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Veröffentlicht am 22.12.2021

Wie kann eine Person an mehreren Orten zugleich sein?

Im Auge des Zebras
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Um es vorweg zu nehmen, die beiden Vorgänger um Severin Boesherz kenne ich nicht. Doch in „Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch ermittelt diesmal Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin. Worum geht ...


Um es vorweg zu nehmen, die beiden Vorgänger um Severin Boesherz kenne ich nicht. Doch in „Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch ermittelt diesmal Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin. Worum geht es?
Auf magische Weise wurden von ein und derselben Person zeitgleich sieben Jungs im Teenageralter entführt. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Zwei Tage später werden deren Eltern getötet. Wo liegt das Motiv?
Olivia bittet ihren ehemaligen Kollegen und Mentor Severin Boesherz sowie die pensionierte Kommissarin Esther Wardy um Hilfe, die in einer 20 Jahre zurückliegenden Entführung ermittelt hatte. Gibt es Parallelen zum aktuellen Fall? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
„Im Auge des Zebras“ startet spannend mit einer spektakulären Szene. Man lernt Olivia kennen, die verzweifelt versucht, ihren Fall zu lösen. Sie steht im Mittelpunkt der Handlung, ist gut gezeichnet, aber eine dämliche Kuh (Olivia über Olivia).
Wechselnde Perspektiven beleuchten jeden Blickwinkel, wir bekommen auch Einblick in die kranke Psyche des Täters. Mein Highlight waren die Actionszenen im den Spree Studios. Es gibt einige Wendungen, für den aufmerksamen Leser ist die Lösung aber vorhersehbar.
Begleitet wird das alles mit einem nervigen Soundtrack: Save Your Kisses for Me von Brotherhood of Man. Und ein Zebra kommt natürlich auch vor.

Fazit: Vertrackte Geschichte. Spannend, aber vorhersehbar.

Veröffentlicht am 18.12.2021

Mord in der hessischen Provinz

Strahlentod
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Eigentlich bin ich kein Fan von Daniel Holbe, kannte die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach bisher nicht. Aber „Strahlentod“ hat mich positiv überrascht. Worum geht es?
Irgendwo im hessischen ...


Eigentlich bin ich kein Fan von Daniel Holbe, kannte die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach bisher nicht. Aber „Strahlentod“ hat mich positiv überrascht. Worum geht es?
Irgendwo im hessischen Nirgendwo, zwischen Knüll und Vogelsberg, explodiert ein alter VW-Camper. Ralph ist geschockt, als er den Tatort erreicht: Der völlig zerstörte Wagen kann nur seinem Vater gehört haben - und auf dem Fahrersitz befindet sich eine verkohlte Leiche.
Schnell steht fest, dass es sich bei dem Toten nicht um Ralphs Vater handelt, sondern um einen guten Freund, der ein ähnliches Auto fuhr. Eine Verwechslung? Als auch noch Ralphs Halbschwester Janine in Berlin überfallen wird, ist Ralph überzeugt, dass es jemand auf seine Familie abgesehen hat.
„Strahlentod“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, neun Jahre zuvor, als bei einer Protestaktion gegen Atommülltransporte ein Polizist getötet wurde.
Die Figuren sind gut gezeichnet. Aber weder Sabine noch Ralph waren mir sympathisch, zu viel Privatgedöns. Die Geschichte nimmt immer neue Wendungen bis zum überraschenden Finale. Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Und auch der Titel passt.

Fazit: Fall Nr. 6 für Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach. Lesenswert.

Veröffentlicht am 16.12.2021

Wesen, die in der Erde hausen und an den Wänden scharren?

Der Gräber
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„Der Gräber“ von Fredrik P. Winter hat mich etwas enttäuscht. Es handelt sich nicht um einen Thriller, sondern einen Horrorroman. Doch worum geht es?
Göteborg, 8. November. Der Gräber, ein Killer, der ...

„Der Gräber“ von Fredrik P. Winter hat mich etwas enttäuscht. Es handelt sich nicht um einen Thriller, sondern einen Horrorroman. Doch worum geht es?
Göteborg, 8. November. Der Gräber, ein Killer, der unter der Erde lebt, hat wieder zugeschlagen. Kommissarin Cecilia Wreede ermittelt seit fünf Jahren in dem Fall...
In einem weiteren Handlungsstrang sind Annika Granlund und ihr Mann auf der Suche nach einem neuen Haus, als der Lektorin ein Manuskript zugespielt wird. Der Titel lautet: Ich bin der Gräber. Und jedes Detail stimmt mit dem Kriminalfall überein.
Nach „In ewiger Freundschaft“ von Nele Neuhaus ist „Der Gräber“ erneut ein Buch, das die Verlagsbrache thematisiert. Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte zudem ziemlich vorhersehbar.
Jedem Kapitel ist ein Zitat vorangestellt, geschrieben aus der Perspektive des Gräbers: „Du bildest dir ein, in deinem Haus sicher zu sein. Dass niemand an deiner abgeschlossenen Tür, deiner Alarmanlage vorbeikommt. Aber ich komme von unten, durch den Fußboden.“
Ab Teil 2 sind Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut, sechs Jahre zuvor, als Jan Apelgren, einer von Annikas Autoren, und seine Frau spurlos verschwanden.
Die Geschichte plätschert so vor sich hin und nimmt erst am Ende Fahrt auf. Kratzende Geräusche, unterirdische Kreaturen? Schade, dass es dafür keine logische Erklärung gab.

Fazit: Der Anfang macht Lust auf mehr - was dann kommt, enttäuscht. Schade...

Veröffentlicht am 12.12.2021

Wie der Vater, so der Sohn

Der Tränenjäger
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DER TRÄNENJÄGER von Chris Karlden ist bereits der vierte Fall für den Berliner Kriminalhauptkommissar Robert Bogner und seinen Partner Adrian Speer. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich ...


DER TRÄNENJÄGER von Chris Karlden ist bereits der vierte Fall für den Berliner Kriminalhauptkommissar Robert Bogner und seinen Partner Adrian Speer. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist.
Worum geht es? Die Angst geht um in Berlin. Ein brutaler Mörder tötet Frauen und zerlegt sie, um etwas Großes zu erschaffen. Ein Kunstwerk.
Chris Karlden hat seinen neuen Thriller packend inszeniert. DER TRÄNENJÄGER ist ein Buch, das sich wegen seiner fiesen Wendungen und abgründigen Ideen wohltuend vom üblichen Serienkiller-Einheitsbrei abhebt. Über eine Fortsetzung würde ich mich daher sehr freuen.

Fazit: Fall Nr. 4 für Bogner & Speer. Genial konstruiert und extrem spannend!

Veröffentlicht am 11.12.2021

Das Horrorhaus

Das Chalet
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Ich habe fast alles von Ruth Ware mit Freude gelesen, u.a. „Im dunklen, dunklen Wald“, „Woman in Cabin 10“ und „Hinter diesen Türen“. Auch „Das Chalet: Mit dem Schnee kommt der Tod“, hat mich nicht enttäuscht. ...


Ich habe fast alles von Ruth Ware mit Freude gelesen, u.a. „Im dunklen, dunklen Wald“, „Woman in Cabin 10“ und „Hinter diesen Türen“. Auch „Das Chalet: Mit dem Schnee kommt der Tod“, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Eine Gruppe junger cooler Briten, Mitarbeiter und Teilhaber eines IT-Unternehmens, gönnt sich eine Auszeit in den französischen Alpen, um über das Übernahmeangebot eines großen Unternehmens zu diskutieren.
Nach einem Lawinenabgang ist das abgelegene Chalet von der Außenwelt abgeschnitten. Es wird kälter und kälter - und die Gruppe schrumpft. Einer nach dem anderen wird ermordet. Also muss der Killer unter ihnen sein...
Mit „Das Chalet“ ist Ruth Ware ein fesselnder, atmosphärischer Thriller gelungen, voller unverhoffter Wendungen. Toxische Freundschaften und ein klaustrophobisches Setting garantieren spannende Unterhaltung.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: aus Sicht von Liz, eine der Teilnehmerinnen, und aus Sicht von Erin, die Gastgeberin. Ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Manche Mitglieder der Gruppe kommen sympathisch rüber, andere weniger. Gruppendynamik pur. Fast jeder hat ein Geheimnis.
Alles in allem habe ich mich gut unterhalten, auch wenn ich „Hinter diesen Türen“ einen Tick besser fand.

Fazit: Spannendes Katz- und Mausspiel mit überraschendem Ende.