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Veröffentlicht am 12.03.2023

Du bist nicht allein

Gläubig. Depressiv. Gehalten.
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Der Autor dieses Buchs versucht, wie gewohnt, als Pastor den Abendgottesdienst abzuhalten. Dabei gibt es aber ein großes Problem, er ist so betrunken, dass er kein klares Wort bei der Predigt herausbringt. ...

Der Autor dieses Buchs versucht, wie gewohnt, als Pastor den Abendgottesdienst abzuhalten. Dabei gibt es aber ein großes Problem, er ist so betrunken, dass er kein klares Wort bei der Predigt herausbringt. Liebevoll drängen ihn die Gemeindeleiter dazu, sich seinem Problem zu stellen und Hilfe zu suchen.

Der Grund für die Trunkenheit liegt in der lähmenden Depression, die dem Autor alle Lebenskraft und Zuversicht raubt. Am Ende ist er dankbar für die aufgezwungene Hilfe, doch der Weg zur Gesundung ist hart. Doch die Depression und Angststörung werden immer teil seines Lebens bleiben, und damit ist er nicht allein. Sehr viele Menschen leiden unter seelischen Störungen, viele von ihnen heimlich, da sie Angst vor einer Stigmatisierung haben. Das trifft leider vor allem auf Christen zu, wird doch in vielen Gemeinden behauptet, dass echte Christen nicht unter psychischen Problemen leiden.

In diesem Buch geht der Autor als Betroffener, als Pastor und als ausgebildeter Therapeut auf diese Fragestellungen ein. Er informiert darüber, was seelische Gesundheit und Krankheit ist, er widmet sich dem totgeschwiegenem Thema Selbstmord, und weist auf Unterstützungsmöglichkeit für Betroffene hin. Die Grundpfeiler seiner Empfehlungen sind dabei: Gesprächstherapie, Medikamente und Menschen.

Immer wieder ermutigt er Betroffene, dass sie nicht allein sind, und dass es Hoffnung und Hilfe gibt. Er räumt mit dem Irrtum auf, dass echte Christen nicht unter Depressionen oder Angststörungen leiden, und erklärt auch, warum Selbstmörder, entgegen landläufiger Meinung, nicht aufgrund ihrer Tat zur Hölle verdammt sind. Er weist auch auf die Vorzüge von Medikamenten hin und geht auf verschiedene Einwände ein.

In allem ist sein Ton liebevoll und verständnisvoll, gerade wenn er über sehr schwere Themen spricht. Die Grundbotschaft dieses Buchs klingt dabei immer wieder durch, „Du bist nicht allein. Viele andere leiden auch. Es gibt Hilfe! Es gibt Hoffnung! Auch diese Zeit wird vorübergehen, und es wird wieder gute Tage geben.“

Fazit: Dieser wertvolle Ratgeber eignet sich gut für Betroffene, aber auch für ihre Angehörige. Es richtet sich vor allem an Christen und macht ihnen Mut sich helfen zu lassen, wenn sie unter Depressionen oder Angststörungen leiden. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 06.03.2023

Es geht um den Menschen

Ein Mann. Ein Leben. Ein Auftrag.
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GAiN steht für „Global Aid Network“ und bezeichnet eine Organisation, die sich weltweit in fünfzig Krisengebieten für arme und benachteiligte Menschen einsetzt. Dieses Buch erzählt von der Entstehung dieses ...

GAiN steht für „Global Aid Network“ und bezeichnet eine Organisation, die sich weltweit in fünfzig Krisengebieten für arme und benachteiligte Menschen einsetzt. Dieses Buch erzählt von der Entstehung dieses Werks und berichtet von Einsätzen des Gründers, Klaus Dewald, in verschiedenen Ländern. Dabei erzählt er von Siegen und Niederlagen, und auch von seinen Erfahrungen mit Gott.

Es beginnt 1990 mit dem Hungerwinter in Russland. Zusammen mit Campus für Christus reisen Klaus Dewald und seine Frau mit einer kleinen Gruppe von Studenten in den Osten, um Hilfsgüter zu den bedürftigen Menschen dort zu bringen. Trotz guter Vorbereitung geht das nicht ohne Probleme. Und dennoch hinterlässt dieser eindrückliche Einsatz bei ihm das Wissen, dass diese Aufgabe wichtig und lohnend ist.

Nach mehreren weiteren Einsätzen gründet der Fuhrparkleiter einer Spedition sein eigenes Logistikunternehmen. Damit lassen sich gut weitere Hilfslieferungen verbinden. Nach eindeutigen Führungen Gottes weiß Klaus, dass diese Hilfe seine Berufung ist: Das Hilfswerk GAiN wird gegründet. Beweggrund für diese Arbeit ist die Überzeugung, dass ein gesunder Glaube nicht nur aus Worten besteht, sondern sich auch tatkräftig für Benachteiligte einsetzt.

In diesem Buch erzählt er von Projekten, die er auf der ganzen Welt begleitet. Die Einsätze beginnen im Osten Europas, doch mit jedem Hilferuf weitet sich der Dienst der Organisation aus. Der Autor berichtet unter anderem von Reisen in Afghanistan, Nordkorea, Armenien, Haiti, Uganda und der Ukraine, außerdem von der internationalen Zusammenarbeit der Organisation, schweren Unfällen und Glaubenszweifeln.

Die große Spannweite der bereisten Länder macht dieses Buch besonders spannend, dabei ist die Ehrlichkeit und Bescheidenheit des Autors wohltuend. Es ist interessant zu erfahren, wie GAiN entstanden ist, und mit dem Lesen der Einzelschicksale öffnet dieses Buch das Herz für notleidende Menschen. Mit Geschichten rund um Lastwagen, Bau und Gefahr ist dieses Buch sicher auch interessant für Männer, die sonst nicht viel lesen.

Die hochwertige Gestaltung beeindruckt. Das Buch mit seinen farbigen Hochglanzseiten enthält viele eindrückliche Bilder aus den Hilfsgebieten.

Fazit: Dieses Buch mit seinen berührenden Erlebnissen ist so spannend und abwechslungsreich, dass es schnell gelesen ist. Sehr empfehlenswert für alle, die gern authentische und inspirierende Lebensberichte lesen!

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Die Ostergeschichte

Tamara, Kiki und das Osterwunder
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Noch nicht einmal auf einer Palme ist Kiki, ein kleiner Spatz, sicher! Wer reißt denn so unverschämt an den Ästen seines Sitzplatzes? Und dann erblickt das Vögelchen etwas Ungewöhnliches. Menschen legen ...

Noch nicht einmal auf einer Palme ist Kiki, ein kleiner Spatz, sicher! Wer reißt denn so unverschämt an den Ästen seines Sitzplatzes? Und dann erblickt das Vögelchen etwas Ungewöhnliches. Menschen legen Palmenzweige und Kleidungsstücke auf den Boden. Sie stehen am Rand des Weges und jubeln.

Und dann sieht der Spatz Jesus, der auf einem Esel an den Menschen vorbeireitet. Er ist auf den Weg in den Tempel. Kiki möchte nichts verpassen, also geht er zusammen mit seiner neuen Freundin, der Gazelle Tamara, zum Tempel. Dort scheint Jesus etwas zu tun, das die Menschen verärgert.

In den nächsten Tagen beobachten Spatz und Gazelle die letzte Mahlzeit Jesu mit seinen Jüngern. Sie sehen ihn zuerst allein in einem dunklen Garten, doch dann wird er gefangen genommen.

Als Jesus dann stirbt ist Kiki unsagbar traurig. Doch auf einmal steht Jesus wieder inmitten seiner Freunde. Er gibt ihnen einen Auftrag, den auch Tamara erfüllen will. Kiki ist nun wieder fröhlich.

Dieses Bilderbuch gibt die Ostergeschichte aus der Sicht eines Spatzen und einer Gazelle wieder. Die beiden beobachten die mysteriösen Geschehnisse, doch sie verstehen sie nicht. Sie stehen am Rande, fühlen abwechselnd Trauer und Freude und haben viele Fragen.

Die Sprache dieses Bilderbuchs ist einfach. Die Sätze sind kurz, was gut zur angegebenen Alterspanne von vier bis acht Jahren passt. Als Einstieg, um die Ostergeschichte mit kleinen Kindern zu besprechen, eignet sich dieses Buch gut. Ohne Begleitung eines Erwachsenen, der die Inhalte erklärt, bleibt das Geschehen jedoch für kleine Kinder vermutlich rätselhaft

Die Bilder sind schlicht, mit wenigen Details, und damit sehr ansprechend. Vor allem die Tiere sind liebenswert gezeichnet. Gestik und Mimik der Figuren sind aussagekräftig. Die Farben passen gut zur jeweiligen Stimmung der geschilderten Ereignisse.

Fazit: Ein Bilderbuch, das die Ostergeschichte aus der Sicht von unbeteiligten Zuschauern nacherzählt. Es eignet sich gut, um die Ereignisse rund um Jesu Tod und Auferstehung gemeinsam mit Kindern zu entdecken.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Von Glaubensvorbildern lernen

Pioniere und Propheten
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Viele Namen von Glaubenshelden und Reformatoren sind bekannt, beispielsweise Martin Luther, Johannes Calvin oder Mutter Theresa. Doch es gibt viele weitere Männer und Frauen, die Jesus Christus voller ...

Viele Namen von Glaubenshelden und Reformatoren sind bekannt, beispielsweise Martin Luther, Johannes Calvin oder Mutter Theresa. Doch es gibt viele weitere Männer und Frauen, die Jesus Christus voller Hingabe nachfolgen, sich für Unterdrückte einsetzen, und die Wahrheit verkündigen.

Dieses Buch stellt 366 solcher Glaubensvorbilder vor. Da die Beiträge statt einer Datumsangabe eine fortlaufende Nummerierung haben, kann mit dem Lesen einer täglichen Andacht zu jeder Zeit des Jahres begonnen werden, nicht nur am Jahresanfang.

Das recht große und schwere Buch mit Lesebändchen, widmet jeder der vorgestellten Person eine Doppelseite. Neben Namen, Geburtsjahr und Todesjahr, enthält es ein aussagekräftiges Zitat, eine Kurzbiographie und ein kleines Bild der beschriebenen Person.

Die Schrift ist groß und gut lesbar. Jeder Beitrag beginnt mit einem verzierten Anfangsbuchstaben. Am Ende ist ein Kürzel als Hinweis auf den Autor. Insgesamt enthält dieses Buch Beiträge von über 100 verschiedenen Autoren. Es ist eine überarbeitete Neuauflage des 2016 erschienen Buchs, „Gesichter und Geschichten der Reformation“.

Inhaltlich gehen die Beschreibungen aufgrund der Kürze nicht in die Tiefe, sie geben eher einen groben Überblick über die dargestellte Person. Doch die Lebensbilder wecken Interesse und zeigen die große Vielfalt unter den Nachfolgern Jesu im Laufe der letzten zwei Jahrtausenden. In ihrer Unterschiedlichkeit regen dieses Biographien an Gottes Willen für das eigene Leben zu suchen. Denn wie viel er aus einem Leben machen kann, das ihm ganz zur Verfügung gestellt wird, wird durch dieses Buch deutlich.

Eine schöne Überraschung ist, dass von vielen Frauen in diesem Andachtsbuch zu lesen ist. Einige waren Liederdichterinnen, andere Predigerinnen, viele zeichneten sich durch barmherziges Handeln aus. Das Buch zeigt, dass Frauen schon immer teilhatten am großen Auftrag Jesu.

Fazit: Eine wertvolle Zusammenstellung von kurzen Lebensbildern, für jeden Tag des Jahres eine. Die vorgestellten Männer und Frauen zeigen, dass jeder Entscheidendes bewirken und verändern kann, wenn er sich Gott ganz zur Verfügung stellt. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 16.02.2023

Gemeinsam sind wir stark

Zart wie Blüten, stark wie Stahl
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Es ist nicht leicht für die junge Witwe Maggie Parker in diesem schweren Zeiten. Es ist 1929 im Süden Amerikas, und die Depression hat ihre Spuren hinterlassen. Mit dem Lebensmittelladen, den sie von ihrem ...

Es ist nicht leicht für die junge Witwe Maggie Parker in diesem schweren Zeiten. Es ist 1929 im Süden Amerikas, und die Depression hat ihre Spuren hinterlassen. Mit dem Lebensmittelladen, den sie von ihrem Mann geerbt hat, schafft Maggie es mehr schlecht als recht sich selbst und ihren 7jährigen Sohn über die Runden zu bringen.

Doch dann vergrößert sich ihr Haushalt. Ihre Schwester, unerwartet ebenfalls verwitwet, sucht bei ihr Unterschlupf. Eine notleidende junge schwangere Frau zieht ebenfalls bei der kleinen Familie ein. Zum Glück kann jeder einen Beitrag leisten, sodass das Einkommen gerade so reicht. Doch Maggies Schwiegervater droht ihr den Laden wegzunehmen. Er meint das Geschäft hätte nach dem Tod seines Sohnes ihm zufallen sollen, nicht einer Frau.

Die Einstellung gegenüber Frauen ist in dieser Zeit überhaupt ein großes Hindernis, doch Maggie und ihre Mitbewohnerinnen und Freundinnen halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Selbst als die allerschlimmste Katastrophe eintritt, weiß Maggie, dass ihre Freundinnen für sie da sind.

Es macht Spaß dieses Buch zu lesen, denn es ist unterhaltsam und lustig geschrieben. Es fängt sehr gut die Haltung und Lebensweise in den Südstaaten Amerikas ein. Die Charaktere sind so gut gezeichnet, dass sie sich bald wie Freundinnen anfühlen. Sehr gut widergegeben ist auch das Lebensgefühl der damaligen Zeit, sowohl die Einstellung der Menschen gegenüber Frauen, Schwarzen und Ureinwohner, als auch Alltägliches, wie das Fahren eines Autos oder die Einrichtung eines Lebensmittelladens.

Maggie und ihr Sohn müssen viele schwere Herausforderungen bewältigen. Doch dabei lernen sie sich auf Gottes Hilfe zu verlassen. Sehr schön ist der gelebte Glaube von Maggie und ihrem Sohn, die Opfer auf sich nehmen, um anderen zu helfen.

Das Ende dieses Buchs über den Zusammenhalt starker Frauen ist besonders spannend, denn eine schreckliche Straftat wird verübt, den die Frauen aufklären müssen.

Fazit: Gut geschrieben und lesenswert, nimmt dieses Buch den Leser hinein in ein enges Band von Freundinnen im Jahr 1929. Mit geistlichen Impulsen und einem Hauch Kriminalgeschichte, macht es einfach Spaß dieses Buch zu lesen. Sehr empfehlenswert!