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Veröffentlicht am 22.01.2020

Geld ist eine Droge

Der Todgeweihte
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Um es gleich zu sagen, „Der Todgeweihte“ von Gabriella Ullberg Westin ist der Hammer! Es ist bereits der 3. Band einer spannenden Krimi-Reihe um die Kommissare Johan Rokka und Janna Weissmann. Schauplatz ...


Um es gleich zu sagen, „Der Todgeweihte“ von Gabriella Ullberg Westin ist der Hammer! Es ist bereits der 3. Band einer spannenden Krimi-Reihe um die Kommissare Johan Rokka und Janna Weissmann. Schauplatz ist das kleine nordschwedische Küstenstädtchen Hudiksvall. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Der 25-jährige Sebastian Svärd wird auf offener Straße erschossen, seine Freundin Lenita schwer verletzt. Sie begeht kurze Zeit später im Krankenhaus Selbstmord. Wo liegt das Motiv? Rokka und Janna ermitteln…
Plötzlich verschwindet die Wissenschaftlerin Louise Höijer aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Biotech Iris, einem Hightech-Unternehmen. Sie ist die Frau von Rokkas Cousin Frank.
Gleichzeitig taucht nach 15 Jahren Rokkas Bruder Daniel, ein Börsenhai, wieder auf. Er ist der Todgeweihte und hat nichts mehr zu verlieren. Gibt es zwischen den Fällen eine Verbindung? Und wer steckt dahinter?
Gabriella Ullberg Westin hat ihren neuen Kriminalroman temporeich in Szene gesetzt. Es geht um die Gier nach Geld, viel Geld - und Anerkennung. Es geht um Insiderhandel, aber auch um Verwandtschaft. Die Geschichte nimmt viele dramatische und brutale Wendungen bis zum überraschenden Ende.
Über das Wiedersehen mit Rokka und Janna habe ich mich sehr gefreut. Rokka kommt hier eher unsympathisch rüber, während Janna den Fall quasi alleine löst. Nichtsdestotrotz ein starkes Team, dem ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Ein Krimi, der einen nicht mehr loslässt. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 19.01.2020

Kein Weihnachtsmärchen

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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„Doggerland. Fehltritt“, der erste Band der Doggerland-Trilogie, hatte mich begeistert. Und auch Band 2, „Tiefer Fall“, hat mich nicht enttäuscht. Doggerland ist eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. ...


„Doggerland. Fehltritt“, der erste Band der Doggerland-Trilogie, hatte mich begeistert. Und auch Band 2, „Tiefer Fall“, hat mich nicht enttäuscht. Doggerland ist eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. Eine Mischung aus Skandinavien und Großbritannien. Doch worum geht es?
Es ist Weihnachten, als Gertrud Stuub ihren Bruder Fredrik auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland, tot auffindet. War es ein Unfall oder wurde er ermordet? Karen Eiken Hornby, die nach ihrem letzten Einsatz immer noch schwer angeschlagen ist, ermittelt.
Kurz darauf wird ein Mann mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden. Er war für eine Whiskybrennerei tätig. Wo ist die Verbindung? Karen stammt von Noorö und hat noch viele Verwandte dort. Ist womöglich einer aus der Familie ein Mörder?
Einen weiteren spannenden Handlungsstrang gilt es zu verfolgen. Hier geht es um das Thema häusliche Gewalt.
Maria Adolfsson hat ihren neuen Krimi wieder packend in Szene gesetzt. Ihre Fähigkeit, eine fiktive Welt auf solch glaubwürdige Weise aufzubauen, finde ich faszinierend. Das Privatleben nimmt diesmal einen großen Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung. Erst in der Mitte des Buchs kommt Spannung auf - und steigert sich bis zum Schluss.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Karen ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Sie ist tough und macht einen guten Job. Daher freue ich mich schon heute auf den 3. und letzten Band, „Fester Grund“, der Ende September erscheinen soll.

Fazit: Fall Nr. 2 für Karen Eiken Hornby im sagenumwobenen Doggerland. Wobei ich den Vorgänger einen Tick besser fand.

Veröffentlicht am 17.01.2020

Ein neues starkes Team

Die Toten von Marnow
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„Die Toten von Marnow“ ist mein erstes Buch von Holger Karsten Schmidt - und hat mich begeistert. Es handelt sich um den ersten Fall einer neuen Krimireihe, der in Mecklenburg-Vorpommern verortet ist ...


„Die Toten von Marnow“ ist mein erstes Buch von Holger Karsten Schmidt - und hat mich begeistert. Es handelt sich um den ersten Fall einer neuen Krimireihe, der in Mecklenburg-Vorpommern verortet ist und illegale Machenschaften in der Pharmaindustrie zu DDR-Zeiten thematisiert.
Sommer 2003. Die Rostocker Kommissare Frank Elling und Lona Mendt werden zu einem Tatort gerufen. Ein Mann wurde brutal ermordet. War das Opfer wirklich ein Kinderschänder? Nichts ist, wie es scheint. Schon bald gibt es einen weiteren Toten mit demselben Modus Operandi. Wird es den beiden Kommissaren gelingen, die Wahrheit ans Licht zu bringen?
Drehbuch- und Romanautor Holger Karsten Schmidt hat seinen Krimi packend und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut - und gehalten. Die Geschichte nimmt viele überraschende und dramatische Wendungen bis zum actionreichen Showdown.
Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Auch der Titel erklärt sich: „Er deutete quer über den See zu der Kirchturmspitze vor der Klinik: »Auf dem alten Friedhof, da liegen sie: die Toten von Marnow.«“
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Nur mit Elling bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Ein Mann mit eigenem Moralkodex. Lona dagegen ist eine starke Frau, die nicht zulässt, dass die Gespenster der Vergangenheit ihr Leben bestimmen. Gut gefallen hat mir auch, dass es einen Soundtrack zum Roman gibt.

Fazit: Rasanter Krimi über ein düsteres Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Kopfkino pur!

Veröffentlicht am 12.01.2020

Spannend und gruselig

Eiskalte Hölle
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Traveni, Norditalien: Im verschneiten Wald liegt eine männliche Leiche, das Gesicht ist entstellt. Ihre Ermittlungen führen die Kommissare in die Vergangenheit zu einem Waisenhaus, dessen Bewohner vor ...

Traveni, Norditalien: Im verschneiten Wald liegt eine männliche Leiche, das Gesicht ist entstellt. Ihre Ermittlungen führen die Kommissare in die Vergangenheit zu einem Waisenhaus, dessen Bewohner vor der Außenwelt versteckt wurden.

Die Streitereien der ungleichen Polizisten, Teresa und Massimo, lockern die Geschichte auf. Mit Teresa bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Ja, sie hat private Probleme. Aber muss sie deshalb immer barsch und schlecht gelaunt sein? (Zitat Seite146).

Fazit: Düsterer Thriller mit Mystery-Touch. Atmosphärisch!

Veröffentlicht am 05.01.2020

Undblutig und tiefgründig

Der unschuldige Mörder
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„Die Lüge“ von Mattias Edvardsson hatte mich begeistert und auch „Der unschuldige Mörder“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Journalist Zack schreibt ein Buch über seine Zeit als Literaturstudent. ...


„Die Lüge“ von Mattias Edvardsson hatte mich begeistert und auch „Der unschuldige Mörder“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Journalist Zack schreibt ein Buch über seine Zeit als Literaturstudent. Damals verschwand der gefeierte Schriftsteller Leo Stark. Adrian, ein Freund von Zack, wurde wegen Mordes verurteilt.
Bei seinen Recherchen stößt Zack nun auf Ungereimtheiten…
Mattias Edvardsson erzählt eine kurzweilige Geschichte in der Geschichte über eine wahnhafte Heldenverehrung. Durch den Zeitenwechsel schafft es der Autor, Spannung aufzubauen.

Fazit: Nicht ganz so gut wie „Die Lüge“, aber immer noch top!