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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Die Dunkelheit und das Grauen

So dunkel der Wald
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Das Buch ist erschreckend gut geschrieben. Es fesselt von der ersten Seite an und lässt einen nicht mehr los – auch emotional. Bereits der Text der Innenseite auf dem Schutzumschlag „Wir nennen es Sonnentor ...

Das Buch ist erschreckend gut geschrieben. Es fesselt von der ersten Seite an und lässt einen nicht mehr los – auch emotional. Bereits der Text der Innenseite auf dem Schutzumschlag „Wir nennen es Sonnentor – das dunkle Loch mitten im Felsen, in das er uns wirft, wenn wir nicht artig waren.“ stimmt einen auf die Geschehnisse ein. Mit diesem Satz beginnt auch das Buch. Der Leser ist sofort im Geschehen. Man spürt sofort das „Dunkle des Waldes“, die Bedrohung, das Grauen.
Mitten im Wald ist eine Hütte. Fernab jeglicher Zivilisation. Paps, der Entführer, wohnt dort mit „seinen“ Kindern, welche er sich holt und in den Wald verschleppt. Viele überleben nicht lange, zu schlimm sind Missbrauch, Gewalt – auch seelische Gewalt, da er diese Kinder „bricht“ bzw. deren Seele zerstört.
Berichtet wird aus der Ich-Perspektive von Ronja, die dort mit Jannik und den „aktuellen Geschwistern“ Nika, Henna und Theo lebt. Sie fasst nach langer Zeit der Qual den Entschluss zu fliehen. Damit kommt die Geschichte in Gang. Und alles nimmt seinen Lauf, der nicht immer wie vom Leser erwartet verläuft. Man stellt sich Fragen, überlegt was als nächstes kommt und wie diverse Ereignisse wohl verlaufen bzw. verlaufen könnten. Die Wendungen sind oft nicht vorhersehbar.
Sehr schön finde ich das Ende, insofern man hier von „schön“ sprechen kann. Es packt einen wie am Anfang des Buches und wirft einen mit voller Wucht in den Wald zurück. Denn es gibt Dinge, die der Wald nicht mehr hergibt.

Die Leseempfehlung für 2018!

Veröffentlicht am 27.03.2018

Offshore – Vertraue niemandem

Offshore
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Das Cover
Das Buch fühlt sich durch die punktuelle UV-Spotlackierung extrem gut an. Das macht ordentlich was her und das Dollarzeichen im Titel des Buches „Off$hore“ zeigt, wohin der Weg führt.

Das Buch
Paul ...

Das Cover
Das Buch fühlt sich durch die punktuelle UV-Spotlackierung extrem gut an. Das macht ordentlich was her und das Dollarzeichen im Titel des Buches „Off$hore“ zeigt, wohin der Weg führt.

Das Buch
Paul Margis ist nicht nur der Experte der Bundesregierung sondern auch der Protagonist im Wirtschaftsthriller Offshore des Autors Till Berger in dem es um das Thema Manganknollenförderung, Mord, Intrigen, Macht und Geld geht.
Margis wird der Mord an einem Wissenschaftskollegen vorgeworfen. Die Story startet für den Leser in Chile und für Margis gar nicht so erfreulich. Margis muss mit zunehmendem Verlauf aber feststellen, dass die anderen Stationen auf der Erdkugel noch mehr Überraschungen bereithalten und er eigentlich niemandem mehr vertrauen kann.
Er selbst ist der von sich überzeugte Charakter. Ex-Trader, fährt Sportwagen, trinkt den Islay-Whisky Laphroig und schmeißt sich ungeachtet dessen gerne verschreibungspflichtige Mittelchen ein. Ein weiterer Charakter, der eine zentrale Rolle einnimmt ist die Agentin Anna Kolping. Die auch für einige Überraschungen gut ist. Die Personen werden so beschrieben, dass man sich gut in die jeweilige Lage hineinversetzen kann.
Spannend sind vor allem die wirtschaftlichen Themen wie Short Selling (Leerverkäufe) und die Verstrickungen der einzelnen Personen und Firmen.
Das Fazit
Das Buch ist gut geschrieben und liest sich flüssig. Für mich hat es aber etwas gedauert, bis richtige Spannung aufkam und man das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Leider ist das am Anfang erwähnte Thema der Manganknollenförderung in den Hintergrund getreten. Dafür kamen aber die Verflechtungen der einzelnen Personen. Trotzdem eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Die Insel der Ahnungslosen

Sturmfeuer
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Das Buch
Der Autor Tim Erzberg entführt den Krimi-Leser nach Helgoland. Dort passieren viele Unglücke in kurzer Zeit. Die Protagonistin Anna Krüger arbeitet als Polizistin auf der Insel und findet, dass ...

Das Buch
Der Autor Tim Erzberg entführt den Krimi-Leser nach Helgoland. Dort passieren viele Unglücke in kurzer Zeit. Die Protagonistin Anna Krüger arbeitet als Polizistin auf der Insel und findet, dass das alles kein Zufall sein kann und ermittelt in den Fällen- manchmal auch etwas unorthodox.
Erzberg zeigt das Juwel in der Nordsee in einem anderen Licht. Dies wird auch schon auf dem Cover ersichtlich. Eine düstere Stimmung. Ganz und gar nicht, was man sich als Tourist vorstellen würde.
Am Ende eines jeden Kapitels gibt es eine kurze Rückblende in die letzten Kriegstage des zweiten Weltkrieges und den Geschehnissen auf Helgoland. Geschickt verknüpft Erzberg die zwei Handlungsstränge und liefert somit auch den „Auslöser“ für die Straftaten.
Die Hauptfiguren, hier das Ermittlungsteam, – in dem in sich abgeschlossenen Krimi- werden von dem Reporter, der auf der Insel über die Ereignisse berichtet, unter der Überschrift „Insel der Ahnungslosen“ beschrieben. Anna zeigt auch ihre autoritäre Seite, wagt aber Alleingänge, geht nicht immer geordnet vor und kämpft (persönlich) gefühlt viel zu lange mit Stalin – ihrer Migräne. Aber im ganzen Polizeiteam, besonders zwischen dem Chef Paul und ihrer Kollegin menschelt es zu sehr.
Am besten fand ich Annas Freundin Nele, eine Prostituierte, die das Herz wohl am rechten Fleck hat und auch eine gehörige Portion Menschenverstand besitzt.
Fazit
Das Buch lässt sich gut Lesen. Die Rückblicke bringen die Briese Salz hinzu und Polizistin Anna ist eine Beamtin mit Ecken und Kanten. Jedoch fiel im Mittelteil des Buchs der Spannungsbogen ab, zog aber gegen Ende stark an.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Nichts ist so wie es scheint

Der Himmel unter uns
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Buch
Der Autor Christian Grahn nimmt den Leser in seinem Debütroman – es folgen noch mehrere Teile !! - „Der Himmel unter uns - Riveris 1“ mit in die Zukunft der Stadt Riveris. Genauer gesagt befinden ...

Buch
Der Autor Christian Grahn nimmt den Leser in seinem Debütroman – es folgen noch mehrere Teile !! - „Der Himmel unter uns - Riveris 1“ mit in die Zukunft der Stadt Riveris. Genauer gesagt befinden wir uns im Jahr 2266. Die Stadt ist zweigeteilt in eine Oberstadt und eine Unterstadt. Ringsherum um Riveris wartet aufgrund der äußeren Umwelteinflüsse, extreme Wetterbedingungen, der sicher geglaubte Tod.
Unten sind die Lebensbedingungen viel besser für die Elite; oben dagegen ist es hart. Man produziert hier für die Unterstadt und deren Wohlbefinden.
Frei sind die Menschen nicht, denn es wird darauf verwiesen, dass die Zustände ähnlich wie bei George Orwell’s 1984 existieren. Eine totale Überwachung.
In diesem Großen und Ganzen finden wir Jim. Seines Zeichens ehemaliger Ermittler und Protagonist, welcher uns in seiner Ich-Perspektive (Präsens) durch das Buch führt. Als seltsame Dinge geschehen, beginnt er seinen alten Spürsinn wieder zu entdecken und es geht actiongeladen und rasant durch beide Welten.
Die Figuren selbst, werden nicht deutlich herausgearbeitet, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch bringt.

Cover
Es zeigt die beiden Städte und deren Teilung. Verwüstung an der Oberfläche und unter der Erde den „blauen“ Himmel.

Fazit
Temporeich geschrieben, eine Jagd folgt der anderen. Action pur. Wem kann man vertrauen und was erwartet einen in Reveris? Trotz der Spannung und dem Gefühl dieses Buch nicht aus der Hand legen zu wollen, hätte die Atmosphäre dichter sein können. Auch bei dem Hinweis auf „1984“, hätte ich mir etwas mehr an Informationen erhofft. Wird nur überwacht, oder wurde auch die Geschichte umgeschrieben?
Eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Was, wenn es morgen soweit ist?

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
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Der Klappentext

An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, die Behörden ...

Der Klappentext

An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, die Behörden zu warnen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, tauchen in Manzanos Computer dubiose Emails auf, die den Verdacht auf ihn selbst lenken. Er ist ins Visier eines Gegners geraten, der ebenso raffiniert wie gnadenlos ist. Unterdessen liegt ganz Europa im Dunkeln, und der Kampf ums Überleben beginnt

Das Cover

Das Cover ist recht schlicht gestaltet und wird durch einen Prägedruck mit UV-Spotlack geziert auf dem, zusätzlich zum Schriftzug Blackout, die Reset-Taste an prominenter Stelle zu sehen ist. Das wirkt. Vor allem, wenn man das Buch gelesen hat.

Das Buch

Im 800 Seiten Erstlingswerk von Marc Elsberg geht es um nichts Geringeres als den Blackout und seine dramatischen Folgen in der zunehmenden Vernetzung der globalisierten Welt. Auch wenn das Buch lediglich Fiktion ist, so beruht es doch auf Fakten und ist geradezu herausragend recherchiert. Elsberg versteht es die zugrundeliegenden Sachverhalte dem Leser verständlich zu machen und daraus diese spannende Story zu konstruieren. Zudem nennt er immer wieder Beispiele aus der Vergangenheit und macht dadurch diese Geschichte zu dem was sie ist: Glaubhaft!

Die Charaktere werden nicht so tief ausgearbeitet, was der Spannung und dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut. Der Autor nimmt uns und seinen Protagonisten Piero Manzano mit durch eine „Hetzjagd“ quer durch Europa. Und gerade das erzeugt Tempo und gnadenlose Spannung. Gerade war der Schauplatz noch Brüssel im nächsten Augenblick ist es Paris, dann wieder Berlin.

Fazit

Mich hat das Buch gefesselt. Ich konnte und wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Marc Elsberg zeigt auf erschreckende Weise, was morgen schon grausame Wahrheit werden könnte und man ertappt sich bei dem Gedanken: Was wäre, wenn es soweit ist? Wie würde man selbst mit der Situation umgehen? Man stellt fest, dass der Blackout erst der Anfang ist…

Eine ganz klare Leseempfehlung!