Amerikanische Kultur der Gewalt
Schwarz Blau Blut„Niemand kann alles tun, aber jeder kann etwas tun. Jeder kann etwas tun. Jeder.“ [264]
Eigentlich müsste man meinen, dass die Themen Rassismus und Polizeigewalt, in Bezug auf die USA, in der heutigen ...
„Niemand kann alles tun, aber jeder kann etwas tun. Jeder kann etwas tun. Jeder.“ [264]
Eigentlich müsste man meinen, dass die Themen Rassismus und Polizeigewalt, in Bezug auf die USA, in der heutigen Zeit eine eher untergeordnete Rolle spielen, beschäftigen sie das Land doch schon seit Jahrzehnten. Doch noch immer lassen sie dieses Land nicht los. Man muss sagen, dass diese beiden Themen nichts von ihrer Brisanz verloren haben. „Schwarz Blau Blut“ von Matthew Horace zeigt auf erschreckende Weise, warum so viele schwarze Menschen unschuldig sterben.
„Rassismus ist bei der Polizei von Chicago allgegenwärtig, und solange Polizisten für ihre rassistischen Handlungen nicht hinter Gittern landen, wird sich das auch nie ändern.“ [233]
Viele Bilder kennt man aus den Medien. Man hat mitbekommen was in Ferguson passiert ist. Horace geht auf mehrere Ereignisse der jüngsten Vergangenheit ein, schreibt packend und auch fundiert. Auf der einen Seite lässt sich das Buch wirklich sehr gut lesen. Auf der anderen Seite ist man schockiert wie schnell ein schwarzes Leben beendet ist und welche „Kleinigkeiten“ zu diesem tödlichen Ende führen können.
„Wenn Leute sich Sorgen um die Zukunft von People of Color machen und uns damit konfrontieren, dass wir in der Vergangenheit viele schreckliche Dinge getan haben und dass es bei uns viel Intoleranz und Vorurteile gibt, hat das nichts mit Polizeifeindlichkeit zu tun.“ [169]
Horace kennt beide Seiten, die Seite der Polizisten und der PoC. Und genau das macht dieses Buch aus. Es ist ungemein spannend und interessant. Der Autor liefert zahlen und Fakten, beleuchtet Ereignisse, gibt Einblicke.
„Trotz der vielen Schlagzeilen über die hohe Kriminalität ist Chicago nicht die gefährlichste Stadt in den USA. Um diese zweifelhafte Ehre wetteifern jedes Jahr aufs Neue St. Louis, Memphis, und Baltimore. (…) Als ich dieses Buch schrieb, rangierte Chicago nicht einmal in den Top Ten.“ [173]