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Veröffentlicht am 17.08.2021

Liebe auf den ersten Blick - ohne sich zu sehen

Bevor ich dich sah
1

Ein Buch, das mich bis in die Abendstunden wachgehalten hat, war Emily Houghtons „Bevor ich dich sah“. Das Buch hat für ein absolutes Gefühlschaos gesorgt. Ich wollte es zuerst nicht lesen, weil der Klappentext ...

Ein Buch, das mich bis in die Abendstunden wachgehalten hat, war Emily Houghtons „Bevor ich dich sah“. Das Buch hat für ein absolutes Gefühlschaos gesorgt. Ich wollte es zuerst nicht lesen, weil der Klappentext schon eine emotionale Geschichte prophezeit, doch im Nachhinein bin ich froh, dass ich es gelesen habe. Alfie war eine Figur, die man nach wenigen Seiten bereits ins Herz geschlossen hat. Humorvoll, lebensbejahend, unterhaltsam – eine Sonne für alle in seiner Umgebung. Und doch trägt er eine Maske, verbirgt seine tiefen Schmerzen. Ich glaube, dass man nicht anders kann als ihn ins Herz zu schließen. Ähnlich ging es mir mit Alice, gerade weil das Buch aus der Sicht von Alice und Alfie beschrieben wurde, konnte man sich gut mit beiden identifizieren und nachvollziehen, wie sich beide fühlen. Das Trauma und die tiefe Verwundbarkeit von Alice wurden toll dargestellt.
Gerade der Vorhang zwischen Alfie und Alice und das Händchen halten, ohne den jeweils anderen zu sehen, haben dafür gesorgt, dass ich einige Tränen zurückhalten musste. Sowohl Alice als auch Alfie haben mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen, die sie in das St. Francis-Hospital geführt haben. Ich hätte jedoch nie gedacht, dass ein Roman mit einem Krankenhaussetting für so ein Gefühlschaos sorgen könnte. Ein Punkt, der mich jedoch etwas gestört hat, war, dass es zu viele Schicksalsschläge waren. Es ist ein Roman, ich habe das Werk trotzdem sehr gerne gelesen, aber sobald ich dachte, dass es jetzt vorbei ist mit den Schicksalsschlägen, kam dann noch etwas dazu. Vielleicht hätte man an manchen Stellen einfach etwas weniger anführen können, mit manchen Handlungssträngen sparen können, aber ich habe das Buch und die wunderbaren Figuren ins Herz geschlossen. Ein Highlight war außerdem das Lesezeichen am Ende. Mithilfe eines QR-Codes konnte man auf den Epilog zugreifen und erfahren, was fünf Jahre später passiert, da das Buch ziemlich plötzlich endet. Nichtsdestotrotz war Alfies und Alices Geschichte eine schöne Liebesgeschichte, die noch einmal anders berührt und davon erzählt, dass man auch einmal die Hand ausstrecken muss.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Vom Vergeben und Vergessen

What if we Drown
1

Ich habe die „What if“-Reihe beendet und weiß jetzt schon, dass ich die Reihe und die wunderbaren Figuren vermissen werde. „What if we Drown“, das erste Buch der Reihe, hat mich nach anfänglichen Startschwierigkeiten ...

Ich habe die „What if“-Reihe beendet und weiß jetzt schon, dass ich die Reihe und die wunderbaren Figuren vermissen werde. „What if we Drown“, das erste Buch der Reihe, hat mich nach anfänglichen Startschwierigkeiten gleich in seinen Bann gezogen. Lauries und Sams Geschichte ist eine Geschichte voller Schuld, Selbsthass und der Frage nach Vergebung und ich habe Sam nach wenigen Seiten schon ins Herz geschlossen. Angehender Arzt, nachdenklich und geprägt von seinen Fehlern in der Vergangenheit. Ich mochte ihn als Figur sehr und ich glaube, dass mir gerade dieser Umstand zu Beginn einige Schwierigkeiten bereitet hat: Laurie hat mich zu Beginn genervt. Ich konnte mit ihrer Art zu Beginn nicht umgehen. Im Laufe des Buches hat es sich jedoch immer mehr gebessert. Nach der ersten Hälfte kam ich immer besser mit Laurie und ihren Gefühlsausbrüchen klar und Sam hat dieses Buch ohnehin besonders gemacht. Der große Konflikt des Buches ist jedoch, dass Sam etwas mit dem Tod von Lauries Bruder zu tun hat. Und dieser Konflikt wird unglaublich emotional und fesselnd erzählt und ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Umstände rund um den Tod von Lauries Bruder und der Versuch Lauries auch Jahre nach dem Tod ihres Bruders weiterzumachen, haben für eine Gefühlsachterbahn gesorgt. Die Konsequenzen von Austins Tod verfolgen die beiden, sodass sie nicht weitermachen können. Die Geschichte hat mich überrascht und ich muss zugeben, dass ich kurzzeitig echt Angst hatte, dass Laurie irgendeine verrückte Aktion durchzieht, aber stattdessen wurde es eine tiefe, emotionale Geschichte über Verlust und den Umgang damit. Am liebsten mochte ich das Setting, Vancouver als Ort, Lauries WG-Mitbewohner und auch der Schreibstil von Sarah Sprinz waren toll. Ich mochte das Gefühlschaos, das erzeugt wurde, die Wut, die Trauer, die Angst… der Schmerz. Es war eine wirklich tolle Geschichte, die ich definitiv weiterempfehlen kann. Lasst euch vom Anfang nicht abschrecken. Irgendwie habe ich manchmal noch immer das Gefühl, dass Laurie Sam nicht ganz verdient hat, aber das erzeugte Gefühlschaos war großartig. Eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Schuld und Vergebung

Be My Tomorrow
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Be my tomorrow von Emma Scott hat mich, wie auch schon andere Bücher von Emma Scott, berührt und mich mit tausenden Gedanken zurückgelassen. Ich will nicht sagen, dass dieses Buch perfekt ist, es gab ein ...

Be my tomorrow von Emma Scott hat mich, wie auch schon andere Bücher von Emma Scott, berührt und mich mit tausenden Gedanken zurückgelassen. Ich will nicht sagen, dass dieses Buch perfekt ist, es gab ein paar Punkte, die mich gestört haben, aber dieses Buch hat am Ende eines erfüllt – es hat mich berührt. Es hat mich berührt und in vielen Momenten einfach sprachlos gemacht. Denn Zeldas und Becketts Geschichte ist anders, langsam fließend, nicht schnell, hektisch. Man findet langsam in dieses gigantische Gewirr aus Gedanken, Sorgen, Ängsten, Wut und Schuld und wird mit den Punkten erschlagen, die jedem schon irgendwie begegnet sind: Schuld und Vergebung. Die Geschehnisse, die Zelda und Beckett mitgemacht haben und zu verantworten haben, sind nicht einfach, lassen innehalten, schlucken, reflektieren, aber gleichzeitig fühlt man mit beiden Charakteren in Emma Scotts Werk. Zwei Menschen, die an ihrem Tiefpunkt angekommen sind. Das Werk an sich fängt tatsächlich schon mit dem Tiefpunkt an und auch das hat mir besonders gefallen. Ich war überrascht, dass man als Leser schon früh erfährt, was geschehen ist, welches Gepäck die Protagonisten des Werkes mit sich tragen, aber man wird dennoch in einen Sog aus Gefühlen gezogen, der so typisch für Emma Scott ist. Gerade die Seiten aus Zeldas Graphic Novel oder Becketts gefühlvolle, herzzerreißende Briefe lassen nicht los, führen noch einmal vor Augen wie schwer Gefühle wie Schuld und auch Vergebung wiegen können. Und gerade auch kleine Details lassen dieses Werk besonders erscheinen. Die Erklärung, warum der Originaltitel „The Butterfly Project“ heißt, die kleine Erwähnung, dass Zelda nach Zelda Fitzgerald benannt ist und die vielen Nebenfiguren, die dem Werk Leben einhauchen. Ich hatte das Gefühl, dass etwas fehlt, was ich nicht benennen konnte, aber letzten Endes hat mich dieses Werk einfach überzeugt, weil all die Fragen, all die Entscheidungen letzten Endes Punkte waren, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen und freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil „Forever Right Now“.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Eine Buchhandlung aus der Sicht eines Buchhändlers

Tagebuch eines Buchhändlers
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Ein Buch, von dem ich mir eine Fortsetzung wünsche, ist „Tagebuch eines Buchhändlers“ von Shaun Bythell. Der Titel verrät wortwörtlich die Handlung des Buches. Es handelt sich um ein Tagebuch des Buchhändlers ...

Ein Buch, von dem ich mir eine Fortsetzung wünsche, ist „Tagebuch eines Buchhändlers“ von Shaun Bythell. Der Titel verrät wortwörtlich die Handlung des Buches. Es handelt sich um ein Tagebuch des Buchhändlers Shaun Bythell, der im schottischen Wigtown eine Buchhandlung „The Book Shop“ betreibt. Der autobiographische Roman beschreibt den Alltag aus der Sicht des Buchhändlers, der durch lustige Anekdoten, Bestellungsübersichten und Beschreibungen ein Buch gefüllt hat, das mir einige schöne Stunden beschert hat. Besonders gefallen haben mir die Auszüge aus George Orwells „Erinnerungen an eine Buchhandlung“. Das Buch ist ein schönes Buch für zwischendurch und bietet einen guten Einblick in den Alltag eines Buchhändlers. Immer mehr Buchhandlungen schließen und auch Bythell beschreibt seine wirtschaftlichen Sorgen und auch Tage, in denen er kaum etwas verkauft. Das Buch ist nicht spektakulär oder super spannend, aber ab und zu braucht man auch Bücher, wie „Das Tagebuch eines Buchhändlers“. Man erfährt viel über verschiedene Bücher, einige davon haben sogar einen Platz auf meiner Wunschliste gefunden. Ich fand es genial, wie Shaun Bythell seine Kunden beschrieben hat und was für sonderbare Wünsche und Anmerkungen von Kunden vorgebracht worden sind. Es gibt gewisse Passagen, die durch Bythells Stil unglaublich witzig sind und gerade der spezielle Humor lässt auch über gewisse Wiederholungen im Buch hinwegblicken. Es ist einfach ein realistisches Buch, das zum Schmunzeln bringt und sich gut dazu eignet, es zwischendurch zu lesen. Ich habe es an einem Nachmittag verschlungen und würde mich freuen, mehr Anekdoten aus der kleinen Buchhandlung zu lesen. Und es hat in mir den Wunsch geweckt auch einmal nach Schottland zu fliegen und das Wigtown Book Festival zu lesen. Ein charmantes, witziges Buch, das man jedem Buchliebhaber empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Ein eindrucksvolles Buch über die Judenverfolgung aus der Sicht eines jungen Mädchens

Ein Buch für Hanna
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Ein Buch, das ich immer wieder gerne lese und das ich einfach nicht vergessen kann, ist „Ein Buch für Hanna“ von Mirjam Pressler. Die vor zwei Jahren verstorbene Autorin hat ohnehin einige meiner Lieblingsbücher ...

Ein Buch, das ich immer wieder gerne lese und das ich einfach nicht vergessen kann, ist „Ein Buch für Hanna“ von Mirjam Pressler. Die vor zwei Jahren verstorbene Autorin hat ohnehin einige meiner Lieblingsbücher geschrieben, aber „Ein Buch für Hanna“ habe ich, auch wenn ich es vor Jahren gelesen habe, nicht vergessen.
Die Geschichte behandelt das Leben der vierzehnjährigen Hanna, die Nazi-Deutschland verlassen muss, weil sie Jüdin ist. Ich habe schon viele Jugendbücher gelesen, die sich mit der Thematik der Judenverfolgung befassen, aber wenige sind mir so gut in Erinnerung geblieben, wie die Geschichte von Hanna. Ich konnte mich von den ersten Seiten an gut in die Situation einfühlen. Ich habe das Buch auch ungefähr in dem Alter das erste Mal gelesen und kann nur wiederholen, dass wenige Bücher es schaffen, die Thematik so eindrücklich zu beschreiben. Das Buch ist außerdem an wahre Begebenheiten angelehnt und ist dadurch umso eindrucksvoller. Es werden die einzelnen Stationen Hannas geschildert, die auf ihrer Flucht schreckliche Dinge erlebt, Menschen verliert, die sie liebt und letzten Endes auch im Konzentrationslager landet. Ihre gesamte Flucht ist von Angst geprägt und ich musste oft auch beim Lesen innehalten, weil es mich so sehr mitgenommen hatte. Und doch ist es wichtig, dass Bücher über die Judenverfolgung gelesen werden, dass man sich mit der Thematik beschäftigt, vor allem, weil immer weniger Zeitzeugen in der Lage sind, ihre Geschichte zu erzählen. „Ein Buch für Hanna“ beschreibt erschreckend genau, wie viel Leid Hanna auf dieser Flucht erlebt, wie viele Jahre ihres Lebens sie verliert und wie viel sie in ihrem jungen Alter durchmachen muss. Ich finde, dass dieses Buch, trotz der traurigen und ernsten Thematik immer wieder gelesen werden sollte und dass man sich mit diesen Ereignissen auseinandersetzen muss. Das Buch zeigt die Verluste Hannas auf und auch das tiefe Leid, das Hanna erlebt hat. Und ihre Geschichte steht für so viele schlimme Schicksale, die erlebt worden sind. Es gibt viele Bücher über die Nazi-Vergangenheit Deutschlands, die das Schicksal der jüdischen Bevölkerung beschreiben. „Ein Buch für Hanna“ gehört zu den Büchern zu der Thematik, die definitiv gelesen werden sollten.

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