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Veröffentlicht am 31.10.2022

Spitze Zähne

This Charming Man
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Endlich gibt es wieder etwas Neues von "The Stranger Times". "This Charming Man" von CK McDonnell ist die fulminante Fortsetzung, die nahtlos an den ersten Band anknüpft, den man am besten vorher gelesen ...

Endlich gibt es wieder etwas Neues von "The Stranger Times". "This Charming Man" von CK McDonnell ist die fulminante Fortsetzung, die nahtlos an den ersten Band anknüpft, den man am besten vorher gelesen haben sollte.

"Spitze Zähne, Angst vor Sonnenlicht, Knoblauch – das volle Programm? " [114] Ja, das volle Programm. Britischer Humor, Sarkasmus, alles stets sehr pointiert und dazu gelungene und schräge Charaktere. In diesem Band haben mir besonders Vincent Banecroft und Hannah gefallen. Ersterer, weil er dahingeht wo es weh tut und ins Schwarze trifft. Er nimmt kein Blatt vor den Mund. Hannah besticht für mich dadurch, dass sie sich weiterentwickelt hat und eine perfekte Gegenspielerin zu Banecroft ist.

Der Schreibstil ist perfekt. Man ist sofort in der Geschichte und mitten im Geschehen. Die Dialoge der Charaktere sind lebendig und sehr unterhaltsam. Vieles ist sehr überspitzt. Aber genau das macht dieses Buch und den daraus folgenden Lesespaß aus. McDonnell versteht es Fantasy und Comedy perfekt zu vereinen.

Stimmig ist für mich auch die Story. Spannend, amüsant und einfach nur zum Genießen. Besser geht es nicht.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Komfortzone

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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„Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“ lautet das neueste Werk von Torsten Sträter. Es beinhaltet die Geschichten der letzten drei Jahre. Natürlich ist nicht alles neu, dennoch ist es sehr unterhaltsam ...

„Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“ lautet das neueste Werk von Torsten Sträter. Es beinhaltet die Geschichten der letzten drei Jahre. Natürlich ist nicht alles neu, dennoch ist es sehr unterhaltsam und gut zu lesen. Die Themen sind verschieden und gut durchgewürfelt. Ernstere Themen, unter anderem das Thema Depressionen, Abschweifungen in die Politik und einfache Geschichten wechseln sich ab. Es wird auf jeden Fall nicht langweilig. Das schöne dabei, man hat quasi die Stimme des Autors immer im Ohr und ein Lächeln im Gesicht.

Durch die unterschiedlichen Kapitel und auch deren unterschiedliche Länge eignet sich das Buch, um immer mal wieder kurz in den Sträterischen Humor abzutauchen. Man muss den Autor nicht live oder im Fernsehen gesehen haben, um sich hier königlich zu amüsieren. Meiner Meinung nach ist dies aber ein Pluspunkt.

Generell bin ich der humoristischen Literatur nicht ganz angetan, bei knapp 300 Seiten kann das schon unter Umständen ermüdend und anstrengend werden, aber hier passt alles perfekt.

„Ich mag unsere Sprache gern, bin aber der Van Helsing übler Phrasen.“ [146]

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Sprachgewaltiger Noir

Laidlaw
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„Städte können einem den Rücken kehren, genau wie Menschen. (…) Wenn man um diese Zeit noch nicht dort ist, wo man hinwill, oder noch nicht getroffen hat, wen man treffen wollte, wird man von der Stadt ...

„Städte können einem den Rücken kehren, genau wie Menschen. (…) Wenn man um diese Zeit noch nicht dort ist, wo man hinwill, oder noch nicht getroffen hat, wen man treffen wollte, wird man von der Stadt ausgeschlossen.“ [196]
Detective Jack Laidlaw legt eine unkonventionelle Art an den Tag. Klar ist dabei auch, dass man sich in einer Stadt wie Glasgow ziemlich Ärger einfangen kann und sich nicht nur Freunde macht. „Laidlaw“ war mein zweites Buch des Autors William McIlvanney. Der Protagonist Laidlaw hat schon eine besondere Ausstrahlung. Das spürt man regelrecht beim Lesen. Zusammen mit dem düsteren Setting und dem sprachgewaltigem Schreibstil entsteht ein besonderes Leseerlebnis, das einem die vorherrschende Atmosphäre des damaligen Glasgows näherbringt.
Bei diesem Werk und im Gegensatz zu der Vorgeschichte „Das Dunkle bleibt“ hatte ich ein bisschen mehr mit Jack Laidlaw gehadert. Insgesamt ist das Werk ein guter Noir, in dem der Mörder nicht nur vor der Polizei fliehen muss, sondern auch vor der Glasgower Unterwelt. McIlvanney’s Geschichte ist schon etwas älter, was aber der Spannung und dem Leseerlebnis nicht schadet. „Laidlaw“ ist so gesehen, ein zeitloser Krimi in einer tollen Sprache.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Toll geschrieben

Der Horror der frühen Chirurgie
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Für mich ist „Der Horror der frühen Chirurgie“ von Lindsey Fitzharris das erste Buch der Autorin. Nach dem Lesen dieses Sachbuches weiß ich eigentlich gar nicht, warum ich mir das vorherige Werk „Der Horror ...

Für mich ist „Der Horror der frühen Chirurgie“ von Lindsey Fitzharris das erste Buch der Autorin. Nach dem Lesen dieses Sachbuches weiß ich eigentlich gar nicht, warum ich mir das vorherige Werk „Der Horror der frühen Medizin“ nicht genauer angeschaut hatte. Optisch sind die beiden Bücher ziemlich gleich gehalten. Sie sprechen mich auf jeden Fall an.
Hätte mich jemand gefragt wann und wo der Ursprung der Schönheitschirurgie liegt, ich hätte raten müssen. Der englische Titel des Buches verrät da schon mehr.
Wie der Titel schon suggeriert, geht es um die Chirurgie. Genauer gesagt um die Anfänge der plastischen Chirurgie und den Mann, der hier eine Pionierarbeit geleistet hat: Harold Delf Gillies.
„Er hatte schon Hunderte Gesichter operiert, aber er wusste, dass Selbstgefälligkeit der größte Feind des Chirurgen war. Die plastische Chirurgie gehorchte vielleicht bestimmten Grundprinzipien, aber sie war vor allem eines: eine eigene, hochspezialisierte Kunstgattung. “ [259]
Wer sich für geschichtlichen Hintergrund interessiert, liegt mit diesem Buch genau richtig. Aber auch alle anderen Leser*innen werden gefesselt sein. Das liegt vor allem daran, dass sich dieses Sachbuch wie ein Roman oder gar Thriller lesen lässt. Der Prolog gibt das Tempo vor, nimmt einen mit, wirft die Lesenden mitten in das Geschehen und fesselt sogleich.
Der Schreibstil der Autorin ist perfekt. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Die Übersetzung aus dem Englischen von Volker Oldenburg ist ebenfalls sehr gut. Fitzharris zeigt, dass ein gut recherchiertes Sachbuch überaus packend und spannend sein kann.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Eine amüsante Geschichte

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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Der Autor Marc-Uwe Kling liest selbst und wir dürfen das Hörbuch „Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat“ genießen. Es ist wirklich wunderschön wie er die Charaktere lebendig ...

Der Autor Marc-Uwe Kling liest selbst und wir dürfen das Hörbuch „Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat“ genießen. Es ist wirklich wunderschön wie er die Charaktere lebendig erscheinen lässt. Da wird eine kurzweilige Geschichte zu einem amüsanten Hörgenuss. Die musikalische Untermalung und die Geräusche passen sehr gut zur Geschichte.
Die Geschichte hätte für mich, sowohl in der Printform mit den gelungenen Illustrationen als auch im Hörbuch-Format, ruhig länger sein dürfen. Es ist alles schnell (40 Minuten) vorbei. Aber man amüsiert sich königlich über die Familie im Dauerchaos und die Situationen aus dem Alltag. Dazu trägt natürlich auch der Profi Papa bei.
Der Exkurs, danke Merkel, in die Politik wird erst für größere Kinder interessant. Trotzdem finde ich den kleinen politischen Ausflug gut und auch gut dargestellt.
Marc-Uwe Kling hat eine angenehme Stimme und liest wunderbar. Die Situationen zwischen den Charakteren wirken authentisch. Das Zuhören macht viel Spaß – sowohl den Kindern als auch den Eltern.

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