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Veröffentlicht am 25.11.2018

Fröhliche Betrachtungen über die bunte Vielfalt des Glaubens

Warum Glaube großartig ist
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Dieses Buch ist erfrischend anders als viele Bücher über den Glauben. Daniel Böcking schreibt fröhlich und positiv über Jesus, wie ein Frischverliebter.

Nach einem unerfüllten Leben, in dem er Partys ...

Dieses Buch ist erfrischend anders als viele Bücher über den Glauben. Daniel Böcking schreibt fröhlich und positiv über Jesus, wie ein Frischverliebter.

Nach einem unerfüllten Leben, in dem er Partys und sich selbst feierte, brachten ihn Begegnungen mit Christen bei journalistischen Einsätzen in Katastrophengebieten zum Nachdenken. Er schreibt, „Sie zeigten mir direkt vor Ort – als unmittelbar Betroffene oder als Helfer -, wie man selbst im Leid Trost und Kraft bei Gott suchen und finden kann, und sie erklärten mir die erlösende Botschaft und Tat von Jesus, der für mich bis dahin keine Hauptrolle gespielt hatte.“ Er beschäftigte sich mehr und mehr mit diesem Glauben, und nach einigen Jahren entschied er, dass er mit Jesus leben will.

Inzwischen ist er regelmäßig auf Vortragsreisen unterwegs. In Kirchen und Gemeinde berichtet er über seine Suche und über seinen neugefundenen Glauben. Dabei nimmt er meistens auch zwei seiner drei Kinder mit, die diese Glaubensreise auch spannend finden.

Während er in seinem ersten Buch vor allem über seinen Weg zum Glauben schreibt, beschreibt der Autor in diesem Buch seine Reisen durch die verschiedenen Kirchen, Gemeinden und Gemeinschaften in Deutschland und seine vielfältigen Begegnungen mit Christen. Immer wieder ist er überrascht, dass es so viele Christen gibt, und so unterschiedlich sie auch sind, sieht er bei ihnen überwiegend Positives.

Im Hauptteil dieses Buchs geht er auf mehrere Vorurteile ein, die er früher über Christen hatte, und er zeigt an vielen Beispielen, warum diese Vorurteile nicht zutreffen. Christen sind nicht bieder und rückständig, sie setzen sich für andere ein, sie sagen sich gegenseitig (meistens in Liebe) die Meinung, vor allem aber ist das Leben als Christ ein großes Abenteuer.

Das Buch schließt mit einer „Challenge“ ab. Anhand von seinem eigenen Weg zum Glauben, gibt der Autor dem Leser zehn Schritte oder Anregungen mit auf den Weg, wie sie sich Gott nähern können. Vom Forschen und Lesen bis zur Umkehr, beschreibt er einzelne Stationen auf diesem zehnwöchigen Weg.

Der Grundton dieses Buchs ist, wie das bunte Cover schon ahnen lässt, positiv und fröhlich. Obwohl Daniel Böcking auch von lieblosen Leserbriefen und Reaktionen schreibt, trübt nichts seine Freude an seinem neugefundenen Glauben. Immer wieder spricht er davon, wie grundlegend sich sein Leben mit dem Glauben zum Guten verwandelt hat. Auf jeder Seite ist seine begeisterte Jesus-Liebe zu spüren. Dabei scheut er sich nicht über peinlichen Erlebnissen zu berichten. Er erzählt auch von wie sein Leben als Christ konkret aussieht, und von Disziplinen, die ihm als Christ helfen. Er spricht aber auch Themen an, die unter Christen umstritten sind.

Die Texte in diesem Buch erinnern manchmal an eine bunte Pinnwand. Neben berührenden Berichten von liebevollen Begegnungen auf seinen Reisen, stehen Artikel, die er für die Bildzeitung geschrieben hat, und kurze Erklärungen zum Glauben. Durch diese Vielfalt an Texten verliert der Leser vielleicht hin und wieder den rote Faden, auf der anderen Seite ist dieses Buch dadurch abwechslungsreich.

Fazit: Erste Begegnungen mit der christlichen Landschaft in Deutschland und tiefgründige Texte über die Gestaltung des Lebens als Christ zeichnen dieses fröhliche Buch über das neue Leben eines Suchenden aus. Empfehlenswert für alle, die einen Blick in die christliche Welt werfen und sich für Jesus begeistern lassen wollen.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Wildgansjagd

Lebe gefährlich!
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Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass wir oft in unserem Lieblingslokal bei jedem Besuch denselben Platz ansteuern? Auch in unseren Kirchen und Gemeinden nimmt jeder wie selbstverständlich seinen vertrauten ...

Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass wir oft in unserem Lieblingslokal bei jedem Besuch denselben Platz ansteuern? Auch in unseren Kirchen und Gemeinden nimmt jeder wie selbstverständlich seinen vertrauten Platz ein. Es scheint etwas in uns zu geben, das automatisch den vertrauten, gewohnten Platz sucht. Wenn es nur um einen Sitzplatz geht, ist das nicht weiter schlimm, aber die meisten von uns wagen sich auch bei Lebensentscheidungen nicht gern über die selbstgesetzten Grenzen hinaus.
Dieses Buch fordert zu einem abenteuerlichen Leben hinaus. Ausgehend von der keltischen Bezeichnung für den Heiligen Geist als eine Wildgans, zieht sich das Leitmotiv einer Wildgansjagd durch das Buch. Dabei geht das Buch weniger auf das Wirken des Heiligen Geistes ein, und manchmal wirkt die wiederholte Erinnerung an eine Wildgansjagd als störend im Lesefluss. Das Buch ist aber vielmehr eine Aufforderung sich nicht an Sicherheiten festzuhalten, und ein ermutigender Ruf Gott nachzufolgen, auch wenn das abenteuerlich und mitunter sogar gefährlich sein kann.
Nach einem einführenden Kapitel werden sechs Hürden beschrieben, die uns davon abhalten können leidenschaftlich Gott nachzufolgen. Batterson betont immer wieder, dass wir nicht dazu geschaffen wurden ein bequemes Leben zu führen. Erfüllung finden wir dann, wenn wir von ganzem Herzen bereit sind etwas für Gott zu wagen. Zum Abschluss jedes Kapitels finden sich einige Fragen, die dabei helfen das Gelesene auf das eigene Leben anzuwenden. Das Buch schließt mit einer Reihen von wertvollen Zitaten oder Gedankenanstöße ab, z.B. „Verdienen Sie nicht nur Ihren Lebensunterhalt. Leben Sie.“ Diese Aussage ist auch eine gute Beschreibung von dem Hauptanliegen dieses Buchs.
Das Buch lässt sich leicht lesen. Obwohl viele tiefgründige, wertvolle und biblisch fundiert Impulse vermittelt werden, wird das Lesen nicht langweilig. Dafür sorgen eingestreute Erlebnisse und Anekdoten, die das Gesagte veranschaulichen. Jedes Kapitel wird auch mit einer kurzen Beschreibung einer biblischen Figur, die ähnliche Herausforderungen erlebte, untermalt. Es gefällt mir, dass Batterson auch offen von seinen eigenen Erlebnissen und auch Fehler berichtet.
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen, denn ich denke die Aufforderung von der bequemen Kirchenbank aufzustehen und endlich auch zu leben, was man glaubt, ist in unserer Zeit dringend notwendig. Was das für den Einzelnen bedeutet ist sicher sehr unterschiedlich, aber dieses Buch liefert das Werkzeug um dieser Frage, auf das eigene Leben bezogen, nachzugehen.

Veröffentlicht am 25.09.2024

Aus dem Leben einer Wiesn Gastgeberin

O'zapft is!
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Maggy bedient auf dem Oktoberfest, im Biergarten der Augustiner Festhalle, und das schon sehr lange. Sie ist seit über dreißig Jahren dabei und hat dabei allerlei erlebt. In diesem ersten Buch einer Wiesn-Kellnerin, ...

Maggy bedient auf dem Oktoberfest, im Biergarten der Augustiner Festhalle, und das schon sehr lange. Sie ist seit über dreißig Jahren dabei und hat dabei allerlei erlebt. In diesem ersten Buch einer Wiesn-Kellnerin, erzählt sie aus ihrem anstrengenden Oktoberfest-Alltag, von Freuden und Herausforderungen, vor allem aber von ihrer geliebten Wiesn Familie.

Ihre Tische betrachtet Margarete Prijak als ihr Wohnzimmer. Sie schafft die heißersehnten Maßkrüge herbei, sorgt für Ordnung, unterhält sich auch mal mit ihren Gästen, und sorgt insgesamt für eine gute Stimmung. Viele Gäste kommen Jahr für Jahr wieder und werden zu Freunden. Und natürlich sind die anderen Mitarbeiter wie Familie. Sechzehn Tage lang herrscht für alle Ausnahmezustand, und Maggy möchte es nicht mehr missen.

Aus diesem Buch schwappt ihre Begeisterung für das Oktoberfest über, wie Bier aus einem vollen Maßkrug. Dabei verschweigt sie die unschönen Seiten nicht. Immer wieder ist von Körperflüssigkeiten die Rede, die nicht am richtigen Ort landen. Unfreundliche Gäste sind ebenso Thema, wie müde Beine und Blasenpflaster. Doch schnell wirft sie dann wieder den Blick auf das Positive. Die Freundschaften, die entstehen. Vertrauen und Mitmenschlichkeit. Hinzu kommt ein Füllhorn voller lustiger, berührender und auch skurriler Erlebnisse.

Hat dieser eine Gast jemals bemerkt, dass er einen Teil seines Gebisses zurückgelassen hat? Und wie nett, dass ein Ehemann der Maggy einen Finderlohn für seine Ehefrau zahlen will. Was hat es mit den Holz-Wäscheklammern auf sich? Was ist die meistgestellte Frage der Gäste?

Auch Leser aus Preußen kommen bei diesem Buch auf ihre Kosten, denn bayerische Ausdrücke werden vorgestellt und erklärt. Leser erfahren zudem einiges über Trachten und über die Geschichte des Bieres. Prickelnde Infos über Promis sucht man jedoch vergebens, denn die Autorin wacht streng über die Geheimnisse ihrer Gäste.

Durch den ansprechenden Erzählstil fühlt sich das Lesen an, wie ein Besuch in Maggys Wiesn-Wohnzimmer. Sie erzählt offen und ehrlich aus ihrem Leben, lässt Leser wissen, was sie verletzt und was sie frohmacht. Es ist etwas Besonderes auf diese Weise einen Blick hinter den Kulissen des Oktoberfests zu werfen. Das Buch enthält zudem viele hilfreiche und praktische Hinweise, beispielsweise auf den Frauennotruf oder den Wiesn-Barometer.

Fazit: Interessante Erlebnisse, gepaart mit viel Humor, einer Prise Lebensweisheit und viel Mitmenschlichkeit. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 17.09.2024

Socken-Vielfalt

Ich stricke Socken - cosy & trendy
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Warme Socken kann man nie genug haben! Erst recht, wenn sie handgearbeitet sind und mit besonderen Mustern verziert.

Dieses Buch enthält Anleitungen für zwanzig verschiedene Fußwärmer. Alle Socken werden ...

Warme Socken kann man nie genug haben! Erst recht, wenn sie handgearbeitet sind und mit besonderen Mustern verziert.

Dieses Buch enthält Anleitungen für zwanzig verschiedene Fußwärmer. Alle Socken werden jeweils in drei Größen beschrieben: 36/37, 38/39 und 40/41. Darüber hinaus gibt es einige Modelle in einer Einheitsgröße.

Die vorgeschlagene Wolle ist jeweils ein Garn von Lang, aber es kann jede Sockenwolle verwendet werden. Die meisten Modelle sind für 4-fädiges Garn, einige sind jedoch dicker und werden mit 6-fädiger Wolle gestrickt. Fast alle werden von oben nach unten gestrickt, nur wenige beginnen an der Spitze.

Die Muster sind sehr unterschiedlich. Es gibt Lochmustersocken, Intarsien- und Jacquardmuster, Ringelsocken und Zopfmusterstrümpfe.

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung in das Sockenstricken. Anschließend werden drei Fersenarten beschrieben – die Bumerangferse, die Käppchenferse und die nachträgliche Ferse. Die Hälfte der Modelle wird mit Bumerangferse gestrickt, zwei mit Käppchenferse und fünf mit nachträglicher Ferse. Die anderen drei Modelle kommen ganz ohne Ferse aus – es sind Gamaschen, Stulpen und fersenlose Yogasocken.

Neben einer ausführlichen Anleitung gibt es ein Foto von jedem Modell sowie eine Skizze. Bei der Vielfalt der Muster ist vermutlich für jeden Geschmack etwas dabei.

Strickkenntnisse werden vorausgesetzt, aber ansonsten eignet sich dieses Buch auch für Anfänger. Besonders hilfreich ist die ausführliche Erklärung der drei Fersenarten.

Fazit: Ein Buch mit sehr schönen gemusterten Socken, gut verständlichen Erklärungen und einer ansprechenden Aufmachung. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 03.08.2024

Freiwerden von falschen Erwartungen

Vom Glück, das eigene Herz zu finden
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Lindas Kindheit ist zunächst wunderschön, doch spätestens mit der Schulzeit kommen erste Risse in diese Traumwelt. Linda hat das Gefühl nicht so recht zu den anderen zu passen. Also lernt sie, sich anzupassen, ...

Lindas Kindheit ist zunächst wunderschön, doch spätestens mit der Schulzeit kommen erste Risse in diese Traumwelt. Linda hat das Gefühl nicht so recht zu den anderen zu passen. Also lernt sie, sich anzupassen, den Erwartungen der anderen gerecht zu werden.

Annahme findet sie dann als Jugendliche in einer christlichen Gemeinde. Hier kann sie auch ihre Liebe zur Musik ausleben.

Etwas später ist sie verheiratet, und das junge Paar baut gemeinsam eine Gemeinde in Frankfurt auf. Das geht lange gut, und die Gemeinde ist ein Ort wertvoller Beziehungen und Geborgenheit, doch die Arbeit verteilt sich auf nur wenigen Schultern. Sowohl Linda als auch ihr Mann sind nach einigen Jahren ausgebrannt und brauchen eine Pause. Doch auch der Ausstieg aus der Gemeindearbeit muss aufgearbeitet werden. Dabei entdeckt Linda Herzensschätze, die sie hier mit ihren Lesern teilt.

In sieben Kapiteln begleitet Linda ihre Leser von einem überladenen, unglücklichen Herzen hin zu einem befreiten, frohen Herzen, das weiß, was es will. Sie macht Mut genau hinzuschauen, in sich hinein zu horchen, um festzustellen, was zu einem passt und was nicht. Dabei streut sie Teile ihrer Geschichte mit ein – die Rahmengeschichte eines Burnouts, aber auch viele kleinen Beispiele aus ihrem Alltag, die das Gesagte verdeutlichen.

Das hochwertige Buch ist wunderschön gestaltet. Ansprechende Zeichnungen und verschiedene Akzente in Gold zieren die Seiten; auf den Zeichnungen, zur Hervorhebung von wichtigen Sätzen und teilweise auch als Seitenhintergrund. Nach jedem Kapitel findet sich ein passender Liedtext der Autorin. Wer den Barcode scannt, kann das jeweilige Lied sogar im Internet anhören. Am Ende des Buchs stehen vier einfache Übungen, um das eigene Herz besser zu spüren, Wünsche wahrzunehmen, den Tag zu bewerten.

Obwohl die Autorin Pastorenfrau war, ist im Buch kaum von Gott oder dem Glauben die Rede. Es geht eher um Selbstliebe und den Glauben an sich selbst. Die Tipps und Ratschläge sind auf jeden Fall wertvoll und hilfreich, aber es ist schade, dass Linda nicht mehr von ihrem Glauben erzählt. Aufgrund ihrer persönlichen Geschichte scheint sie in dieser Hinsicht zurückhaltender geworden zu sein. Ich denke aber, dass gerade Impulse aus der Bibel die vorhandenen Tipps noch reichhaltiger und hilfreicher gemacht hätten.

Fazit: Ein schön gestaltetes Buch über ein wichtiges Thema. Es hilft eigene Wünsche zu entdecken und kleine Schritte auf das Ziel hin zu gehen. Durch die hochwertige Verarbeitung eignet es sich auch gut als Geschenk. Empfehlenswert, vor allem für Frauen, die sich vom Alltag überfordert fühlen und das Gefühl haben selbst zu kurz zu kommen.