Geld mit vollen Händen raus. Er investiert viel Geld in die Weltausstellung. Doch mit dem Börsencrash im Mai 1873 platzt die Blase....

Der Autor hat seinem Werk ein Verzeichnis historischer Persönlichkeiten vorangestellt. Am Ende gibt es ein Glossar der Wiener Ausdrücke. Nachdem ich mich in die Geschichte hinein gelesen hatte, flogen die Seiten nur so dahin. Der Autor findet einen fesselnden, bildhaften Stil mit dem ich gut in die Geschichte eintauchen konnte. Seine Beschreibung der damaligen Zeit und der Verhältnisse, nahm mich als Leserin gut mit ins Geschehen. Gier und Machthunger der Protagonisten ist nicht zu übertreffen. Ganz zu schweigen von Standesdünkel, windigen Spekulationen, Betrügereien bis hin zum sexuellen Missbrauch. Der Kern der Geschichte ist u.a. durch die Nähe der historisch belegten Personen recht real.

Die einzelnen Charaktere sind sehr vielschichtig, aber dennoch realitätsnah ausgestaltet. Als Leserin tauchte ich in eine illustere Gesellschaft ein. Ich versuchte mir ein Bild zu machen wer wen am schnellsten über den Tisch zog. Manche fingen sich auch in ihren eigenen Fallen aus Arroganz und Hochmut.

Ernst Xaver Huber agiert zwar schonungslos, aber eher im Verborgenen. Dagegen versucht Heinrich von Strauch seine jüdische Herkunft zu verleugnen. Frauen gegenüber verhält er sich oft völlig distanzlos.

Es sind allerdings nicht nur die beiden Protagonisten, sondern auch die verschiedenen Figuren die zum gelungenen Zeugnis der damaligen Zeit beitragen.

Ein sehr plastisch erzähltes Werk mit gutem Unterhaltungswert und Wiener Schmäh. So ganz leise hebt es den mahnenden Zeigefinger.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2020

Lebensabschnittsgefährtinnen

Eine wahre Freundin ist wie ein BH
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Das ansprechende Cover machte mich neugierig auf das Buch. Die beiden befreundeten Autorinnen haben sich in ihrem Werk dem Thema Frauenfreundschaften gewidmet.

Das Buch ist in fünf Kapitel unterteilt ...

Das ansprechende Cover machte mich neugierig auf das Buch. Die beiden befreundeten Autorinnen haben sich in ihrem Werk dem Thema Frauenfreundschaften gewidmet.

Das Buch ist in fünf Kapitel unterteilt die sich um Kindheit, Jugend, Erwachsen werden, die besten Jahre und Alter drehen. Freundinnen sind in allen Lebensabschnitten sehr wichtig. Der Aufbau ist angenehm chronologisch.

In den einzelnen Abschnitten warten die Autorinnen mit persönlichen Erfahrungen und Geschichten aus ihrem Umfeld auf. Sie schreiben einen zeitgemäßen, sehr angenehmen Stil. Die fünf großen Kapitel werden durch Untertitel ergänzt, die die Autorinnen im Wechsel verfassten. Mich regten die dargelegten Gedanken immer mal wieder zu träumen und auf die eigene Lebenszeit zurückschauen an. Dabei entdeckte ich viele Parallelen.

Die Geschichten über Freundinnen waren gut recherchiert und oft amüsant verarbeitet. Mich verblüfften manchmal auch die Gründe sich für die eine oder andere Freundin zu entscheiden. Allerdings ist nach eigener Überprüfung da wirklich was dran.

Am Ende des Buches finden sich noch Tipps und Tests rund um das Thema Freundschaft. Sie können es drehen und wenden wie sie wollen: Es ist eben nie zu spät für eine gute Freundin.

Veröffentlicht am 04.07.2020

Mörder oder nicht

So oder so ist es Mord
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Das Cover erweckt einen leicht gruseligen Eindruck und lässt schlimmes erahnen.

Dahinter hat die Autorin Anja Gust in einen verschachtelten Krimi mit viel Spannung bis Gruselfaktor eigentlich aktuelle ...

Das Cover erweckt einen leicht gruseligen Eindruck und lässt schlimmes erahnen.

Dahinter hat die Autorin Anja Gust in einen verschachtelten Krimi mit viel Spannung bis Gruselfaktor eigentlich aktuelle Themen versteckt. Die Geschichte dreht sich um politische Manipulationen, rechtliche Unzulänglichkeiten und ein korruptes System. Themen die in der heutigen Zeit sehr zu Nachdenken anregen.

Der Roman führt seine Leserinnen in die Gegend um Kiel. Wichtige Protagonisten sind Hauptkommissar Alex Knoblich und die zur Zeit bei ihm tätige Rechtsreferendarin Kathi von Hardenberg. Sie ist als Praktikantin angestellt. Im Rahmen ihrer Tätigkeit besuchen die Beiden den geistesgestörten Mörder Professor Berthold Wittenburg. Er hat den Mord an seiner Ehefrau Luise gestanden, und wurde inzwischen zu lebenslanger Haft mit Sicherungsverwahrung verurteilt.

Kathi darf ihren Chef Alex Knoblich zu einer erneuten Befragung in die Psychiatrie, wo er einsitzt begleiten. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten in der Aussage und leckt Blut. Zusammen mit ihrem Chef beginnen sie den Fall neu aufzurollen. So wie es aussieht hat Wittenburgs Tochter Solveig und ihr Lebenspartner, der Politiker Uwe Lindholm etwas zu verbergen.

Die Autorin hat vorne im Buch ein Personenregister eingefügt. Ich empfand es als hilfreich, weil ich die große Zahl von Charakteren so besser einordnen konnte. Die Charaktere sind ihrer Bedeutung nach unterschiedlich stark entwickelt. Teilweise sind sie mit sehr spitzer Feder gezeichnet, fast schon überzeichnet. Kathi und Alex durchlaufen eine sehr positive Entwicklung, die sie dann zum Ziel führt.

Daneben verwendet die Autorin noch ein ganzes Arsenal an geschickten Wendungen bis sich schließlich alles recht schlüssig auflöst.

Für meinen Geschmack hat die Autorin bei diesem Roman etwas zu tief in ihre Trickkiste gegriffen. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

Insgesamt hat mich die Geschichte sehr gut abgeholt. Nach einem eher mich verwirrenden Mittelteil wurde der Schluss noch sehr spannend.