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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2019

ein rundum nettes Buch

Find mich da, wo Liebe ist
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Grace betreibt einen Laden, wo sie Instrumente wie Geigen, Cellos und Violinen repariert. Sie ist eine begnadetet Cellistin, doch nach einem traumatischem Erlebnis spielt sie nicht mehr vor Anderen. Wenn ...

Grace betreibt einen Laden, wo sie Instrumente wie Geigen, Cellos und Violinen repariert. Sie ist eine begnadetet Cellistin, doch nach einem traumatischem Erlebnis spielt sie nicht mehr vor Anderen. Wenn sie nicht in einem kleinen englischen Ort Instrumente restauriert, fährt sie nach Paris, da sie seit fast neun Jahren eine Beziehung zu einem verheirateten Mann führt.

Das Buch hat mich zeitweise unterhalten, doch es hat mich nicht sonderlich berührt.

Die Protragonistin wirkt nicht wie eine 40-jährige auf mich, sondern eher wie Anfang 20. Grace hat nur davon geredet, was sie und David tun werden, sobald seine Kinder erwachsen sind und er sich von seiner Frau trennen kann. Als Leser wird einem schnell klar, dass es niemals so kommen wird, schließlich ist sie seit fast neun Jahren seine Geliebte. Ich war mir nicht sicher ob sie mir leid tun sollte oder ob ich sie nur dämlich finde. David ist ein selbstsüchtiger Idiot, während Grace alles stehen lässt sobald er ruft. Es fiel mir schwer zu verstehen, wieso Grace sich so von ihm blenden lässt und seine ständigen Ausreden runterschluckt. Auch sehr unrealistisch fand ich, wie sie mit ihrem kleinen Laden ständig nach Paris fahren konnte. Es gab noch so einige Momente, wo ich nur die Augen gerollt habe, denn manche Erleuchtungen kamen ihr einfach so spät oder gar nicht.

Die Nebenfiguren, Mr. Williams, ein Kunde von Grace, ist wirklich gelungen. Seine Gelassenheit, Unterstützung und Freundlichkeit hat Grace gebraucht. Ein Charakter so weise, liebenswert und mit so viel Herz. Die trotzige Teenagern und talentierte Geigerin Nadia, die im Laden von Grace aushilft hat zu Hause mit ihren Eltern zu kämpfen, doch auch sie entpuppt sich als eine große Stütze. Ihre Lockerheit und Passion für die Musik und das Spielen waren bewundernswert. Die Freundschaft die sich zwischen drei dreien entwickelt war vermutlich der spannendste Teil dieser Geschichte.

Ich kenne mich mit klassischer Musik nicht großartig aus, und die Autorin scheint viel Zeit in die Recherche für die präzisen Beschreibungen der Restaurierungen investiert zu haben, doch oftmals war das alles sehr langatmig, ausschweifend und die Geschichte selbst verlief dadurch schleppend.

Den Originaltitel "Goodbye, Paris" finde ich viel entsprechender und das letzte Kapitel das auf den Titel hinweist hat mir auch gut gefallen.

Das Ende war nahezu perfekt, was generell zu diesem Wohlfühlroman gepasst hat. Rundum ein nettes Buch.

Veröffentlicht am 30.06.2019

gute Balance zwischen mitreißender Atmosphäre und zwischenmenschlichen Spannungen

Dunkelsommer
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Es gibt zwei Handlungsstränge die parallel laufen. Einmal Lelles Geschichte, wo er nach seiner seit drei Jahren verschwundenen Tochter Lina sucht, und die der 17-jährigen Meja, die mit ihrer Mutter in ...

Es gibt zwei Handlungsstränge die parallel laufen. Einmal Lelles Geschichte, wo er nach seiner seit drei Jahren verschwundenen Tochter Lina sucht, und die der 17-jährigen Meja, die mit ihrer Mutter in den kleinen Ort zieht, um einen einen neuen Start bei ihrem Liebhaber anzufangen.

Eingeteilt in zwei Teile erzählt das Buch von Verlust, Trauer, Erlösung und komplizierten Familiendynamiken. Die Beschreibungen des nordischen Schwedens mit den Wäldern, den verlassenen Häusern und Grundstücken, die früher kommende Dunkelheit am Ende des Tages, sowie die Gerüche und Kälte, bringen einem schnell an den Ort des Geschehens. Die Atmosphäre ist kühl, traurig, doch zugleich eindringlich und spannend, als würde man ständig im Dunkel tappen. Man spürt, dass Meja etwas zustoßen wird, doch es gibt keine klaren Anzeichen wer oder was ihr was antun wird. Bei jeder Spur die Lelle nachgeht hofft man auf einen Zusammenstoß mit Meja und einer Erklärung, wie ihre Wege sich kreuzen.

Ich empfand den ersten Teil ein wenig langsam und schleppend. Jedem Hinweis den Lelle nachgeht wird schnell aufgelöst, so dass es sehr wiederholend wurde. Seine verzweifelte Besessenheit wurde schon fast zum Wahnsinn. Der zweite Teil verlief schneller und die Verdächtigen konnten schnell eingegrenzt werden. Die Enthüllung war dennoch unerwartet und erschreckend. Das Ende hingegen war sehr glatt, schon zu unglaubwürdig und ein wenig gezwungen. Ohne was davon verraten zu wollen, würde ich dieses Buch dennoch weiterempfehlen. Ein langsamer, mysteriöser, spannender Roman, der von seinen Charakteren lebt und unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 25.05.2019

eine Geschichte über Freundschaft und den Gemeinschaftssinn

Im Freibad
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Dies ist eine ermutigende, sanfte Geschichte zum Wohlfühlen. Die Handlung ist vorhersehbar, doch lässt sie einen mitfiebern was die Rettung des Freibads anbelangt.

Die Erzählweise hat eine beruhigende ...

Dies ist eine ermutigende, sanfte Geschichte zum Wohlfühlen. Die Handlung ist vorhersehbar, doch lässt sie einen mitfiebern was die Rettung des Freibads anbelangt.

Die Erzählweise hat eine beruhigende Art. Sehr still, unaufgeregt und klar, manchmal ein wenig langsam, aber im Ganzen einfach und zugänglich.

Rosemarys Leben und Geschichten waren herzergreifend schön, so dass ich einige Male den Tränen nah war. Die Entwicklung ihrer Freundschaft zu Kate war wundervoll mitzuerleben, denn durch ihre Verbindung konnten beide für sich heilen und wieder zu sich finden. Das Gemeinschaftsgefühl der Nebencharaktere wurde großartig porträtiert. Sowohl die Einzelhändler mit ihren kleinen Geschäften als auch die Besucher des Freibads, die zwischendurch ohne Vorstellungen mühelos in die Geschichte eingeführt wurden, haben bestärkt wie wichtig und bedeutsam öffentliche Einrichtungen als Freizeitorte für die Gemeinde sind.

Eine charmante und ergreifende Geschichte über Freundschaft, Hoffnung, neuen Anfängen und den kleinen Freuden am Leben.

Veröffentlicht am 09.05.2019

super charmant

Weil es Liebe ist
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Mein erstes Buch des Autorinnen Duo Christina Lauren und ich bin begeistert!

Das Buch liest sich flüssig, unkompliziert und die Geschichte war so fesselnd, ich habe sie in zwei Sitzungen durchgelesen. ...

Mein erstes Buch des Autorinnen Duo Christina Lauren und ich bin begeistert!

Das Buch liest sich flüssig, unkompliziert und die Geschichte war so fesselnd, ich habe sie in zwei Sitzungen durchgelesen.

Wie sie einander kennenlernen und was die Umstände dafür sind finde ich positiv überraschend, denn beim Lesen habe ich nur gehofft und gebangt, dass alles ein gutes Ende für alle haben wird, da Holland und Calvin beide liebevolle Charaktere sind.

Obwohl beide denken sich gegenseitig nur was vorzuspielen, wird dem Leser schnell klar, wie intensiv ihre Gefühle füreinander sind. Es war herrlich zu lesen, wie sie sich ineinander verlieben. Die Dialoge waren spritzig und charmant, es gab immer wieder Momente wo ich ein Dauergrinsen im Gesicht hatte. Süß, liebevoll und zugleich verdammt sexy.

Holland's Identitätskrise konnte ich nur zu gut nachempfinden. Das Leben nach dem Studium und das Gefühl zu haben, man wächst nicht weiter, während alle anderen um einen herum das Größte aus ihrem Leben mitnehmen. Zu sehen wie sie sich nochmal selbst findet und ihre Bedürfnisse und Wünsche in den Vordergrund stellt war sehr schön mitzuerleben. Dass manche Freundschaften trotz der tollen gemeinsamen Erinnerungen auch enden können finde ich ebenfalls sehr realistisch.

Die Nebencharaktere wie ihre beiden Onkel sind wundervoll gelungen. Ich hab sie gleich ins Herz geschlossen.

Eine Geschichte wie erwartet mit Happy End doch zwischendrin genügend Auf und Abs, so dass es nicht langweilig ist.

Veröffentlicht am 09.05.2019

bedrückend witzig

Der Wal und das Ende der Welt
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Plötzlich findet sich unser Held, Joe, nackt und gestrandet in einem kleinen Ort abseits des Hustle und Bustle von London wieder. Ruhig und idyllisch werden wir in St. Piran eingeführt, ein Ort wo jeder ...

Plötzlich findet sich unser Held, Joe, nackt und gestrandet in einem kleinen Ort abseits des Hustle und Bustle von London wieder. Ruhig und idyllisch werden wir in St. Piran eingeführt, ein Ort wo jeder jeden kennt. Liebenswerte Dorfbewohner, warme und fröhliche Charaktere die einem in Erinnerung bleiben durch ihre sonderbare Gastfreundschaft und Unterstützung für einander.

Witzig und clever, und durch seiner Einfachheit nachvollziehbare Gedankengänge hält Ironmonger die menschliche Natur fest, erkundet auf faszinierende Weise die Reaktionen von Menschen auf ein globales Ereignis, welche uns mit Widerstandsfähigkeit und Gemeinschaft während eines apokalyptischen Ausbruchs überraschen. Realistische Überlegungen und philosophische Anregungen machen die Gedanken an die Dystopie sehr zugänglich.

Manchmal gab es Flashbacks zu Joe's Leben in London und seiner Arbeit die mit seiner Flucht nach St. Piran zusammenhängt. Dies bedarf Gewöhnung, da die Zeitsprünge nur durch einen Absatz indiziert wurden. Die komplexen Themen der Finanzwelt werden jedoch in einfachen Dialogen und Beschreibungen erklärt.

Das Ende für mich war etwas plump, da ich dieses bisschen "Romantik" oder generell die Beziehungen Joe's für nicht spannend oder nötig für die ganze Geschichte halte. Trotz der bedrückenden Thematik bringt Ironmonger eine Leichtigkeit in seiner Vision des Endes der Welt.