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Veröffentlicht am 24.07.2024

Ein schöner Einstieg in die Welt von Poe

Die schwarze Katze. Unheimliche Geschichten
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„Die schwarze Katze“ vereint zwei schaurige Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Die schwarze Katze“, in der ein Ich-Erzähler – spoilerfrei gesagt – von einer ...

„Die schwarze Katze“ vereint zwei schaurige Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Die schwarze Katze“, in der ein Ich-Erzähler – spoilerfrei gesagt – von einer folgenschweren Tat berichtet. Gewissermaßen handelt es sich um ein kleines Psychogramm einer Täterfigur. Die zweite Kurzgeschichte, die sich in dem Reclam-Bändchen findet, ist vermutlich Poes bekannteste: „Der Untergang des Hauses Usher“. Ein namenloser Ich-Erzähler begibt sich hier aufgrund eines Briefes seines Freundes Roderick Usher zu dessen abgelegen liegendem Herrensitz. Die Geschichte besticht durch ihre dichte Atmosphäre: Der Herrensitz ist gespenstisch, der Hausherr morbid. Für den Ich-Erzähler, der lediglich eine begrenzte Einsicht in die Vorgänge innerhalb des Herrenhauses besitzt, ist vieles mysteriös und enigmatisch – beides überträgt sich unweigerlich während der Lektüre auf die Lesenden. Abgerundet wird „Die schwarze Katze“ durch eine kurze Nachbemerkung, in der Edgar Allan Poe vorgestellt wird. Insgesamt bietet „Die schwarze Katze“ natürlich keine unbekannten Geschichten, beide findet man in diversen Anthologien; für Lesende, die sich das erste Mal mit Poe beschäftigen, wird hier aber ein schöner Einstieg in Poes Geschichten geschaffen.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Ein fesselnder Thriller

NACHT
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Inhalt: Aufgrund einer gescheiterten Beziehung nimmt die Lehramtsstudentin Sóldís kurzfristig den Job einer Haushaltshilfe an. Zunächst erscheint das abgelegene Haus idyllisch, doch mit der Zeit nimmt ...

Inhalt: Aufgrund einer gescheiterten Beziehung nimmt die Lehramtsstudentin Sóldís kurzfristig den Job einer Haushaltshilfe an. Zunächst erscheint das abgelegene Haus idyllisch, doch mit der Zeit nimmt Sóldís Merkwürdiges wahr: So darf sie den muffig riechenden Keller nicht betreten; auch verschwinden Dinge im Haus – und tauchen an anderer Stelle plötzlich wieder auf. Kurze Zeit später wird die Polizei zu dem Haus gerufen. Der Grund: Fast alle Mitglieder der Familie sind grausam ermordet worden….

Persönliche Meinung: „Nacht“ ist ein Thriller von Ysra Sigurdardóttir. Erzählt wird der Thriller aus zwei Perspektiven, die auf unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelt sind. In „Vorher“ begleiten wir Sóldís bei ihren Tätigkeiten als Haushaltshilfe und erhalten dadurch einen Einblick in die mysteriösen Zwischenfälle, die im Haus geschehen. In der Gegenwart ermitteln wir gemeinsam mit der Mordkommission und versuchen, den Mörder zu identifizieren. Diese beiden Perspektiven wechseln sich permanent ab, sodass ein spannendes Verweissystem entsteht: Dinge, die in „Vorher“ geschehen sind, werden in der Gegenwart wieder aufgegriffen. Nach und nach entsteht so ein – mehr oder weniger – vollständiges Mosaikbild. Besonders der „Vorher“-Handlungsstrang ist klasse: Hier passiert viel Mysteriöses, das man sich nicht sofort erklären kann. Zudem erweisen sich einzelne Familienmitglieder mit der Zeit als undurchsichtig, sodass man nie genau weiß, wem Sóldís vertrauen kann. Aber auch der Gegenwartshandlungsstrang hält einige überraschende Wendungen bereit. Einziger Wermutstropfen, der das Leseerlebnis für mich getrübt hat: das Ende des Romans. So spannend und mysteriös die Handlung bisher war, so wenig spektakulär ist das Ende. Der Erzählstil des Thrillers ist fesselnd und atmosphärisch, sodass man „Nacht“ während der Lektüre kaum weglegen kann. Insgesamt ist „Nacht“ ein sehr spannender Thriller mit einem leider etwas enttäuschenden Ende.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

33 perfekt erzählte Kurzgeschichten aus der Nachkriegszeit

Klassische deutsche Kurzgeschichten
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„Klassische deutsche Kurzgeschichten“ ist eine Kurzgeschichten-Anthologie, die von Werner Bellmann herausgegeben worden ist. Versammelt sind hier 33 Kurzgeschichten, die in der Nachkriegszeit (zwischen ...

„Klassische deutsche Kurzgeschichten“ ist eine Kurzgeschichten-Anthologie, die von Werner Bellmann herausgegeben worden ist. Versammelt sind hier 33 Kurzgeschichten, die in der Nachkriegszeit (zwischen 1945 und 1965) erschienen sind. Dementsprechend starker Tobak ist z. T. der Inhalt der einzelnen Kurzgeschichten. So werden Kriegsereignisse (z. B. in „Wanderer kommst du nach Spa…“ von Heinrich Boll), das karge Leben im zerstörten Deutschland (z. B. in „Die rote Katze“ von Luise Rinser), der Verlust geliebter Menschen (z. B. in „Nachts schlafen die Ratten doch“ von Wolfgang Borchert) oder die NS-Vergangenheit (z. B. in „Saisonbeginn“ von Elisabeth Langgäser) thematisiert. Quantitativ spielen besonders Texte von Borchert, Böll, Ilse Aichinger und Marie Luise Kaschnitz eine wichtige Rolle innerhalb der Anthologie. Alle Kurzgeschichten eint, dass sie wirklich perfekt erzählt sind: Die Handlung baut sich behutsam auf, sodass eine permanente Spannung entsteht, die sich jeweils in einem großen Finale bzw. Wendepunkt entlädt. Abgerundet wird die Anthologie durch ein Nachwort von Werner Bellmann, in dem einerseits kurz die Gattungsgeschichte des Genres „Kurzgeschichte“ beleuchtet wird, andererseits der historische Kontext, in dem die 33 ausgewählten Kurzgeschichten entstanden sind, dargestellt wird.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Ein abwechslungsreicher literarischer Adventskalender

Reclams klassischer Adventskalender
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„Reclams klassischer Adventskalender“, herausgegeben von Karl-Heinz Göttert, ist ein literarischer Adventskalender, in dem klassische Texte versammelt sind, die sich um das Weihnachtsfest drehen. Ohne ...

„Reclams klassischer Adventskalender“, herausgegeben von Karl-Heinz Göttert, ist ein literarischer Adventskalender, in dem klassische Texte versammelt sind, die sich um das Weihnachtsfest drehen. Ohne die konkreten Texte verraten zu wollen: Goethe trifft hier auf Mann, Fontane und Rilke; Luther gesellt sich zu Liselotte von der Pfalz und Borchert. Der Schwerpunkt des Adventskalenders liegt dabei auf Gedichten und literarischen Prosatexten, allerdings findet sich auch die ein oder andere historische Quelle, in der das Weihnachtsfest zu anderen Zeiten beleuchtet wird. Zeitlich sind die meisten Texte im 18. und 19. Jahrhundert verortet, es gibt allerdings auch einzelne Ausreißer ins 16./17. sowie ins 20. Jahrhundert. Jedem Text ist eine kleine Einleitung vorangestellt, die kurz den Entstehungskontext des jeweiligen Textes beleuchten. Insgesamt ist „Reclams klassischer Adventskalender“ ein abwechslungsreicher literarischer Adventskalender, der die Zeit aufs Weihnachtsfest schön verkürzt.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Eine schöne Einstimmung auf das Weihnachtsfest

Morgen kommt der Weihnachtsbär – Platz 2 der SPIEGEL-Bestsellerliste – Eine Geschichte in 24 Kapiteln rund um große und kleine Weihnachtswünsche
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„Morgen kommt der Weihnachtsbär“ ist in buchiger Adventskalender, in dem Figuren aus dem Janosch-Universum auftreten. So trifft man in verschiedenen Handlungssträngen auf den Quasselkasper, Kater Mikesch, ...

„Morgen kommt der Weihnachtsbär“ ist in buchiger Adventskalender, in dem Figuren aus dem Janosch-Universum auftreten. So trifft man in verschiedenen Handlungssträngen auf den Quasselkasper, Kater Mikesch, Maja Papaya und natürlich den kleinen Tiger und den kleinen Bären. Jede der auftretenden Figuren hat bestimmte Wünsche an den Weihnachtsbären, die im Laufe der Handlung bis zum 24. Dezember erfüllt werden (wobei sich die einzelnen Handlungsstränge zur Erfüllung der Wünsche oftmals überschneiden). „Morgen kommt der Weihnachtsbär“ ist zudem reichlich mit stimmungsvollen, weihnachtlichen Bildern ausgestattet, die die Handlung stimmig ergänzen. Erzählt wird der buchige Adventskalender anschaulich, warmherzig und oftmals mit einem Augenzwinkern, sodass die in der Handlung versteckten Botschaften humorvoll vermittelt werden.

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