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Veröffentlicht am 18.05.2021

Nieder mit allen Imperatoren

Imperator
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Nieder mit allen Imperatoren
Für mich war es das erste Buch von Kai Meyer und Imperator konnte mich wirklich gut unterhalten und positiv überraschen. Der Roman ist spannend geschrieben und bietet eine ...

Nieder mit allen Imperatoren
Für mich war es das erste Buch von Kai Meyer und Imperator konnte mich wirklich gut unterhalten und positiv überraschen. Der Roman ist spannend geschrieben und bietet eine ganz besondere Mischung aus Okkultem, Thriller und einem Hauch Fantasy. Der Hauch Fantasy war schön, jedoch für den Fortgang der Handlung eher nebensächlich.
„Das Chaos gibt deinem Dasein eine Berechtigung. Sei unserer Waffe gegen die Ordnung.“ [325]
Besonders hat mir gefallen, dass man in die Geschichte tief abtauchen kann und Bilder entstehen, als wäre man im Kino. Der Handlung folgt man mit zwei Handlungssträngen, deren Charaktere unterschiedlich tief ausgearbeitet wurden.
In dem temporeichen und durchaus actionbetonten Finale bleiben leider ein paar Fragen offen, so dass man mit freudiger Erwartung dem Erscheinen des zweiten Bandes entgegenfiebert. Insgesamt ist der Roman ein guter Einstieg und bietet eine gelungene Unterhaltung, die einen an etlichen Stellen mitfiebern und raten lässt, ob man mit seinen Vermutungen richtigliegt.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Für Fans von Animes und Fantasy

Der Lotuskrieg 1 - Stormdancer
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Japan trifft auf Jay Kristoff. Was soll da eigentlich schiefgehen, zumal das Cover schon etwas magisches und Verzauberndes hat. Für mich gab es dann doch ziemlich viel in „Stormdancer“ von Jay Kristoff, ...

Japan trifft auf Jay Kristoff. Was soll da eigentlich schiefgehen, zumal das Cover schon etwas magisches und Verzauberndes hat. Für mich gab es dann doch ziemlich viel in „Stormdancer“ von Jay Kristoff, was mir persönlich nicht so gut gefallen hat. Ich hatte mit wesentlich mehr Tempo und tollen Charakteren gerechnet. Leider zieht sich diese Geschichte – die ersten 100 Seiten - bis es endlich losgeht.
An vielen Stellen war es mir einfach zu viel. Zu viel Erklärungen, welche bis ins kleinste Detail gehen, zu viel Beschreibungen und japanische Wörter. Insgesamt wirken die Charaktere, auch in ihrem Handeln, zu eindimensional auf mich.
Immerhin ist das Ende stark und insgesamt hat mir gefallen, dass ökologische und soziale Fragen in diesem Roman behandelt werden. Die Steampunk-Elemente sind schon klasse und natürlich auch die generelle Idee an sich.
Wahrscheinlich gehöre ich nicht wirklich zur jüngeren Zielgruppe. Fans von Animes und Fantasy sollten bei „Stormdancer“ aber voll auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Das kaputte System Deutschland

Die Kandidatin
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„Nur aggressives Niederringen des weißen Patriachats bringt uns weiter.“ [116]
Der Roman „Die Kandidatin“ von Constantin Schreiber wirft einen Blick in die nicht allzu ferne Zukunft der Bundesrepublik. ...

„Nur aggressives Niederringen des weißen Patriachats bringt uns weiter.“ [116]
Der Roman „Die Kandidatin“ von Constantin Schreiber wirft einen Blick in die nicht allzu ferne Zukunft der Bundesrepublik. Einiges davon hat mich an „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq erinnert. Doch bei dem Roman von Schreiber gibt es nur ein Dafür und ein Dagegen. Eine Gesellschaft zwischen Hoffnung und Hass. Entweder man steht zur Protagonistin Sabah Hussein, oder man verachtet sie. Im normalen Leben würde es viele Facetten in jeglicher Hinsicht geben. Bewusst wird hier alles extrem auf die Spitze getrieben, ob dies nun die Themen Diversität, Auslandsbeziehungen zu China oder im Allgemeinen die politische Zukunft eines Landes ist.
„Wir reproduzieren die patriarchale Aussage, indem wir sie singen. Es wäre viel besser, wenn wir singen: I will follow Him/Her/Them. Follow Him/Her/Them wherever He/She/They may go.“ [85 f.]
Der Roman lässt sich wunderbar lesen, behandelt er doch auf wunderbare Weise die aktuellen politischen Themen. Man kann selbst bestens philosophieren, wie sich die Zukunft darstellen wird.
Zuckmayers Plädoyer für kulturelle Vielfalt findet sich auch hier wieder, allerdings ebenfalls sehr überspitzt.
„Sie mochte schon immer James Bond, aber sie findet es prima, dass 007 jetzt eine diverse Agentin ist, eine schwarze, lesbische Frau mit Behinderung.“ [94]
Sehr treffend finde ich folgendes Zitat, zeigt es doch gut, dass Deutschland, bzw. die Kandidatin, mit ihren Zielen lediglich auf ihr Land beschränkt ist. Im internationalen Vergleich ist das Ganze wie ein Alleingang zu sehen. Und wen führt dies weiter?
„Womit wird sie den Mächtigen in der Welt gegenübertreten? Ihre Waffen sind auf der internationalen Bühne stumpf.“ [161]
Wohin geht die Reise? Ein sehr pointierter Blick auf die politische Zukunft.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Einfach nur magisch

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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„Es lässt sich nicht alles auf Schwarz und Weiß reduzieren, denn es gibt noch so viel dazwischen. Man kann etwas nicht einfach als gut oder böse abtun, ohne die Facetten dahinter zu berücksichtigen.“ [317]
Es ...

„Es lässt sich nicht alles auf Schwarz und Weiß reduzieren, denn es gibt noch so viel dazwischen. Man kann etwas nicht einfach als gut oder böse abtun, ohne die Facetten dahinter zu berücksichtigen.“ [317]
Es gibt Bücher, die bezaubern durch ein wunderschönes Cover, deren Klappentext ist so vielversprechend, dass man es gar nicht abwarten kann, diese zu lesen. Mit großen Erwartungen bin ich an das Buch „Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“ von TJ Klune herangetreten und wurde beim Lesen nochmals positiv überrascht. Das Zitat aus diesem wundervoll geschriebenen Buch trifft auch auf mich zu: „Dass wir hin und wieder vollkommen unerwartet auf etwas stoßen, von dem wir gar nicht wussten, dass wir es gesucht haben.“ [330] Dieses Buch zählt schon jetzt zu den Highlights des Jahres.
Am Anfang lacht man über Linus Baker, den vorbildlichen Beamten schlechthin. Er ist so grau wie seine Umgebung. Welch ein tristes Leben. Das ändert sich aber sehr schnell, als er sich zum Heim für magisch begabte Kinder aufmacht. Der Charakter entwickelt sich und Linus stellt sich immer mehr kritische Fragen und findet sich, wie die Leser*innen auch, in einem magischen Abenteuer wieder.
Die Geschichte, die Charaktere sind wirklich sehr facettenreich. Hier stimmt wirklich alles. Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass mich der Roman so tief berührt.
„Furch und Hass erwachsen aus fehlendem Verständnis.“ [270]
Insgesamt lässt sich der Roman sehr gut lesen. Man ist sofort in der Geschichte, lacht, denkt nach und ärgert sich über die Vorurteile mancher Menschen. Subtil zeigt der Autor, dass man, wie eingangs erwähnt, alle Facetten betrachten muss. Es geht um gesellschaftliche Themen und darum, dass jeder auf seine Weise wunderbar ist.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Eine lohnenswerte Reise

Der Schneeleopard
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„Die Wildnis beobachtet uns, ohne dass wir es merken. Sie verschwindet, sobald sie vom Blick des Menschen erfasst wird.“ [48]

Gemeinsam mit dem Fotografen Vincent Munier reist der Autor Sylvain Tesson ...

„Die Wildnis beobachtet uns, ohne dass wir es merken. Sie verschwindet, sobald sie vom Blick des Menschen erfasst wird.“ [48]

Gemeinsam mit dem Fotografen Vincent Munier reist der Autor Sylvain Tesson nach Tibet, um den Schneeleoparden zu sehen. Ob sich diese Reise lohnt? Bei dem Buch „Der Schneeleopard“ kann man sagen, dass sich dies für den Autor und auch die Leser*innen lohnt. Sprachlich wunderbar, mit tiefgründigen Fragen und einem tollen Schreibstil lässt uns der Autor an dieser Reise teilhaben. Es ist kein normaler Reisebericht, der sich lediglich mit der Suche nach dem Schneeleoparden beschäftig, denn der Autor hinterfragt den Umgang mit der Natur auf eine sehr subtile Weise. Es geht philosophisch und teils auch poetisch zu. Dabei kommt auch die Gesellschaftskritik nicht zu kurz.
„‘Nehmt bloß kein Ohropax, vielleicht singen ja die Wölfe.‘ Genau wegen solcher Sätze ging ich auf Reisen.“ [76]
Wer Entschleunigung sucht, ist mit diesem Werk wunderbar beraten. Allerdings kamen mir die Bilder von Munier, immerhin „der bedeutendste Tierfotograf seiner Zeit“ [14], zu kurz. Es sind lediglich zwei Fotos enthalten. Wer mehr sehen möchte, muss zum Buch „Zwischen Fels und Eis“ greifen.

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