Profilbild von streifi

streifi

Lesejury Star
offline

streifi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit streifi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2018

Christinas Welt

Die Farben des Himmels
0

Christina Baker Kline bringt uns in diesem Buch die Hintergrundgeschichte zu dem Bild Christinas Welt von Andrew Wyeth nahe.
Christina lebt 1939 alleine mit ihrem Bruder Al auf einer abgelegenen Farm ...

Christina Baker Kline bringt uns in diesem Buch die Hintergrundgeschichte zu dem Bild Christinas Welt von Andrew Wyeth nahe.
Christina lebt 1939 alleine mit ihrem Bruder Al auf einer abgelegenen Farm in Maine, als sie über eine Freundin den Maler Andrew Wyeth kennenlernt. Der verliebt sich in das Haus und ist bald Dauergast und guter Freund.
In den folgenden Jahren wird Andy die Sommer bei den Olsons verbringen und dort malen. Im Sommer 1948 entsteht dann sein bekanntestes Werk Christinas Welt.
Parallel zur Entwicklung der Freundschaft erfahren wir von Christinas schmerzvollem Leben. Sie leidet unter einer Krankheit, die ihre Gliedmaßen verkrümmt und ihr teilweise starke Schmerzen bereitet. Doch Christina ist ehrgeizig und stur und erlaubt es der Krankheit nicht ihr Leben komplett zu bestimmen.

Mir hat das Buch vor allem wegen des Schreibstils sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt in einer sehr ruhigen Art von der Härte des damaligen Lebens auf dem Land, den Freuden und Leiden Christinas und ihrer Familie. Denn auch wenn das Leid und die Einschränkungen Christinas Leben bestimmt haben, so hatte sie auch schöne Zeiten und später dann vor allem in Andrew Wyeth und seiner Frau Freunde, die sie so nahmen, wie sie war.

Fazit: Ein tolles Buch, schön zu lesen und ein beeindruckender Ausflug nicht nur in die amerikanische Geschichte, sondern auch in die Kunstgeschichte.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Für mich leider nichts

Immerwelt - Der Anfang
0

Tenley ist 17 Jahre alt und lebt in einem Knast. Anders kann man es nicht nennen. Sie ist eingesperrt und soll sich doch bitte für eine der beiden Sphären Myriad oder Troika entscheiden. Die eine steht ...

Tenley ist 17 Jahre alt und lebt in einem Knast. Anders kann man es nicht nennen. Sie ist eingesperrt und soll sich doch bitte für eine der beiden Sphären Myriad oder Troika entscheiden. Die eine steht für Dunkelheit, die andere für das Licht.
An sich fand ich die Idee dahinter ganz gut. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Konzept auch nach über 30% des Buches nicht verstanden habe.
Es werden immer wieder häppchenweise Informationen zu den Sphären gegeben, aber um was es nun konkret geht, habe ich nicht rausgefunden.
Und ehrlich gesagt, hat es mich dann auch nicht mehr interessiert.
Leider ist es der Autorin nicht gelungen mich für das Schicksal von Tenley und den anderen Figuren zu interessieren. Zusätzlich war mir das Buch mit zuviel Gewalt angereichert, eigentlich ununterbrochen wird geprügelt, bedroht, vergiftet oder gemordet.
Für mich zuviel des Guten.
Vielleicht bin ich nicht die richtige Zielgruppe für dieses Buch, aber für mich war das definitiv nichts.

Von mir daher keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Der Traum vom Fliegen

Der Jahrhunderttraum (Jahrhundertsturm-Serie 2)
0

Die Jahrhundertsturm Trilogie geht weiter. Diesmal begleiten wir die Enkel von Alvin von Briest über 18 Jahre hinweg.


Otto von Briest soll Ingenieur werden, ist aber mit seinem Studium nicht glücklich. ...

Die Jahrhundertsturm Trilogie geht weiter. Diesmal begleiten wir die Enkel von Alvin von Briest über 18 Jahre hinweg.


Otto von Briest soll Ingenieur werden, ist aber mit seinem Studium nicht glücklich. Levin möchte eigentlich nur eines: Fliegen! Und Amelie ist sich nicht sicher, was sie möchte, auf jeden Fall zieht es sie nicht zur Frauenbewegung dieser Tage hin, wie es ihre Mutter gerne sähe.


Haben wir im ersten Band noch die Entwicklung der Eisenbahn beobachten können, steht nun die Fliegerei im Vordergrund. Levin und Otto arbeiten beide in der Entwicklung der verschiedensten Fluggeräte mit, wie den Gleitern Otto Lilienthals, den Flugschiffen Graf Zeppelins und später an den ersten Flugzeugen.


Begleitet wird diese Entwicklung von dem Entstehen erster nationalistischer Gruppierungen, deren Ziel es ist, die Fluggeräte auch militärisch mit einzusetzen. Die sich darum drehenden Verschwörungen lassen einen immer wieder um die Protagonisten des Buches zittern.


Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen, beleuchtet es doch ein interessantes Thema und die Entwicklung der deutschen Gesellschaft am Ende des 19. bzw. Beginn des 20. Jahrhunderts. Wieder sind mir die Protagonisten sehr ans Herz gewachsen und das Buch war bis zum furiosen Ende hin, sehr spannend.


Von daher von mir eine volle Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.06.2018

Schwabacher Lokalhistorie

Die Manufaktur der Düfte
0

Sabine Weigand nimmt uns mit nach Schwabach. Hier existierte für gut 100 die Seifenwarenfabrik Phillip Benjamin Ribot. Wir begleiten die Familie Ribot von der Gründungszeit an, bis in die 30ger Jahre des ...

Sabine Weigand nimmt uns mit nach Schwabach. Hier existierte für gut 100 die Seifenwarenfabrik Phillip Benjamin Ribot. Wir begleiten die Familie Ribot von der Gründungszeit an, bis in die 30ger Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Augenmerk liegt hierbei auf Fritz Ribot, den Sohn des Firmengründers, der mit seinen Ideen und fortschrittlichen Investitionen die Firma groß gemacht hat.

Wie immer in Sabine Weigands Roman gibt es viel zu erfahren, hier über die Seifenherstellung, das Goldschlagen, die Wurzeln der Arbeiterbewegung und generell die Änderungen in der Gesellschaft über den doch sehr langen Handlungsrahmen hinweg. All dies ist unterhaltsam verpackt in die Schicksale der Protagonisten. Zusätzlich runden Briefe, Zeitungsartikel und andere zeitgenössische Dokumente das Gesamtbild ab.

Mir ist die Familie Ribot in diesem Buch sehr ans Herz gewachsen. Sie und ihre unmittelbare Umgebung haben die Veränderungen in der deutschen Gesellschaft zwischen 1850 und 1934 lebendig werden lassen, wie es nur wenige historische Romane tun.

Von daher ist dieses Buch ein richtiges Highlight für mich, wie eigentlich alle Romane von Sabine Weigand.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Der zweite Fall für Hannah Richter

Tödliche Provence (Hannah Richter 2)
0

Hannah Richter ist wieder in der Provence, diesmal aber um Urlaub zu machen. Sie wohnt im Haus ihrer Freundin Penelope und so findet auch sie die Einladung ihres Nachbarn und übernimmt den Besuch dort. ...

Hannah Richter ist wieder in der Provence, diesmal aber um Urlaub zu machen. Sie wohnt im Haus ihrer Freundin Penelope und so findet auch sie die Einladung ihres Nachbarn und übernimmt den Besuch dort. Leider findet sie den Nachbarn nur noch tot am Fuße seiner Treppe. Schnell wird klar, dass der Tod wohl kein Unfall war und Hannah hilft ihrer Kollegin vor Ort bei den Ermittlungen.

Der Fall war wieder von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Die Ermittlungen beschränken sich nicht nur auf das direkte, private Umfeld des Toten. Was mir gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Autorin auch auf die aktuelle politische Stimmung in Frankreich eingeht. Ein Verdächtiger landet nur deshalb auf der Liste, weil er ein vorbestrafter Migrant ist. Der Kollege der ermittelnden Beamtin outet sich als Befürworter des Front National und die Kollegin selbst wird massiv benachteiligt, eben weil sie eine Frau ist.

Auch Hannahs Privatleben kommt nicht zu kurz, die Beziehung zu Serge steht einmal mehr auf dem Prüfstand, da es die beiden es noch nicht geschafft haben sich in ihrer Fernbeziehung einzurichten.

Alles in allem war es ein spannendes Buch und ein interessanter Provence-Krimi.

Von mir eine Leseempfehlung.