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Veröffentlicht am 24.04.2019

Optimismus war unsere Währung

Die Geschichte der schweigenden Frauen
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„Aber selbst in unserem Kerker gewinnen wir etwas das andere Frauen in Green City niemals haben können. […] Freie Entscheidung, Selbstbestimmung, Freiheit.“ [59]

Und genau darum geht es im Roman „Die ...

„Aber selbst in unserem Kerker gewinnen wir etwas das andere Frauen in Green City niemals haben können. […] Freie Entscheidung, Selbstbestimmung, Freiheit.“ [59]

Und genau darum geht es im Roman „Die Geschichte der schweigenden Frauen“ von Bina Shah; unter anderem ist die Pakistani auch Frauenrechtlerin. Diese Dystopie soll eine moderne Parabel über das Leben von Frauen in repressiven Ländern darstellen.

Mit ihrem mitreißenden Schreibstil fesselt die Autorin den Leser bereits nach den ersten Zeilen an das wirklich schön gestaltete Buch. Erzählt wird aus verschiedenen Sichten, was differenzierte Einblicke ermöglicht und Abwechslung bringt und zugleich Spannung aufbaut.

Gegliedert ist der Roman in 3 Teile. Unrast, Rebellion und Aufruhr. Eigentlich genau so, wie es auch in Wirklichkeit ablaufen würde. Zuerst erfahren wir wie es überhaupt zu diesem Szenario kommen konnte, begleiten die Protagonistin Sabine auf ihrer Reise in die Panah. Panah ist das persische Wort, das Zuflucht bedeutet. Wobei in solchen Ländern die so autoritär, unterdrückend und diktatorisch agieren all dies ggfs. auch nur eine Illusion sein könnte.

„Perfekt für Green City. Reform, Bevölkerungszuwachs, die Wiederherstellung des Geschlechtergleichgewichts nach dem Ultimativen Krieg.“ [183]

Shah gelingt es ausgesprochen gut, ein ernstes, wichtiges Thema so spannend darzustellen, dass man das Buch regelrecht verschlingen möchte. Jedoch sind die Charaktere nicht so tief ausgearbeitet. Das geht definitiv besser. In diesem ganzen Setting - bzw. Szenario – fand ich dies aber auch nicht schlimm. Insgesamt ist das Buch sehr stimmig, auch wenn das Ende meines Erachtens etwas mehr ausgearbeitet hätte werden können.

„Optimismus war unsere Währung.“ [34]

Veröffentlicht am 08.04.2019

Berührend

Ein ganzes Leben
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Ein Leben auf weniger als 200 Seiten? So etwas geht? Ja, sogar „Ein ganzes Leben“ von Robert Seethaler. Auf 192 Seiten verfolgt der Leser das Leben von Andreas Egger in den Bergen Österreichs.
Das Leben ...

Ein Leben auf weniger als 200 Seiten? So etwas geht? Ja, sogar „Ein ganzes Leben“ von Robert Seethaler. Auf 192 Seiten verfolgt der Leser das Leben von Andreas Egger in den Bergen Österreichs.
Das Leben des Protagonisten Egger wird durch den Autor gar unprätentiös beschrieben. Genauso, wie das Leben der Romanfigur. Genügsam, karg und bescheiden verbringt Egger sein Leben. Er ist sich für keine Arbeit zu schade, packt an, lebt zurückgezogen und findet doch irgendwann eine Frau für das Leben, erleidet Schicksalsschläge, zieht in den Krieg. Und wir als Leser folgen ihm.
Es ist ein Roman der unaufgeregt daherkommt. Der Schreibstil ist flüssig, es lässt sich wunderbar lesen und man empfindet den Charakter Egger als authentisch dargestellt. Sprachlich hätte ich ein bisschen mehr erwartet, wahrscheinlich aber auch nur, weil ich den „Trafikant“ von Seethaler vorher gelesen hatte.
Im Großen und Ganzen ist es ein lesenswerter Roman, der einem auch einen Einblick in vergangene Tage und das harte Leben der damaligen Zeit gewährt.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Entlockt wunderbar den einen oder anderen Gähner

Frida und das verschwundene Gähnen
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„Frida und das verschwundene Gähnen“ ist eine sehr schön illustrierte und abenteuerliche Gutenachtgeschichte, die Frida einmal rund um den Globus, bis zum Mond und wieder zurückführt, um ihr verschwundenes ...

„Frida und das verschwundene Gähnen“ ist eine sehr schön illustrierte und abenteuerliche Gutenachtgeschichte, die Frida einmal rund um den Globus, bis zum Mond und wieder zurückführt, um ihr verschwundenes Gähnen zu finden.

Das Cover verspricht eine 100 prozentige Garantie, dass man gähnen muss. Zuerst dachte ich, wie soll das gehen? Bestimmt ein Marketing-Gag. Aber bei jedem Lesen müssen Vorleser und Zuhörer herzhaft gähnen. Und das nicht nur einmal. Ganz wie die anderen Tiere oder auch Sehenswürdigkeiten in diesem Buch.
Kindgerecht führt das Buch die jungen Leser, oder besser gesagt Zuhörer, auch zu anderen Kulturen, Kontinenten oder gar dem Mond. Dabei sind die Texte und auch die farbliche Gestaltung bestens auf die Kleinen abgestimmt. Es gibt viel zu entdecken. Immer mit dabei sind Fridas Teddy und ihre Bettdecke, die laufend umfunktioniert wird.

Sehr schön hat mir auch das großformatig – knapp 30 cm x 30 cm - gestaltete Buch gefallen. Man kann darin wirklich "versinken". Alles in allem ist das Buch gut durchdacht. Die Geschichte hat eine angenehme Länge für eine Gutenachtgeschichte und macht auch noch dem zehnten Mal lesen noch richtig Spaß und sorgt für ordentlich Gähner.

Veröffentlicht am 04.04.2019

detailliert und gut durchdacht

Nicht ein Wort
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„Ansonsten hatte uns eine Art Schwermut erfasst, die sich zusätzlich auf den Schatten legte, der sich über uns ausgebreitet hatte. Der Tod kroch näher heran.“ [331]

Bundesrichter sind einflussreich, entscheiden ...

„Ansonsten hatte uns eine Art Schwermut erfasst, die sich zusätzlich auf den Schatten legte, der sich über uns ausgebreitet hatte. Der Tod kroch näher heran.“ [331]

Bundesrichter sind einflussreich, entscheiden beziehungsweise beeinflussen mit Ihrem Richterspruch das Leben der anderen Personen. Wie sieht es aber aus, wenn sich das Machtverhältnis ändert und man selbst in eine Situation kommt in der man mehr oder weniger hilflos ist?

Genau hier setzt Brad Parks mit dem Roman „Nicht ein Wort“ an. Er schreibt sehr detailliert und deswegen auch glaubhaft. Aber manchmal wären ein paar Seiten weniger besser. Getreu dem Motto: Weniger ist mehr. Der anfangs gut aufgebaute Spannungsbogen lässt diverse Male richtig nach. Und das, obwohl der Schreibstil flüssig und das Buch richtig gut zu lesen ist.

„Kann eine Kamera das Böse einfangen, das im Herzen einer Person lauert?“ [311]

Gelungen fand ich die Beschreibungen zu den psychologischen Auswirkungen der Entführung auf die Eltern. Das wird alles sehr gut dargelegt. Auch das Ende hat mich wirklich überrascht – im positiven Sinne. Damit konnte man nicht rechnen.

Fazit: Am Anfang und Ende des Buches kommen die Ereignisse Schlag auf Schlag. Ungeahnte Wendungen, Spannung. Eben alles was einen guten Thriller ausmacht. Im Mittelteil würde ich eher von einem Drama mit Spannungselementen sprechen. Die allgegenwärtige Gefahr ist stets spürbar.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Zons am Rhein. Tatort vergangener Tage.

Sündenkammer: Thriller
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„Die stumme und unaussprechliche Sünde gehörte zu den schlimmsten Dingen, derer sich ein Mensch schuldig machen konnte.“ [102]

Wie man bereits aus diesem Zitat erkennt, behandelt das Buch auch Geschehnisse ...

„Die stumme und unaussprechliche Sünde gehörte zu den schlimmsten Dingen, derer sich ein Mensch schuldig machen konnte.“ [102]

Wie man bereits aus diesem Zitat erkennt, behandelt das Buch auch Geschehnisse einer anderen Zeit. Gegliedert in zwei Handlungsstränge, einer in der Gegenwart und der Andere 500 Jahre in der Vergangenheit angesiedelt, sich laufend abwechselnd, erzählt die Autorin Catherine Shepherd die Geschichte der „Sündenkammer“.

Der Prolog ist bereits so fesselnd, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der fließende Schreibstil, das Tempo und der konstant hohe Spannungsbogen tun ihr Übriges dazu. Auch dass die Handlungsstränge sich abwechseln, jeweils auch mit einem dramatischen Ereignis am Ende des Buchkapitels aufwarten, fördert die die Neugier auf die Fortsetzung der Geschichte. Man springt förmlich von Kapitel zu Kapitel.

Auch wenn es bereits Band 9 der Reihe rund um Kommissar Oliver Bergmann ist, kann man diesen Band problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.

Auf dem Scheiterhaufen wurde eine junge Frau bei lebendigem Leib verbrannt. Kein Wunder, dass bald darauf von einem Hexenfall gesprochen wird. Generell ist vieles in diesem Buch mystisch. Dunkel, geheimnisvoll und rätselhaft kommen die Fälle herüber und verleiten zum Spekulieren, wer denn wirklich der Mörder war. Es gibt immer Wendungen, so dass man lange im Dunkeln tappt.

Positiv zu erwähnen: Die historischen Anmerkungen am Ende des Buches, die den positiven Gesamteindruck abrunden.