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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2024

Neues aus Friesland

Der Retter
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„Der Retter“ von Mathijs Deen, der dritte Fall für den charismatischen Kommissar Liewe Cupido, habe ich mit großer Freude gelesen. Cupido ist gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen und wird ...

„Der Retter“ von Mathijs Deen, der dritte Fall für den charismatischen Kommissar Liewe Cupido, habe ich mit großer Freude gelesen. Cupido ist gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen und wird darum »der Holländer« genannt. Worum geht es?
An der englischen Küste werden die Überreste einer Leiche samt Rettungsweste gefunden. Schnell steht fest, sie stammt von dem deutschen Seeschlepper Pollux, der 1995 vor Ameland sank. Alle Besatzungsmitglieder konnten damals gerettet werden - bis auf den Kapitän.
Über das Wiedersehen mit Liewe Cupido und seiner Hündin Vos habe ich mich sehr gefreut. Auch Kollege Xander Rimbach ist wieder mit von der Partie. Für die Ermittler wird der zunächst einfach scheinende Fall immer komplexer, je mehr sie herausfinden.
Mathijs Deen hat seinen neuen Krimi packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. „Der Retter“ hat es in sich. Der Krimi ist herausfordernd und anspruchsvoll, spannend und unterhaltsam.
Da ich das Meer liebe, sind die Romane des Niederländers einfach ein Muss für mich.

Fazit: Fall Nr. 3 für den Holländer. Komplex, dennoch hochspannend. Ich liebe diese Reihe!

Veröffentlicht am 02.02.2024

In einer kleinen Stadt

Der stille Vogel
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„Der stille Vogel“ von Peter Mohlin & Peter Nyström ist der dritte Teil einer schwedischen Krimi-Reihe um den ehemaligen FBI-Agenten John Adderley. So gut die Vorgänger auch waren, der neue Krimi ist noch ...

„Der stille Vogel“ von Peter Mohlin & Peter Nyström ist der dritte Teil einer schwedischen Krimi-Reihe um den ehemaligen FBI-Agenten John Adderley. So gut die Vorgänger auch waren, der neue Krimi ist noch besser, spannender. Schauplatz ist diesmal ein fiktiver Stadtteil von Grums.
In einem Vogelnest wird ein menschlicher Knochen gefunden. Vor dreißig Jahren verschwanden die Brodin-Zwillinge auf mysteriöse Weise von einem Spielplatz. Stammt der Knochen von einem der Jungen? Wenn ja, warum wurde er erst jetzt gefunden?
John Adderley, aka Fredrik Adamsson, der sich im Zeugenschutzprogramm befindet und inzwischen für die Kripo in Karlstad arbeitet, rollt den Fall neu auf und muss sich zeitgleich um seine neunjährige Nichte Nicole kümmern.
Die Autoren haben einen spannenden und unvorhersehbaren Krimi geschrieben. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Am Anfang etwas zäh, aber dann geht die Post ab. Eine Wendung jagt die nächste.
Unerbittlich nähert sich die Geschichte dem Höhepunkt. Und am Ende ist nicht nur der Cold Case gelöst, sondern auch ein aktueller Fall.
Es empfiehlt sich, die Vorgänger gelesen zu haben. Denn es gibt viele Bezüge aus der Vergangenheit, u.a. die Vereinbarung mit Ganiru.

Fazit: Fall Nr. 3 für John Adderley. Für mich das bisher beste Buch der Reihe.

Veröffentlicht am 28.01.2024

Ein Horrortrip

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Um es gleich zu sagen, „Der Ausflug“ von Ulf Kvensler hat mich begeistert. Es handelt sich natürlich nicht um einen gemütlichen Ausflug, sondern um eine anspruchsvolle Trekkingtour durch den Sarek, ein ...

Um es gleich zu sagen, „Der Ausflug“ von Ulf Kvensler hat mich begeistert. Es handelt sich natürlich nicht um einen gemütlichen Ausflug, sondern um eine anspruchsvolle Trekkingtour durch den Sarek, ein Nationalpark im schwedischen Teil Lapplands.
Jeden Sommer fahren die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Milena in den Norden Schwedens, um beim Wandern in der Natur den Stockholmer Alltag zu vergessen.
Wie sich herausstellt, ist Milena schon lange in Henrik verliebt. Aber der hatte sich vor 10 Jahren für Anna entschieden. Nur um Henrik nah zu sein, macht Milena jedes Jahr diese Wanderungen mit.
Doch dieses Jahr hat sie ihren neuen Freund Jacob dabei. Jacob ist ein Kontrollfreak, ein Manipulator und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau. Gruppendynamik pur. Da sind Konflikte vorprogrammiert. Denn auch die anderen haben ihre Geheimnisse.
Schon bald kämpfen die Akteure nicht nur gegen die Natur, sondern auch gegeneinander - ums Überleben…
Ulf Kvensler hat einen unglaublich spannenden Psychothriller geschrieben. Er ist Drehbuchautor, Regisseur und Showrunner. Dies ist sein Romandebüt.
Die Geschichte wird überwiegend in der Ich-Perspektive aus Sicht von Anna erzählt. Zwischendurch sind Abschnitte aus einer Zeugenbefragung eingestreut.
Der Autor präsentiert den Lesenden immer neue Fakten und Wendungen. Unerbittlich dreht er an der Spannungsschraube. Ein Ende, das überrascht und zum Nachdenken anregt.

Fazit: Einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe. Phänomenal!

Veröffentlicht am 28.01.2024

Nichts ist so, wie es zunächst scheint

Verborgen
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Die beiden Vorgänger hatten mich begeistert und auch „Verborgen“ von Eva Björg Ægisdóttir, der dritte Band aus der Reihe „Mörderisches Island“ um die sympathische Kommissarin Elma und ihre Kollegen überzeugt. ...

Die beiden Vorgänger hatten mich begeistert und auch „Verborgen“ von Eva Björg Ægisdóttir, der dritte Band aus der Reihe „Mörderisches Island“ um die sympathische Kommissarin Elma und ihre Kollegen überzeugt. Worum geht es?
Bei einem Hausbrand in der Kleinstadt Akranes kommt ein junger Mann ums Leben. Schnell steht fest, dass es sich um Brandstiftung handelt und Marinó nicht durch das Feuer umgekommen ist. Er wurde ermordet. Von wem und warum?
In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Familie Unnarsson kennen: Vater, Mutter, drei Kinder. Der 20-jährige Andri war mit Marinó befreundet. Die beiden jüngeren Schwestern wurden von einem Au-pair-Mädchen betreut.
Nach einem Samstag im September hatte Lise allerdings niemand mehr gesehen. Und dann wird eine zweite Leiche gefunden. Gibt es womöglich eine Verbindung?
„Verborgen“ ist ein ruhiger, unblutiger Krimi mit viel Spannung. Elmas Privatleben nimmt viel Raum ein. Durch wechselnde Perspektiven und unvorhersehbare Wendungen wird es aber nie langweilig.
Über das Wiedersehen mit Elma, Sævar und ihrem Chef Hörður habe ich mich sehr gefreut. Und so bin ich schon gespannt, wie es mit Elma & Co. weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 3 für Elma und ihre Kollegen. Die Reihe wird immer besser!

Veröffentlicht am 24.01.2024

Vom Slow Burner zum Pageturner

Gestehe
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Eigentlich bin ich ein Fan von Henri Faber. Aber der Einstieg zu „Gestehe“ hatte mich (noch) nicht überzeugt. Der Schreibstil ist irgendwie antiquiert.
Johann »Jacket« Winkler kommt ein bisschen wie Philip ...

Eigentlich bin ich ein Fan von Henri Faber. Aber der Einstieg zu „Gestehe“ hatte mich (noch) nicht überzeugt. Der Schreibstil ist irgendwie antiquiert.
Johann »Jacket« Winkler kommt ein bisschen wie Philip Marlowe in diesen alten Filmen rüber. Auch die Spannung habe ich vergeblich gesucht.
Doch dann hat es Zoom gemacht! Worum geht es?
Vor vier Jahren hatte Jacket in einer Blutnacht ein kleines Mädchen aus den Fängen der Organmafia gerettet. Sein Kollege Leo kam dabei ums Leben. Danach wurde er im ganzen Land gefeiert. Sogar ein Buch ist über den Fall erschienen.
Jetzt wiederholt sich die Geschichte. Zusammen mit seinem Kollegen Mohammad »Mo« Moghaddam wird Jacket zu einem mysteriösen Tatort gerufen. Das Opfer wurde grausam ermordet und mit einem blutigen Wort markiert: GESTEHE.
Jacket kennt den Tatort aus einem Skript seines noch unveröffentlichten Romans „Gestehe“ und gerät prompt unter Verdacht...
Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam. Die Wendungen fesseln, die kurzen Kapitel aus der Sicht der Protagonisten - ER, JACKET, MO - auch.
Das liegt an den asyndetischen Reihungen und Parataxen, kurze, prägnante Sätze, die Handlung und dadurch auch den Lesefluss beschleunigen.
Dazu ein irrer Showdown und ein Ende, das ich vorweg nicht habe kommen sehen.

Fazit: Ein äußerst spannendes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen mag.