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Veröffentlicht am 30.06.2019

Eine leichte Liebesgeschichte perfekt für den Sommer

Sunset Beach - Liebe einen Sommer lang
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Schon bei ihrem ersten Treffen steht für Abby fest: Leo – der neue Schüler an ihrer Schule – ist ein arroganter Idiot, mit dem sie nichts zu tun haben will. Ständig geraten sie aneinander und scheinen ...

Schon bei ihrem ersten Treffen steht für Abby fest: Leo – der neue Schüler an ihrer Schule – ist ein arroganter Idiot, mit dem sie nichts zu tun haben will. Ständig geraten sie aneinander und scheinen unterschiedlicher nicht sein zu können. Abby – beliebt, ein Surfergirl und Musterschülerin. Leo – ein verschlossener Einzelgänger, dem alles egal zu sein scheint und der ständig einen frechen Spruch von sich gibt. Doch trotzdem herrscht da diese Anziehung zwischen den beiden und als ihnen ein wohltätiges Schulprojekt aufgebrummt wird, müssen sie sich wohl oder übel miteinander arrangieren – und überraschen sich gegenseitig.

Der Schreibstil von Kira Licht ist wirklich sehr angenehm und leicht zu lesen. Das Buch hatte ich innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und die Seiten sind nur so davongeflogen. Die Geschichte vermittelt eine schöne sommerliche Atmosphäre und lässt den Leser in die Hitze von Kalifornien eintauchen.

Ich muss leider sagen, dass mich die Geschichte und die Charaktere anfangs nicht sonderlich begeistert haben. Vor allem haben mich die sehr oberflächlichen Ansichten und die Konzentration auf Äußerlichkeiten sehr genervt. Ständig wurde erwähnt, wie gut Leo aussah und was er für einen tollen Körper hatte oder es kamen Aussagen, wie:„Sollte es einen Himmel für Männer geben, dann liegt er definitiv in Kalifornien. In meinen sieben Minuten Fahrzeit zur Schule habe ich so viele halb nackte Frauen gesehen, dass das vermutlich für den nächsten Monat reichen wird.“ (Zitat Leo) So etwas direkt am Anfang hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ich die Charaktere sofort in mein Herz schließen und sympathisch finden konnte.
Sie wirkten oftmals wie hormongesteuerte Teenager, deren Gedanken sich ständig um die gleichen Themen kreisten. Auch das oftmals sehr unnötige und überzogene Drama haben mir nicht so zugesagt, da es zum Teil durch typische Missverständnisse ausgelöst wurde, die hätten verhindert werden können, wenn die Protagonistin einfach einmal eine Minute zugehört hätte, statt direkt wegzurennen und endlos beleidigt zu sein.

Die erste Hälfte über habe ich also eigentlich hauptsächlich wegen der Hintergrundgeschichte und den Nebencharakteren – wie beispielsweise Allegra, Leos Schwester – weitergelesen. Leos Familiensituation, die Probleme mit seiner Mutter und die seiner Schwester und überhaupt seine Vergangenheit und warum genau er eigentlich nach Kalifornien umziehen musste, haben mich sehr interessiert und waren sehr spannend. Ich wollte erfahren, warum er sich manchmal so unmöglich verhält, obwohl er ja schon hat durchblicken lassen, dass er eigentlich ein anständiger Kerl ist und ein großes Herz hat. Dementsprechend konnte er mich aber im Laufe des Buches von sich überzeugen und mir mit seinen Sprüchen dann doch sogar das ein oder andere Mal ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Er war sehr witzig und mitfühlend, hat voller Hingabe seine Schwester beschützt und Abby in ihren Träumen unterstützt. Ich war sehr erleichtert, dass er so eine Charakterentwicklung durchgemacht hat beziehungsweise aufgetaut ist und damit gezeigt hat, wie er wirklich ist.
Im Grunde mochte ich Abby, allerdings haben mich ihre übertriebenen Reaktionen in manchen Szenen wirklich zur Weißglut gebracht. Einerseits kann ich schon etwas verstehen, dass sie verletzt oder empört war – aber wie bereits vorhin erwähnt: unnötiges Drama, das mit ein paar Worten hätte aus der Welt geschafft werden können und den Protagonisten viel Leid erspart hätte, wenn sie nicht ständig davongelaufen wäre. Ihre Träume und die Beziehung zu ihren Eltern und ihren Freunden, die zum Teil aber leider etwas klischeehafte Charaktere waren, fand ich dagegen aber auch sehr interessant. Vor allem der Druck der Erwartungen, der auf ihr lastete und der Zwiespalt bezüglich ihrer Zukunft, wurden sehr gut dargestellt und haben mich sehr mit ihr mitfühlen lassen.

Tatsächlich hat mir das Buch am Ende wirklich noch gut gefallen und 4/5 Sterne von mir bekommen. Die Atmosphäre und der Schreibstil waren einfach toll, die Hintergrundgeschichten der Charaktere ebenfalls und auch der Humor hat mir nach dem ersten Drittel endlich zugesagt und mich zum Lachen gebracht. Die Liebesgeschichte war schon auch sehr niedlich, auch wenn ich es zwischenzeitlich etwas nervig fand, wie sehr man den Fokus auf das ganze Hin und Her gelegt hat. Wenn man eine leichte Sommerlektüre mit ein bisschen Drama, Liebe und auch ein paar emotionalen Momenten sucht, kann man mit Sunset Beach nicht viel falsch machen. Ich denke wirklich, dass die Darstellung der Charaktere in den ersten Kapiteln für mein Empfinden etwas unglücklich gewählt wurde, wodurch sie für mich erstmal einen bitteren Beigeschmack hinterlassen haben und erst später einen Platz in meinem Herzen bekommen konnten. Dennoch kann ich das Buch für den Sommer definitiv empfehlen.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Eine etwas andere Liebesgeschichte

Nichts als Liebe im Universum
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Als Matty eines Tages in den Ferien aufwacht, ist plötzlich alles anders. Sein Vater, mit dem er als Kind stundenlang die Sterne beobachtet hat, hat sich einfach aus dem Staub gemacht und ihm und seiner ...

Als Matty eines Tages in den Ferien aufwacht, ist plötzlich alles anders. Sein Vater, mit dem er als Kind stundenlang die Sterne beobachtet hat, hat sich einfach aus dem Staub gemacht und ihm und seiner Mutter nur einen Brief hinterlassen. Am selben Abend trifft er auf dem „magischen“ Feld vor seinem Haus auf ein fremdes Mädchen. Sie selbst behauptet von sich, aus einer fremden Galaxie, von einem anderen Planeten zu kommen und nun darauf zu warten, dass sie abgeholt werde. Daraufhin erlebt Matty zusammen mit der außergewöhnlichen Priya eine aufregende Woche voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse.

Den Anfang des Buches empfand ich als ein bisschen merkwürdig. Es passieren einschneidende Erlebnisse und trotzdem hat Matty auf all diese Dinge mit einer gewissen Gleichgültigkeit und Emotionslosigkeit reagiert. Als würde es ihn überhaupt nicht interessieren, dass sein Vater die Familie verlassen hat. Dementsprechend fand ich auch seine Reaktion darauf, wie seine Mutter mit der Situation umgeht, als sehr unpassend. Von Anfang an war mir nicht so richtig klar, was diese Familiengeschichte mit der eigentlichen Handlung der Geschichte zu tun haben soll – und das hat sich auch am Ende nicht ganz für mich geklärt.
Die Geschichte selbst ist natürlich einzigartig – Matty trifft auf ein fremdes merkwürdiges Mädchen, das behauptet, von einem anderen Planeten zu stammen. Immerhin deutet Priyas Verhalten ebenfalls darauf hin, dass sie irgendwie anders zu sein scheint.

Zwischenzeitlich hat mir deutlich die Spannung in der Geschichte gefehlt. Die beiden verbringen einige Tage zusammen, während denen aber nicht wirklich viel passiert und die Handlung eher vor sich hinplätschert. Natürlich gibt es irgendwann einige süße Momente, aber insgesamt konnte ich die Beziehung der beiden nicht wirklich „fühlen“ und mir haben die tieferen Emotionen und das Knistern zwischen den Charakteren gefehlt. Erst zum Ende hin nahm die Geschichte an Fahrt auf und wurde etwas spannender. In dem Punkt hat mir wirklich gut gefallen, wie alles am Ende aufgelöst und erklärt wurde.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, war die Sprache in dem Buch. Insgesamt war der Schreibstil schon okay, aber der Jugendslang war mir an einigen Stellen dann doch zu viel. Man liest aus Mattys Sicht und da er ein 17jähriger Junge ist, war das vielleicht schon irgendwie gerechtfertigt – mir persönlich hat das aber nicht so sehr gefallen.

Matty selbst war für mich schwierig zu greifen. Er hat auf mich öfter etwas zu kindisch und unreif gewirkt. Er war wie ein gelangweilter, gleichgültiger Jugendlicher, was es mir anfangs schwer gemacht hat, ihn sympathisch zu finden.

Priya ist ebenfalls ein schwieriger Charakter, da ihr ganzes Wesen irgendwie merkwürdig erscheint. Da sie als Mädchen von einem anderen Planeten aber durchaus geheimnisvoll sein sollte, war das in dem Punkt schon passend. Ihre Art hat mir ab und zu ein Schmunzeln auf die Lippen getrieben und irgendwann war sie einfach herrlich erfrischend mit ihrer zum Teil unbekümmerten und fremden Art.

Die Beschreibung der Umgebung war wirklich toll. Das Feld mit dem weiten Sternenhimmel konnte ich mir sehr gut vorstellen und vermittelte auch eine tolle mystische und romantische Atmosphäre.

Zudem sind auch Cover und die Innengestaltung wirklich wunderschön und sehr passend.

Insgesamt hat mir einfach etwas die Spannung und eine emotionale Verbindung zu den Charakteren gefehlt, sodass ich dass Buch gerade noch mit 3/5 Sternen bewerte. Die Geschichte hatte durchaus Potenzial und war von der Idee her wirklich nicht schlecht und niedlich – es hat in meinen Augen nur ein bisschen an der Umsetzung gehapert.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Leider eine Enttäuschung

The Mister
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Maxim Trevelyan hat sein Leben bisher in allen Zügen genossen – Frauen, Clubs, Musik, Fotografie. Sein Leben ändert sich aber schlagartig, als sein Bruder Kit stirbt und Maxim dessen Adelstitel, das Vermögen ...

Maxim Trevelyan hat sein Leben bisher in allen Zügen genossen – Frauen, Clubs, Musik, Fotografie. Sein Leben ändert sich aber schlagartig, als sein Bruder Kit stirbt und Maxim dessen Adelstitel, das Vermögen und die Anwesen seiner Familie erbt – und die damit einhergehende Verantwortung von nun an auf seinen Schultern lastet. Von jetzt an muss er Arbeiten und Termine wahrnehmen – etwas, was ihm gar nicht passt. Dann lernt er auch noch eine schöne junge Frau kennen, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Seine Putzfrau Alessia Demachi – ein zurückhaltendes und verschrecktes Mädchen mit einer düsteren Vergangenheit.

Vorneweg möchte ich sagen, dass man hier kein Fifty Shades of Grey 2.0 erwarten darf. Natürlich baut E.L. James auch in ihrem neuen Buch wieder allerhand erotische Szenen ein, allerdings geht das nicht in die Richtung ihrer anderen Reihe, sondern ist deutlich unschuldiger gehalten.

Das Buch hat mir leider nicht so gut gefallen. Die erste Hälfte der Geschichte hat sich viel zu sehr gezogen, wodurch ich mich manchmal ziemlich gelangweilt habe, da einfach nichts passiert ist. Es wurde auf – in meinen Augen – viel zu viele unnötige Sachen und Wiederholungen Wert gelegt. Beispielsweise das ständig erwähnt werden musste, dass Alessia ja „nur“ die Putzfrau ist oder das ständig beschrieben wird, wie sie Maxims Wohnung putzt und wie dieser ihr dabei zusieht und sich die wildesten Sachen mit ihr vorstellt. Diese erste Hälfte hätte man deutlich kürzen können und der Leser hätte trotzdem das Gleiche Verständnis für die Geschichte und die Charaktere entwickelt. Ich hatte das Gefühl, als würde man es etwas krampfhaft in die Länge ziehen wollen, indem man immer wieder Sachen wiederholt, die für den Leser längst klar und verständlich waren.
Beispielsweise hätte man ebenfalls einige wirklich sinnlose erotische Szenen streichen können, die einfach nichts zur Story beigetragen haben. Eine solche Szene wurde nur über vier Zeilen beschrieben und war für mich total aus dem Kontext gerissen, sodass ich mich wirklich gefragt habe, wozu ich jetzt wissen musste, dass die beiden wieder miteinander geschlafen haben.

Die zweite Hälfte hat sich dann minimal gebessert. Vor allem zum Ende hin konnte endlich etwas Spannung aufgebaut werden, sodass ich dann auch wissen wollte, wie die Geschichte denn nun letztendlich ausgeht. Trotzdem hätte das eher passieren müssen und ich kann verstehen, warum einige Leute, mit denen ich mich über das Buch unterhalten habe, mit dem Gedanken gespielt haben, die Geschichte abzubrechen.

Der Schreibstil von E.L. James war soweit okay und man konnte das Buch trotz der fehlenden Spannung relativ schnell lesen. Es gibt nur eine Sache, die mich gestört hat und was ich auch immer noch nicht wirklich verstanden habe. Man liest aus der Perspektive von beiden Protagonisten, allerdings wird Maxims Sicht aus der Ich-Perspektive geschildert, Alessias dagegen aus der dritten Person. Vor allem in Bezug auf Alessia konnte ich dadurch, vor allem am Anfang, eher schwer einen Zugang zu ihr finden.

Außerdem wurde die jeweilige Perspektive nicht immer pro Kapitel beibehalten, sondern zum Teil einfach Mittendrin gewechselt und nur durch größere Anfangsbuchstaben am Anfang des Absatzes verdeutlicht. Auch das hat ab und zu meinen Lesefluss gestört.

Maxim konnte ich zu Beginn nicht unbedingt gut leiden. Er war nicht wirklich sympathisch, sondern sehr oberflächlich und hat einen gelangweilten Adligen dargestellt, dem eigentlich alles egal ist und dem es nur um Sex und sein entspanntes Leben geht. Einige seiner Aussagen empfand ich als schwierig und etwas grenzwertig und musste mich leider öfter über ihn aufregen – er war etwas anstrengend. Im Laufe des Buches hat er sich natürlich weiterentwickelt und deutlich verändert, sodass er mir irgendwann doch etwas sympathischer wurde.

Alessia ist das verschreckte und schüchterne Mädchen mit einer mysteriösen und düsteren Vergangenheit. Ich weiß nicht, ob es ausschließlich am Schreibstil lag, aber auch sie konnte mich vor allem anfangs nicht wirklich begeistern, da doch nur wenige Emotionen vermittelt werden konnten. Sie entwickelt sich zu einer starken und selbstbewussten Frau, die sich nicht mehr von ihrer Angst beherrschen lässt, was mir wirklich gut gefallen hat.

Die beiden Protagonisten machen beide eine starke Charakterveränderung durch, die ich in der kurzen Zeitspanne, in der die Geschichte spielt, jedoch fast schon etwas übereilt und extrem fand – vor allem in Bezug auf Maxim empfand ich das als nicht komplett glaubwürdig. Dennoch kann ich insgesamt damit leben.

Die Nebencharaktere werden wirklich nur am Rand und sehr oberflächlich behandelt, sodass ich hier nicht wirklich viel zu sagen habe. Die meiste Zeit über sind Maxim und Alessia alleine zusammen gewesen.

Das Buch ist mit E.L.James vorherigen Büchern nicht zu vergleichen und hat mich doch ziemlich enttäuscht. Ich denke, eine deutlich gekürzte Fassung hätte besser funktioniert. Das Buch bekommt 2/5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Ich bin zwiegespalten ...

Mein Jahr mit Dir
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Ella ist voller guter Dinge – ein Jahr darf sie in Oxford studieren, womit ihr lang ersehnter Traum endlich in Erfüllung geht. Ihre Karriere nimmt ebenfalls einen ordentlichen Aufschwung, als sie noch ...

Ella ist voller guter Dinge – ein Jahr darf sie in Oxford studieren, womit ihr lang ersehnter Traum endlich in Erfüllung geht. Ihre Karriere nimmt ebenfalls einen ordentlichen Aufschwung, als sie noch dazu ein verlockendes Jobangebot erhält. Besser könnte es nicht laufen! In Oxford angekommen, stößt sie bereits an ihrem ersten Tag mit Jamie Davenport zusammen – buchstäblich. Der arrogante Frauenschwarm, der natürlich auch noch ausgerechnet ihren Literaturkurs leiten muss, geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Eines Abends treffen sich die beiden zufällig auf der Straße und landen am Ende gemeinsam in einem Pub. Während sie sich immer besser kennenlernen, merkt Ella, dass Jamie mehr ist als der arrogante Kerl, für den sie ihn bisher gehalten hat.

Ich muss leider sagen, dass mich das Buch ziemlich enttäuscht hat. Die erste Hälfte hat mir überhaupt nicht gefallen und ich habe zwischenzeitlich wirklich mit dem Gedanken gespielt, es abzubrechen. Ich kam nur sehr schwer in die Geschichte hinein, die ganzen Beschreibungen, die dem Leser Oxford und die dort herrschende Atmosphäre näher bringen sollten, waren mir zu langatmig und einfach zu viel. Storytechnisch hatte ich ebenfalls das Gefühl, als würde es nicht richtig vorangehen. Es ist einfach nichts wirklich spannendes passiert, weswegen ich mich mehr durch die erste Hälfte gequält habe, als sie zu genießen.

Ich konnte keine Bindung zu Ella aufbauen, konnte manche ihrer Reaktionen nicht nachvollziehen und vor allem hat ihr Charakter des öfteren sehr widersprüchlich auf mich gewirkt.
Es gibt dafür einige Beispiele, die ich jetzt aber nicht aufzählen werde, um nicht zu viel vorweg zu nehmen und zu spoilern.

Die Liebesgeschichte hatte anfangs für mich keine Substanz, keine tieferen Emotionen. Ich habe kein Knistern, keine Leidenschaft, keine Anziehung gespürt. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten war für mich nicht vorhanden und dementsprechend habe ich diese Szenen als sehr unangenehm und erzwungen empfunden.

Was mich in der ersten Hälfte aber zum Teil am meisten gestört hat, war der Schreibstil der Autorin. Die unendlich vielen Fachbegriffe, lyrischen Analysen, hochtrabenden Gespräche – das war alles sehr anstrengend und für mich schwer zu lesen. Dadurch ist so viel Spannung verloren gegangen, da es mich irgendwann einfach nicht mehr interessiert hat. Diese Stellen habe ich zum Teil irgendwann nur noch überflogen.

Die zweite Hälfte wurde dann zum Glück aber deutlich besser. Die Geschichte wurde endlich spannender, die Charaktere haben mehr Tiefe bekommen und vor allem die Beziehungen zwischen ihnen wurden sehr viel emotionaler und glaubhafter. Auch die Nebencharaktere, die ich in der ersten Hälfte zwar ganz unterhaltsam, aber nicht weiter wichtig fand, tauchten hier etwas mehr auf. Auch wenn ihre Geschichten, Sorgen und Probleme weiterhin nur angerissen wurden, waren sie mir doch sympathisch und unterhaltsam – aus diesem Grund war das völlig okay so.

In diesem Teil des Buches tauchten einige überraschendere Wendungen auf, die für Spannung gesorgt haben. Der Schreibstil wurde auch deutlich leichter und angenehmer, sodass man der Geschichte endlich schnell und entspannt folgen konnte.

Ella blieb leider bis zum Schluss für mich ein wenig farblos und ich konnte das gesamte Buch über nicht so richtig mit ihr sympathisieren und mitfühlen. Jamie dagegen mochte ich sehr, genauso auch seine Familie und die Probleme, denen sie sich stellen mussten.

Am Ende musste ich auch ein paar Tränen unterdrücken, da mich die fast schon philosophische Betrachtung von Liebe, der Zukunft und des Lebens berührt und zum Nachdenken angeregt hat.

Insgesamt gebe ich dem Buch aufgrund der durchaus gelungenen zweiten Hälfte geradeso noch 3/5 Sterne. Die erste Hälfte war für mich leider eine einzige Enttäuschung, auch wenn ich jetzt im Nachhinein natürlich froh bin, sie durchgezogen zu haben.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Ein guter Abschluss der Reihe

Broken Darkness: So verlockend
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Tiffany musste bereits einiges in ihrem Leben ertragen - jetzt hat sie endlich die Entscheidung getroffen, ihren brutalen Ehemann zu verlassen und ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Gemeinsam ...

Tiffany musste bereits einiges in ihrem Leben ertragen - jetzt hat sie endlich die Entscheidung getroffen, ihren brutalen Ehemann zu verlassen und ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Gemeinsam mit ihren drei Kindern sucht sie sich eine neue Wohnung – doch Phil taucht ständig wieder auf - er randaliert und bedroht die kleine Familie.
Ausgerechnet sein Bruder Blake bietet der alleinerziehenden Mutter seine Hilfe an – und das, obwohl ihr Kennenlernen ein Jahr zuvor nicht schlechter hätte ablaufen können. Kann Tiffany ihm vertrauen?

Der vierte und damit letzte Band der Broken Darkness-Reihe hat mir tatsächlich mit am besten gefallen. Der Schreibstil von M. O'Keefe ist wie gewohnt super angenehm und lässt sich sehr schnell lesen. Auch diesen Teil habe ich wieder an einem Abend verschlungen. Es war durchweg spannend, hat dabei aber nicht auf übermäßiges Drama zurückgreifen müssen. Vermutlich hat mir der Teil deswegen besser gefallen als Band 3, der für mich eine viel zu unrealistische und überdramatische Handlung aufwies.
Natürlich geht es auch hier wieder um ein sehr ernstes Thema – Misshandlung und Gewalt innerhalb der Familie, aber Tiffany versucht sich und ihre Kinder aus diesem brutalen Kreislauf zu reißen und ein friedliches und glückliches Leben für ihre Kleinen zu ermöglichen. Dementsprechend hat die Geschichte ziemlich realistisch und ergreifend auf mich gewirkt.

Tiffany selbst war mein Highlight des Buches. Sie ist eine unglaublich starke und erwachsene Frau, die sich nun nicht mehr unterkriegen lassen will und anfängt, auch mal Kontra von sich zu geben. Sie will sich nicht mehr so behandeln lassen und wird im Laufe der Geschichte immer stärker. Sie würde alles für ihre Kinder tun und auch diese Familienbande und die Liebe zueinander haben mich sehr berührt und waren einfach niedlich. Tiffany schafft es nach und nach ihre Situation zu ändern und ihre Ängste abzulegen. Ihre Entwicklung innerhalb des Buches – vor allem aber auch, wenn man sich an die erste Begegnung mit ihr in Band 1 erinnert – ist wirklich sehr gut gelungen.

Blake war anfangs natürlich der kalte und skrupellose Kerl, der in Tiffany nur eine Lügnerin gesehen hat. Mit der Zeit hat aber auch er sich deutlich entwickelt und gezeigt, dass er auch ganz anders sein kann und nur die Menschen beschützen will, die ihm alles bedeuten. Ich fand es auch sehr interessant zu erfahren, was genau ihn so kalt hat werden lassen und wie die Beziehung zwischen ihm und seinem Bruder oder auch zwischen ihm und seinen Eltern zustande gekommen ist.

Zu den Nebencharakteren kann ich gar nicht so viel sagen. Natürlich gab es da Tiffanys Kinder, die allesamt zuckersüß sind, und Blakes Mutter, die auf mich wie ein herzensguter und liebevoller Mensch gewirkt hat. Die altbekannten ehemaligen Protagonisten aus den anderen Teilen werden kurz erwähnt beziehungsweise kommen auch ganz kurz vor, werden aber nicht weiter aufgegriffen. In diesem Teil wird sich wirklich eigentlich ausschließlich auf Tiffany und Blake konzentriert.

Die Erotikszenen empfand ich (wieder) als „übertrieben“ und einfach „zu viel“, aber so sind die Bücher nun mal. Da ich das ja im Vorfeld schon wusste – immerhin ist es der 4. Band der Reihe – war es soweit okay und fließt nicht negativ in meine Bewertung mit ein. Diese Szenen haben sich, im Gegensatz zu den anderen Teilen, sogar meines Empfindens nach in Grenzen gehalten.

Insgesamt war es ein wirklich guter Abschluss der Reihe, der mich gut unterhalten und in seinen Bann gezogen hat. Das Buch erhält 4/5 Sterne.