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Veröffentlicht am 27.10.2019

Ein weihnachtlicher Fantasy-Roman

Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company
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Inhalt: Freda ist eigentlich ein ganz normales Kind. Sie spielt gerne Computer, hat keine Lust auf Hausaufgaben und besitzt einen Kater, Mr. Livingstone. Doch auf einmal ruft ein Unbekannter an, der mit ...

Inhalt: Freda ist eigentlich ein ganz normales Kind. Sie spielt gerne Computer, hat keine Lust auf Hausaufgaben und besitzt einen Kater, Mr. Livingstone. Doch auf einmal ruft ein Unbekannter an, der mit ihrem Kater reden möchte. Es offenbart sich, dass der Kater reden kann. Nach dem Anruf läuft Mr. Livingstone weg, Freda folgt ihm und plötzlich findet sie sich inmitten der Christmas Company, dem Ort, wo die Weihnachtsgeschenke für die Kinder hergestellt werden, wieder. Hier trifft sie auf Eisbären, Kobolde, Weihnachtsengel und singende Christbaumkugeln. Doch das weihnachtliche Winterwunderland ist in Gefahr: Der Weihnachtsmann hat eine Delegiertenversammlung (ein Treffen der Weihnachtsmänner aller Länder) einberufen, denn jemand hat sich in den Hauptrechner der Geschenkeversteilung gehackt, das Passwort geändert und eine mysteriöse Rätselnachricht hinterlassen. Keiner weiß des Rätsels Lösung, sodass Freda und Mr. Livingstone gemeinsam mit einem Weihnachtsengel und einem Kobold zu dem seltsamen Myrkur Farandi und seinem hellsehenden Raben geschickt werden. Das Problem ist nur: Dieser sitzt mit seinem Schiff seit Jahren im Eis fest und keiner, der das Schiff betreten hat, ist jemals zurückgekehrt. Es beginnt eine Reise durch das ewige Eis, auf der Frede viele Weihnachtswesen kennen lernt. Doch welchem Wesen kann sie trauen? Wer ist der Hacker? Wer arbeitet für, wer gegen die Christmas Company?

Erzählstil: Der Erzählstil ist spannend und anschaulich. Die Spannung wird besonders dadurch erzeugt, dass Freda und ihre Freunde immer neue Weihnachtswesen treffen, die man schwer einschätzen kann. Auch die Hauptfrage, wer den Hauptrechner der Christmas Company lahmgelegt hat, erzeugt durchweg Spannung. Auch ist die Handlung, obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt, durch die vielen potentiellen Antagonisten und Aufdeckungen vergleichsweise komplex.

Persönliche Meinung: Eigentlich beziehe ich selten Cover in meine Bewertung des vollständigen Romans mit ein, aber hier muss ich eine Ausnahme machen: Die farbliche Gestaltung, die Ornamente und die Scherenschnitte in den Vignetten sind sehr schön. Das Cover ist sehr dekorativ. Nun aber zur Bewertung der Handlung: Es handelt sich um keinen typischen Weihnachtsroman. Am Anfang findet sich Freda zwar in der Christmas Company wieder, die eine Weihnachtswunderwelt ist. Hier bleibt Freda allerdings nicht lange und auch die Handlung des Romans nimmt eher die Richtung eines spannenden Fantasy-Abenteuer-Romans an, der vor einer weihnachtlichen Kulisse spielt. Zwerge, Feen und Elfen sind hier Kobolde, Krampusse und Weihnachtsengel. Insgesamt ist dieses Abenteuer sehr gut ausgestaltet, wer aber eine Geschichte erwartet, die allein im Dorf des Weihnachtsmannes spielt, könnte enttäuscht sein. Sehr schön fand ich auch das Einflechten von unterschiedlichen Weihnachtstraditionen bzw. -bräuchen in die Handlung (Knecht Ruprecht, der Lord of Misrule, Julenisse, Calenigg etc.), sodass wirklich viel „Weihnachten“ im diesem Buch vorkommt. Toll ist auch, dass man eher unbekannte Bräuche im Glossar am Ende des Buches nachlesen kann. Von mir gibt es also fünf Sterne und ich kann den Roman jedem ans Herz legen, der sich auf eine Fantasy-Geschichte im weihnachtlichen Gewand einlassen möchte – die kommende Vorweihnachtszeit lädt jedenfalls dazu ein ;)

Veröffentlicht am 16.10.2019

Eine Liebeserklärung an Bücher und das Lesen

Pages & Co. (Band 1)
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Inhalt: Die elfjährige Matilda Pages, genannt "Tilly", wächst bei ihren Großeltern auf, die eine große Buchhandlung haben. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt spurlos verschwunden; ihr Vater zuvor gestorben. ...

Inhalt: Die elfjährige Matilda Pages, genannt "Tilly", wächst bei ihren Großeltern auf, die eine große Buchhandlung haben. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt spurlos verschwunden; ihr Vater zuvor gestorben. Tilly liest sehr gerne und träumt sich in die Geschichten hinein, wofür die Buchhandlung der perfekte Ort ist. Nachdem Tilly in der Buchhandlung Personen trifft, die unmöglich Kunden sein können, beginnt für sie ein buch-tastisches Abenteuer. Dabei wandelt sie auf den Spuren ihrer Mutter und trifft neben Figuren aus der Weltliteratur auch auf den mysteriösen Enoch Chalk.

Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr detailliert, anschaulich und metaphernreich, sodass man sich gut in die Handlung hineinversetzen konnte. Die Kapitel sind vergleichsweise kurz und die Lektüre war insgesamt kurzweilig.

Persönliche Meinung: "Matilda und das Geheimnis der Buchwandler" ist eine Liebeserklärung an das Medium "Buch" und das Lesen. Es ist durchzogen von Referenzen, die Bücher/das Lesen thematisieren. So sind die Handlungsorte u.a. eine Bibliothek und eine Bücherei. In der Bücherei werden buchspezifische Partys gefeiert (Motto: "Alice im Wunderland") und in ihr existiert eine Café, das Köstlichkeiten, die in verschiedenen Romanen aufgetischt werden, anbietet. Auch das Layout ist besonders: Wenn z.B. eine Figur flüstert, ist die Schrift kleiner. Jede Figur ist in irgendeinerweise vom Lesen oder Büchern beeinflusst - mehr soll hier nicht verraten werden. Insgesamt sind dies alles sehr schöne Ideen der Autorin. Gleichzeitig geht damit ein Problem einher: Das "Mathilda und das Geheimnis der Buchwandler" ist aufgrund der Fülle der Referenzen eher ein Buch für echte Bücherkenner. Zwar werden viele Klassiker der Kinderliteratur anzitiert, doch wirklich bekannt sind diese eher im englischsprachigen Raum. Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde Tiefe des Antagonisten, der insgesamt eher ein Scherenschnitt bleibt (dies kann aber auch Kalkül der Autorin sein, um Spannung für den Folgeband zu erzeugen). Zuletzt empfand ich die ersten 100 Seiten als anstrengend zu lesen: Die Handlung ging nicht wirklich voran, man war fast nur an einem Handlungsort und bekam keine wirklichen Antworten. Nach diesen 100 Seiten nahm die Handlung aber Fahrt, war spannend und das Lesen hat Spaß gemacht. Insgesamt vergebe ich daher 4 Sterne. Es war aber trotz der Kritikpunkte eine spannende und schöne Lektüre, sodass ich das Buch jedem Bücherwurm ans Herz legen kann!

Veröffentlicht am 05.10.2019

Eine traurig-schöne Geschichte über Freundschaft

Die Furchtlosen Fünf
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Inhalt: Die Handlung spielt in Dublin und Umgebung zur Fußballweltmeisterschaft 1990. Alle sind ganz aus dem Häuschen über die WM-Erfolge des irischen Nationalteams. Die Freude der später sog. „furchtlosen ...

Inhalt: Die Handlung spielt in Dublin und Umgebung zur Fußballweltmeisterschaft 1990. Alle sind ganz aus dem Häuschen über die WM-Erfolge des irischen Nationalteams. Die Freude der später sog. „furchtlosen Fünf“, (Sumo, Walker, Charlie, Johnny J und Jeremy) ist allerdings getrübt, da die Mutter von Johnny J an Krebs erkrankt ist und die Chemotherapie nicht mehr greift. Daher versuchen die Fünf auf unterschiedlichen Wegen Geld für Johnny Js Mutter aufzutreiben, damit sie nach Amerika fliegen kann. Denn dort, so sagt man, könne man den Krebs viel besser heilen. Da ihre Versuche aber zu wenig Geld einbringen, überlegen die Fünf sich einen Coup: Da alle im WM-Fieber sind und daher die lokale Tankstelle nur von einer Großmutter besetzt ist, wollen die Fünf diese überfallen, um das nötige Geld für den Flug zu bekommen. Doch wie sollen sie vorgehen? Wie soll es nach dem Überfall weitergehen? Kommen Sie damit durch, können sie flüchten oder müssen sie ins Gefängnis?

Erzählstil: Die Handlung ist aus der retrospektiven Ich-Perspektive von Jeremy verfasst. Daher sind die Sätze auch vergleichsweise leicht, kurz und umgangssprachlich verfasst. Eine Besonderheit des Buches sind 80 Fußnoten mit dem Namen „Drei Dinge, die man wissen sollte“, die interessante und lustige Informationen bieten. Diese haben eher weniger mit der Haupthandlung zu tun. Daher kann es sein, dass andere Leser*innen sie als den Lesefluss störend empfinden. Mich haben sie aber weniger gestört, da sie nicht überhandgenommen haben

Persönliche Meinung: Wie in der Einleitung schon beschrieben, hat das Buch mit der Krebserkrankung der Mutter einen ernsten Hintergrund. Es finden sich dementsprechend im Buch auch viele Szenen, bei denen einem die Tränen in den Augen stehen. Gleichzeitig schafft Anna McPartlin es andererseits aber auch, Szenen zu schreiben, bei denen man laut auflachen möchte, ohne dass diese deplatziert wirken. Mir gefiel diese Mischung sehr gut. Zudem lässt sich das Buch schlecht in gängige Genres einordnen. Es hat etwas von einer Tragikkomödie, von „Heist“-Handlungen und von Coming-of-Age-Fiktion. Der retrospektive und nostalgische Blick des Erzählers erinnerte mich zudem häufiger an den Film „Stand by Me“. Dabei vermittelt es gleichzeitig die Botschaft, dass nach schlimmen Momenten, die das Leben ausmachen, auch wieder etwas Schönes folgen kann. Es handelt sich jedenfalls nicht allein um ein Jugendbuch, sondern viel mehr um All-Age-Literatur. Erst hatte mich das Ende aufgrund seiner Vagheit etwas enttäuscht, allerdings passt es doch: Die Geschichte der furchtlosen Fünf ist erzählt, alles Weitere, alles Zukünftige, eröffnet eine neue Geschichte. Und diese Zukunft, die die Fünf noch vor sich haben, werden sie nach den Ereignissen des Buches gemeinsam durchstehen.

Veröffentlicht am 05.10.2019

Ein magisches Abenteuer!

Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen
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Inhalt: Lennart Lindenbaum, kurz Lenni genannt, lebt mit seiner Mutter in dem 2. Stock eines 300 Jahre alten Hauses. Unter ihm wohnt Waldo Wunder, der in Erdgeschoss einen alteingesessenen Spielzeugladen ...

Inhalt: Lennart Lindenbaum, kurz Lenni genannt, lebt mit seiner Mutter in dem 2. Stock eines 300 Jahre alten Hauses. Unter ihm wohnt Waldo Wunder, der in Erdgeschoss einen alteingesessenen Spielzeugladen betreibt. Früher war Lenni häufiger dort, jetzt fährt er aber lieber mit seinem BMX-Rad und fühlt sich zu alt für Spielsachen. Als er ein Paket bei Herrn Wunder abholen muss, fragt dieser Lenni, ob er für ein paar Tage auf seinen Laden aufpassen könne. Er müsse dringend etwas erledigen. Lenni willigt ein und schaut in der nächsten Zeit häufiger im Laden vorbei. Bevor Herr Wunder geht, warnt er Lenni noch eindringlich, auf keinen Fall die dritte Schublade von rechts seines Ladentisches zu öffnen. Irgendetwas geht in dem Spielzeugladen vor. Nachts hört Lenni laute Geräusche aus dem Laden, morgens steht das Mobiliar plötzlich anders als am Vortag. Und: Wohin und warum ist Herr Wunder überhaupt verreist? Was hat es mit dem mysteriösen Paket und der Schublade auf sich? Besonders hervorzuheben ist auch der Aktivteil am Ende des Buches. Hier finden sich vier kleine Rätsel bzw. Spiele, die sich thematisch um den Spielzeugladen drehen. Auch gefielen mir die cartoonartigen schwarz-weiß Abbildungen sehr.

Schreibstil: Die Geschichte wird sehr anschaulich erzählt, sodass man sich gut in die Handlung hineinversetzen kann. Besonders gefiel mir die Beschreibung des Spielzeugladens mit seinen unterschiedlichen Abteilungen. Die Sätze sind nicht allzu komplex und der Handlung ist leicht zu folgen. Die Handlung ist durch die zu Beginn aufgeworfenen Fragen außerdem durchweg spannend.

Persönliche Meinung: Die Figuren sind durchweg sympathisch und lebensnah dargestellt. Auch lässt die Erzählung einzelne Fragen offen, die in Folgebänden geklärt werden können. Besonders gut gefielen mir auch einzelne (mechanische) Ideen rund um das Thema „Spielzeug“. Ich hoffe, dass die geheimnisvolle Welt der Spielzeughändler weiter ausgebaut wird! Außerdem gibt es auch noch viele interessante Figuren, die für weitere Bände eine größere Rolle spielen können, sodass die Idee der Autorin viel Potential für weitere Bände besitzt. Ich gebe allerdings „nur“ vier Sterne, da die Handlung – für Erwachsene und auch ältere Kinder/Jugendliche vergleichsweise vorhersehbar ist. Auch das große Geheimnis um die dritte Schubblade wird eher ernüchternd aufgelöst. Gerade jüngere Kinder (zwischen 8 und 10 Jahre) werden die Geschichte aber lieben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Handlung
  • Lesespaß
  • Fantasie
Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein gelungener Comic-Roman oder: „Hilfe! Die Zombies kommen!“

Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse
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Inhalt: Die Zombie/Monster-Apokalypse ist ausgebrochen. Jack, der quirlige Protagonist des Buches, versucht sich (zunächst) in einem Baumhaus allein durchzuschlagen, da seine Pflegefamilie vor der Apokalypse ...

Inhalt: Die Zombie/Monster-Apokalypse ist ausgebrochen. Jack, der quirlige Protagonist des Buches, versucht sich (zunächst) in einem Baumhaus allein durchzuschlagen, da seine Pflegefamilie vor der Apokalypse geflüchtet ist. Seine Mission: June Del Toro, sein heimlicher Schwarm und die (von ihm so bezeichnete) „Jungfrau in Nöten“, zu retten. Ein Freund, ein Ex-Feind und ein Monster helfen ihm dabei. Sie treffen auf Zombies und eine Vielzahl von unterschiedlichen Monstern. Doch was hat die Apokalypse verursacht?

Schreibstil: Der Comic-Roman ist umgangssprachlich geschrieben, was das Lesen erleichtert. Die Sätze sind meist sehr einfach und abgekürzt gehalten; komplexe Satzkonstruktionen finden sich selten. Er ist in Form eines Überlebensberichtes aus der Perspektive von Jack geschrieben. Außerdem sind im Roman sehr viele Comicelemente integriert (Comic-Strips, Zeichnungen, Lautmalerei). Die in schwarz-weiß gehaltenen Zeichnungen sind schön gestaltet. Weiterhin zeichnet sich das Buch durch viele Referenzen auf Film und Fernsehen aus (Star Wars, Avengers, Terminator usw.). Bedingt durch Jacks selbstironische Art ist der Comic-Roman auch sehr lustig.

Meine Meinung: Das Buch war eine kurzweilige, lustige Lektüre. Wegen der einfachen Sprache, der Comicelementen und dem Humor ist dieses abwechslungsreiche Buch auch sehr gut für Leseeinsteiger geeignet. Ich bin gespannt, wie die Handlung in den Folgebänden fortgeführt wird!