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Veröffentlicht am 28.05.2021

Ein spannender Roman zwischen Thriller und Phantastik

Imperator
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Inhalt: Rom in den 1960er Jahren. Anna ist auf der Suche nach der Wahrheit, die sich hinter dem Tod ihrer Mutter verbirgt. Zeitgleich wird der Ex-Polizist Palladino, der nun als Privatdetektiv arbeitet, ...

Inhalt: Rom in den 1960er Jahren. Anna ist auf der Suche nach der Wahrheit, die sich hinter dem Tod ihrer Mutter verbirgt. Zeitgleich wird der Ex-Polizist Palladino, der nun als Privatdetektiv arbeitet, von der einflussreichen Contessa Amarante angeheuert, einen bestialischen Mord aufzuklären. Die Wege, die Anna und Palladino einschlagen, führen sie in die Abgründe der Mafia- und Künstlerszene der Ewigen Stadt…

Persönliche Meinung: „Imperator“ von Lisanne Surborg und Kai Meyer basiert auf dem gleichnamigen Audible-Hörspiel. Das Buch ist kein Roman nach dem Konzept „Buch zum Film (oder hier: zum Hörspiel)“, sondern ein eigenständiger, vollwertiger Roman, den man auch ohne das Hörspiel zu kennen lesen kann. Interessant und originell an „Imperator“ sind Handlungszeit und -ort. Das Rom der 1960er ist einerseits das Rom der „Sandalenfilme“. Abgehalfterte, ehemals gefeierte US-amerikanische Schauspieler zogen von Hollywood nach Rom und versuchten dort – mehr oder weniger erfolgreich – an ihre Glanzzeit anzuknüpfen. Andererseits ist dieses Rom allerdings in „Imperator“ auch geprägt von den Auseinandersetzungen zwischen Faschisten und Kommunisten. Die Stadt am Tiber pulsiert, ist voll von obskuren Gestalten und versteckten Machenschaften. Diese beiden zeitgeschichtlichen Themen sind aber nicht nur bloße Kulisse, vor der die Figuren agieren. Im Gegenteil: Handlung und Hintergrund gehen eine symbiotische Verbindung ein, bedingen sich gegenseitig und harmonisieren schön miteinander. Die Handlung von „Imperator“ ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt, wobei der eine hauptsächlich Annas Suche behandelt, während der zweite Palladinos Ermittlungen abdeckt. Beide Erzählstränge überschneiden sich punktuell und laufen eher nebeneinander; werden allerdings durch ein bestimmtes auslösendes Moment geklammert, das sich im Laufe der Handlung offenbart. Die Handlung selbst ist durchweg spannend, voller unerwarteten Wendungen und dadurch unvorhersehbar. In „Imperator“ vermengen sich Thriller-Elemente mit leichten phantastischen Elementen, wobei der Roman aber gleichzeitig stellenweise das zeitgeschichtliche Rom der 1960er Jahre atmet. Gerade bei den phantastischen Elementen ist spannend, dass sie während der Handlung zwischen Magie und Wirklichkeit changieren, sodass man sie nicht sicher einem Bereich zuordnen kann. Kai Meyer schreibt im Nachwort, er habe einen magischen Realismus erzeugen wollen, und diese Gattungsbezeichnung trifft es sehr gut. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und flüssig zu lesen. Insgesamt ist „Imperator“ ein spannender Genremix mit phantastischen Elementen, einem originellen Setting und einer unvorhersehbaren Handlung.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Ein vielschichtiger Roman

Unser letzter Tag
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Inhalt: Köln. Heute, um 20:12 Uhr, wird ein Asteroid auf die Erde fallen und vermutlich alles Leben auslöschen. Ludwig möchte diesen letzten Tag noch einmal nutzen, um seine alten Freunde aus Schultagen ...

Inhalt: Köln. Heute, um 20:12 Uhr, wird ein Asteroid auf die Erde fallen und vermutlich alles Leben auslöschen. Ludwig möchte diesen letzten Tag noch einmal nutzen, um seine alten Freunde aus Schultagen zu besuchen. Sind sie noch so, wie er sie kennt? Frönen sie immer noch ihren Lastern? Der letzte Tag beginnt.

Persönliche Meinung: „Unser letzter Tag“ ist ein satirischer Roman von Stefan Suchanka. Die Handlung dreht sich um Ludwig, der am letzten Tag der Menschheit seine sieben Schulfreunde nochmal besucht. Ludwigs Besuche sind aber keine Freundschaftsdienste. Im Gegenteil: Er stürzt die sieben Menschen, die er besucht, in Sinnkrisen, mit denen sie sich am letzten Tag – mehr oder weniger – erfolgreich auseinandersetzen (müssen). Die Sinnkrisen hängen dabei jeweils mit den sieben Todsünden zusammen, wodurch „Unser letzter Tag“ parabelhafte Züge erhält. Handlungsort ist hauptsächlich Köln-Ehrenfeld, genauer: die Venloer Straße. Leser*innen, die sich dort auskennen, werden einiges Bekanntes entdecken – aber nicht immer so, wie man es eigentlich kennt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Eine große Supermarktkette, die in Köln von einem Franchisepartner betrieben wird, kommt auch im Roman vor. Im Roman erhält die Kette aber augenzwinkernd einen anderen Namen, der lautlich noch an sein Original erinnert, aber doch ganz anders ist, wodurch ein schöner (Insider)Witz entsteht. An dem Beispiel sieht man schon, dass Stefan Suchanka die Romanhandlung bis ins Kleinste durchdacht und komponiert hat. So auch in den Kapiteln selbst. Auf den ersten Blick erscheinen sie losgelöst voneinander. Einziges Bindungsglied: Ludwig. Doch je mehr Kapitel man liest, desto mehr Querverweise werden bewusst. Orte, die eine Figur im vorherigen Kapitel besucht hat, werden erneut aufgesucht; Nebenfiguren, die bereits cameoartig aufgeblitzt sind, spielen in einem anderen Kapitel eine größere Rolle. Der Erzählstil ist dabei ironisch bis bissig; die Wortwahl pointiert, wodurch sich „Unser letzter Tag“ flüssig lesen lässt. Außerdem werden immer wieder gesellschaftlich wichtige Themen angesprochen, häufig in ironischer Brechung, sodass es zu einigen urkomischen Szenen kommt. Interessant ist ebenfalls, dass der Roman einen Interpretationsspielraum lässt. Was passierte da tatsächlich am letzten Tag? Nur so viel: Ohne tieferen Sinn ist in „Unser letzter Tag“ nichts. Insgesamt ist „Unser letzter Tag“ ein schön komponierter, humorvoller Roman, der zugleich ernste Themen anspricht und aufmerksame LeserInnen mit Easter Eggs belohnt.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Ein spannender Krimi, der zum Miträtseln einlädt

Verfehlt
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Inhalt: Spreewaldfest in Lübbenau. Die Menschen sind ausgelassen, der Musikexpress dreht seine Runden und Kommissarin Klaudia Wagner hat alles im Griff. Doch dann endet das Fest mit einem Fanal: Während ...

Inhalt: Spreewaldfest in Lübbenau. Die Menschen sind ausgelassen, der Musikexpress dreht seine Runden und Kommissarin Klaudia Wagner hat alles im Griff. Doch dann endet das Fest mit einem Fanal: Während des Schützenumzugs auf der Spree fällt der Schützenkönig plötzlich in den Fluss – tödlich verwundet mit einem Wurfmesser. Kurze Zeit später entgeht Schiebschick, ein alter Kahnstaker, der Klaudia unter seine Fittiche genommen hat, nur knapp einem ähnlichen Messerangriff – nur um Minuten später doch mit einem Messer im Rücken aufgefunden zu werden. Wer hat es auf die beiden abgesehen? Was haben sie sich zu Schulden kommen lassen?

Persönliche Meinung: „Verfehlt“ ist der sechste Spreewald-Krimi mit der Ermittlerin Klaudia Wagner aus der Feder von Christiane Dieckerhoff. Nach „Vermisst“ ist er der zweite Band, der im Aufbau Verlag erschienen ist. Die Handlung ist durchweg spannend und schön durchdacht: Wie schon in „Vermisst“ finden sich immer wieder geschickt gestreute Hinweise, die zur Klärung des Falls beitragen können und zum Miträtseln und -denken einladen. Einzelne Hinweise entpuppen sich dabei als falsche Fährten, andere führen näher an die Lösung des Rätsels heran. Trotz aller Hinweise hält das Ende allerdings noch die ein oder andere Überraschung bereit, die man nicht unbedingt erahnen konnte. Der Handlungsort, der Spreewald, ist mit seinen Spreearmen und Kanälen authentisch ausgestaltet. Neben dem Fall spielt auch das Privatleben der Figuren eine größere Rolle (ohne, dass die Fallermittlungen aus dem Fokus geraten). Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Beziehungen der Figuren (Freundschaften, Liebesbeziehungen, kollegiale Streitigkeiten und Kompetenzgerangel) gelegt. Diese entwickeln sich von Band zu Band weiter und bilden so einen roten Faden durch die Krimireihe. Der Fall ist in sich abgeschlossen und man kann „Verfehlt“ auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände lesen. Allerdings versteht man die Beziehungen der Figuren leichter und tiefergehend, wenn man die Vorgängerbände kennt. Neueinsteiger*innen, die mit „Verfehlt“ in die Reihe starten, wird es aber nicht schwer gemacht: Wenn es für das Verständnis nötig ist, werden zur (gemeinsamen) Vergangenheit der Figuren Andeutungen gemacht, die allerdings nicht die Handlung der Vorgängerbände spoilern. Der Schreibstil von Christiane Dieckerhoff lässt sich flüssig lesen und ist anschaulich. Besonders die lebendigen Dialoge haben mir gefallen. Insgesamt ist „Verfehlt“ ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit, der zum Mitraten einlädt und ein überraschendes Ende besitzt.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Dreimal Horror aus Grubingen

Vanille und Verwesung
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„Vanille und Verwesung“ beinhaltet die drei Horrornovellen „Kind des Waldes“, „Gib ihn zurück!“ und „Der weiße Raum“. Die ersten beiden Novellen sind bereits als E-Book veröffentlicht worden. „Der weiße ...

„Vanille und Verwesung“ beinhaltet die drei Horrornovellen „Kind des Waldes“, „Gib ihn zurück!“ und „Der weiße Raum“. Die ersten beiden Novellen sind bereits als E-Book veröffentlicht worden. „Der weiße Raum“ ist in „Vanille und Verwesung“ erstveröffentlicht.

„Kind des Waldes“
Inhalt: Eine fünfköpfige Freundesgruppe reist spaßeshalber auf der Suche nach Geistern und Gespenstern quer durch Deutschland. Noch haben sie keine gefunden und rechnen eigentlich auch gar nicht damit. Doch ihr nächster Stopp ist der Grubinger Forst…
Persönliche Meinung: „Kind des Waldes“ ist eine Horrornovelle von Nicole Siemer. Erzählt wird sie retrospektiv aus der Ich-Perspektive von Farian, einem der fünf Freunde. Die Handlung beginnt zunächst ruhig, wobei die Interaktion der fünf Freunde untereinander dynamisch und witzig ist. Schrittweise treten allerdings gekonnt gesetzte Horrorelemente hinzu, die sich zu einem (blutigen) Finale steigern, dessen Verlauf überraschend ist. Das Monster, das im Grubinger Forst haust, agiert dabei – auf den ersten Blick – etwas irrational und wahllos, was mich zunächst irritiert hat. Allerdings wird die spezifische Logik, nach der es handelt, am Ende der Handlung offenbart, sodass es insgesamt stimmig ist.

„Gib ihn zurück!“
Inhalt: In Grubingen häufen sich mysteriöse Todesfälle. Die Opfer sind immer Erwachsene. Gleichzeitig verschwinden Kinder spurlos. Als Lara seltsame Gerüche und Geräusche wahrnimmt und sich plötzlich auch noch ihr Sohn Mikel seltsam verhält, scheint die mysteriöse Bedrohung ihre Familie als nächstes Opfer ausgewählt zu haben...
Persönliche Meinung: „Gib ihn zurück!“ ist eine Horrornovelle mit Thrillerlementen von Nicole Siemer. Erzählt wird die Handlung aus der Perspektive Laras. Lara und ihre Sorgen sind lebensnah und – trotz der Kürze des Textes – ausführlich ausgestaltet, sodass man sich sehr gut mit ihr identifizieren kann und mit ihr bangt. Spannung wird durch unterschiedliche Thrillerelemente erzeugt: Lara fühlt sich beobachtet, hört Geräusche im Haus, die keinen Ursprung zu haben scheinen, und nimmt mehrfach wechselnde Gerüche wahr, deren Herkunft ebenfalls rätselhaft ist. Dadurch entsteht eine schöne Spannungskurve mit unerwarteten Wendungen, sodass die Handlung durchweg packend ist.

„Der weiße Raum“
Inhalt: Für Maylea könnte es gerade nicht besser laufen: Ihr Ehemann, Theo, hatte einen Unfall und – stirbt wahrscheinlich. Endlich kann sie das Leben führen, das sie schon immer wollte. Doch während Maylea ihre Zukunft plant, erwacht Theo in einem weißen Raum und ist kurze Zeit später auf wundersame Weise völlig genesen…
Persönliche Meinung: „Der weiße Raum“ ist mit ca. 170 Seiten die längste der drei Novellen und tendiert damit schon in Richtung Roman. Die Protagonisten der Erzählung sind zwei Antihelden: Sowohl Maylea, die ein Doppelleben führt, als auch Theo, der immens eifersüchtig ist und Mordfantasien in sich trägt, sind eher unsympathisch gezeichnet. Während der Handlung entwickeln sich die beiden allerdings, sodass sie teilweise und bedingt sympathischer werden. Die Geschichte besitzt eine schöne Spannungskurve mit einigen unerwarteten Wendungen. So zeigen einzelne Figuren erst im Verlauf der Handlung ihr wahres Gesicht. Außerdem weiß man bis zur Auflösung am Schluss nicht genau, was mit Theo im weißen Raum passiert ist. Zuletzt trumpft das Ende mit einem tollen Twist auf. Auch finden sich, wie schon in den anderen beiden Novellen, schön gesetzte Horrorakzente.

Fazit:
Die Klammer, die die drei Novellen verbindet, ist ihr Handlungsort: Alle drei spielen in Grubingen, einem Epizentrum des Horrors. Der Schreibstil von Nicole Siemer ist novellenübergeifend flüssig zu lesen und anschaulich. Insgesamt hat mir „Gib ihn zurück!“ am besten gefallen, dicht gefolgt von „Der weiße Raum“, weil sie eher zum Horrorthriller-Genre tendieren (Das ist aber eine ganz subjektive Meinung. Ich lese meist Thriller und habe mich in diese beiden Novellen „heimischer“ gefühlt als in „Kind des Waldes“.)

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Ein sprachlich schöner Roman über Freundschaft, Kunst und das Leben

Die Closerie
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Inhalt: Damian, ein angehender Schriftsteller, der gerade sein Studium beendet hat, möchte die Tradition des Pariser Cafés „Closerie des Lilas“ aufleben lassen. Dort trafen sich in den 1920er Jahren regelmäßig ...

Inhalt: Damian, ein angehender Schriftsteller, der gerade sein Studium beendet hat, möchte die Tradition des Pariser Cafés „Closerie des Lilas“ aufleben lassen. Dort trafen sich in den 1920er Jahren regelmäßig namhafte Künstlerinnen und Schriftstellerinnen wie Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald, Gertrude Stein und Pablo Picasso um über ihre Werke/Ideen zu diskutieren und sie zu präsentieren. Damian geht 100 Jahre später einen anderen Weg, um Gleichgesinnte zu treffen: Er stellt einen Aufruf online, auf den Johannes, ein menschenscheuer Informatiker/Lyriker und Natascha, eine ehemalige Unternehmerin, die Malerin werden möchte, reagieren. Künftig tauschen sich die drei über ihre Webcams aus. Die virtuelle Closerie ist geboren.

Persönliche Meinung: „Die Closerie“ ist ein Künstlerroman von Angelina Roth, der sich um eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen drei (angehenden) Künstler_innen dreht. Die drei Hauptfiguren Damian, Johannes und Natascha sind – im positiven Sinne – verschroben. Während der eine Menschen scheut und der andere seltsame Gespräche mit seiner Katze führt, hat die nächste ihren Hasen ausstopfen lassen – weil sie ein schlechtes Gewissen hat (der Hase ist wahrscheinlich verhungert, weil sie nur arbeiten war). Jede Figur besitzt außerdem eine tragische Hintergrundgeschichte, wodurch sie eine größere Tiefe erhält. Langsam entwickelt sich zwischen den dreien eine besondere Freundschaft. Sie tauschen sich über ihr künstlerisches Schaffen aus, muntern sich auf, geben sich Tipps und lernen einander so immer besser kennen. Gleichzeitig läuft aber nicht alles reibungslos. Sie erleben neben den Höhen auch Tiefen, die sie aber letztlich stärker zusammenschweißen. Daneben spielen auch das Künstlerdasein und die Kunst im Allgemeinen in der Handlung eine große Rolle. Die drei diskutieren Möglichkeiten und Grenzen ihrer jeweiligen Kunst, besuchen eine Messe, reden über den Literaturmarkt und tauschen sich darüber aus, was überhaupt das Künstlerdasein ausmacht bzw. von welchem Schlag „Mensch“ ein Künstler ist. Zusätzlich ist die Handlung gewürzt mit einer Prise Humor. Erzählt wird der Roman hauptsächlich von einer auktorialen Erzählinstanz; einzelne Kapitel sind allerdings aus der Ich-Perspektive Damians geschrieben. Der Schreibstil von Angelina Roth hat mir sehr gut gefallen. Er ist stilistisch ausgesprochen schön; die Wortwahl überlegt und klar. Zudem sind die Dialoge zwischen den dreien sowohl witzig als auch authentisch und lebendig. Insgesamt ist „Die Closerie“ ein thematisch außergewöhnlicher und sprachlich schöner Roman mit starken Figuren und einer Handlung, die ein wohliges Gefühl beim Lesen auslöst.

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