alles ist eine Botschaft
Nix passiert„alles ist eine Botschaft, eine Message, auch, keine zu senden.“ [166]
„Nix passiert“ war mein erstes Buch von Kathrin Weßling und anfangs war ich leicht irritiert, wie sich die Geschichte entwickeln ...
„alles ist eine Botschaft, eine Message, auch, keine zu senden.“ [166]
„Nix passiert“ war mein erstes Buch von Kathrin Weßling und anfangs war ich leicht irritiert, wie sich die Geschichte entwickeln würde. Auf den ersten Seiten ahnt man noch nicht, inwiefern einen dieser Roman einfangen wird. Man liest, dass Alex, unser Protagonist, verlassen wurde und der Beziehung mit Jenny nachtrauert.
„Dabei füllte der ewige Konjunktiv nur die Stille zwischen uns, das Präsens, in dem ich neben ihr saß und an die Vergangenheit dachte, daran, wie schön es mal gewesen war.“ [26]
Weßling schreibt gut, auch wenn anfangs nicht wirklich viel passiert, die Handlung noch etwas auf sich warten lässt, die Charaktere noch etwas blass erscheinen, so nimmt mit zunehmender Seitenzahl die Geschichte Fahrt auf und die Rückblicke in die Vergangenheit öffnen den Blick in die Zukunft.
Mit ihrem Werk gelingt Weßling eine perfekte Skizzierung, ein getreues Bild einer Generation, welche auf der Suche nach allem und nichts ist. Dass Alex, auf der Suche nach sich selbst, zum Ziel kommt, sich findet, hat die Autorin hervorragend herausgearbeitet und dargestellt.
Der Schreibstil ist klar, direkt und wenn man es anders sagen möchte: modern. Weßling beschönigt nichts. Sie schreibt, wie es sich tatsächlich verhält. Und so stellt sie Alex als „eine Bier zapfende Lüge auf zwei Beinen“ [176] dar, der nicht nur die anderen Mitmenschen belügt, sondern sich auch selbst betrügt. Besonders gefällt mir dessen Entwicklung mit zunehmendem Fortgang der Geschichte.
Es bleibt festzuhalten, dass Weßling ein beeindruckendes Werk liefert, in dem sich Leser*innen wiederfinden können, das eigene Handeln kritisch hinterfragt und durch eine reflektierte Sichtweise der Autorin brilliert. Es macht viel Spaß durch die Seiten zu fliegen, egal wie intensiv das Geschriebene bei den Lesern wirkt.
„Und ich sehne mich nach nichts mehr, (…) dass einfach mal gar nix passiert.“ [125]