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Veröffentlicht am 05.08.2020

Das Glück der anderen

Wer auf dich wartet
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„Bis ihr sie findet“ von Gytha Lodge hatte mich begeistert. „Wer auf dich wartet“, der 2. Fall für DCI Jonah Sheens, ist sogar noch besser. Worum geht es?
Abends, kurz vor elf. Aidan loggt sich ein, um ...


„Bis ihr sie findet“ von Gytha Lodge hatte mich begeistert. „Wer auf dich wartet“, der 2. Fall für DCI Jonah Sheens, ist sogar noch besser. Worum geht es?
Abends, kurz vor elf. Aidan loggt sich ein, um mit seiner Freundin Zoe zu skypen. Doch als die Verbindung steht, sieht er nur ein leeres Zimmer. Dann einen Schatten. Ist Zoe etwa nicht allein? Hilflos muss Aidan mitanhören, wie im Hintergrund gekämpft wird. Bis schließlich Stille herrscht...
Warum zögert Aidan, die Polizei anzurufen? Warum kennt er offenbar Zoes Adresse nicht? Als DCI Jonah Sheens und sein Team von der Kriminalpolizei Southampton Stunden später Zoes Wohnung betreten, finden sie tatsächlich ihre Leiche. Wurde sie ermordet? War es einer ihrer Freunde? Zoe war stets hilfsbereit, das Glück der anderen war ihr immer wichtig.
Gytha Lodge legt einen Kriminalroman vor, der einen packt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Heute und rückblickend, die letzten 20 Monate ihres Lebens. Alles in allem fordert die Geschichte den Leser, allerdings nicht auf unangenehme oder anstrengende Weise. „Wer auf dich wartet“ ist ein komplexer, vielschichtiger Krimi, der einige Überraschungen bereithält.
Über das Wiedersehen mit Jonah und seinen Kollegen Juliette Hanson und Ben Lightman habe ich mich sehr gefreut. Ihre Figuren zeichnet die Autorin präzise und mit viel psychologischem Tiefgang - kein menschlicher Abgrund bleibt hier unentdeckt. Menschen wie du und ich sind es, die hier handeln, und ihre Taten sind so nachvollziehbar, dass man sie sogar den eigenen Freunden zutrauen würde.

Fazit: Fall Nr. 2 für DCI Jonah Sheens. Noch besser als "Bis ihr sie findet".

Veröffentlicht am 01.08.2020

Eine Frage der Ehre

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Nach zehn Serienkiller-Thrillern darf man mal fragen, ob das Thema nicht langsam ausgereizt ist. Da diesen Romanen doch immer das gleiche Schema zu Grunde liegt, weiß man doch, wie der Hase läuft. Unterschiede ...


Nach zehn Serienkiller-Thrillern darf man mal fragen, ob das Thema nicht langsam ausgereizt ist. Da diesen Romanen doch immer das gleiche Schema zu Grunde liegt, weiß man doch, wie der Hase läuft. Unterschiede zeigen sich meist nur noch in der Höhe des Ekelfaktors.
Es geht um Folter, Sadismus und Grausamkeit auf Bestellung. In diversen Handlungssträngen entwickelt Chris Carter eine temporeiche und spannungsgeladene Mörderjagd, die das Ermittler-Duo Hunter und Garcia geistig herausfordert, emotional belastet und in lebensbedrohliche Situationen bringt. Viele Opfer sind zu beklagen, da bleibt auch Raum für unappetitliche Details.
Wird Angela den Diebstahl der Tasche überleben? Erneut lässt uns der Autor in die tiefen menschlichen Abgründe eines Psychopathen blicken. Immer das Gleiche mit Chris Carter. Nicht gerade sehr phantasievoll, wie der Autor seine Leser bei Laune zu halten versucht.
Die letzten Seiten habe ich, ehrlich gesagt, nur noch überflogen. Zu viel Waffengedöns…

Fazit: Fall Nr. 11. für Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia. Was soll jetzt noch kommen?

Veröffentlicht am 28.07.2020

Sex sells?

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Die Krimis von Camilla Läckberg mochte ich alle sehr. „Golden Cage“ hatte mich schon nicht vom Hocker gerissen. Aber, schlimmer geht immer.
Faye hatte den Fehler begangen, die Zukunft als selbstverständlich ...


Die Krimis von Camilla Läckberg mochte ich alle sehr. „Golden Cage“ hatte mich schon nicht vom Hocker gerissen. Aber, schlimmer geht immer.
Faye hatte den Fehler begangen, die Zukunft als selbstverständlich zu erachten. Aber ihrem Ex-Mann ist die Flucht aus dem Gefängnis gelungen, sein bester Freund und Geschäftspartner will ihre Firma übernehmen und ihr neuer Lover…
Camilla Läckberg erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Rückblicke in die Vergangenheit in der Ich-Perspektive aus Sicht von Matilda, wie Faye damals noch hieß, Kapitel in der Gegenwart in der neutralen Erzählperspektive. Eingestreut finden sich Szenen wie aus einem Pornofilm.
Faye kommt mega unsympathisch rüber und schreckt auch vor Mord nicht zurück, um ihre Ziele zu erreichen. Ein Buch voller Klischees. Glaubwürdig ist das nicht und auch nur mäßig spannend. Immerhin das Ende ist überraschend.

Fazit: Die Rache einer Frau geht weiter. Ein Satz mit X - das war wohl nix!

Veröffentlicht am 28.07.2020

Wieder ein neuer Castillo – und immer das Gleiche.

Quälender Hass
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Das Schema der Romane von Linda Castillo ist im Prinzip immer das Gleiche: Ein Mord ereignet sich in der abgeschlossenen Gemeinschaft der Amischen. Auch in dieser Gemeinschaft existieren Neid und Hass. ...


Das Schema der Romane von Linda Castillo ist im Prinzip immer das Gleiche: Ein Mord ereignet sich in der abgeschlossenen Gemeinschaft der Amischen. Auch in dieser Gemeinschaft existieren Neid und Hass. Kate Burkholder, Polizeichefin in Painters Mill, Ohio, die einst selbst zu den Amischen gehörte, muss versuchen, in diese Gruppe einzudringen und die Geheimnisse zu erforschen.
Diesmal kommt die Großmutter einer amischen Familie auf brutale Weise ums Leben, ihre Enkelin Elsie wird entführt. Wie es scheint, kannte Mary den Täter.
Wie immer gelingt es der Autorin, die Probleme, wie sie bei den Amischen bestehen, hervorragend rüberzubringen. Erzählt wird die Geschichte - wie immer - in der Ich-Perspektive aus Sicht von Kate. Über das Wiedersehen mit Kate und ihrem Lebensgefährten John Tomasetti habe ich mich sehr gefreut. Ich mag es, wie sie sich in die Fälle verbeißt. Und so fiebert und leidet man mit ihr mit.
Einem grausigen Prolog folgt die Ermittlungsarbeit, die authentisch und nachvollziehbar dargestellt wird. Erst ganz am Ende schließt sich dann der Kreis. Die Auflösung ist stimmig, allerdings nicht wirklich überraschend.

Fazit: Naja. Ich glaube, ich werde mich hier ausklinken. Eigentlich ist es ja immer das Gleiche…

Veröffentlicht am 25.07.2020

Im Belfast der Neunziger ist plötzlich alles anders

Alter Hund, neue Tricks
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Belfast, 1992. Inspector Sean Duffy, der katholische Bulle, wohnt jetzt mit Frau und Kind in Schottland. Nichtsdestotrotz gehört der prüfende Blick unter seinen BMW noch immer zu Duffys Ritual. Als Teilzeitpolizist ...


Belfast, 1992. Inspector Sean Duffy, der katholische Bulle, wohnt jetzt mit Frau und Kind in Schottland. Nichtsdestotrotz gehört der prüfende Blick unter seinen BMW noch immer zu Duffys Ritual. Als Teilzeitpolizist darf er keine Kriminalfälle mehr bearbeiten. Eigentlich…
Doch als ein Portraitmaler ermordet wird, muss Duffy Überstunden machen. Alles sieht nach einem aus dem Ruder gelaufenen Autodiebstahl aus. Doch Duffy hat Zweifel. Er ist entschlossen, den Mord aufzuklären und die wahre Identität des Opfers zu lüften.
Die Spur führt nach Irland, in die Republik - und zur IRA. Duffy ermittelt zusammen mit seinem Freund und Partner Sergeant John »Crabbie« McCrabban, ebenfalls ein Teilzeitler, bis er unter Beschuss gerät. Im wahrsten Sinne des Wortes…
Erneut gibt Adrian McKinty bedrückende Einblicke in den Nordirlandkonflikt. Daran hat sich auch in den 90er Jahren nichts geändert. Die Stimmung bei Polizei und Bevölkerung wird glänzend eingefangen, der zeitgeschichtliche Hintergrund meisterhaft erzählt und gut erklärt.
Der Originaltitel lautet „Hang On St Christopher“. Wie immer handelt es sich um einen Song von Tom Waits. Getragen wird die Geschichte von ihrem Protagonisten. Unruhen bekämpfen, Herzschmerz und Fälle aufklären, die aber nicht vor Gericht gebracht werden dürfen, darin ist Duffy Spezialist.
Auf seinem Blog kündigt der Autor an, dass mit dem nächsten Buch, im Original „The Ghosts of Saturday Night“, die Reihe enden wird. Hoffentlich nicht!

Fazit: Fall Nr. 8 für den katholischen Bullen. Ich bin begeistert!