Mauerbau
Die gespaltene StadtBerlin 1961. Anja kommt nach Berlin, weil sie sich auf eine Stelle beworben, die sie auch bekommt. Und zwar im Büro von Willy Brandt. Noch steht der Mauerbau bevor, niemand mag daran glauben, dass die ...
Berlin 1961. Anja kommt nach Berlin, weil sie sich auf eine Stelle beworben, die sie auch bekommt. Und zwar im Büro von Willy Brandt. Noch steht der Mauerbau bevor, niemand mag daran glauben, dass die Stadt wirklich von einer Mauer durchschnitten werden soll. Wir begleiten in diesem Buch neben Anja auch ihren Neffen Peter, der mit seiner Mutter Pelze von West nach Ost schmuggelt und durch den Mauerbau im Westen strandet. Dazu kommen Harry und seine Verlobte Elke, er lebt im Osten, sie im Westen und Günther, ein Freund Anjas, der seine Homosexualität nur heimlich leben darf.
Es gibt noch mehr Figuren, die die Charaktere miteinander verbinden, auch wenn sie direkt nicht viel miteinander zu tun haben. So gelingt es dem Autor viele verschiedene Aspekte der damaligen Zeit einzubauen. Neben Anjas Tätigkeit bei Willy Brandt dreht es sich natürlich auch um die Stasi-Aktivitäten im Westen, Gefangenenaustausch und um West-Bürger, die in die DDR zogen. Gerade das Thema Flucht taucht immer wieder auf, in diesem Fall nicht nur die von Ost nach West, sondern auch in die andere Richtung.
Ich fand das Buch sehr gut zu lesen, ich fand die Vielschichtigkeit der Themen gut gelungen. Man wechselt immer wieder zwischen den Hauptpersonen hin und her, was den Lesefluss für mich nicht sonderlich gestört hat. Jedoch bin ich den Charakteren am Ende nicht richtig nah gekommen und mir waren teilweise die Zeiträume, in denen eine Figur wieder aufgetaucht ist, zu groß. Gerade über Günthers Schicksal hätte ich gerne mehr gelesen.
Alles in allem war es ein interessantes und gut geschriebenes Buch, das mir einen schönen Lesenachmittag beschert hat.