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Veröffentlicht am 10.01.2022

Drachen

Ein Drache auf Burg Erbsenfels - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren
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Auf einer Burg ist immer viel los. Und wenn ein Drachen in der Burg landet erst recht. Daniel Sohr präsentiert mit „Ein Drache auf Burg Erbsenfels“ ein schönes Erstlesebuch.
Der Protagonist Bruno lebt ...

Auf einer Burg ist immer viel los. Und wenn ein Drachen in der Burg landet erst recht. Daniel Sohr präsentiert mit „Ein Drache auf Burg Erbsenfels“ ein schönes Erstlesebuch.
Der Protagonist Bruno lebt auf der Burg Erbsenfels und sieht sich mit dem Ereignis konfrontiert. Schnell zeigt sich aber, dass man nicht den Drachen in die Flucht schlagen muss, sondern dass man auch Freundschaften schließen kann.
Die Geschichte hat für Erstleser*innen eine gute Länge, eine ausreichend große Schrift und wunderschöne Illustrationen, die helfen, das Gelesene zu vertiefen. Die Illustrationen tragen gut zum Verständnis bei.
Thematisch geht es bei der Geschichte der Leserabe-Reihe um das große Thema Freundschaft und auch darum, dass man über den Tellerrand blickt und neuen Situationen aufgeschlossen gegenübersteht.
Sehr schön finde ich den Teil, wo das Wissen abgefragt wird. Dort dürfen die Kinder dann richtig aktiv werden, Fragen beantworten und rätseln. Auf spielerische Weise wird das Textverständnis abgefragt. Positiv finde ich auch die Belohnungs-Sticker, die den Büchern der Leserabe-Reihe immer beiliegen.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Missstände

Bulle
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„Auf meiner Dienststelle fallen täglich rassistische, homophobe und frauenfeindliche Sprüche. Sie kommen von bestimmten Kollegen und werden von den anderen geduldet oder überhört.“ [131 f.]
Valentin Gendrot ...

„Auf meiner Dienststelle fallen täglich rassistische, homophobe und frauenfeindliche Sprüche. Sie kommen von bestimmten Kollegen und werden von den anderen geduldet oder überhört.“ [131 f.]
Valentin Gendrot schreibt in dem Sachbuch „Bulle“ diesen persönlich erlebten Erfahrungsbericht – Undercover in der Polizei von Paris - unvoreingenommen. Es ist ein Bericht, der sich trotz der schockierenden Missstände wunderbar lesen lässt. Dabei ergreift er keine Partei für eine Seite, bleibt sachlich und schildert nahezu nüchtern das Erlebte.
„Theoretisch sollen die Flics ja Gewalt, Rassismus und Sexismus in der Gesellschaft bekämpfen. In der Praxis sind sie oft die Sperrsitze dieser Übel.“ [171]
Für die Leser*innen sind die Einblicke in den Polizeialltag ziemlich starker Tobak. Dass nicht nur eitel Sonnenschein in dieser Berufsgruppe herrscht, konnte man vorher schon annehmen und vermuten. Aber diese Einblicke, die Gewalt und Willkür, welche einem Gendrot in seinem Selbstversuch offenbart, haben ein schreckliches und schockierendes Ausmaß angenommen.
Bereits andere Autoren haben das Thema Rassismus und Polizeigewalt schon aufgegriffen. Hier muss man auch „Schwarz Blau Blut“ von Matthew Horace nennen. Dort sieht man, dass Polizeigewalt sich prozentual häufiger gegen PoC richtet. Jedoch zeigt Gendrot, dass sich die Probleme bei der Polizei durch alle Ebenen ziehen und bereits ab der Ausbildung zeigen. Die Einblicke in die Polizeiarbeit im Pariser Arrondissement sind wesentlich detaillierter und aufschlussreicher.
Auch sehr lesenswert ist das Nachwort von Günter Wallraff. Dabei wird schon deutlich, dass das Problem kein alleiniges Problem der Französischen Polizei ist, sondern sich auch auf andere Staaten abbilden lässt. Für mich ist das Buch aus dem Verlag Hoffmann und Campe ein literarisches Highlight.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Codename: "Hard Liquor“

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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"Hard Liquor - Der Geschmack der Nacht" von Marie Graßhoff erinnert mich ein bisschen an Jessica Jones. Ordentlich viel Alkohol und eine schlagfertige Protagonistin. Wobei Tycho Jessica Crane ihre Schlagfertigkeit ...

"Hard Liquor - Der Geschmack der Nacht" von Marie Graßhoff erinnert mich ein bisschen an Jessica Jones. Ordentlich viel Alkohol und eine schlagfertige Protagonistin. Wobei Tycho Jessica Crane ihre Schlagfertigkeit erst durch den Genuss von Alkohol erlangt. Hier liegt aber auch der Unterschied zu der Marvel-Serie. Ohne Stoff ist Tycho eine ganz normale Person. Sie kommt mir ein wenig naiv und unbedarft vor. Komplett gegensätzlich zu ihrem betrunkenem ich. Aber man muss natürlich auch mit seinen Kräften und den daraus resultierenden Fragen und Problemen klarkommen.
„Die Dunkelheit lässt keine Panik zu. Sie umschließt mein Herz wie eine Woge aus Sicherheit. Niemand kann mich besiegen.“ [113]
Mir gefällt die Idee, dass die Erbin der Götter hier unter uns verweilt sehr gut. Insgesamt liest sich die Story schnell. Der Schreibstil ist flüssig und man ist neugierig auf den Verlauf der spannend geschriebenen Story und wie es Captain Wodka ergehen wird.
Das Food Universe zieht einen rasend schnell in seinen Bann und ist ein gut geschriebener Auftakt der Reihe. Wem das Cover nicht zusagen sollte, darf trotzdem zum Buch greifen, denn das Hochprozentige steckt in den Seiten. Mich würde es freuen, wenn im nächsten Band die Charaktere rund um Tycho fokussierter betrachtet werden und somit stärker zur Geltung kommen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

chalet de la mort

Das Chalet
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Ruth Ware entführt uns in ein schönes Luxus-Chalet in den französischen Alpen. Dort haben sich Mitarbeiter eines Unternehmens eingemietet. Bereits nach den ersten Seiten ist man vom Schreibstil gefangen ...

Ruth Ware entführt uns in ein schönes Luxus-Chalet in den französischen Alpen. Dort haben sich Mitarbeiter eines Unternehmens eingemietet. Bereits nach den ersten Seiten ist man vom Schreibstil gefangen und merkt mit jeder weiteren Seite, dass sich die Stimmung ändert und es zunehmend bedrückender wird. Und das nicht erst ab dem Lawinenabgang und der Trennung zur Außenwelt.
Wie gewohnt schreibt Ruth Ware spannend, atmosphärisch dicht und temporeich und obwohl man schon relativ schnell weiß wer hinter diesen Morden steckt, wird es bis zum Ende niemals langweilig. Für dieses schön durchdachte Setting hätte ich nicht unbedingt dieses Social-Media-Start-up-Thema gebraucht, wer hier wen und warum snoopt. Das passt zwar ganz gut zur Story und dem Setting, zumal auch jedes Kapitel mit einer Snoop-ID und Snoopscriber beginnt. Mich hingegen hat es eher etwas gestört.
Besonders gefällt mir, dass die Geschichte aus den Sichtweisen der Protagonistinnen Erin und Liz erzählt werden. Man erhält Einblicke in ihre Gedankenwelt und wird dadurch sehr tief mit ins Geschehen gezogen. Auch das Ende war ein toller Showdown. Halsbrecherisch und sehr gelungen.
„Das Chalet“ von Ruth Ware ist ein gut geschriebener Thriller mit tollem Setting.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Düsterer Wald

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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„Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge“ von Aisling Fowler ist ein beeindruckender Auftakt. Dabei geht nicht nur um die Jagdlinge mit den gewöhnungsbedürftigen Namen 5, 6, 7 und 12, sondern auch um durchaus ...

„Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge“ von Aisling Fowler ist ein beeindruckender Auftakt. Dabei geht nicht nur um die Jagdlinge mit den gewöhnungsbedürftigen Namen 5, 6, 7 und 12, sondern auch um durchaus blutige Abenteuer, Zusammenhalt und Freundschaft.
Mir hat das Buch von Anfang an sehr gut gefallen. Man ist sofort im Geschehen. Die Spannung wird nach kürzester Zeit aufgebaut und lässt bis zum Ende nicht nach. Es ist nicht nur die Suche nach 7, die sich spannend gestaltet, auch die anderen Charaktere, deren Eigenschaften, das Aufeinandertreffen auf Kreaturen und Wesen in einem mystischen, dunklen und gefährlichen Wald sind sehr schön herausgearbeitet und werden mit ordentlichem Ideenreichtum dargestellt.
Der Schreibstil der Autorin und die sehr schön skizzierte Welt lassen einen durch die Seiten fliegen. In sich ist das Buch abgeschlossen. Die großen Fragen werden alle beantwortet. Und doch bleibt noch genug übrig für einen weiteren Band und eine spannende Fortsetzung, zumal es bei den Charakteren auch Entwicklungen gab, die weiter ausgeführt werden müssen.

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