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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2019

Begegnungen

Lady Sophia und die Schatten der Vergangenheit
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Das Buch ist der zweite, in sich abgeschlossene Band, der "Great Northern Shipping" Serie. Die Bücher bauen nicht aufeinander auf. Einige Protagonisten des ersten Buches kommen hier zurück.

Der Geschichte ...

Das Buch ist der zweite, in sich abgeschlossene Band, der "Great Northern Shipping" Serie. Die Bücher bauen nicht aufeinander auf. Einige Protagonisten des ersten Buches kommen hier zurück.

Der Geschichte beginnt in London im Jahr 1764. Es war noch eine Zeit, die die Menschen prägte und ihnen ein gewisses standesgemäßes Verhalten abverlangte.

Wir begegnen Lady Sophia, eine Frau, die unter den schlimmen Erfahrungen in ihrer früheren Ehe leidet.

Der männlich Gegenpart ist Lord Camerden, der durch seine Erlebnisse während des Krieges gezeichnet ist. Heute würde man von einer posttraumatischen Belastungsstörung sprechen.

Ihnen gemeinsam ist, dass sie sich gegen die Zwänge der damaligen Zeit zur Wehr setzen. Beide erkennen jedoch auch schnell das Band der gegenseitigen Anziehung und geben sich gegenseitig Halt. Diese Anziehung treibt sie dann in einen Strudel aus Intrigen, Verbrechen und Brutalität.

Die Orte der Handlung sind sehr plastisch beschrieben. Die vornehmen herrschaftlichen Häuser und öffentlichen Gebäuden stehen den Gassen mit den einfachen Häusern gegenüber.

Die Protagonisten sind sympatisch und tun einander gut. Was sich daraus entwickelt , konnten sie nicht vorhersehen. Die weiteren Charaktere sind angemessen beschrieben. Sie füllen die ihnen zugedachten Rollen sehr gut aus.

Der Stil des Buches lässt sich sehr gut und angenehm lesen.Ich konnte mit in das Geschehen eintauchen und die Lesezeit sehr genießen. Der Autorin ist ein geschickter Mix aus Emotionen und Spannung gelungen. Den hat sie in eine interessante Zeit mit sehr eigenen Regeln eingefügt. Die Grundproblematik ließe sich ohne weiteres auch in unsere Zeit übertragen.

Veröffentlicht am 03.12.2019

was ist los in Franken

Bülent Rambichler und der störrische Karpfen
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Hauptkommissar Bülent Rambichler hatte sich geschworen, nie mehr in seinem Heimatort zurückzukehren. Dann kommt es erstens anders und zweitens als er denkt. In Strunzheim wird der beliebte, zweite Bürgermeister ...

Hauptkommissar Bülent Rambichler hatte sich geschworen, nie mehr in seinem Heimatort zurückzukehren. Dann kommt es erstens anders und zweitens als er denkt. In Strunzheim wird der beliebte, zweite Bürgermeister kopfüber im Karpfenteich gefunden. Auf dem Allerwertesten wurde ihm eine bezeichnende Botschaft eingeritzt.

Als sein Vater noch in den Fokus als Verdächtiger gerät, muss er wohl oder übel die Ermittlungen übernehmen. Das fordert schon die Familienehre!

Die eingeleiteten Ermittlungen fallen nicht durch die Akribie der Ermittler auf. Es ist vielmehr die derbe, schon teilweise sehr primitive Sprache, die dieses Buch prägt. Der schenkelklopfende Humor und die Mundart ist ja noch in Ordnung, allerdings geht dabei das Sprachniveau ins Primitive. Da tue ich mich dann bei einem Ermittler schon schwer.

Die Handlung des Romans kommt erst langsam auf Touren. Die Ergebnisse fallen den Kommissaren eher zu. Dabei lassen sie die Fettnäpfchen auf dem Weg nicht unbedingt aus.Daraus entwickeln sich manch amüsante Situationen.

Die unterschiedlichen Charaktere des Romans wirken fast ein wenig überzeichnet, passen aber gut in eine Dorfgemeinschaft. Das Dorf und die Umgebung sind treffend und schlüssig beschrieben. Stückweise erinnern sie mich an "Das königlich bayrische Amtsgericht".

Insgesamt hat das Buch nicht meinem Geschmack entsprochen, aber es gibt sicher Leser denen es gut gefällt.



Veröffentlicht am 02.12.2019

die Teufelsbibel

Die Wächter der Teufelsbibel
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Dieses Buch ist der 2. Band der Trilogie um die Teufelsbibel.

Etwa zwanzig Jahre ist es her seit der Codex Gigas, die Teufelsbibel, von zwei Mönchen aus dem Verkehr gezogen wurde. Jetzt wurde sie gestohlen ...

Dieses Buch ist der 2. Band der Trilogie um die Teufelsbibel.

Etwa zwanzig Jahre ist es her seit der Codex Gigas, die Teufelsbibel, von zwei Mönchen aus dem Verkehr gezogen wurde. Jetzt wurde sie gestohlen und das Unheil beginnt von Neuem. Aufbewahrt wurde der Codex Gigas im Kuriositätenkabinett des toten Kaisers. Der Überfall war ausgesprochen brutal und blutig. Und genau so rasant geht es weiter. Es begegnen uns Bekannte aus dem ersten Band, aber auch neue Protagonisten kommen ins Spiel. Eine Gemeinsamkeit ist: Sie haben den Glauben an die Sache verloren oder noch nicht besessen. Der Glaube zieht sich als roter Faden durch diesen zweiten Teil. Ich sehe ganz klar, dass Glaube in dieser Zeit eine wichtige Rolle spielte. Vielleicht können uns die Gedankenspiele auch zum Nachdenken anregen.

Richard Dübell hat die einzelnen Charaktere sehr plastisch herausgearbeitet. Die meisten zeigen unterschiedliche Facetten ihrer Persönlichkeit. Der Leser findet schnell Kontakt zu ihnen .Die Handlung umfasst neben den historisch verbrieften Fakten und Personen auch erfundene Charaktere. Alles fügt sich in der Geschichte zusammen. Dabei verwendet er eine sehr bildhafte und facettenreiche Sprache ohne ins pathetische abzurutschen.

Wir sind in den Jahren 1612 - 1618. Die großen christlichen Kirchen entfernen sich immer weiter voneinander. Der dreißigjährige Krieg wirft erste Schatten. In der Geschichte finden wir eine wunderbare Mischung auf Fakten und Fiktion. Ständig wechselnde Perspektiven und Erzählstränge, die in einem Cliffhanger münden, tragen zu Steigerung der Spannung bei. Es entsteht ein Sog, der einen immer weiter lesen lässt.

Der Humor kommt in der Geschichte nicht zu kurz. Es gibt immer wieder Momente, die mich kräftig schmunzeln ließen.
Insgesamt ist Richard Dübell mit diesem zweiten Band der Trilogie "großes Kino"gelungen. Als Leserin wurde ich mit allen Sinnen angesprochen. Jetzt freue ich mich auf Teil drei.

Veröffentlicht am 01.12.2019

Der Beweis

Schatten der Erinnerung
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Amelie steht am Ende ihrer 5jährigen Haftstrafe. Eigentlich ist sie sich keiner Schuld bewusst. So lehnte sie auch die Haftverkürzung wegen Eingeständnis der Schuld ab.

Jetzt hat sie große Bedenken vor ...

Amelie steht am Ende ihrer 5jährigen Haftstrafe. Eigentlich ist sie sich keiner Schuld bewusst. So lehnte sie auch die Haftverkürzung wegen Eingeständnis der Schuld ab.

Jetzt hat sie große Bedenken vor dem wie die Freiheit wohl sein wird. Max ist ihr in den Jahren ein guter Freund geworden. Er besorgt ihr eine Wohnung und einen Job bei einem Anwalt. Die Wohnung erweist sich als Reinfall. Gerade als Amelie sie sich ansieht, findet man im Haus einen Toten. Mit der neuen Arbeitsstelle hat sie mehr Glück. Dann ist da auch ein Appartement, dass sie beziehen kann. Für Amelie beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Ihr wichtigstes Ziel ist der Beweis ihrer Unschuld.

Die Geschichte erzählt von Amelies Gehversuchen und Rückschritten auf dem Weg zu ihrem großen Ziel... Margarete van Marvik fand einen guten Weg, das Spannungsfeld zwischen Angst und Zielsicherheit der Amelie herauszustellen. Die Protagonistin ist einerseits sehr misstrauisch und vorsichtig bei ihren ersten Schritten in Freiheit. Dann schießt sie wieder über das Ziel hinaus. Die weiteren Charaktere sind sehr gut in das Setting eingepasst. Langsam Schritt für Schritt erschließt sich die Geschichte und rundet sich mit einem Erfolg und Neubeginn ab.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Charlottes Weg

Die hinreißende Lady Charlotte
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Folgen wir Carolyn Miller ins 17.Jahrhundert. Die Handlung beginnt im Jahr 1814. Wir lernen die junge Lady Charlotte kennen. Sie wird, wie es damals üblich war, mit einem Ball in die Gesellschaft eingeführt. ...

Folgen wir Carolyn Miller ins 17.Jahrhundert. Die Handlung beginnt im Jahr 1814. Wir lernen die junge Lady Charlotte kennen. Sie wird, wie es damals üblich war, mit einem Ball in die Gesellschaft eingeführt. Wir lernen Teile der Familie kennen. Charlotte ist jung, unerfahren und vom Fest ganz berauscht. Die Mutter führt ein strenges Regiment. Schnell ist klar, dass sie Ausschau nach einem geeigneten Heiratskandidaten hält. Schnell verliebt sie sich in den jungen Mann der ihr Avancen macht. Langsam lernt sie, dass Schönheit alleine nicht reicht. Ihre Mitgift ist für einige Bewerber sehr lukrativ. Die Eltern, besonders die Mutter, suggeriert ihr, dass Liebe bei der Partnersuche keine Bedeutung hat. Ein Titel und ein Erbe wären da schon wichtiger.

Charlotte schwankt zwischen ihren Wünschen und dem was von außen an sie herangetragen wird. Da hält der Herzog von Hartington um ihre Hand an. Seine erste Frau kam unter unglücklichen Umständen zu Tode. Das schürte die Gerüchteküche der High Society. Sicher ist er nicht der erträumte Märchenprinz! Dank der Unterstützung ihrer Cousine Lavinia, mit der sie eine innige Freundschaft verbindet, schafft es Charlotte aus wechselnden Perspektiven auf ihre Erfahrungen mit dem Herzog von Hartington zu schauen. Der hat zur Zeit einen harten Weg zu gehen. Charlotte entdeckt, dass tiefer Glaube Kraft in dunkler Zeit geben kann.

Ein wesentlicher Teil des Romans befasst sich mit dem Thema Liebe in viele Facetten. Auf der Rückseite heißt es: "Liebe ist so anders!"Genau das erfährt Charlotte jetzt an der Seite des Herzogs. Der Weg des Paares wird noch von der Vergangenheit des Herzogs tangiert, was ihn nicht leichter macht.

Die Autorin hat die Gepflogenheiten der damaligen Zeit sehr gut recherchiert. Damals hatte eine junge Frau wenig Entscheidungsfreiheit. Den Eltern war es wichtig sie gut zu verheiraten. Dabei war Liebe eher unwichtig. Allein Wirtschaftlichkeit und der Rang hatten Bedeutung.

Die Rolle des Glaubens und der Kirche hatte hohes Ansehen. Sie spiegelte sich im Alltag wieder. In der Geschichte spielt Glaube und Vertrauen eine wichtige Rolle. Der Glaube ist ein Quelle der Hilfe in der Not.

Der Aufbau der Handlung ist, von einigen Ereignissen abgesehen, sehr vorausschaubar. Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr gut entwickelt. Selbst Randfiguren fällt plötzlich ein entscheidende Rolle zu. Die unterschiedlichen Handlungsorte sind plastisch beschrieben und gut vorstellbar.

Es ist ein schönes Buch, für alle, die gerne etwas über das Leben in einer anderen Zeit mit anderen Werten erfahren möchten.