Eine leichte Liebesgeschichte perfekt für den Sommer
Sunset Beach - Liebe einen Sommer langSchon bei ihrem ersten Treffen steht für Abby fest: Leo – der neue Schüler an ihrer Schule – ist ein arroganter Idiot, mit dem sie nichts zu tun haben will. Ständig geraten sie aneinander und scheinen ...
Schon bei ihrem ersten Treffen steht für Abby fest: Leo – der neue Schüler an ihrer Schule – ist ein arroganter Idiot, mit dem sie nichts zu tun haben will. Ständig geraten sie aneinander und scheinen unterschiedlicher nicht sein zu können. Abby – beliebt, ein Surfergirl und Musterschülerin. Leo – ein verschlossener Einzelgänger, dem alles egal zu sein scheint und der ständig einen frechen Spruch von sich gibt. Doch trotzdem herrscht da diese Anziehung zwischen den beiden und als ihnen ein wohltätiges Schulprojekt aufgebrummt wird, müssen sie sich wohl oder übel miteinander arrangieren – und überraschen sich gegenseitig.
Der Schreibstil von Kira Licht ist wirklich sehr angenehm und leicht zu lesen. Das Buch hatte ich innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und die Seiten sind nur so davongeflogen. Die Geschichte vermittelt eine schöne sommerliche Atmosphäre und lässt den Leser in die Hitze von Kalifornien eintauchen.
Ich muss leider sagen, dass mich die Geschichte und die Charaktere anfangs nicht sonderlich begeistert haben. Vor allem haben mich die sehr oberflächlichen Ansichten und die Konzentration auf Äußerlichkeiten sehr genervt. Ständig wurde erwähnt, wie gut Leo aussah und was er für einen tollen Körper hatte oder es kamen Aussagen, wie:„Sollte es einen Himmel für Männer geben, dann liegt er definitiv in Kalifornien. In meinen sieben Minuten Fahrzeit zur Schule habe ich so viele halb nackte Frauen gesehen, dass das vermutlich für den nächsten Monat reichen wird.“ (Zitat Leo) So etwas direkt am Anfang hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ich die Charaktere sofort in mein Herz schließen und sympathisch finden konnte.
Sie wirkten oftmals wie hormongesteuerte Teenager, deren Gedanken sich ständig um die gleichen Themen kreisten. Auch das oftmals sehr unnötige und überzogene Drama haben mir nicht so zugesagt, da es zum Teil durch typische Missverständnisse ausgelöst wurde, die hätten verhindert werden können, wenn die Protagonistin einfach einmal eine Minute zugehört hätte, statt direkt wegzurennen und endlos beleidigt zu sein.
Die erste Hälfte über habe ich also eigentlich hauptsächlich wegen der Hintergrundgeschichte und den Nebencharakteren – wie beispielsweise Allegra, Leos Schwester – weitergelesen. Leos Familiensituation, die Probleme mit seiner Mutter und die seiner Schwester und überhaupt seine Vergangenheit und warum genau er eigentlich nach Kalifornien umziehen musste, haben mich sehr interessiert und waren sehr spannend. Ich wollte erfahren, warum er sich manchmal so unmöglich verhält, obwohl er ja schon hat durchblicken lassen, dass er eigentlich ein anständiger Kerl ist und ein großes Herz hat. Dementsprechend konnte er mich aber im Laufe des Buches von sich überzeugen und mir mit seinen Sprüchen dann doch sogar das ein oder andere Mal ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Er war sehr witzig und mitfühlend, hat voller Hingabe seine Schwester beschützt und Abby in ihren Träumen unterstützt. Ich war sehr erleichtert, dass er so eine Charakterentwicklung durchgemacht hat beziehungsweise aufgetaut ist und damit gezeigt hat, wie er wirklich ist.
Im Grunde mochte ich Abby, allerdings haben mich ihre übertriebenen Reaktionen in manchen Szenen wirklich zur Weißglut gebracht. Einerseits kann ich schon etwas verstehen, dass sie verletzt oder empört war – aber wie bereits vorhin erwähnt: unnötiges Drama, das mit ein paar Worten hätte aus der Welt geschafft werden können und den Protagonisten viel Leid erspart hätte, wenn sie nicht ständig davongelaufen wäre. Ihre Träume und die Beziehung zu ihren Eltern und ihren Freunden, die zum Teil aber leider etwas klischeehafte Charaktere waren, fand ich dagegen aber auch sehr interessant. Vor allem der Druck der Erwartungen, der auf ihr lastete und der Zwiespalt bezüglich ihrer Zukunft, wurden sehr gut dargestellt und haben mich sehr mit ihr mitfühlen lassen.
Tatsächlich hat mir das Buch am Ende wirklich noch gut gefallen und 4/5 Sterne von mir bekommen. Die Atmosphäre und der Schreibstil waren einfach toll, die Hintergrundgeschichten der Charaktere ebenfalls und auch der Humor hat mir nach dem ersten Drittel endlich zugesagt und mich zum Lachen gebracht. Die Liebesgeschichte war schon auch sehr niedlich, auch wenn ich es zwischenzeitlich etwas nervig fand, wie sehr man den Fokus auf das ganze Hin und Her gelegt hat. Wenn man eine leichte Sommerlektüre mit ein bisschen Drama, Liebe und auch ein paar emotionalen Momenten sucht, kann man mit Sunset Beach nicht viel falsch machen. Ich denke wirklich, dass die Darstellung der Charaktere in den ersten Kapiteln für mein Empfinden etwas unglücklich gewählt wurde, wodurch sie für mich erstmal einen bitteren Beigeschmack hinterlassen haben und erst später einen Platz in meinem Herzen bekommen konnten. Dennoch kann ich das Buch für den Sommer definitiv empfehlen.