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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2022

Wo ist Jennifer?

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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„Happy New Year“ von Malin Stehn habe ich mit großer Freude gelesen. Die haben es einfach drauf, die Schweden. Worum geht es?
Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende der ...


„Happy New Year“ von Malin Stehn habe ich mit großer Freude gelesen. Die haben es einfach drauf, die Schweden. Worum geht es?
Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende der Stadt stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das neue Jahr an. Sie haben nicht mehr viel gemeinsam, aber die Silvester- und Mittsommerfeiern der Familien haben immer noch Tradition.
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt: Fredrik, Nina, Lollo. Das sorgt für Dynamik. Nichts ist, wie es scheint. Fast jeder hat etwas zu verbergen.
Malin Stehn beschreibt gekonnt oberflächliche Freundschaften, äußerlich perfekte Leben und Ehen und die Geheimnisse unter der Oberfläche. Immer mal wieder sind Rückblenden eingestreut: 2007, 2013, 2015. Der Leser erfährt nach und nach, was in der Vergangenheit passiert ist und was an Silvester geschieht.
Alles an diesem Roman ist stimmig, die Figuren, ihre Aktionen, die Dialoge. Der Plot ist spannend, nicht vorhersehbar und mühelos zu lesen. Das Ende ist dann in meinen Augen ein richtiger Knaller, den ich so nicht erwartet habe.

Fazit: Packende Story voller unerwarteter Wendungen. Eine echte Überraschung!

Veröffentlicht am 17.10.2022

Familie ist alles

Die Jagd der Henker
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J.P. Conrad ist zurück. Der neue Thriller „Die Jagd der Henker“ hat mich begeistert. Schauplatz ist London. Worum geht es?
Gracie führt ein beinahe unsichtbares Leben. Sie arbeitet als Aushilfe in einem ...

J.P. Conrad ist zurück. Der neue Thriller „Die Jagd der Henker“ hat mich begeistert. Schauplatz ist London. Worum geht es?
Gracie führt ein beinahe unsichtbares Leben. Sie arbeitet als Aushilfe in einem Blumenladen, hat keine Freunde und meidet Beziehungen. Ihr Alltag ist von Angst bestimmt, denn sie hütet ein dunkles Geheimnis.
Als sie ihren Job wechseln will, setzt Gracie eine Kette von fatalen Ereignissen in Gang, die nicht nur ihr eigenes Leben in tödliche Gefahr bringen...
Zwei spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen: In einem geht es um das Schicksal von Kiana. Der andere erzählt die Geschichte von Gracie. Im Verlauf zeigt sich, dass beide Stränge miteinander verwoben sind.
„Die Jagd der Henker“ ist spannend und unterhaltsam. Der flüssig zu lesende, sprachlich gewandte Schreibstil gefällt mir. Und so habe ich das Buch in zwei Tagen verschlungen.
Als Dreh- und Angelpunkt erweist sich ein Klavierkonzert in der Royal Albert Hall. Als Gracie an den Rand des Abgrunds getrieben wird, wächst sie über sich hinaus.
Gracie und ihre Freundin Isla kommen sympathisch rüber. Auch, wenn beide alles andere als eine Unschuld vom Lande sind.

Fazit: Packender Thriller für den ich eine eindeutige Leseempfehlung abgebe.

Veröffentlicht am 14.10.2022

Whodunit?

The Dark
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„The Dark“ von Emma Haughton, habe ich gern gelesen. Das Buch hat viele Stärken, doch auch größere Schwächen. Worum geht es?
Notärztin Kate North zögert nicht, als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation ...


„The Dark“ von Emma Haughton, habe ich gern gelesen. Das Buch hat viele Stärken, doch auch größere Schwächen. Worum geht es?
Notärztin Kate North zögert nicht, als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis Stationsarzt Jean-Luc zu ersetzen, der bei einem tragischen Unfall im Eis ums Leben gekommen ist: Sie ist am Tiefpunkt ihres Lebens und will nur noch weg.
Doch als der gnadenlose Winter die 13-köpfige Crew in der Forschungsstation einschließt und die monatelange Dunkelheit nach und nach alle an ihre Grenzen bringt, beginnt Kate zu ahnen, dass Jean-Lucs Tod gar kein Unfall war. Je mehr Fragen sie stellt, desto mehr wächst die Gefahr. Seltsame Dinge geschehen, weitere „Unfälle“ passieren...
Ich liebe Locked Room Mysterys. Wer hat Jean-Luc ermordet? Und warum?
„The Dark“ ist das Thriller-Debüt von Emma Haughton. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Kate. Bei einem Ich-Erzähler bin ich immer etwas skeptisch. Denn man weiß nie, ob er die Wahrheit sagt oder etwas verschweigt.
Ein tolles, klaustrophobisches Setting. Aber Kate kommt mega unsympathisch rüber, schluckt zu viele Tabletten, kämpft mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Man fragt sich, wie sie überhaupt funktionieren kann. Auch die anderen machen durchgehend Party.

Fazit: Sehr atmosphärisch, aber mit einer mega unsympathischen Protagonistin.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Ich sehe dich

Rachejagd - Gequält
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„Rachejagd - Gequält“ von Nica Stevens und Andreas Suchanek ist der erste Band einer Trilogie, in der es um Rache geht. Von diesem Buch habe ich mir mehr versprochen. Jedenfalls keinen 08/15-Thriller. ...


„Rachejagd - Gequält“ von Nica Stevens und Andreas Suchanek ist der erste Band einer Trilogie, in der es um Rache geht. Von diesem Buch habe ich mir mehr versprochen. Jedenfalls keinen 08/15-Thriller.
Vor drei Jahren wurde die Journalistin Anna Jones zusammen mit ihrer Freundin Natalie entführt und von ihrem Peiniger Edward Harris auf vielfache Art gequält. Anna konnte fliehen, Natalie starb. Als Anna einen blutigen Brief erhält, wird schnell klar: Harris ist zurück.
Nick Coleman, Annas Jugendliebe und FBI-Agent, nimmt die Ermittlungen auf. Unterstützt wird er von der Profilerin Lynette McKenzie, Anna sowie ihrem Kollegen und IT-Spezialisten Zane Newton. Ein perfides Spiel beginnt, bei dem nichts so ist, wie es scheint.
Das hat man so oder so ähnlich schon mal gelesen, z.B. bei Chris Carter. Wobei diese Reihe nicht in Los Angeles, sondern in Chicago verortet ist.
Die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Denn der Killer ist der Polizei immer einen Schritt voraus. Die Geschichte zwischen Nick und Anna wirkt unglaubwürdig. Nick im Alleingang, nimmt die Sache persönlich. Anna kommt naiv und unsympathisch rüber.
Die Auflösung ist zwar vorhersehbar, dennoch - einschließlich eines packenden Finales - durchaus akzeptabel. Ob ich mir die Fortsetzung antun werde, weiß ich allerdings noch nicht.

Fazit: Perfider Racheplan mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Der fliegende Holländer 2.0

Unsterblich sind nur die anderen
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Ihre Krimis mit Staatsanwältin Chastity Riley habe ich geliebt. Nun also auf zu neuen Ufern: die Geschichte von Iva und Malin, die nach Tarik suchen. Zusammen mit zwei Freunden war er an Bord der MS Rjúkandi, ...


Ihre Krimis mit Staatsanwältin Chastity Riley habe ich geliebt. Nun also auf zu neuen Ufern: die Geschichte von Iva und Malin, die nach Tarik suchen. Zusammen mit zwei Freunden war er an Bord der MS Rjúkandi, einer Nordatlantikfähre, spurlos verschwunden. Das Schiff ist unterwegs von Dänemark nach Island, immer dieselbe Route, dieselben Häfen - seit Jahrzehnten.
Die Freundinnen finden die Männer tatsächlich. Als sie mit ihnen an Land gehen wollen, stellen sie fest, dass ihre Freunde das nicht können. Denn die MS Rjúkandi sitzt in einer Zeitschleife fest. Während Malin mit der Ewigkeit kokettiert, hat Iva, die Mutter einer Tochter ist, Zweifel, ob sie das wirklich will.
Die Geschichte hat mich an die Sage vom fliegenden Holländer erinnert, einem Kapitän, der durch einen Fluch dazu verdammt worden ist, bis zum jüngsten Tag mit seinem Gespensterschiff auf dem Meer umherzuirren, ohne in einen Hafen einlaufen oder Erlösung im Tod finden zu können.
Nichtsdestotrotz ist „Unsterblich sind nur die anderen“ kein düsterer Roman, eher eine phantastische Geschichte mit Göttinnen, Gestaltenwandlern und Zombies. Viel Alkohol, Musik und „Segeln“. Von Simone Buchholz gewohnt flott und schnoddrig erzählt.

Fazit: Packender Ritt auf den Wellen. Ein kurzweiliges Lesevergnügen.