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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2020

Was ist eine Schweinebremse?

Möwentod
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Wer ist die Person mit dem Loch im Herzen? Diese und andere Fragen beantwortet Elias Haller in seinem neuen Ostsee-Thriller „Möwentod“. „Küstenstill“, der erste Fall für Hardy Finkel und Greta Silber ...


Wer ist die Person mit dem Loch im Herzen? Diese und andere Fragen beantwortet Elias Haller in seinem neuen Ostsee-Thriller „Möwentod“. „Küstenstill“, der erste Fall für Hardy Finkel und Greta Silber von der Kripo in Anklam, hatte mich begeistert und auch „Möwentod“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
In Stralsund bricht eine Privatdetektivin in ein schäbiges Motelzimmer ein, am nächsten Morgen wird sie tot aufgefunden. Hardy und Greta ermitteln…
Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Danach eine überraschende Wendung. Der Leser wird auf eine wahre Achterbahnfahrt geschickt. Als dann im späteren Verlauf alles klar zu sein scheint, nimmt die Handlung nochmals eine überraschende Wendung.
Elias Haller hat seinen neuen Thriller wieder packend in Szene gesetzt. Unerbittlich dreht er an der Spannungsschraube. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Es geht um Loverboys, Korruption und Bestechlichkeit. Es geht um Menschen, die vom Regen in die Traufe kommen.
Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Gut geschrieben, keine Frage. Hardy und Greta sind mir inzwischen ans Herz gewachsen, auch, wenn sie immer noch zu viel raucht. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, „Meereskalt“, die im August erscheinen soll.

Fazit: Fall Nr. 2 für Finkel und Silber. Gut, aber nicht so gut wie Küstenstill.

Veröffentlicht am 09.06.2020

Das sechste Artensterben hat begonnen

Leben
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„Sturm“ von Uwe Laub hatte mich begeistert und auch „Leben“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?

Im südafrikanischen Kruger Nationalpark sterben artenübergreifend Tiere, ganze Populationen werden ...


„Sturm“ von Uwe Laub hatte mich begeistert und auch „Leben“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?

Im südafrikanischen Kruger Nationalpark sterben artenübergreifend Tiere, ganze Populationen werden ausgelöscht. Unaufhaltsam schreitet das Artensterben voran, breitet sich weltweit aus. Die Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel. Dann erkranken die ersten Menschen, sie altern in rasantem Tempo, scheinbar über Nacht. Wird sich diese Entwicklung aufhalten lassen? Pharmaunternehmen arbeiten fieberhaft an einem Gegenmittel...

Bei einem Rundflug über den Kruger Nationalpark versucht Mark Brenner sich ein Bild der Lage zu machen. Was er sieht, ist erschütternd. Weit und breit kein Leben, unzählige verendete Tiere. Schnitt nach Deutschland. Der Münchener Pharmareferent Fabian Nowack ist selbst erkrankt und nimmt an einem Experiment teil, das zu einem rettenden Medikament führen soll. Währenddessen sucht die Botanikerin Davina DeBoni im Amazonasgebiet für einen Pharmakonzern eine geheimnisvolle Pflanze. Eigentlich ist ihr Auftrag abgeschlossen, doch ihr Chef schickt sie auf eine weitere, heikle Mission.

Uwe Laub beschreibt in seinem Thriller eindrucksvoll und bedrückend ein Horrorszenario. Die Story ist in drei Stränge aufgeteilt, die erst mal nichts miteinander zu tun haben, am Ende dann aber zusammenlaufen. Mark ist überzeugt, auf der richtigen Seite zu stehen. Aber kann man ihm wirklich trauen? Durch Fabians Augen erlebt man den schnellen Verfall der Erkrankten hautnah, spürt die Verzweiflung, Resignation. Von den Protagonisten war mir Davina am sympathischsten. Sie ist eine starke Frau.

Der Plot ist spannend, glaubhaft und realitätsnah. Bis zum letzten Drittel war ich gefesselt, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und ich hatte das Gefühl, das Ende im Schnelldurchlauf zu erleben. Ein Ende, mit dem ich auch nicht ganz glücklich bin.

Fazit: Mix aus Fakten und Fiktion, der auch Verschwörungstheorien enthält. Gut, aber nicht so gut wie „Sturm“.

Veröffentlicht am 08.06.2020

Er will dich leiden sehen

Rupert undercover - Ostfriesische Mission
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„Ostfriesische Mission“ ist der 1. Band aus der Rupert Undercover-Reihe, ein Spin-off der Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Der erste eigene Fall für Hauptkommissar Rupert, Lieblingskollege von Ann ...


„Ostfriesische Mission“ ist der 1. Band aus der Rupert Undercover-Reihe, ein Spin-off der Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Der erste eigene Fall für Hauptkommissar Rupert, Lieblingskollege von Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller. Worum geht es?
Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Und damit nicht genug. Es gibt auch noch einen gefährlichen Psychopathen, der es auf Polizistinnen abgesehen hat. Mehr wird nicht verraten…
Mit „Rupert undercover - Ostfriesische Mission“ hat Klaus-Peter Wolf eine wunderbar schräge Geschichte mit lauter skurrilen Typen geschrieben. Denn, wenn Rupert ermittelt, läuft alles etwas anders als geplant.
Schauplatz ist nicht nur Ostfriesland, sondern auch Köln und Düsseldorf. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Ab und zu finden sich Bezüge zur Ostfriesen-Reihe und zu Dr. Sommerfeldt.
„Ostfriesische Mission“ ist ein Krimi, der mich nicht nur bestens unterhalten, sondern auch noch köstlich amüsiert hat. Und so bin ich schon gespannt auf Ruperts zweiten Fall, „Stürmische Jagd“ - und ein Wiedersehen mit dem Psychopathen.

Fazit: Spannend, witzig, überraschend. Lesenswert!

Veröffentlicht am 05.06.2020

Mord im Urlaubsparadies

Wellengrab
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Um es gleich zu sagen, die Autorin kannte ich bisher nicht. Aber den Schauplatz Mykonos und andere griechische Inseln. Und so war ich schon gespannt auf „Wellengrab“ von Edith Kneifl. Doch worum geht es?
Laura ...

Um es gleich zu sagen, die Autorin kannte ich bisher nicht. Aber den Schauplatz Mykonos und andere griechische Inseln. Und so war ich schon gespannt auf „Wellengrab“ von Edith Kneifl. Doch worum geht es?
Laura Mars, eine österreichische Aussteigerin lebt auf Samos. Als sie einen Freund auf Mykonos besuchen will, lernt sie auf der Überfahrt den weltgewandten Griechen Alexander und die ehemalige Lehrerin Christina kennen. Beide stammen von Ikaria. Noch weiß Laura nicht, dass Alexander ein Auftragskiller ist…
Edith Kneifl hat ihren Griechenland-Krimi atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Es geht um Immobilienhaie und Grundstücksspekulationen. Laura und Christina sind mir sofort ans Herz gewachsen. Selbst der Killer kommt sympathisch rüber. Alle drei kämpfen mit den Dämonen der Vergangenheit.
Die Einblicke in die griechische Mythologie sowie die zeitgeschichtlichen Hintergründe fand ich sehr interessant. Aber auch die aktuelle Wirtschaftspolitik Griechenlands kommt nicht zu kurz. Das hebt dieses Buch über einen normalen Krimi hinaus. Nur Romantik, die brauche ich in einem Krimi eigentlich nicht.

Fazit: Spannender Griechenland-Krimi vor malerischer Kulisse, der mich mörderisch gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein neuer, dramatischer Fall für Kommissar Dühnfort

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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„Ich bin dein Tod“ ist nach „Sieh nichts Böses“ bereits der 9. Fall für den Münchener Kult-Kommissar Konstantin Dühnfort. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, ...


„Ich bin dein Tod“ ist nach „Sieh nichts Böses“ bereits der 9. Fall für den Münchener Kult-Kommissar Konstantin Dühnfort. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Dühnfort hat gerade seine neue Stelle in der Abteilung Operative Fallanalyse angetreten und muss sich noch bewähren, als ein Serienkiller in Bayern sein Unwesen treibt. Er schickt seinen Opfern Nachrichten, bevor er sie tötet: „Ich bin dein Tod. Mich hast du verdient.“
Passau, Augsburg, Regensburg und München. Wo liegt das Motiv? Rache, Hass? Dühnfort erkennt als Erster den Zusammenhang. Doch sein Vorgesetzter glaubt ihm nicht…
Inge Löhnig ist ein realitätsnahes und spannendes Buch gelungen. Auch, wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist. Es geht um das Schicksal der jungen Lea, dokumentiert in einem Videotagebuch. Eine tragische Geschichte, die Loverboys, Gehirnwäsche, Drogen und Prostitution thematisiert. Keine leichte Kost. Mitunter kaum auszuhalten. Und wie immer bei Inge Löhnig, geht es auch um Schuld.
„Ich bin dein Tod“ ist ein Krimi, der Spannung mit psychologischer Tiefe verknüpft. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Über das Wiedersehen mit Dühnfort und Gina Angelucci habe ich mich sehr gefreut. Erneut nimmt das Privatleben der beiden einen breiten Raum ein. Aber mir gefällt das.

Fazit: Fall Nr. 9 für Kommissar Dühnfort. Starker Stoff. So muss Krimi!