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Veröffentlicht am 06.09.2022

Alles hat seinen Preis

Freiheitsgeld
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Andreas Eschbach ist einer meiner Lieblingsautoren. Bücher wie NSA, Todesengel, Ein König für Deutschland und Ausgebrannt zählen zu meinen absoluten Favoriten. Und auch „Freiheitsgeld“ habe ich mit großer ...

Andreas Eschbach ist einer meiner Lieblingsautoren. Bücher wie NSA, Todesengel, Ein König für Deutschland und Ausgebrannt zählen zu meinen absoluten Favoriten. Und auch „Freiheitsgeld“ habe ich mit großer Freude gelesen. Worum geht es?
Europa im Jahr 2064. Die Digitalisierung ist weit fortgeschritten, Roboter erledigen die meiste Arbeit, während ein bedingungsloses Grundeinkommen, das sogenannte Freiheitsgeld, dafür sorgt, dass niemand arbeiten muss, wenn er nicht will. Wer es sich leisten kann, lebt in Gated Communities abgeschirmt vom Rest der Bevölkerung.
Eines Tages wird der ehemaligen Bundeskanzler und spätere EU-Präsidenten Robert Havelock, der knapp dreißig Jahre zuvor das System des Freiheitsgelds in der Europäischen Union eingeführt hatte, tot aufgefunden, angeblich Selbstmord. Kurz zuvor wurde der Journalist Günter Leventheim ermordet, der einst als sein größter Gegenspieler galt. Gibt es einen Zusammenhang?
Ulf Pfenning und sein junger Kollege Ahmad Müller von der Abteilung Gewaltverbrechen ermitteln und geraten in eine unglaubliche Verschwörung.
Totale Überwachung und Kontrolle. Aber auch viel Gutes, Bäume pflanzen etc. Begeistert haben mich vor allem die Abschnitte des Buches, in denen Andreas Eschbach Wissen vermittelt. Spannend, unterhaltsam und bestens recherchiert. Auch mit Gesellschaftskritik spart der Autor nicht.
Andreas Eschbach erweist sich wie in seinem Was-wäre-wenn-Roman „NSA“ erneut als Meister der politischen Utopie. Hochaktuelle Themen treffen auf einen spannenden Kriminalfall.

Fazit: Origineller Mix aus Fakten und Fiktion. Ein typischer Eschbach!

Veröffentlicht am 05.09.2022

Hart. Schonungslos. Brutal.

Die Blutliste
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„Die Blutliste“ von Rainer Löffler ist bereits der 4. Fall für den Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel. In Sachen blutiger Grausamkeit hat der Autor versucht, bisherige Maßstäbe zu toppen. Ist ihm das ...

„Die Blutliste“ von Rainer Löffler ist bereits der 4. Fall für den Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel. In Sachen blutiger Grausamkeit hat der Autor versucht, bisherige Maßstäbe zu toppen. Ist ihm das gelungen? Auf jeden Fall!

Ein unheimliches Setting, nachts auf einem Kölner Friedhof. Friedhofswärter Jan Willner macht eine grausige Entdeckung: Das Grab der neunzehnjährigen Sonja Maurer ist leer, dafür befindet sich dort eine männliche Leiche.

Nackt, gehäutet und gepfählt. Wer ist der Tote? Und wer ist der Täter? Fallanalytiker Martin Abel wird nach Köln beordert, um die Ermittlungen zu unterstützen.

Sonja wurde vergewaltigt und ermordet - und nun wurde ihre Leiche geraubt. Handelt es sich um ein und denselben Täter? Wo liegt das Motiv?

„Die Blutliste“ ist harte Kost. Die Morde sind extrem grotesk. Was für ein kranker Sch**ß? Das ist einfach nur widerwärtig. Der Täter scheint ein absoluter Freak zu sein. Die Geschichte dahinter jedoch, lässt einen sprachlos zurück.

Immer mal wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit aus Tätersicht eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Das ist wirklich gut gemacht.

Über das Wiedersehen mit Abel habe ich mich sehr gefreut. Denn ich mag ihn und seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Doris Stange mag ich natürlich auch. Last but not least hoffe ich, dass Abel seinen Seelenfrieden gefunden hat. Jedenfalls freue ich mich schon auf seinen nächsten Einsatz - und hoffe, dass wir nicht wieder 5 Jahre warten müssen.

Fazit: Definitiv nichts für sanfte Gemüter oder Leute mit einem schwachen Magen. Ihr seid jetzt gewarnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 04.09.2022

Die Überlebenden

Der Sturm
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The Dry, Ins Dunkel, Zu Staub, hatte ich mit Freude gelesen, aber „Der Sturm“ hat mich nicht überzeugt. Worum geht es?
Die Überlebenden, drei große, eiserne Figuren, die sich auf einem Felsen über dem ...


The Dry, Ins Dunkel, Zu Staub, hatte ich mit Freude gelesen, aber „Der Sturm“ hat mich nicht überzeugt. Worum geht es?
Die Überlebenden, drei große, eiserne Figuren, die sich auf einem Felsen über dem Meer erheben, sind das Wahrzeichen seines Heimatsortes in Tasmanien. Für den 30-jährigen Kieran sind sie ein Symbol, dass auch er ein Überlebender ist. Vor zwölf Jahren hatte er die Insel verlassen, nachdem in einem verheerenden Sturm sein Bruder Finn bei einer Rettungsaktion - seinetwegen? - ums Lebens kam.
Kieran ist mit Mia zusammen und hat mit ihr eine kleine Tochter. Doch kaum ist er zurück, wird Bronte, eine junge Künstlerin, am Strand ermordet aufgefunden. Nicht weit von der Stelle entfernt, an der vor zwölf Jahren schon einmal ein Mädchen verschwand. Offenbar hat Bronte etwas herausgefunden, was während des Sturms wirklich geschah und mit Finns Tod und der verschwundenen Gabby zu tun hat.
Auch nach mehreren Anläufen vermochte die Story mich nicht zu fesseln. Wenn die unnötigen Informationen und nervenraubenden Wiederholungen gestrichen würden, hätte das Buch locker 1/3 seines Inhaltes eingebüßt, wäre dafür aber weniger langatmig und ermüdend.

Fazit: Atmosphärisch, aber nicht so spannend wie die Vorgänger.

Veröffentlicht am 02.09.2022

Neues aus Husum

Nordfriesische Verschwörung
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„Nordfriesische Verschwörung“, der sechste Fall für die Kommissare Flottmann und Hilgersen, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn die Krimis von Gerd Kramer sind für mich immer etwas Besonderes.
Der ...


„Nordfriesische Verschwörung“, der sechste Fall für die Kommissare Flottmann und Hilgersen, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn die Krimis von Gerd Kramer sind für mich immer etwas Besonderes.
Der Autor geht gleich in medias res: Ein Anschlag auf eine Segelyacht vor fast dreißig Jahren, bei dem eine junge Frau ums Leben kam.
Danach lernen wir Dieter Bernecke kennen. Er ist Mitglied einer Chatgruppe, in der es um Verschwörungstheorien geht, abstruse Ideen, die sich über das Internet verbreiten. Ob Reptiloiden, Chemtrails, Infraschall und Menschenversuche. Da überrascht es nicht wirklich, dass er eines Tages den Techniker einer Windkraftanlage mit der Waffe bedroht - und einer von beiden stirbt.
In einem anderen Handlungsstrang begegnen wir Leon Gerber, dem hochsensiblen Musiker. Er macht eine Therapie. Auch hier scheint es Verschwörungsakteure zu geben. Zufall? Erst als ein weiterer Mann tot aufgefunden wird, entdeckt die Polizei einen Zusammenhang...
Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte zudem ziemlich vorhersehbar. Nichtsdestotrotz habe ich Flottmann und Hilgersen über die Jahre liebgewonnen. Natürlich auch Leon Gerber und Flottmanns Kater Bogomil. Und freue ich mich schon auf ihren nächsten Einsatz.

Fazit: Weit mehr als ein Krimi, weil man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch noch etwas lernen kann.

Veröffentlicht am 31.08.2022

Tödliches Paradies

Canaria Mortal
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„Canaria Mortal“ von Daniel Verano ist der gelungende Auftakt einer neuen Krimi-Reihe um den Journalisten Felix Faber, die auf Gran Canaria verortet ist. Worum geht es?
Felix hat genug von Deutschland. ...

„Canaria Mortal“ von Daniel Verano ist der gelungende Auftakt einer neuen Krimi-Reihe um den Journalisten Felix Faber, die auf Gran Canaria verortet ist. Worum geht es?
Felix hat genug von Deutschland. Er wandert nach Gran Canaria aus und heuert bei der hippen Zeitung LA VIDA in Las Palmas an. Kurze Zeit später wird auf dem Roque Nublo, einem der höchsten Berge der Insel, die Leiche einer jungen Frau gefunden. Polizistin Ana Montero ermittelt. Unterstützt wird sie von Felix, der eine große Story wittert.
Daniel Verano ist ein Pseudonym von Daniel Wehnhardt. Er hat seinen ersten Kanarenkrimi atmosphärisch mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. „Canaria Mortal“ ist ein Buch, das Geldwäsche, Korruption und die Flüchtlingsproblematik thematisiert. Spannend, keine Frage. Leider endet Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger, der wohl Lust auf eine Fortsetzung machen soll.
Felix kommt sympathisch rüber, aber auch etwas naiv. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, wie es mit ihm und der Inspectora weitergeht. Man kann Daniel Veranos Krimi wunderbar als Reiselektüre lesen und parallel vor Ort die dargestellten Schauplätze besuchen. Gut gefunden hätte ich, wenn dem Buch eine Karte von Gran Canaria und ein Glossar der spanischen Ausdrücke beigefügt worden wären.

Fazit: Mord vor malerischer Kulisse. Empfehlenswert!