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Veröffentlicht am 19.05.2020

Einfach ein Löwe

Kleiner Löwe, großer Mut
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In diesem Kinderbuch ist Tobe, seines Zeichens Löwe, der Protagonist. Allerdings hat er nur drei Beine. Aber ist das ein Grund auf die Dinge, welche er immer getan hat, zu verzichten? Muss er deswegen ...

In diesem Kinderbuch ist Tobe, seines Zeichens Löwe, der Protagonist. Allerdings hat er nur drei Beine. Aber ist das ein Grund auf die Dinge, welche er immer getan hat, zu verzichten? Muss er deswegen anders behandelt oder gar geschont werden? Nein, ein Löwe tut das, was er schon immer getan hat!
„Kleiner Löwe, großer Mut“ von Tom Belz richtet sich an Kinder im Alter von 4 Jahren und erzählt eine Geschichte, die Mut macht und Kinder in allen Lebenslagen dazu ermuntert, selbstbewusst zu agieren.
Die Sätze sind klar formuliert und lassen sich gut lesen und werden von den Kindern auch gut aufgenommen. Die Illustrationen sind gelungen und werden auf wunderschöne Weise dargestellt. Zusätzlich gibt es viel für die kleinen Zuhörer* innen zu entdecken.
Die Message hinter diesem Kinderbuch finde ich sehr stark und auch die Umsetzung eines realen Themas – Benz bestieg mit nur einem Bein und zwei Krücken den Gipfel des Kilimandscharo – ist gelungen und macht sogleich Mut. Da kann man sich dem kleinen Löwen nur anschließen: „Geht doch!“

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Gesamtgeschichte der RAF

Eine kurze Geschichte der RAF
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Die Entführung der „Landshut“, die Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, die Kaufhaus-Brandstiftungen in Frankfurt oder allgemein nur Baader-Meinhof-Gruppe. Es sind Schlagworte die ...

Die Entführung der „Landshut“, die Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, die Kaufhaus-Brandstiftungen in Frankfurt oder allgemein nur Baader-Meinhof-Gruppe. Es sind Schlagworte die im Kopf bleiben und als Synonym für die Rote Armee Fraktion stehen.
Mit „Eine kurze Geschichte der RAF“ geht Autor Sven-Felix Kellerhoff auf die Geschehnisse ein, wie es zur Gründung der RAF kam, wie die Wege in den Terror aussahen und was man unter erster, zweiter und dritter Generation der RAF versteht. Er geht auf die zentralen Figuren der Terror-Gruppe ein, beschreibt deren Ansichten und Ziele.
Mich hatte das Thema RAF bereits schon vor vielen Jahren interessiert, war das Geschehen doch einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Einen Einblick verschafften mir damals die Bücher von Butz Peters (RAF Terrorismus in Deutschland) und Bommi Baumann (Wie alles anfing). Diese werden unter anderem auch in den Quellenangaben genannt. Generell muss man sagen, dass Kellerhoff sehr fundiert vorgeht und alle Aussagen mit vielen Quellen belegt. Diese sind dementsprechend auch umfangreich im Literaturverzeichnis enthalten und geben auch Anregungen, wo interessierte Leser*innen weiterlesen können. Man muss sagen, dass es sich zwar um einen kurzen Einblick in die Geschichte der RAF handelt, jedoch unterscheidet sich das Buch zu den mir bekannten dahingehend, dass Kellerhoff auch einen Blick für die Opfer hat und diese etwas in den Vordergrund stellt und zeigt, dass dieser blutige Irrweg auch die ganz normalen Leute getroffen hat.
Das Buch lässt sich aufgrund des Schreibstils flüssig lesen und stellt ein Stück Deutscher Geschichte anschaulich und interessant dar.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Fußball verbindet

Die Savannenkicker
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Fußball verbindet. Das sieht man auch wunderbar bei dem Kinderbuch „Die Savannenkicker“ von Regi Widmer. Tiere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, Löwe, Giraffe, Erdmännchen und Co, spielen ...

Fußball verbindet. Das sieht man auch wunderbar bei dem Kinderbuch „Die Savannenkicker“ von Regi Widmer. Tiere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, Löwe, Giraffe, Erdmännchen und Co, spielen gemeinsam und haben ordentlich Spaß dabei. Dann gibt es ein Foul, eine unbedachte Reaktion der Hyäne und schon landet der Ball im Wasser bei den Krokodilen. Und auch hier zeigt sich, dass man gemeinsam viel mehr erreichen kann, als wenn man einzeln agiert.
Das Buch eignet sich für Kinder ab ca. 3 Jahren und das Verhältnis Text zu Bild ist ideal, so dass die kleinen Zuhörer*innen der Geschichte problemlos folgen können. An diesem Buch gefallen nicht nur die sehr schönen Illustrationen, sondern auch das große Format mit 22 x 28 cm. Außerdem zeigt das Buch, dass Emotionen hervorgerufen werden können, so dass man sich aus lauter Übermut nicht mehr an die Regeln hält. Konnte der Löwe schnell wieder die Fassung gewinnen, so gingen mit der Hyäne die Pferde durch.
Es ist eine witzige Fußballgeschichte mit nicht minder interessanten Tieren, in einer Umgebung, die sowohl Jungs, als auch Mädchen begeistern.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Arbeit im Zoo

Was machen wir im Zoo?
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So ein Tag im Zoo kann, zumindest für Tierpflegerinnen, ganz schön anstrengend sein. Wie gut, dass nun Kinder ab 2 Jahren mithelfen können, dass alles bei den Fütterungen einwandfrei funktioniert.
Das ...

So ein Tag im Zoo kann, zumindest für Tierpflegerinnen, ganz schön anstrengend sein. Wie gut, dass nun Kinder ab 2 Jahren mithelfen können, dass alles bei den Fütterungen einwandfrei funktioniert.
Das Mitmachbuch „Was machen wir im Zoo?“ von Nico Sternbaum lädt die kleinen Zuhörer ein, sich aktiv im Zoogeschehen zu beteiligen. Tippen, klopfen, schieben, streicheln. Abwechslungsreich geht es zur Sache. Das Buch ist schön illustriert und zeigt auf einer Doppelseite, welche Tiere man in einem Zoo antreffen kann. Die Seite eignet sich auch perfekt, um die einzelnen Tiere abzufragen und sich diese zeigen zu lassen. Ich persönlich finde auch den Ablauf gut. Also nicht nur einfaches agieren, sondern umziehen, Schubkarre schnappen und dann die einzelnen Gehege aufsuchen, um die Tiere zu füttern, zu rufen und zu streicheln.
Fazit: Ein schönes Mitmachbuch, das die kleinen Leser
innen mit einbezieht und ganz nebenbei ein bisschen Wissen auf spielerische Art vermittelt. Das Buch eignet sich für Kinder ab 1,5 bis 3 Jahren.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

das Gemeinwohl im Auge

Der Alpendiktator und Menschenfreund
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„Kreativität ist die höchste Rebellion.“ [91]
Schlauer als Albert Einstein? Tja, dann sprechen wir hier wohl von Florian Steiner, Professor der Politikwissenschaft. Und was stellt man damit an? Richtig, ...

„Kreativität ist die höchste Rebellion.“ [91]
Schlauer als Albert Einstein? Tja, dann sprechen wir hier wohl von Florian Steiner, Professor der Politikwissenschaft. Und was stellt man damit an? Richtig, man strebt eine autokratische Regierung an, ist niemandem Rechenschaft schuldig, denn man hat ja stets das Gemeinwohl im Auge.
„Der Alpendiktator und Menschenfreund“ von Astrid Schilcher ist ein sehr interessanter Roman, der viele Fragen in Bezug auf staatliches Handeln aufwirft, andere bekannte Themen, wie aus George Orwells Roman 1984 über die Zerstörung des Menschen durch eine perfekte Staatsmaschinerie weiterführt.
Auch wenn der Protagonist Florian richtig erkennt, dass sich in dem Alpenstaat einiges ändern muss, dass Dinge angegangen werden müssen und populistisches Handeln keinen weiterbringt, so stellt sich immer die Frage nach der Grenze, wie weit man eigentlich gehen darf. „Es ist tragisch, aber die meisten Menschen brauchen Hilfe, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Seine Frau ist der Gegenspieler. Sie bietet ihm Paroli. „Bis dato hat die Geschichte noch keinen wohltätigen Diktator hervorgebracht.“ [29] Und mit fortschreitender Geschichte, der grenzenlosen Machtausübung durch ihren Mann Florian, reflektiert sie immer mehr. Es „nagen die Gespenster des Zweifels mit ihren nadelspitzen Zähnen an mir.“ [49]
Schilcher zeigt in ihrem Roman auf eindrucksvolle Weise, wie schnell und auf welche Weise sich aus einer vermeintlich vernünftigen Idee etwas in Gang setzen kann, begünstigt durch Propagandatechnische Unterstützung, was nur schwer zu stoppen ist.
Mir persönlich gefällt der Spannungsbogen, dass es verschiedene Sichten auf den Alpendiktator gibt. Das wurde perfekt umgesetzt. Auch wenn die Charaktere relativ blass bleiben, die Leserinnen somit sich nicht in deren Lage hineinversetzen können, macht es Spaß durch die Seiten zu fliegen. Der Roman wartet mit einem überraschenden Ende auf die Leserinnen.
Ich hätte mich gefreut, wenn der Roman doppelt so dick gewesen wäre, damit die Geschehnisse noch facettenreicher beleuchtet werden könnten.

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