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Veröffentlicht am 04.08.2019

Ein Buch zum Wohlfühlen

Show me the Stars
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Irland, ein Leuchtturm und ganz viel Zeit zum Nachdenken. Nachdem Liv durch ein verpatztes Interview ihren ersten Job verloren hat, weiß sie nicht weiter. Ihre Geldreserven neigen sich dem Ende zu und ...

Irland, ein Leuchtturm und ganz viel Zeit zum Nachdenken. Nachdem Liv durch ein verpatztes Interview ihren ersten Job verloren hat, weiß sie nicht weiter. Ihre Geldreserven neigen sich dem Ende zu und keiner ihrer Artikel findet Anklang bei einer anderen Zeitung. Als sie notgedrungen mit einem Glas Gin in der Hand Stellenanzeigen durchsucht, fällt ihr die Aufschrift „Auszeit!“ direkt in die Augen.
6 Monate als Housesitter eines Leuchtturms? Klingt perfekt! Und kurze Zeit später sitzt sie auch schon in einem Flieger Richtung Irland, um ihr neues vorübergehendes Heim zu beziehen. Dass sie den gutaussehenden Iren Kjer von nun an öfter sehen wird, der ihr persönliches Boottaxi spielt, bringt nicht nur Livs Pläne durcheinander – sondern auch ihr Herz.

Eine schiere Ewigkeit lang habe ich auf dieses Buch hingefiebert. Nicht nur das schöne Cover ist ein echter Hingucker, sondern auch der Klappentext klang vielversprechend. Und auch wenn ich nach dem Lesen ein paar Kritikpunkte habe, hat mir das Buch doch gut gefallen.

Was dieses Buch so wunderschön und einzigartig macht? Ganz klar die Atmosphäre. Kira Mohn hat einen wundervollen und bildhaften Schreibstil. Wie sie beinahe malerisch die Umgebung Irlands beschreibt, hat mich wirklich verzaubert. Ich glaubte, selbst die salzige Meeresluft riechen zu können, die Gischt der sich an den Klippen brechenden Wellen und den kalten beißenden Wind zu spüren. Irland mit seinen schroffen Klippen und den weiten Grasflächen – und natürlich Livs kleine Insel mitten im Meer. Sie hat eine Wohlfühlatmosphäre erschaffen und was hätte ich nicht dafür gegeben, neben Liv in ihrer Fensternische innerhalb der dicken Mauern des Leuchtturms zu sitzen und die raue See zu betrachten. Mit einer flauschigen Decke, Keksen und einem Tee in der Hand. Dieses Buch hat ein Fernweh in mir ausgelöst, dass es fast schon weh tut. Das ist mir wirklich so noch nie passiert und am liebsten würde ich mich direkt in den Flieger setzen und Irland selbst einen Besuch abstatten. Das war wirklich ganz große Klasse und hat mir wahnsinnig gut an dem Buch gefallen.

Auch Liv selbst war mir sehr sympathisch. Viele ihrer Sorgen und Probleme konnte ich sehr gut nachempfinden und demnach konnte ich sehr mit ihr mitfühlen und mitfiebern auf ihrer Suche nach sich selbst. Ehrlich gesagt hätte es mir beinahe schon gereicht, einfach nur von Livs Alltag zu lesen und wie sie sich langsam wieder aufrappelt und auf die Füße kommt.
Natürlich war das Buch nicht besonders actiongeladen, aber das musste es in meinen Augen auch nicht sein. Hier und da gab es kurzweilig ein paar kleinere Längen, die man vielleicht hätte kürzen oder mit ein bisschen mehr Inhalt hätte füllen können, aber so sehr hat mich das nicht wirklich gestört. Das Buch hat sich sehr schnell und leicht lesen lassen, sodass ich es nach zwei Tagen beendet hatte.

Allzu viele Nebencharaktere lernt man gar nicht kennen, aber besonders Airin hat mir so gut gefallen! Offen, ehrlich und einfach eine tolle Freundin, die Liv mit offenen Armen empfangen hat und zur Seite stand. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf ihr Buch und ihre Geschichte freue.

Nun zu den Punkten, die mir leider nicht so gefallen haben: und das war leider die Liebesgeschichte. Wo die Geschichte an ein paar Stellen sehr langsam vorangeschritten ist, ist sie hier nur so gerast. Viel zu schnell war Liv Hals über Kopf in den charmanten Iren verliebt. Zu Kjer selbst kann ich gar nicht so viel sagen. Nein, unsympathisch war er mir nicht. Aber mochte ich ihn so wirklich? Normalerweise mag ich solche Charaktere wie ihn. Das Problem war nur, dass man so gut wie nie etwas von Kjer selbst erfahren hat. Alles bezüglich seiner Vergangenheit, seiner Gefühle und seines ganzen Wesens hat Liv von anderen Personen erfahren. Tiefere Gespräche sind, bis auf vielleicht einmal, auch nicht wirklich zwischen den beiden zustande gekommen und ich muss gestehen, dass ich das Kribbeln und die Chemie zwischen den beiden doch sehr vermisst habe. Kjer blieb für mich ziemlich blass und irgendwann war ich sogar etwas genervt. Einige unverständliche Handlungen, zu wenig Tiefe, zu schnell. Ich hätte es besser gefunden, wenn man dem Leser die Möglichkeit gegeben hätte, Kjer selbst besser kennenzulernen und sich ein richtiges Bild von ihm machen zu können. So blieb er für mich bis zum Ende der extrem gutaussehende Ire, dessen Charakter vielleicht Potenzial gehabt hätte, sich aber leider nicht wirklich in mein Herz schleichen konnte. Tatsächlich habe ich mich oft gefühlt, als wäre er einfach nur ein Nebencharakter und nicht das Love Interest.
Das Ende kam dann leider auch sehr abrupt – wie auch sonst alles in Bezug auf die Liebesgeschichte.

Was diesen Teil der Geschichte angeht, war es leider in meinen Augen noch ausbaufähig. Aber vielleicht können da die nächsten beiden Teile mehr überzeugen. Das Buch kann ich trotzdem nur empfehlen, da die Atmosphäre einfach einzigartig ist. Ich vergebe 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Eine nette Ergänzung der Serie

Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original
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Terry Ives ist eine ganz normale Collegestudentin, bis sie eines Tages von einem mysteriösen Experiment der Regierung erfährt und sich kurz darauf freiwillig als Versuchsperson meldet. Allerdings entpuppt ...

Terry Ives ist eine ganz normale Collegestudentin, bis sie eines Tages von einem mysteriösen Experiment der Regierung erfährt und sich kurz darauf freiwillig als Versuchsperson meldet. Allerdings entpuppt sich das Ganze als weitaus gefährlich, als Terry anfangs angenommen hat. Während ihr im Labor bewusstseinsverändernde Substanzen verabreicht werden, wird sie gezwungen, immer Tiefer in ihren Geist einzutauchen. Als sie dann auch noch entdeckt, dass sich ein kleines Mädchen mit übermenschlichen Kräften im unterirdischen Labor aufhält, das ebenfalls Teil der Experimente zu sein scheint, beginnt sie Schritt für Schritt eine Verschwörung und die geheimen Machenschaften von Dr. Brenner aufzudecken.


Ich bin ein riesiger Fan der Serie Stranger Things und war total begeistert, als ich gehört habe, dass es dazu noch Bücher geben wird. Dementsprechend war ich sehr gespannt auf Suspicious Minds, in dem es um das Geheimnis um Elfi – also die Vorgeschichte - gehen soll. Tatsächlich hatte ich im Vorfeld gar nicht so hohe Erwartungen und habe mich ganz unvoreingenommen auf die Geschichte eingelassen.
Ich kann verstehen, wenn einige Fans der Serie etwas enttäuscht von dem Buch waren, da Elfi soweit gar nicht vorkommt. Es geht mehr um die Zeit vor ihrer Geburt und vor den Geschehnissen in der Serie. Zudem lernt man auch völlig neue Charaktere kennen.
Dennoch hat mir das Buch soweit ganz gut gefallen, da es in meinen Augen einigermaßen ein paar Dinge erklärt und die Geschehnisse innerhalb des Hawkins National Laboratory ans Licht gebracht hat.
So ganz mit der Atmosphäre in der Serie kann das Buch natürlich nicht mithalten. Hier geht es mehr um den wissenschaftlichen Aspekt und dieser Mystery-Faktor, für den die Serie bekannt ist und gefeiert wird, geht leider ziemlich verloren.

Der Schreibstil war trotzdem ganz angenehm und nicht allzu kompliziert. Man liest nicht nur aus der Sicht von Terry Ives, sondern auch ab und zu aus der Sicht anderer Charaktere, wie beispielsweise von Dr. Brenner oder den anderen Versuchspersonen Alice, Gloria, etc.

Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen und auch sonst haben diese mir ganz gut gefallen. Vor allem Dr. Brenners Ansichten fand ich total interessant und warum genau er die Experimente mit den jungen Erwachsenen und natürlich auch mit den Kindern durchgeführt hat.
Von den Versuchspersonen waren mir Terry und Alice besonders sympathisch und auch allgemein hat mir die Dynamik der Gruppe – oder auch der „Gefährten des Labors“, wie sie sich selbst genannt haben - sehr gut gefallen.

Mein größter Kritikpunkt ist eigentlich, dass das Buch in meinen Augen ein paar Längen aufweist, in denen die Spannung verloren geht. Immer wieder wiederholen sich die Abläufe im Labor und die Story nimmt erst gegen Ende hin richtig an Fahrt auf. Dementsprechend war der Großteil der Geschichte auch relativ vorhersehbar in meinen Augen. In der Hinsicht hätte ich mir auch mehr von der typischen Stranger Things-Gänsehaut-Atmosphäre gewünscht, in der man den Atem anhält und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Leider wurde hier etwas Potenzial verschenkt. Schade war außerdem natürlich, dass bis auf Dr. Brenner soweit keine bereits bekannten Charaktere aufgetaucht sind.

Das Buch kann man auf jeden Fall lesen und ist für Zwischendurch wirklich ganz angenehm. Man sollte sich aber nicht zu viel erhoffen und sich bewusst machen, dass der Gruselfaktor, den man aus der Serie kennt, nicht sehr ausgeprägt ist. Das Buch erhält trotzdem 3,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Wenn die Tür halb offen steht, ein Flüstern zu dir rüberweht ...

Der Kinderflüsterer
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Nach dem Tod seiner Frau zieht Tom Kennedy mit seinem Sohn Jake in das kleine Städtchen Featherbank, um nochmal komplett von vorne anzufangen und mit der tragischen Vergangenheit abzuschließen. Doch schon ...

Nach dem Tod seiner Frau zieht Tom Kennedy mit seinem Sohn Jake in das kleine Städtchen Featherbank, um nochmal komplett von vorne anzufangen und mit der tragischen Vergangenheit abzuschließen. Doch schon bald wird ihr Umzug zu einem wahren Albtraum. Als ein Junge verschwindet, erinnert das an einen Fall von vor 20 Jahren, als „Der Kinderflüsterer“ fünf Jungen entführte und tötete. Der Mann von damals wurde gefasst und ins Gefängnis gesteckt – doch nun stellen sich die Beamten die Frage, ob es nicht einen Komplizen gab, der nun wieder zugeschlagen hat. Alles begann mit einem Flüstern durch des Fenster – und Jake hört es nun ebenfalls …

Schon als ich von der Geschichte hörte, wusste ich, dass ich sie unbedingt lesen muss. Das Buch wurde auf dem Bloggertreffen auf der Leipziger Buchmesse so begeistert vorgestellt, dass ich sofort interessiert war und es am liebsten direkt gelesen hätte. Es klang unheimlich und ich versprach mir viel Spannung und einige Gänsehaut-Momente. Und was soll ich sagen? Enttäuscht wurde ich nicht.

Vor allem die erste Hälfte, in der alles langsam seinen Lauf nimmt, man etwas über den Fall von vor zwanzig Jahren erfährt und die ersten unheimlichen Dinge passieren, war ziemlich gruselig. Meine Augen haben nur so an den Seiten geklebt. Ich habe das Buch am Abend begonnen – für die richtige Atmosphäre - und irgendwann war ich selbst so paranoid, dass ich mein Fenster schließen und das Rollo herunterlassen musste, weil ich dachte, dass ich selbst gleich ein Flüstern hören würde. Der Gruselfaktor war also schon vorhanden, aber auch nicht so schlimm, dass ich das Buch hätte weglegen müssen – und das, obwohl ich ein ziemlich großer Angsthase bin. Die Spannung war richtig gut aufgebaut und hat mich nicht mehr losgelassen. Das Buch hat mich total in seinen Bann geschlagen und mitfiebern und miträtseln lassen. In der zweiten Hälfte beginnt sich dann alles langsam aufzuklären und man versteht endlich die Hinweise, die am Anfang gestreut wurden.

Man lernt neben Vater Tom und seinem Sohn Jake einige Charaktere kennen, aus deren Sicht die Geschichte ebenfalls zum Teil erzählt wird. Man erhält sowohl einen Einblick in die Polizeiarbeit und die Ermittlungen, bekommt aber auch ein paar wenige Kapitel aus der Sicht des Täters zu lesen. Besonders aber die Kapitel aus der Sicht von dem kleinen Jake fand ich wahnsinnig interessant und sehr bewegend.

Der Schreibstil von Alex North ist sehr angenehm und lässt sich sehr gut lesen. Tom berichtet aus der Ich-Perspektive das Geschehen, alle anderen Charaktere, aus deren Sicht erzählt wird, aus der Er/Sie-Form. Ich persönlich empfand diesen Wechsel der Erzählweise jedoch nicht als störend, sondern sehr passend, da man dadurch nochmal mehr versteht, was Tom alles durchmacht und wie er mit alldem umgeht.

Neben dem Verbrechen und den Gruselmomenten, beschäftigt sich das Buch aber auch mit den Problemen eines Alleinerziehenden Vaters. Toms Sorgen und Probleme, einen Zugang zu seinem Sohn zu finden, seine Trauer um seine verstorbene Frau, seine Versagensangst – all das wird sehr gut dargestellt, sodass man mit ihm Mitfühlen kann und sich selbst fragt, was man in so einer Situation tun würde. Trotzdem fand ich Tom und Jake zusammen einfach wahnsinnig niedlich – auch wenn sie ihre Probleme hatten.

Die Hinweise zum Verschwinden des Jungen und die scheinbare Verbindung zu dem alten ähnlichen Fall wurden gut verstreut und dem Leser nur stückchenweise zugespielt. Ich persönlich lese nicht allzu oft Thriller und wusste bis kurz vor dem Ende nicht wer nun dahinter steckt und was das alles überhaupt soll. Ich wurde sehr gut unterhalten und in Atem gehalten, sodass ich das Buch definitiv empfehlen kann. „Der Kinderflüsterer“ erhält von mir 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Extrem spannend und düster!

HUNTING ANGEL
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Hunting Angel war mein erstes Buch aus dem Genre Dark Romance und ich glaube, wenn man so ein Buch lesen will, muss man sich vorher bewusst machen, auf was man sich da einlässt. Ich hatte mich demnach ...

Hunting Angel war mein erstes Buch aus dem Genre Dark Romance und ich glaube, wenn man so ein Buch lesen will, muss man sich vorher bewusst machen, auf was man sich da einlässt. Ich hatte mich demnach darauf eingestellt, dass ich etwas völlig anderes lesen werde, als ich es sonst tue – ich wollte dieses Genre einfach einmal ausprobieren. Natürlich ist das Buch sehr düster – dort gibt es keine rosa Wolken, vor Emotionen triefende Gespräche oder sonst einen Kitsch. Aber wie gesagt – darauf hatte ich mich eingestellt und war sehr gespannt auf dieses Buch und allgemein dieses Genre. Man taucht in eine ganz andere, unglaublich düstere Welt voller Schatten, Lügen, Brutalität und Geheimnisse ein.

Der Schreibstil von J.S. Wonda ist wirklich toll. Sie erschafft diese brutale Welt mit all den finsteren Gestalten, lässt eine ganz neue und andere Atmosphäre entstehen. Das Buch habe ich innerhalb weniger Stunden durchgesuchtet, weil sich der Schreibstil so leicht lesen ließ und mich die Geschichte völlig in ihren Bann gezogen hatte.

Ich muss gestehen, dass ich die meiste Zeit über etwas verwirrt war und tausend Fragezeichen im Kopf hatte. Wer sind diese Männer? Warum tun die einzelnen Charaktere diese Dinge? Was passiert hier eigentlich? Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass das daran liegen könnte, dass ich die Catching Beauty Reihe der Autorin nicht gelesen habe, in der man die Charaktere bereits kennenlernt. Eine Freundin meinte dann aber zu mir, dass es ihr beim ersten Band der anderen Reihe ebenfalls so ging und als ich das Nachwort gelesen hatte, wurde mir bewusst, dass das genau so beabsichtigt war – den Leser zu verwirren und hinters Licht zu führen, ihn im Dunkeln zu lassen und genauso irritiert und unwissend zu lassen wie die Protagonistin Eden. Das war ziemlich gut gemacht und auch jetzt will ich einfach nur mehr erfahren – meine Neugier ist geweckt! Ich hätte jetzt gern sofort Teil 2 und würde auch unheimlich gern die Catching Beauty Reihe lesen.

Die Geschichte beginnt schon sehr rasant und die Geschwindigkeit - und damit auch die Spannung – werden das ganze Buch über aufrecht gehalten. Es passiert eine Sache nach der anderen und eigentlich hält man die meiste Zeit die Luft an, weil einen die Geschichte einfach nicht loslässt. J.S. Wonda weiß, wie man den Leser fesselt. (Sorry, der musste sein.)

Ab und zu musste ich sogar ziemlich Lachen, weil der Humor einfach gut war. Auch die Charaktere haben mich sehr interessiert und fasziniert. Selbst wenn ein paar Dinge gegen Ende hin aufgeklärt wurden, so weiß man doch eigentlich immer noch nicht besonders viel über die einzelnen Personen, ihre Hintergründe, ihre Motive. Sie sind ein einziges Geheimnis und man möchte einfach mehr über sie erfahren und Schritt für Schritt alles aufdecken.

Die Protagonistin Eden ist eine unheimlich starke Frau, die dennoch ein einziges Fragezeichen bleibt. Sie hat mir sehr gut gefallen und ich habe mit ihr mitgefiebert. Bei ihr – aber auch beim Protagonisten Ly – wusste man einfach nie, auf wessen Seite sie nun steht, was sie ernst meint und wann sie nur eine Rolle spielt. Wie bereits gesagt, kenne ich die Catching Beauty Reihe nicht, in der man Ly, Amber, C und Wres bereits kennenlernt – demnach sind diese Charaktere immer noch ein einziges Mysterium für mich. Gerade deswegen bin ich so neugierig, mehr über sie zu erfahren. Besonders Ly hat mir in Hunting Angel mit seiner Art sehr gefallen.

Was die erotischen Szenen betrifft … es ist Dark Romance und das muss man sich vorher bewusst machen. Wenn man diese Richtung nicht mag, sollte man sich definitiv ein anderes Genre suchen. Es war düster, manchmal fast schon etwas übertrieben, wie manche Reaktionen der Charaktere ausgefallen sind. Aber ich schätze, dass das einfach das Genre ausmacht. Dementsprechend hat es mich auch nicht gestört. Außerdem gab es auch nicht zu viele dieser Szenen.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und in Atmen gehalten, war unglaublich spannend und schnell zu lesen. Geheimnisse, Lügen, Action, Spannung, Erotik – es war einfach mal etwas ganz anderes und damit eine willkommene Abwechslung. Es wird nicht das letzte Buch gewesen sein, das ich von J.S. Wonda gelesen habe – es konnte mich begeistern und ich möchte mehr über diese Welt und die Charaktere erfahren. Als schnelle und spannende Lektüre für Zwischendurch war das Buch einfach perfekt und erhält von mir 4,5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Das Warten hat sich gelohnt!

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Da es sich bei „Elias & Laia – In den Fängen der Finsternis“ um den dritten Band der Reihe handelt, enthält meine Rezension Spoiler zu den ersten beiden Teilen.

Die Welt wird brennen. Während der Nachtbringer ...

Da es sich bei „Elias & Laia – In den Fängen der Finsternis“ um den dritten Band der Reihe handelt, enthält meine Rezension Spoiler zu den ersten beiden Teilen.

Die Welt wird brennen. Während der Nachtbringer alles daran setzt, die anderen Dschinns zu befreien und das Leid seines Volkes zu rächen, versucht Laia ihr Möglichstes, um ihn aufzuhalten. Doch dieses Mal kann sie nicht mit Elias Unterstützung rechnen, da dieser immer noch als Seelenfänger an die Geisterwelt gebunden ist. Und die Geister sind ruhelos. Ein Sturm braut sich zusammen, gegen den nur er etwas unternehmen kann. In der Zwischenzeit versucht Blutgreif Helena ihr Volk zu beschützen und gegen die Kommandantin und ihre finsteren Pläne zu kämpfen.

Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, seit ich Band 1 und 2 der Reihe gelesen habe. Diese beiden Teile hatten mir wahnsinnig gut gefallen – und ich finde immer noch, dass Band 1 der beste Teil der Reihe ist – allerdings wusste ich inzwischen nicht mehr allzu genau, was eigentlich alles passiert war. Demnach hatte ich so meine Sorgen, dass ich im dritten Teil sehr viele Fragezeichen beim Lesen im Kopf haben und einfach gar nichts mehr verstehen würde. Zu meiner großen Erleichterung war dem aber nicht so. Natürlich wäre es nach so einer großen Zeitspanne toll gewesen, wenn man am Anfang des dritten Teils nochmal eine kurze Zusammenfassung bekommen hätte, aber so dringend, wie ich anfangs gedacht hatte, brauchte ich das dann doch nicht. Ich kam wieder wahnsinnig schnell in die Geschichte hinein und mir fiel auch eigentlich direkt alles wieder ein, was ich vergessen geglaubt hatte.

Der Schreibstil von Sabaa Tahir gefällt mir einfach unglaublich gut und saugt einen direkt wieder in die Geschehnisse rund um Elias, Laia und Helena ein. Das Buch hat sich wieder gut und schnell lesen lassen.

Mir persönlich gefällt es, dass man nicht nur aus der Sicht von einer Person, sondern in dem Fall aus der Sicht von drei Personen liest. Es passiert so viel in dieser Welt und dadurch erhält man einen guten Überblick, was die einzelnen Charaktere durchmachen müssen. In diesem Teil ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr ich die Charaktere und die vielseitige Story mag.
Laia ist zu einer starken und selbstbewussten jungen Frau geworden, die alles für ihr Volk und deren Sicherheit tun würde. Gemeinsam mit ihrem Bruder und einigen Verbündeten begehrt sie gegen den Nachtbringer auf, um seine Rache an ihren Leuten zu vereiteln und den Untergang der Welt zu verhindern, der eindeutig eintreten würde, wenn die Dschinns befreit werden würden. Es gefällt mir sehr, wie sie sich entwickelt hat und was für eine Kämpferin aus ihr geworden ist.
Elias Schicksal hat sich dagegen in eine ganz andere Richtung entwickelt. Die Geisterwelt-Storyline finde ich wahnsinnig interessant, auch wenn mir ein bisschen das Herz brach, als Elias immer mehr um seine Menschlichkeit kämpfen musste.
In diesem Teil hat mir aber vor allem Blutgreif Helena wahnsinnig gut gefallen. Während man in den anderen beiden Teilen noch nicht genau weiß, was man von ihr halten soll, wem ihre Loyalität gilt und was ihr wirklich wichtig ist, erhält man im dritten Teil einen sehr guten Einblick in ihr Wesen und ihre Gefühle. Sie ist dadurch sehr viel greifbarer und auch unglaublich sympathisch geworden. Ja, ich kann sagen: Ich mag sie. Sie ist ein sehr interessanter und vielschichtiger Charakter und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Kapitel aus ihrer Sicht zu lesen.

Was mir an den Büchern so gut gefällt, ist, dass der Fokus nicht unnötig heftig auf der Liebesgeschichte liegt. Diese ist in diesem Teil nämlich durch die vielen Handlungsorte sehr kurz gekommen. Für meinen Geschmack passt das aber so, da sich die Bestimmungen der Charaktere in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben.

Die Story ist schon ziemlich komplex mit all den verschiedenen Handlungssträngen und Handlungsorten. Dadurch hat es anfangs in diesem Teil etwas gedauert, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnahm und total spannend wurde. Man musste erst einmal das ganze Konstrukt und die Spannung wieder aufbauen. Erst ab der Hälfte und vor allem im letzten Drittel wurde das Buch richtig spannend, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Band 3 war definitiv sehr solide und hat mir wieder gezeigt, warum ich diese Reihe so mag. Außerdem bin ich jetzt sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe und wie es im Kampf gegen den Nachtbringer und die Kommandantin weiter geht. Das Buch erhält von mir 4/5 Sterne. Ich kann die gesamte Reihe nur empfehlen!