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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2024

Ein Roman, der mit unterschiedlichen Genres spielt

Böse Mädchen sterben nicht
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Inhalt: Eines Morgens erwacht Celina – und kann sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern. Sie scheint ein idyllisches Kleinstadtleben zu führen: Einfamilienhaus, kleine Familie, Besitzerin eines gemütlichen ...

Inhalt: Eines Morgens erwacht Celina – und kann sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern. Sie scheint ein idyllisches Kleinstadtleben zu führen: Einfamilienhaus, kleine Familie, Besitzerin eines gemütlichen Restaurants. Doch dann wird sie plötzlich beschuldigt, einen Mord begangen zu haben… Allie möchte mit ihren Freunden ein entspanntes Wochenende verbringen, doch unvermittelt landet die Freundesgruppe in einer abgelegenen Hütte, tief versteckt im Wald – und sie sind nicht allein dort… Maggie findet sich mit anderen Frauen in einem Labyrinth wieder. Alle erhalten eine Challenge: Sie müssen den Weg durch das Labyrinth finden, sonst wird eine ihnen nahestehende Person getötet…

Persönliche Meinung: „Böse Mädchen sterben nicht“ ist ein Roman von Christina Henry. Erzählt werden hier drei Geschichten, die (zunächst) keinen Bezug zueinander besitzen und unabhängig voneinander behandelt werden. Interessant und spannend ist, dass jede Geschichte einem eigenen Genre folgt (und auch auf verschiedene Weisen mit dem Genre spielt): So ist Celinas Geschichte ein Cosy Crime, Allies erinnert an eine Horrorstory und Maggies gleicht einer Dystopie. In jeder Geschichte finden sich außerdem bestimmte Merkwürdigkeiten, die man sich zu Beginn des Romans nicht erklären kann (wie z. B. im Falle Celinas ihre Gedächtnislücken), wodurch zusätzliche Spannung erzeugt wird. Was es damit auf sich hat, wird in einer zusammenfassenden Auflösung geklärt. Was mir insgesamt an der Lektüre gefallen hat, ist, dass jede Geschichte – durch die verschiedenen Genres und Spannungsbögen – ihren ganz besonderen, eigenen Reiz hat; die abschließende Auflösung lässt allerdings für mich zu viele Fragen offen, wodurch die Geschichten nicht so rund enden, wie es möglich gewesen wäre. Der Erzählstil des Romans ist anschaulich und lässt sich sehr flüssig lesen, sodass man durch die Seiten des Romans fliegt. Insgesamt ist „Böse Mädchen sterben nicht“ ein interessanter und spannender Roman, der mit verschiedenen Genres spielt, dieses Spiel aber meines Erachtens nicht konsequent zu Ende führt.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Ein leichtfüßiger sowie tiefgründiger Coming of Age-Roman

Der Trafikant
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Inhalt: Als der Gönner von Franz Huchel und seiner Mutter stirbt, muss der siebzehnjährige Franz eigenes Geld verdienen. Dafür schickt in seine Mutter nach Wien, zum Trafikanten Otto Trsnjek. Dort angekommen ...

Inhalt: Als der Gönner von Franz Huchel und seiner Mutter stirbt, muss der siebzehnjährige Franz eigenes Geld verdienen. Dafür schickt in seine Mutter nach Wien, zum Trafikanten Otto Trsnjek. Dort angekommen übt sich Franz aber nicht nur in die Arbeit eines Trafikanten ein; er verliebt sich auch – in die rätselhafte Anezka. Außerdem lernt er den bekanntesten Kunden der Trafik näher kennen: Sigmund Freud. Allerdings: Nicht alles ist positiv in Wien; die Nationalsozialisten greifen langsam, aber sicher nach der Macht…

Persönliche Meinung: „Der Trafikant“ ist ein historischer Coming of Age-Roman von Robert Seethaler. Erzählt wird die Handlung von einem auktorialen Erzähler, der aber meist in die Perspektive von Franz Huchel schlüpft. Franz ist, gerade zu Beginn der Handlung, ein eher unbedarfter Jüngling, der lediglich den dörflichen Mikrokosmos kennt und von der Donaumetropole Wien überwältigt ist. Mit der Zeit – vor allem durch seine beiden „Ersatzväter“ Otto und Sigmund Freud – reift er heran, wächst über sich hinaus und lernt, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ein kleines Highlight sind für mich dabei die Dialoge, die Franz mit Sigmund Freud führt. Freud tritt hier nicht als verknöcherter, ernster Professor auf, sondern gibt dem jungen Franz handfeste, praxisnahe Ratschläge für dessen Leben (Die Szenen mit Freud werden meist mit einem Augenzwinkern erzählt). Generell ist der Erzählstil von „Der Trafikant“ poetisch und leichtfüßig, sodass der Roman sich flüssig lesen lässt. Der historische Hintergrund, vor dem die Handlung erzählt wird, ist die Eingliederung Österreichs in das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938. Diese Eingliederung, zu deren Fortgang mehrfach Querverweise im Roman gemacht werden, wird stimmig in die Handlung eingefügt. Hierzu nur so viel: Die Eingliederung – und damit einhergehend der offene Nationalsozialismus/der Antisemitismus in Wien – wird nicht ohne Konsequenzen für die Protagonisten von „Der Trafikant“ bleiben. Insgesamt ist „Der Trafikant“ ein kurzweiliger historischer Coming of Age-Roman, der zudem insbesondere durch seinen historischen Kontext eine große Tiefe besitzt.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Eine abwechslungsreiche Horroranthologie

Red River Lane
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Inhalt: Es ist der 31. Oktober 2021. Über die Red River Lane wird, wie alle zehn Jahre, eine Ausgangssperre verhängt. Warum dies so ist? Darüber gibt es nur Gerüchte. Doch nicht jeder will sich an die ...

Inhalt: Es ist der 31. Oktober 2021. Über die Red River Lane wird, wie alle zehn Jahre, eine Ausgangssperre verhängt. Warum dies so ist? Darüber gibt es nur Gerüchte. Doch nicht jeder will sich an die Ausgangssperre halten, die Straße ist belebter, als sie sein sollte…

Persönliche Meinung: „Red River Lane“ ist eine Horroranthologie, an der zehn Autor*innen gemeinsam gearbeitet haben. Das Ergebnis sind 13 Kurzgeschichten (inklusive Prolog), die jeweils eine ganz besondere Note besitzen. So findet man sich in einer Geschichte in einer Psychiatrie wieder, begibt sich in anderen auf eine Mutprobe mit Jugendlichen, sucht ein verfallenes Herrenhaus auf oder begleitet ein nerdiges Mädchen auf der Mission, ihrem Schwarm ihre Gefühle zu gestehen. Jede Kurzgeschichte hat dabei ihren ganz besonderen Spannungsbogen und ihre individuelle Atmosphäre, sodass „Red River Lane“ insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Lektüre ist. Das Besondere an der Anthologie: Die Kurzgeschichten verweisen – auf unterschiedliche Arten – aufeinander. Einerseits begegnet man in den Kurzgeschichten Figuren oder Gegenständen, die man bereits aus einer vorherigen kennt bzw. in einer nachfolgenden noch kennenlernen wird. Die Suche nach diesen „Easter Eggs“ macht wirklich Spaß; zudem entstehen ein paar schöne „Aha“-Momente. Darüber hinaus liefern einzelne Geschichten Mosaiksteinchen, mit denen sich nach und nach das große Geheimnis um die Ausgangssperre lösen lässt. Insgesamt ist „Red River Lane“ eine gruselige und spannende Horroranthologie, mit der man sich perfekt auf Halloween einstimmen kann.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Eine stimmungsvolle Einstimmung auf Halloween

Halloween in Finsterwald
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Inhalt: Halloween steht an. Tom, der einen Blog über paranormale Phänomene führt, begibt sich mit seinen Freunden nach Finsterwald; einem Ort, versteckt im Thüringer Wald, in dem sich Merkwürdiges ereignet ...

Inhalt: Halloween steht an. Tom, der einen Blog über paranormale Phänomene führt, begibt sich mit seinen Freunden nach Finsterwald; einem Ort, versteckt im Thüringer Wald, in dem sich Merkwürdiges ereignet haben soll. Währenddessen ist Larissa mit ihrem Ehemann Tilo auf dem Weg zu einer Halloweenparty. Bevor sie ankommen, werden sie allerdings von einem Polizisten abgefangen – dem es nicht nur um die Ahndung von Verstößen gegen die Verkehrsregeln geht. Leon, in Finsterwald aufgewachsen, setzt sich zeitgleich für die Fortführung einer blutigen Halloweentradition ein – doch plötzlich steht er selbst im Mittelpunkt dieser Tradition.

Persönliche Meinung: „Halloween in Finsterwald“ ist ein Horrorbüchlein von Maria Winter. Es handelt sich um den dritten Band ihrer Halloween-Reihe; jeder Band kann allerdings unabhängig von den anderen gelesen werden. Erzählt werden hier abwechselnd drei Handlungsstränge – Tom, Larissa und Leon – die (im weiteren Sinne) dem Surivivalhorror zugeordnet werden können. Jeder Handlungsstrang besitzt dabei einen ganz eigenen, besonderen Zug, sodass die Stränge sich voneinander unterscheiden und die Lektüre insgesamt abwechslungsreich ist. Eine große Stärke der Erzählung ist ihre dichte Atmosphäre: Insbesondere die Wälder um Finsterwald werden greifbar beschrieben und besitzen einen stimmigen Gruselfaktor. Spannung entsteht besonders durch die Cliffhanger am Ende der einzelnen Kapitel, sodass man unbedingt weiterlesen möchte. Der Erzählstil von Maria Winter ist anschaulich und lässt sich flüssig lesen. Insgesamt ist „Halloween in Finsterwald“ eine kurzweilige, spannende Lektüre, die sich besonders zur Einstimmung auf das Gruselfest eignet.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Ein kurzweiliger und spannender Jugendroman

Der Fluch des David Ballinger
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Inhalt: David Ballinger beteiligt sich – eher gezwungenermaßen – an einem Diebstahl: Gemeinsam mit seinem alten Kindheitsfreund Scott und dessen neuen Freunden will er den Gehstock von Mrs. Bayfield, die ...

Inhalt: David Ballinger beteiligt sich – eher gezwungenermaßen – an einem Diebstahl: Gemeinsam mit seinem alten Kindheitsfreund Scott und dessen neuen Freunden will er den Gehstock von Mrs. Bayfield, die – so die Gerüchte – eine Hexe sein soll, stehlen. Der Diebstahl gelingt – doch David kommt nicht schadlos aus der Situation: Mrs. Bayfield verhängt einen Fluch über ihn – und nun Geschehen David allerlei Peinlichkeiten…

Persönliche Meinung: „Der Fluch des David Ballinger“ ist ein Jugendroman von Louis Sachar. Erzählt wird die Handlung aus der personalen Perspektive Davids. Inhaltlich dreht sich der Roman um den 12-jährigen David, der als Heranwachsender versucht, seine Rolle in der Welt zu finden. So spielen Coming of Age-Elemente wie die Veränderung von Freundschaften, das Finden neuer Freunde, Mobbing, das Anderssein, die erste Liebe und das Übernehmen von Verantwortung eine große Rolle innerhalb des Romans (daher eignet sich der Roman insbesondere für Lesende ab 12 Jahren). Eingebettet werden diese Themen in eine spannende Handlung (Ist David wirklich verflucht?), die zudem mit einer stimmigen Prise Humor angereichert wird (Es gibt einige wirklich witzige Szenen!). Der Erzählstil der Geschichte ist kurzweilig, anschaulich und nah an der vordergründig intendierten Zielgruppe, sodass man zügig in die Handlung findet. Insgesamt ist „Der Fluch des David Ballinger“ ein unterhaltsamer Jugendroman, der eine kurzweilige wie spannende Coming of Age-Geschichte erzählt.

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