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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2020

Tricksen, Tarnen, Täuschen

Final Control
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Veit Etzold ist - neben der Clara Vidalis-Reihe - auch immer wieder gut für aktuelle, bestens recherchierte Politthriller. Worum geht es in „Final Control“?
Ein mysteriöser Prolog. Kurze Kapitel, wechselnde ...


Veit Etzold ist - neben der Clara Vidalis-Reihe - auch immer wieder gut für aktuelle, bestens recherchierte Politthriller. Worum geht es in „Final Control“?
Ein mysteriöser Prolog. Kurze Kapitel, wechselnde Perspektiven, spannend keine Frage. Wenn von China die Rede ist, wird gerne Sun Tzu zitiert, aus „Die Kunst des Krieges“: Alle Kriegsführung basiert auf Täuschung.
„Final Control“ ist ein Thriller über das chinesische Überwachungssystem und Europa im Kampf um digitale Überwachung und totale Kontrolle: Kameras, Gesichtserkennung und predictive profiling. Was ist Fiktion und was Realität?
Erzählt wird die Geschichte von Tom Bayne, CEO von CUMO, einem Medizin-Start-up, und Dairon Arakis, einem skrupellosen Geschäftsmann, „der mit den Chinesen kuschelt“. Ein Heer von Protagonisten. Zum Glück gibt es hinten im Buch ein „Who is Who“, damit der Leser den Überblick nicht verliert.
Eher Sachbuch als spannender Thriller? Nein! Nachhilfe in Geschichte, schöne Sprüche. Ein gut recherchiertes Buch, mit einem ganz intensiven Spannungsbogen. Nur das Ende war mir zu konstruiert.

Fazit: Rasanter Thriller. Sehr lehrreich und auch sehr unterhaltsam. Für mich der Politthriller des Jahres!

Veröffentlicht am 12.09.2020

Ein Herz für Kinder und Frauen?

Verhasstes Blut
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„Verhasstes Blut“ von Mark Franley ist bereits der dritte Fall für Sonderermittler Ruben Hattinger. Die Vorgänger hatten mich begeistert und auch der neue Thriller hat mich nicht enttäuscht. Worum geht ...


„Verhasstes Blut“ von Mark Franley ist bereits der dritte Fall für Sonderermittler Ruben Hattinger. Die Vorgänger hatten mich begeistert und auch der neue Thriller hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Ein grausiger Einstieg: Ein ermordetes Paar, eine seit Jahren vermisste Frau tot in einem improvisierten Grab und ein traumatisierter Junge, der eine Jacke aus menschlicher Haut trägt! Wo ist die Verbindung?
Gleich zwei spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen: Hattinger und sein Team, mit dabei Eva Lange aus Parsberg in der Oberpfalz, ermitteln diesmal rund um Suhl, im Thüringer Wald. Aber auch zwei Journalisten, Vanessa und Torsten, stellen Nachforschungen an.
Im Mittelpunkt steht Professor Lauenstein. Vor fünf Jahren hatte er zugegeben, seinen Sohn Sebastian ermordet zu haben und sitzt seitdem in der Psychiatrie. Er ist aber auch Vanessas Vater und der Schwiegervater von Maria, der tot aufgefundenen Frau.
Nichts ist wie es scheint, niemand wer er zu sein scheint. Fast jeder hat ein dunkles Geheimnis. Bald ist klar, dass das Motiv in der Vergangenheit zu suchen ist. Es geht um Verbrechen, die in der ehemaligen DDR geschahen und auch nach der Maueröffnung nicht aufhörten.
Hat der Killer ein Herz für Kinder und Frauen? Eine abgründige, düstere Geschichte, die sich der Autor ausgedacht hat, atmosphärisch dicht und wendungsreich bis zum überraschenden Ende.

Fazit: Ruben Hattinger ermittelt im dunklen, dunklen Thüringer Wald. Spannend und beklemmend zugleich.

Veröffentlicht am 04.09.2020

The Ring of Fire

Blutasche
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„Leichenbraut“ von Sage Dawkins hatte mich begeistert, aber „Blutasche“, der 3. Fall für Inspector Stephen Lang, kann das locker toppen! Worum geht es?
Im Südwesten Englands geht ein Serienkiller um. ...


„Leichenbraut“ von Sage Dawkins hatte mich begeistert, aber „Blutasche“, der 3. Fall für Inspector Stephen Lang, kann das locker toppen! Worum geht es?
Im Südwesten Englands geht ein Serienkiller um. Frauenleichen werden in einer ungewöhnlichen Position aufgefunden. Der Tatort wird in Brand gesteckt, das Ganze gefilmt und live ins Darknet übertragen. Wie sich herausstellt, wurden die Frauen nicht „nur“ vergewaltigt, sondern auch bestialisch gefoltert. Whodunit? Inspector Stephen Lang, Leiter des MID, einer Spezialeinheit von New Scotland Yard, und sein Team ermitteln.
Sage Dawkins hat ihren neuen Thriller packend in Szene gesetzt. Auch, wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird Spannung aufgebaut. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Stephen ist mir inzwischen ans Herz gewachsen, denn er ist Taucher, wie ich. Auch Danica Hunter und Jules aus „Dunkle Ufer“ sind wieder mit von der Partie.

Fazit: Ein fesselnder, abgründiger Thriller. Noch besser als Leichenbraut!

Veröffentlicht am 03.09.2020

Märchenstunde

Meereskalt
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„Meereskalt“ von Elias Haller ist nach „Küstenstill“ und „Möwentod“, bereits der 3. Fall für Hardy Finkel und Greta Silber von der Kripo in Anklam. Für mich der bisher beste Band der Reihe.
Finn und Frieda ...

„Meereskalt“ von Elias Haller ist nach „Küstenstill“ und „Möwentod“, bereits der 3. Fall für Hardy Finkel und Greta Silber von der Kripo in Anklam. Für mich der bisher beste Band der Reihe.
Finn und Frieda verschwinden von einer privaten Feier auf Rügen. Kurz darauf wird eins der Kinder in einem Boot auf dem Meer tot aufgefunden. Das andere ist schwer traumatisiert. Hardy und Greta ermitteln.
Parallelen zu einem anderen, alten Fall deuten auf eine düstere Geschichte. Es geht um Geschwisterpaare - und um Wasser. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Jeder in diesem Fall verschweigt etwas. Auch Greta hat zwei Söhne…
Für alle, die die Nase noch nicht voll haben von Serienkiller-Thrillern, sei gesagt, dass Elias Haller auch in seinem neuen Thriller das bietet, was die Besseren des Subgenres so draufhaben. In parallellaufenden Handlungssträngen entwickelt er eine temporeiche und spannungsgeladene Mörderjagd.
Hardy und Greta sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Auch Hardys Freund Jan ist wieder mit von der Partie. Mit „Meereskalt“ präsentiert sich der Autor als Meister der Irrungen und Wendungen. Und glaubt man, es sei keine Steigerung mehr möglich, dann setzt er noch einen drauf. Und noch einen. Und noch einen…

Fazit: Fall Nr. 3 für Finkel und Silber. Gelungener Plot und ein Schluss mit Knalleffekt.

Veröffentlicht am 01.09.2020

Sicherheit im Eigenheim?

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Wie bereits in „Offline“ setzt sich Arno Strobel auch in seinem neuen Psychothriller „Die App“, kritisch mit dem intelligenten Zuhause auseinander. Worum geht es?
Hendrik und Linda leben in Hamburg, in ...

Wie bereits in „Offline“ setzt sich Arno Strobel auch in seinem neuen Psychothriller „Die App“, kritisch mit dem intelligenten Zuhause auseinander. Worum geht es?
Hendrik und Linda leben in Hamburg, in einem Haus mit dem Smart Home-System Adam, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher.
Doch eines nachts verschwindet Linda. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Könnte ein Hacker über potentielle Sicherheitslücken Adam gekapert und Linda entführt haben?
Schnell ist klar, Linda ist nicht die Erste, die aus einem Haus mit Smart Home spurlos verschwindet. Cui bono? Die Polizei tappt im Dunkeln. Und so begibt sich Hendrik auf eine verzweifelte Suche…
Arno Strobel hat seinen neuen Psychothriller wieder packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik, dunkle Keller für Gänsehautgarantie.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Auch wenn Hendrik, ein Chirurg, ziemlich naiv und blauäugig rüberkommt. Zum Glück wird er von Alexandra unterstützt, die sich gut mit IT auskennt.
Der Leser erhält Einblicke in unvorstellbare Verbrechen. Und es gibt auch einen gefährlichen Psychopathen. Aber mehr wird nicht verraten…

Fazit. Ein Buch, das „Smart Home“, app-basierte Sicherheit im Eigenheim, thematisiert. Toll!