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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2023

Tatort Heidelberg

Der Mentor
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„Der Mentor“ von Svenja Diel ist ein blutiger Thriller, aber gut gemacht. Worum geht es?
15. Februar 1989: Neben seiner toten Mutter wird ein kleiner Junge entdeckt.
Danach ein Sprung ins Jahr 2022: Fiona ...

„Der Mentor“ von Svenja Diel ist ein blutiger Thriller, aber gut gemacht. Worum geht es?
15. Februar 1989: Neben seiner toten Mutter wird ein kleiner Junge entdeckt.
Danach ein Sprung ins Jahr 2022: Fiona Keller wird am Rand des Odenwalds tot aufgefunden, in der Nähe eine weitere Leiche. Beide Frauen wurden brutal ermordet. Kommissar Jakob Krohn aus Heidelberg ermittelt.
Unterstützt wird er von einer Sondereinheit des LKA München, doch Fallanalytikerin Nova Winter ermittelt am liebsten allein.
Was haben die beiden Toten mit den bizarren Szenen einer Party sieben Monate zuvor zu tun? Wer ist der Mentor, wer ist sein Jäger? Und was hat der Podcaster Nils Brenner mit alldem zu tun?
Libertas per audaciam - Freiheit durch Wagemut. Ist das die Ideologie einer Sekte? Einer geheimen Studentenverbindung?
„Der Mentor“ ist spannend und unterhaltsam. Dazu ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil. Man merkt, dass die Autorin ein Profi ist.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Nova ist eine toughe Frau. Jakob ist alleinerziehender Vater. Komplexe Charaktere, beide kämpfen mit den Dämonen der Vergangenheit.
Erst ganz am Ende schließt sich der Kreis und alles ist stimmig aufgelöst. Gerne werde ich auch die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird.

Fazit: Blutig und brutal. Nur für wahre Thriller Fans.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Der Regler ist zurück

Ohne Reue
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Ich bin ein großer Fan des Reglers und habe die Reihe damals verschlungen. Auch „Ohne Reue: Die Rückkehr des Reglers“, der neue Thriller von Max Landorff überzeugt. Worum geht es?
Gabriel Tretjak ist der ...

Ich bin ein großer Fan des Reglers und habe die Reihe damals verschlungen. Auch „Ohne Reue: Die Rückkehr des Reglers“, der neue Thriller von Max Landorff überzeugt. Worum geht es?
Gabriel Tretjak ist der Regler, ein Problemlöser. Eigentlich ist er ausgestiegen, nennt sich nun Miller. Gabriel merkt, dass sein eigenes Leben gar nicht so gut geregelt ist, wie er glaubt, dass ihn die Vergangenheit einzuholen scheint. Denn jemand ist auf der Suche nach ihm und schreckt auch vor Morden nicht zurück. Warum?
Max Landorff ist das Thriller-Pseudonym der Brüder Andreas und Stephan Lebert. Gekonnt springen die Autoren durch Zeit und Raum. „Ohne Reue“ hat es in sich. Der Thriller ist hart und brutal, herausfordernd und anspruchsvoll. Spannend, keine Frage. Es geht um Transhumanisten. Ein Unternehmen, das sich Theseus nennt.
Skrupellose Menschen, die Alzheimer und Autisten mittels KI „heilen“ wollen und die Nebenwirkungen von implantierten Impulsgebern im menschlichen Gehirn billigend in Kauf nehmen. Aber nun ist ein Mann, der sich „Major Tom“ nennt, auf dem Rachetrip…
Über das Wiedersehen mit Gabriel habe ich mich sehr gefreut. Denn er ist mir ans Herz gewachsen. Auch, wenn er moralisch fragwürdige Dinge tut. Ebenfalls wieder mit von der Partie der Münchener Kommissar August Maler. Neu dabei Thomas Quadel, genannt Qualle.

Fazit: Fall Nr. 5 für den Regler. Gern gelesen!

Veröffentlicht am 20.10.2023

Kannst du deinen Erinnerungen trauen?

Das Nachthaus
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„Das Nachthaus“ von Jo Nesbø ist kein Krimi/ Thriller mit Harry Hole, sondern eine Horrorgeschichte, im Stil des frühen Stephen King und erinnert ein bisschen an „In einer kleinen Stadt“ (Needful Things) ...

„Das Nachthaus“ von Jo Nesbø ist kein Krimi/ Thriller mit Harry Hole, sondern eine Horrorgeschichte, im Stil des frühen Stephen King und erinnert ein bisschen an „In einer kleinen Stadt“ (Needful Things) oder Duddits.
Im Mittelpunkt steht der Teenager Richard Elauved. Er lebt bei seiner Tante Jenny und seinem Onkel Frank in Ballantyne, einer amerikanischen Kleinstadt, nachdem seine Eltern bei einem Brand ums Leben gekommen sind.
Richard hat keine Freunde. Er muss sich mit anderen Losern begnügen, dem stotternden Tom und dem übergewichtigen Jack. Die Ausnahme ist Karen, ein taffes Mädchen, in das Richard verliebt ist.
Eines Tages verschwindet sein Freund Tom - durch einen Telefonhörer. Niemand glaubt ihm. Bis auch Jack vermisst wird…
„Das Nachthaus“ ist ein kurzweiliges Lesevergnügen. Es geht um schwarze und weiße Wortmagie. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie?
Das Buch gliedert sich in drei Teile. Erzählt wird der erste Teil der Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Richard.
Im zweiten Teil sind fünfzehn Jahre vergangen, als Richard mit einem neuen Nachnamen zu einem Wiedersehen nach Ballantyne zurückkehrt und die Geschichte erneut eine surreale Wendung nimmt.
Last but not least gibt es einen dritten Teil. Aber mehr wird aus dramaturgischen Gründen nicht verraten. Lesen sollte man das Buch schon selbst. Am Ende ist alles schlüssig aufgelöst.

Fazit: Vergnüglicher Gruselspaß. Die perfekte Halloween-Lektüre!

Veröffentlicht am 15.10.2023

Schöne neue Welt

Unfollow Stella
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„Unfollow Stella“ von Ellen Dunne, ist bereits der vierte Fall für die deutsch-irische Kommissarin Patrizia „Patsy“ Logan aus München, die sich eine Auszeit genommen hat und in Dublin bei ihrer Cousine ...

„Unfollow Stella“ von Ellen Dunne, ist bereits der vierte Fall für die deutsch-irische Kommissarin Patrizia „Patsy“ Logan aus München, die sich eine Auszeit genommen hat und in Dublin bei ihrer Cousine Sinéad wohnt. Worum geht es?
Stella Schatz, eine junge Frau aus Wien, hat einen Neuanfang in Dublin gesucht - und als Content Moderatorin auch gefunden. Doch jetzt ist sie verschwunden.
Sam Feurstein, Polizeiattaché in der österreichischen Botschaft in Dublin, bittet Patsy um Hilfe bei der Suche. Gemeinsam beginnen sie, die letzten Tage vor Stellas Verschwinden zu rekonstruieren. Wurde sie entführt? Ist sie auf der Flucht?
Kurz darauf findet die Polizei einen Toten. Bernard war Stellas Kollege und wurde brutal ermordet. Ist Patsy womöglich auch in Gefahr?
„Unfollow Stella“ ist spannend und unterhaltsam. Nach einem heftigen Einstieg gibt es viele Bezüge zu den Vorgängern, so dass auch Neueinsteiger das Buch genießen können.
Über das Wiedersehen mit Patsy habe ich mich sehr gefreut. Sie ist mir ans Herz gewachsen. Ich mag Patsys unkonventionelle Methoden und ihren schwarzen Humor.
Die Kritik an der Social-Media-Gesellschaft ist nicht zu überlesen. Ein Spiel mit den Ängsten, der Neugierde und der Sensationslust der Menschen.
Besonders die Einblicke in das Thema Content Moderation, also die Kontrolle und Bewertung gefährlicher Inhalte, fand ich sehr interessant.
Und so freue ich mich schon auf Patsys nächsten Einsatz.

Fazit: Fall Nr. 4 für Patsy Logan. Erfrischend anders!

Veröffentlicht am 12.10.2023

Spannende Zeitreise zurück in die 80er Jahre

Wie Sterben geht
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Die Bücher von Andreas Pflüger haben mal mehr, mal weniger überzeugt. Stakkato-Stil. Aber sein neuer Thriller, „Wie Sterben geht“, hat mich begeistert. Ein klassischer Spionagethriller, der in Berlin und ...

Die Bücher von Andreas Pflüger haben mal mehr, mal weniger überzeugt. Stakkato-Stil. Aber sein neuer Thriller, „Wie Sterben geht“, hat mich begeistert. Ein klassischer Spionagethriller, der in Berlin und Moskau zur Zeit des Kalten Krieges verortet ist.
Winter 1983: Der Krieg der Sowjetunion in Afghanistan, der NATO-Doppelbeschluss, die Friedensbewegung. Auf der Glienicker Brücke soll KGB-Agent Rem Kukura - Deckname Pilger - gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden. Doch dann bricht die Hölle los...
Drei Jahre zuvor: Nina Winter ist Analystin beim BND in Pullach. Pilger will, dass Nina als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. In Berlin wird Nina von einem Ex-Agenten in Techniken der Nachrichtenübermittlung unterrichtet: Tote Briefkästen, Reinigungsschleusen und Fluchtkorridore.
Nach dem spektakulären Auftakt, bei dem es der Autor so richtig krachen lässt, wird langsam Atmosphäre aufbaut, bis die Achterbahn dann loslegt.
„Wie sterben geht“ ist nicht nur Fiktion. Andreas Pflüger hat die Fakten akribisch recherchiert. Der Thriller ist hart und brutal, herausfordernd und anspruchsvoll. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Nina ist tough, eine Langstreckenläuferin, Boxerin. Das muss sie auch, wenn sie gegen ihren Todfeind „Motte“ überleben will. Aber Nina macht auch Fehler.
Da ich 1973(!) selbst einmal in Moskau war, ist dieses Buch etwas ganz Besonderes für mich.

Fazit: Thriller made in Germany. Packend!