Die Dunkelheit und das Grauen
So dunkel der WaldDas Buch ist erschreckend gut geschrieben. Es fesselt von der ersten Seite an und lässt einen nicht mehr los – auch emotional. Bereits der Text der Innenseite auf dem Schutzumschlag „Wir nennen es Sonnentor ...
Das Buch ist erschreckend gut geschrieben. Es fesselt von der ersten Seite an und lässt einen nicht mehr los – auch emotional. Bereits der Text der Innenseite auf dem Schutzumschlag „Wir nennen es Sonnentor – das dunkle Loch mitten im Felsen, in das er uns wirft, wenn wir nicht artig waren.“ stimmt einen auf die Geschehnisse ein. Mit diesem Satz beginnt auch das Buch. Der Leser ist sofort im Geschehen. Man spürt sofort das „Dunkle des Waldes“, die Bedrohung, das Grauen.
Mitten im Wald ist eine Hütte. Fernab jeglicher Zivilisation. Paps, der Entführer, wohnt dort mit „seinen“ Kindern, welche er sich holt und in den Wald verschleppt. Viele überleben nicht lange, zu schlimm sind Missbrauch, Gewalt – auch seelische Gewalt, da er diese Kinder „bricht“ bzw. deren Seele zerstört.
Berichtet wird aus der Ich-Perspektive von Ronja, die dort mit Jannik und den „aktuellen Geschwistern“ Nika, Henna und Theo lebt. Sie fasst nach langer Zeit der Qual den Entschluss zu fliehen. Damit kommt die Geschichte in Gang. Und alles nimmt seinen Lauf, der nicht immer wie vom Leser erwartet verläuft. Man stellt sich Fragen, überlegt was als nächstes kommt und wie diverse Ereignisse wohl verlaufen bzw. verlaufen könnten. Die Wendungen sind oft nicht vorhersehbar.
Sehr schön finde ich das Ende, insofern man hier von „schön“ sprechen kann. Es packt einen wie am Anfang des Buches und wirft einen mit voller Wucht in den Wald zurück. Denn es gibt Dinge, die der Wald nicht mehr hergibt.
Die Leseempfehlung für 2018!