Profilbild von subechto

subechto

Lesejury Star
offline

subechto ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit subechto über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2018

Es wird hart für Emma

Die Tote und der Polizist
0


„Die Tote und der Polizist“ von Sofie Sarenbrant ist bereits der dritte Band um die Stockholmer Polizistin Emma Sköld. Die Vorgänger hatten mich überzeugt. Doch diesen Teil fand ich etwas schwächer. Worum ...


„Die Tote und der Polizist“ von Sofie Sarenbrant ist bereits der dritte Band um die Stockholmer Polizistin Emma Sköld. Die Vorgänger hatten mich überzeugt. Doch diesen Teil fand ich etwas schwächer. Worum geht es?
Emma wird begraben - zumindest wird eine Trauerfeier für sie abgehalten. Fast gleichzeitig wird ein Bettler erschlagen. Eine junge Frau sieht den Mord, kann jedoch fliehen. Einer der Täter scheint Gunnar Olauson zu sein, der Polizeichef, der auch Emma töten wollte.
In Wahrheit versteckt sich Emma, die den Anschlag überlebt hat, im Sommerhaus ihres Vaters. Die Rumänin Soraya, die den Mord an dem Bettler gesehen hat, gerät per Zufall an Emma, die sie bei sich aufnimmt. Mit ihr als Zeugin glaubt Emma, Gunnar überführen zu können.
Sofie Sarenbrant hat ihren neuen Roman, eher ein Krimi als ein Thriller, wieder packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Nur mit Emma bin ich auch in diesem Band nicht wirklich warm geworden.
Eine Geschichte, die sich flott und flüssig lesen lässt, die für meinen Geschmack aber spannender hätte sein können.

Fazit: Durchschnittlicher Schwedenkrimi. Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Lady in Red

Rachewinter
0


Um es gleich vorweg zu sagen, das neue Werk von Andreas Gruber ist der Hammer!
Seit Rachesommer (2011) bin ich ein Fan des Österreichers. Endlich ein neuer Fall für den Leipziger Kommissar Walter Pulaski ...


Um es gleich vorweg zu sagen, das neue Werk von Andreas Gruber ist der Hammer!
Seit Rachesommer (2011) bin ich ein Fan des Österreichers. Endlich ein neuer Fall für den Leipziger Kommissar Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers. Rachewinter ist der dritte Band nach Racheherbst (2015). Die Vorgänger hatten mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Was für ein krasser Prolog: Zwei Bauarbeiter beobachten in Wien den Mord an Johann Wulf. Offenbar ist der Täter eine brünette Frau in einem roten Kleid. In einem Leipziger Motel stirbt Klaus Hinze. Auch er war wohl nicht alleine dort. Wo ist die Verbindung?
Rachewinter ist ein Thriller, der Transgender thematisiert. Aber er geht auch um falsche Identitäten - und Rache. Und um die kranke und kaputte Familie eines Wirtschafts-Tycoons.
Andreas Gruber hat erneut eine sehr komplexe und wirklich spannende Geschichte über die dunkle, abgründige Seite der Menschen geschrieben. Nichts ist, wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz:
Zitat: „Poison von Alice Cooper. Mein Gott, was hatten die bloß mit diesem Lied gemacht? Es klang nach DJ Hab-keine-Stimme featuring DJ Kann-nicht-singen beim Wettschnüffeln an einem Heliumballon.“
Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Eine Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen, nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll - bis zum furiosen Showdown.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Pulaski und Evelyn sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Neu dabei, Evelyns Assistent Florian Zock. Auch Pulaskis Tochter Jasmin sowie deren Freundin Nina, die Tochter des zweiten Toten, sind mit von der Partie.
Rachewinter ist ein Thriller, der diese Bezeichnung wirklich verdient. Teilweise atemlos, zuweilen richtig heftig, sehr gut lesbar und mit einer Thematik, die nicht schon x-fach kriminalliterarisch abgearbeitet wurde.

Fazit: Wiener Schmäh mit Tiefgang. Starker Stoff. So muss Thriller!

Veröffentlicht am 20.09.2018

Carol & Tony jagen den „Wedding Killer“

Rachgier
0


„Rachgier“ von Val McDermid ist bereits der zehnte Fall für das schottische Ermittler-Duo DCI Carol Jordan und Profiler Tony Hill. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene ...


„Rachgier“ von Val McDermid ist bereits der zehnte Fall für das schottische Ermittler-Duo DCI Carol Jordan und Profiler Tony Hill. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Kathryn McCormick wird in ihrem Auto verbrannt und der Mörder hat bereits das nächste Opfer im Visier. Einsame, unschuldige Frauen müssen dran glauben, weil ihm seine Tricia den Laufpass gegeben hat. Carol und Tony ermitteln, tappen aber lange im Dunkeln.
Zitat von Tony: „Keiner war gut genug diesen Mörder zu fassen“. Was bedeutet das für die Gerechtigkeitsfanatikerin Carol?
Val McDermid hat „Rachgier“ wieder packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Aktuelle Themen wie Cyberkriminalität und Identitätsdiebstahl, das sind die Zutaten für diesen komplex konstruierten Krimi. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Über das Wiedersehen mit Carol, Tony & Co. habe ich mich sehr gefreut. Die Ermittlertätigkeit gefällt mir. Die neue ReMIT-Einheit. Die Weiterentwicklung der Charaktere. Auch die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Und so bin ich schon sehr gespannt, wie es mit Carol und Tony weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 10 für das schottische Ermittler-Duo. Spannend und brandaktuell!

Veröffentlicht am 19.09.2018

Codewort Erdbeere

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
0


„Er will dein Herz“ von Tania Carver aka Martyn Waites ist bereits der siebte Band der Marina Esposito-Reihe. Mal mehr, mal weniger spannend. Diesmal wurde ich enttäuscht. Worum geht es?
Gemma will mit ...


„Er will dein Herz“ von Tania Carver aka Martyn Waites ist bereits der siebte Band der Marina Esposito-Reihe. Mal mehr, mal weniger spannend. Diesmal wurde ich enttäuscht. Worum geht es?
Gemma will mit ihrer siebenjährigen Tochter in ein Frauenhaus flüchten. Kurz danach wird Carly alleine aufgegriffen. Wenig später wird DI Phil Brennan zu einem Tatort gerufen. Gemmas Leiche wurde gefunden. Besonders grausam, ihr wurde das Herz entfernt.
Über das Wiedersehen mit Marina habe ich mich sehr gefreut. Sie kümmert sich rührend um Carly. Als auch Janine tot und ohne Herz aufgefunden wird, müssen Marina und Phil sich zusammenraufen, um den Killer zu stoppen, obwohl sie sich eigentlich getrennt haben.
Dem spannenden Einstieg folgt ein schwacher Mittelteil. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sollen für Dynamik sorgen. Nichtsdestotrotz habe ich schnell geahnt, wer der Herzensbrecher ist und dann nur noch quer gelesen, um zu erfahren, ob ich recht habe und ob Marina und Phil wieder zusammenkommen.

Fazit: Vorhersehbare Thriller machen keinen Lesespaß.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Dreizehn Tage

Tidetod
0


„Das Flüstern im Watt“ hatte ich begeistert verschlungen und auch „Tidetod“, der zweite Fall für die Husumer Kommissare Flottmann und Hilgersen, hat mich nicht enttäuscht. Es handelt sich um eine eigenständige, ...


„Das Flüstern im Watt“ hatte ich begeistert verschlungen und auch „Tidetod“, der zweite Fall für die Husumer Kommissare Flottmann und Hilgersen, hat mich nicht enttäuscht. Es handelt sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Was für ein dramatischer Einstieg! Die Kommissare treffen auf einen Killer, der Menschen entführt und ihnen tödliche Fallen stellt. Wo liegt das Motiv? Ärztin Bettina bekommt einen mysteriösen Brief: „13 Tage“. Was soll das bedeuten? Sie hat nicht die geringste Ahnung. Aber kurz darauf wird ihre Tochter Nathalie entführt…
Gerd Kramer hat seinen neuen Regio-Krimi wieder packend in Szene gesetzt, gewürzt mit einem gehörigen Schuss Humor und einer kleinen Romanze. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik.
Über das Wiedersehen mit dem hochsensiblen Musiker Gerber, den Kommissaren Hilgersen und Flottmann sowie Kater Bogomil habe ich mich sehr gefreut. Die Spannung wird langsam, aber nachhaltig aufgebaut. Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen - und die Auflösung ist dann vollkommen überraschend.

Fazit: Küsten Krimi mit viel Lokalkolorit, Spannung und Humor!