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Veröffentlicht am 15.05.2019

Leider nicht so meins

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Inhalt:
Miles Singer ist Arzt und er ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit. Eines Tages wird er zu einem Notfall gerufen. Als Miles den Sterbenden untersucht, stellt er mit Erschrecken fest, dass ...

Inhalt:
Miles Singer ist Arzt und er ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit. Eines Tages wird er zu einem Notfall gerufen. Als Miles den Sterbenden untersucht, stellt er mit Erschrecken fest, dass dieser die Aura einer Hexe hat. Aber noch schlimmer, der Vergiftete hat erkannt, dass auch Miles das Hexenmal trägt. Die Geschicke Aelands werden von den adligen Sturmsängern bestimmt. Ihre legitimierte Magie hat dem Land unvorstellbaren Fortschritt gebracht, es aber auch in einen fürchterlichen Krieg gestürzt. Die Soldaten kommen völlig verändert aus dem Krieg zurück. Miles Singer ist Arzt. Um den zurückkehrenden Soldaten zu helfen, kann er seine magischen Fähigkeiten nur heimlich einsetzen. Kämen sie ans Licht, würde er in einem Asylum eingesperrt. Als Miles zu einem Sterbenden gerufen wird, der wohl vergiftet wurde, bleibt ihm keine Wahl: Zusammen mit einem schönen Amartine, der zwischen der Welt und dem Totenreich wechseln kann, versucht er den Mordfall aufzuklären. Hinter all dem verbirgt sich aber ein Geheimnis, dessen Abgründigkeit kaum abzusehen ist: Wohin sind die Seelen der Gefallenen verschwunden?

Meinung:
Klappentext und Cover haben mir sehr gut gefallen und mich wahnsinnig neugierig gemacht auf die Story. Leider hatten das Buch und ich einen eher holprigen Start und einen schwierigen Verlauf, aber wir haben ein gutes Ende gefunden. Ich bin also eher zwiegespalten in meiner Meinung über die Geschichte. Für mich war Witchmark ein Buch, mit einem guten Konzept und guten Ideen, welche leider nicht so gut umgesetzt wurden. Die Welt an sich war aber interessant und einzigartig. Sie hat die historische und die fantastische Welt gut zusammengebracht und eine Umgebung geschaffen, die sich so anders anfühlt als alles, was ich bisher gelesen habe. Die Ästhetik der Leute, die die ganze Zeit mit dem Fahrrad unterwegs waren, und das magische Gefühl waren wirklich erfrischend anders. Aber ich hatte das Gefühl, dass die Welt insgesamt nicht so gut erklärt wurde, besonders wenn es um Magie ging. Es fehlte immer wieder irgendetwas, um alles richtig verstehen zu können und die Geschichte rund zu machen. Man musste sich viel zu viel selbst zusammenreimen. Die Story an sich, wurde auf den letzten Seiten aber nochmal richtig interessant, weshalb ich dann doch froh war, das Buch nicht vorzeitig abgebrochen zu haben. Nur leider reicht ein gutes Ende nicht aus, um von der ganzen Geschichte begeistert zu sein.

Fazit:
Leider war das Buch aus meiner Sicht nicht so stimmig. Es ist kein schlechtes Buch, aber mich hat es einfach nicht so gefesselt.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Dry

Dry
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Inhalt:
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den ...

Inhalt:
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.

Meinung:
Ich fand den Klappentext von diesem Buch so interessant, dass ich es sofort lesen musste und ich konnte es tatsächlich gar nicht aus der Hand legen und war innerhalb weniger Stunden auch schon am Ende angelangt. Es ist das erste Buch, dass Neal Shusterman mit seinem Sohn Jarrod gemeinsam geschrieben hat. Für mich war es überhaupt das erste Buch, von Neal Shusterman und ich war wirklich begeistert von seinem Schreibstil. Das ganze Buch fühlte sich sehr real an und absolut glaubwürdig. Es ist sehr beunruhigend, wie überzeugend diese ganze Geschichte ist. Im Kopf hatte ich die ganze Zeit einen Film vor Augen, wie dieses Szenario aussieht.

Südkalifornien leidet unter einer Dürre, alle Haushalte sind schon seit einer Weile dazu aufgefordert worden, Wasser zu sparen. Doch von heute auf morgen und für die Bevölkerung völlig unerwartet gibt es gar kein fließendes Wasser mehr. Wirklich keinen einzigen Tropfen. Sehr schnell sind auch alle Geschäfte ohne Getränke oder Flüssigkeit in jeglicher Form. Die Menschen fangen an sich wirklich abscheulich zu benehmen. Alle sind nur darauf aus, irgendwie an Wasser zu kommen und benehmen sich eher wie Zombies als wie Menschen. Jeder versucht nur sich selbst oder höchstens seine Familie zu retten. In dem Buch gibt es recht viele Charaktere, die in kurzen Kapiteln erscheinen und ihre Erlebenisse in der Ich-Form erzählen und so bekommt man auch sehr viele unterschiedliche Einblicke in das was in Kalifornien passiert. Zusätzlich auch noch in die Gefühlswelt der einzelnen Menschen. Hauptsächlich begleiten man als Leser aber, Alyssa, ihren kleinen Bruder Garret, ihren Nachbarn Kelton und im Laufe des Buches kommen noch Jaqui und Henry dazu. Allesamt Jugendliche, die dieses schlimme Ereignis auf eine furchtbare Art erleben. Alyssas Familie ist unvorbereitet, ergattert im Laden auch nur eine winzige Menge Wasser. Die Regierung reagiert erst nach ein paar Tagen und schickt Entsalzungsanlagen ans Meer. Alyssas Eltern machen sich auf den Weg um dort an Wasser zu kommen. Doch scheinbar spielen sich furchtbare Szenen am Strand ab, denn ab da sind Alyssa und ihr Bruder auf sich gestellt, ihre Eltern sind für die Kinder unerreichbar und spurlos verschwunden. Kelton versucht den beiden zu helfen, denn seine Familie hat sich schon längere Zeit auf das mögliche Szenario vorbereitet und ihr Haus für den Notfall präpariert. Als aber durch die Nachbarn zu einem Übergriff kommt, mit katastrophalen Folgen, fliehen die Jugendlichen gemeinsam um einen Schutzbunker von Keltons Familie zu erreichen. Doch der Weg dorthin wird begleitet von einer Menge Chaos und Verzweiflung und vor allem furchtbarem Durst.

Fazit:
Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen! Doch es ist auch erschreckend, wie sich die Menschen bei einer solchen Katastrophe verhalten und dabei ist alles so glaubwürdig beschrieben, dass man dem Autoren-Duo sofort abnimmt, dass es tatsächlich so kommen könnte und das sich Menschen tatsächlich so verhalten könnten.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Eine besondere Geschichte über ein besonderes Mädchen

Mein Leben als Sonntagskind
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Inhalt:
Jasmijn ist ein ganz normales junges Mädchen. Kontaktfreudig und bei allen Mitschülern beliebt. Ein Sonntagskind, dem die Welt offensteht. Doch es gibt einen Haken: So ist sie nur in ihrem Tagebuch. ...

Inhalt:
Jasmijn ist ein ganz normales junges Mädchen. Kontaktfreudig und bei allen Mitschülern beliebt. Ein Sonntagskind, dem die Welt offensteht. Doch es gibt einen Haken: So ist sie nur in ihrem Tagebuch. Denn die wahre Jasmijn ist anders. Sie redet nicht. Nur mit ihrer Hündin Senta. Und mit Elvis Presley, mit dessen Postern sie ihr Zimmer tapeziert hat. Denn beide antworten nicht und das ist gut. Dann muss Jasmijn sich nicht fragen, was gemeint ist. Oder überlegen, was sie antworten soll. Wie schaffen es andere Menschen bloß, dass sie immer wissen, wie sie sich verhalten sollen? Mit Senta und Elvis an ihrer Seite macht sich Jasmijn auf, dieses Geheimnis zu ergründen und ihr Glück zu finden.

Meinung:
In diesem Buch begleitet man Jasmijn auf ihrem Weg ab ihrem vierten Lebensjahr bis zum Erwachsenwerden. Sie wächst in den 80ern und 90ern in Holland auf und das Buch ist aus der Ich-Perspektive des Mädchens geschrieben. Doch Jasmijn ist ein Mädchen, das nicht der Norm entspricht. Sie verschlingt bereits mit 4 Jahren ganze Bücher, ist aber nicht in der Lage mit ihr fremden Menschen zu sprechen oder sie auch nur anzusehen. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit mit sich selbst und ihrer Hündin Senta in einer ruhigen und vertrauten Umgebung. Das reicht ihr vollkommen aus und sie versteht nicht, warum sie und ihr Verhalten nicht als normal angesehen werden. Über 134 kurze Kapitel erhält man Einblicke in Jasmijns Gedankenwelt und dort trifft man auch auf die Jasmijn, die genau weiß, wie man sich in der jeweiligen Situation verhalten sollte oder wie es das Umfeld erwarten würde. Leider schafft sie es nur nicht so zu sein, wie andere das von ihr erwarten. Doch sie kämpft in jeder Situation, doch vielleicht normale Handlungen zu vollführen. Die meiste Zeit über flüchtet sie jedoch lieber, denn die richtige Jasmijn schafft es einfach nicht „normal“ zu sein. Von ihren Eltern wird sie immer dadurch entschuldigt, dass sie nur sagen, dass Jasmijn nun mal einfach so ist. Doch warum niemand mit dem Mädchen mal zu einem Arzt gegangen ist, hat mich doch sehr gewundert. Denn auch als sie in Situationen, die sie extrem überfordern sehr schlimme Migräneanfälle bekommt, wird das einfach nur hingenommen. Migräne liegt in der Familie, also ist das vollkommen normal und in Ordnung, wenn ein Kind mit lähmenden Schmerzen einen Tag im Bett verbringt. Vielleicht waren damals die Ärzte noch nicht so weit wie heute, aber trotzdem wäre doch sicher mal jemandem aufgefallen, dass Jasmijn eben nicht nur so ist, sondern auch darunter leidet. Teilweise waren für mich, Jasmijns Gedanken und Taten besser nachzuvollziehen, als die ihrer Eltern, die alles einfach nur mit einem Satz entschuldigen.

Judith Visser hat hier ein ganz besonderes Buch geschaffen. Da diese Geschichte auch autobiografisch ist, bekommt man ganz andere Einblicke in den Kopf eines Menschen mit dem Asperger-Syndrom. Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte, war ich etwas eingeschüchtert von der Dicke. Ich habe gedacht, es wird bestimmt schwierig und langwierig über ein solches Thema in diesem Umfang zu lesen. Doch das war es zu keiner Zeit! Der Schreibstil von Judith Visser war so einnehmend und gut geschrieben, das ich mich nur ganz schwer von Jasmijns Geschichte trennen konnte. Ihre Trauer, ihre Ängste und ihre Wut sind beim Lesen spürbar und das macht diesen Roman zu einem Buch, das einen an die Seiten fesselt.

Fazit:
Diese Geschichte aus der Sicht eines Menschen der direkt von der Erkrankung betroffen ist, war etwas wirklich besonderes.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Rupert kommt zu Wort

Ruperts Tagebuch - Zu nett für diese Welt!
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Inhalt:
Der neue Comic-Roman von Bestsellerautor Jeff Kinney: Macht euch bereit für ... Ruperts Tagebuch! Denn es ist an der Zeit, seine Sicht der Dinge zu hören. Eigentlich hat Greg seinen besten Freund ...

Inhalt:
Der neue Comic-Roman von Bestsellerautor Jeff Kinney: Macht euch bereit für ... Ruperts Tagebuch! Denn es ist an der Zeit, seine Sicht der Dinge zu hören. Eigentlich hat Greg seinen besten Freund damit beauftragt, seine "Biografie" zu verfassen - schließlich wird er eines Tages reich und berühmt sein. Doch schnell stellt sich heraus, dass Rupert nicht die beste Wahl für den Job ist. Denn statt Gregs Lebensgeschichte aufzuschreiben, schweift Rupert immer wieder ab und erzählt viel lieber von seinem eigenen Leben. Ob Greg das so lustig findet?

Meinung:
Nach 12 Bänden aus der Sicht von Greg hat Jeff Kinney nun also Rupert zu Wort kommen lassen und einige kurze Geschichten aus dessen Sicht in ein Buch gepackt. Natürlich sieht man auf den ersten Blick, dass alles aus der Feder des Autors stammt und doch ist das Buch anders. Etwas einfacher, naiver und kindlicher als man es aus den Tagebüchern von Greg so kennt.

Als Gregs bester Freund, möchte Rupert nun auch ein Tagebuch verfassen. Als er Greg davon erzählt, wird Rupert sehr schnell dazu verdonnert, daraus Gregs Biografie zu machen. Weil Rupert einfach zu nett ist, macht er aus seinem Tagebuch natürlich eine Biografie und erzählt kurze Geschichten, die er mit seinem besten Freund erlebt hat. Leider kommt Greg dabei nicht immer besonders gut weg. Denn ich finde, dieser ist teilweise extrem gemein, zu seinem angeblich besten Freund. Nur dass Rupert nicht ein Mal so richtig bemerkt, wie gemein er eigentlich behandelt wird. Er ist und bleibt einfach zu nett für diese Welt und leider wohl gleichzeitig auch noch zu naiv.

Der Stil in dem Rupert sein Buch verfasst ist etwas kindlicher und selbst die Zeichnungen sind wesentlich einfacher gehalten, als man das aus den Tagebüchern von Greg gewohnt ist. Das ganze Buch ist also sehr viel einfacher geschrieben, deshalb aber nicht schlechter als die Bücher von Greg. Jedes Kapitel behandelt eine kurze Geschichte der beiden Freunde aus der Sicht von Rupert. Durch diese kurzen Geschichten und den einfach gehaltenen Schreibstil ist man natürlich sehr schnell durch mit dem Buch.

Fazit:
Wenn man die Reihe von Greg gelesen hat, sollte man sich Ruperts Tagebuch auf keinen Fall entgehen lassen, aber auch nicht zu viel erwarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Humor
  • Geschichte
  • Figuren
  • Zeichnungen
Veröffentlicht am 13.04.2019

Emotional, traurig und doch wunderschön

Counting Stars
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Inhalt:
Leonie will nichts mehr fühlen. Nie wieder. Denn der Schmerz, den sie mit sich herum trägt, reicht für ein ganzes Leben. Seit vor zwei Jahren ihre Eltern bei einem Feuer ums Leben kamen und ihre ...

Inhalt:
Leonie will nichts mehr fühlen. Nie wieder. Denn der Schmerz, den sie mit sich herum trägt, reicht für ein ganzes Leben. Seit vor zwei Jahren ihre Eltern bei einem Feuer ums Leben kamen und ihre große Liebe Nick sie kurz darauf verließ. Ohne Grund. Ohne sich je wieder zu melden. Jetzt betäubt Leonie alle Gefühle mit Alkohol und mit belanglosen Affären. Einzig ihr großer Bruder Julian gibt ihr noch Halt im Leben. Doch dann steht Nick plötzlich wieder vor ihr und alle Gefühle, die sie sorgfältig in ihrem Inneren verschlossen hatte, brechen wieder heraus. Aber noch einmal wird sie einen Verlust nicht überleben…

Meinung:
Das war mein erstes Buch der Autorin und der Schreibstil von Katharina Olbert hat mich sofort begeistert. Sie versteht es scheinbar wirklich den Leser an ein Buch zu fesseln und Emotionen zu übertragen. Ich musste beim Lesen mehr als ein Mal ein Taschentuch zücken. Auch das Cover passt unglaublich gut zu der Geschichte.

Vor zwei Jahren hat Leonie nicht nur ihre Eltern bei einem Brand verloren, sondern ist sie auch noch von ihrem Freund Nick verlassen worden. Seitdem ist sie vollkommen gebrochen und weigert sich wieder zurück ins Leben zu finden. Ihr Leben besteht einzig und allein aus Alkohol und belanglosen Männerbekanntschaften. Sie will den Schmerz vergessen und am liebsten rein gar nichts mehr fühlen müssen. Plötzlich tritt Nick wieder in ihr Leben und Leonie beginnt doch wieder etwas zu fühlen. Nick tut wirklich alles dafür, Leonie aus ihrem tiefen Loch zu befreien und sie zurück ans Licht zu bringen.

Ich fand alle Charaktere sehr authentisch und konnte jede Handlung nachvollziehen. Jeder geht mit Trauer anders um, deshalb kann ich sehr gut verstehen, dass es auch Menschen gibt, die sich unvernünftige Wege suchen um nichts mehr fühlen zu müssen. Teilweise habe ich sehr mit Leonie gelitten, aber es war auch schön zu sehen, wie sie nach und nach wieder beginnt zu heilen.

Fazit:
Mich konnte das Buch jedenfalls trotz der vielen sehr ernsten Themen, sehr begeistern.