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Veröffentlicht am 05.11.2021

Powtanka

Neue Wege. Die Vorgeschichte zu Geistkrieger
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Die powtankanische Wissenschaftlerin Taima trifft auf den Schotten Finnley. In dem Prequel „Neue Wege. Die Vorgeschichte zu Geistkrieger“ von Sonja Rüther erfährt man einiges über die beiden Charaktere ...

Die powtankanische Wissenschaftlerin Taima trifft auf den Schotten Finnley. In dem Prequel „Neue Wege. Die Vorgeschichte zu Geistkrieger“ von Sonja Rüther erfährt man einiges über die beiden Charaktere und wie es dazu kam, dass der erste Band so startet wie er startet.
Ich hätte mir natürlich hier schon mehr Einblicke in die führende Weltmacht Powtanka gewünscht und eine genauere Beschreibung der Welt. Man wird richtig neugierig wie sich das Ganze entwickeln wird. Einen Vorgeschmack bekommt man bereits mit der anschließenden Leseprobe, welche die ersten beiden Kapitel von "Geistkrieger: Feuertaufe" enthält. Die sind spannend und temporeich geschrieben.
Als Fazit kann man sagen, dass das Prequel Spaß macht und der Schreibstil angenehm ist. Man ist sofort in der Geschichte. Ich bin gespannt wie sich die Charaktere entwickeln werden. Potential ist bei Taima und Finnley ordentlich vorhanden.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Mystisch

Phon
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Sprachlich gefällt mir „Phon“ der Autorin Marente de Moor richtig gut. Teils poetisch und teils sehr schöne pointierte Beschreibungen und Betrachtungen. Auf der anderen Seite ist der Roman nicht ganz leicht ...

Sprachlich gefällt mir „Phon“ der Autorin Marente de Moor richtig gut. Teils poetisch und teils sehr schöne pointierte Beschreibungen und Betrachtungen. Auf der anderen Seite ist der Roman nicht ganz leicht zu verdauen. Der Schreibstil ist gut. Man muss das Buch aber langsam und sorgfältig lesen. Quasi wird man dadurch entschleunigt. Aber hier beginnen auch meine Kritikpunkte, welche ich nach dem interessanten Klappentext nicht so vermutet hätte.
Vieles ist mystisch und wird nicht wirklich, manchmal in meinen Augen auch nur ungenügend, aufgelöst. Der Interpretationsspielraum ist einfach zu riesig. Das lässt einen des Öfteren verwirrt und irritiert zurück. Es stellt sich die Frage: was ist real und was spielt sich nur in den Köpfen der Charaktere ab?
Insgesamt fehlte mir ein bisschen der rote Faden und die Information, welche Message uns die Autorin vermitteln möchte.
Es ist ein durchaus interessanter Ansatz von Marente de Moor. Überzeugen konnte mich der Roman in dieser Weise jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Beginne am Ende

Das Glashotel
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„Das Glashotel“ von Emily St. John Mandel ist eins dieser Bücher, die mich mit sehr gemischten Gefühlen zurücklassen. Nach einem holprigen Lesestart wird es leicht besser. Jedoch bekam ich keine Verbindung ...

„Das Glashotel“ von Emily St. John Mandel ist eins dieser Bücher, die mich mit sehr gemischten Gefühlen zurücklassen. Nach einem holprigen Lesestart wird es leicht besser. Jedoch bekam ich keine Verbindung zu den Charakteren. Alles bleibt sehr distanziert. Für mich liegt das auch daran, dass ich wahrscheinlich mit komplett anderen Erwartungen an diesen Roman gegangen bin. Ich hatte mir viel mehr vom Glashotel gewünscht. Allerdings dient in diesem Setting das Glashotel nur als Ausgangspunkt. Und auch die Spannung kommt meines Erachtens zu kurz.
Mir sind die Fragmente der Geschichte schlicht zu viel. Dazu tragen auch die Sprünge zwischen den Charakteren bei und auch die Sprünge in der Zeit. Liest man gerade noch von Paul wechselt die Sicht plötzlich zu Vincent. Ein stärkerer Fokus auf die eigentlichen Protagonisten Vincent und Paul wäre wünschenswert gewesen.
Der Schreibstil ist wunderbar. Da ist es schade, dass der Rest aus meiner Sicht nicht passt.
Die Überschrift „Beginne am Ende“ [9] ist ein Zitat aus dem Buch.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Von guter Abstammung

Q
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Der Roman „Q“ von Christina Dalcher gehört zu den Werken, die einen richtig packen, wachrütteln und auch sehr wütend machen. Das hat für mich mehrere Gründe. Zum einen wäre da die Protagonistin Elena, ...

Der Roman „Q“ von Christina Dalcher gehört zu den Werken, die einen richtig packen, wachrütteln und auch sehr wütend machen. Das hat für mich mehrere Gründe. Zum einen wäre da die Protagonistin Elena, kurz El genannt. Auf der einen Seite ist „Dr. Elena Fischer Fairchild, Lehrerin für Life Scienes an der Davenport Silver School“ [314], ziemlich naiv und gutgläubig. Und das ändert sich auch nicht bis zum Ende der Geschichte. Auf der anderen Seite ist sie die Person, die zwar ganz schön blauäugig an die Sache rangeht, aber auch dafür alles opfert.
Als Leser*in hat man relativ früh eine Idee wohin sich die Geschichte entwickeln wird. Dies kann natürlich auch daran liegen, dass man die düstere Vergangenheit Deutschlands vor Augen hat. Aber auch hier hätte Elena viel früher auf ihre Großmutter hören und auch reflektierender sein können. Denn die „Monster aus einer gar nicht so fernen Vergangenheit“ [140] lauern überall und kommen immer wieder. Geschichte wiederholt sich.
Vieles beginnt mit einem Ziel. Der Q-Wert ist nur „zum Besten der Gesellschaft.“ [68] Die Umsetzung kommt meist schleichend. Wenn man dann das ganze Ausmaß begriffen hat, ist es meist schon zu spät.
In ihren Anmerkungen schreibt die Autorin Dalcher folgendes: „Sollten Sie durch die Hinweise in diesem Buch aufgewühlt sein, habe ich gute Arbeit geleistet.“ [331 f.] Sie hat ihr Ziel erreicht und zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit lernen sollte. Wachsam sein und mit einem gesunden Maß müssen die Geschehnisse hinterfragt werden.
Die Themen der Vergangenheit kommen immer wieder. Nur in unterschiedlichen Ausprägungen. Hier am Beispiel des Themas Eugenik dargestellt.
Das Buch lässt sich aufgrund des Schreibstils wunderbar lesen. „Q“ ist kein ruhiges Lesevergnügen. Man ist von der Geschichte gefesselt und fiebert dem Ende entgegen.
„Die meisten Männer gelten als die wertvolleren Elternteile, auch wenn sie es gar nicht sind.“ [76]

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Die Welt gehört Every

Every (deutsche Ausgabe)
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„Der Circle“ war gestern. Nun geht es mit „Every“ von Dave Eggers in die zweite Runde. Alte Bekannte, wie Mae Holland, tauchen wieder auf und eine neue Protagonistin betritt die Bühne. Delaney Wells, eine ...

„Der Circle“ war gestern. Nun geht es mit „Every“ von Dave Eggers in die zweite Runde. Alte Bekannte, wie Mae Holland, tauchen wieder auf und eine neue Protagonistin betritt die Bühne. Delaney Wells, eine Technikskeptikerin, fängt bei Every an und hat ein großes Ziel. Die Zerschlagung der Firma von innen heraus. Das Ganze kennt man von „Der Store“. Aber auch, dass alles auf eine Zahl reduziert werden soll - „Alles würde in einer einzigen Zahl subsummiert.“ [480] – kommt einen bekannt vor. Dies wurde auch schon in „Q“ behandelt.
Wie ich bereits schon bei „Der Circle“ geschrieben hatte geht es wieder um die ethische Naivität, den Aufstieg der sozialen Medien und die daraus resultierenden Folgen. Und Dave Eggers greift auch wieder auf einen Satz zurück, den er in seinem vorherigen Werk verwendet hatte: „Die Rechte der Menschen im digitalen Zeitalter.“ [454] Denn um nichts anderes geht es hier.
„Jedes Jahr verbringen wir mehr Zeit damit, uns gegenseitig zu überprüfen, zu beurteilen, mental zu ermorden. Und wir fragen uns, warum die Pillen kontinuierlich stärker werden. Wir sind gefühllos und wollen noch gefühlloser werden.“ [455]
Mir gefällt „Every“ besser als der Vorgänger. Das liegt vor allem am starken Ende. Das hatte das gewisse Etwas, welches ich mir viel mehr von Eggers über weite Strecken des Buches gewünscht hätte.
„Es gibt keine neuen Informationen. Schon seit neun Minuten. Das ist Wahnsinn.“ [346]
Fazit: Der Roman lässt sich gut lesen, zeigt wo wir stehen und wo sich die Gesellschaft hinbewegt. Gerade am Anfang darf man herzhaft schmunzeln, wenn es um Jeff Bezos und seine Firma geht.

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