Wer suchet, der findet.
Runaway
Um es gleich vorwegzunehmen, „Runaway“ von David Sedlaczek ist echt der Hammer! Schon die Leseprobe ließ auf einen fesselnden, psychologisch raffinierten Thriller hoffen und ich wurde nicht enttäuscht. ...
Um es gleich vorwegzunehmen, „Runaway“ von David Sedlaczek ist echt der Hammer! Schon die Leseprobe ließ auf einen fesselnden, psychologisch raffinierten Thriller hoffen und ich wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
Hier und jetzt: Eine Frau übergibt einem Mann einen Brief. Der Sinn erschließt sich einem jedoch erst ganz zum Schluss.
Die eigentliche Geschichte startet in der Vergangenheit. In Amherst, Massachusetts, im Jahr 1988. Fredericks Frau Linda arbeitet für eine Bank. Sie und ihr Kollege Kyle sind in illegale Geschäfte verwickelt. Frederick möchte, dass Linda damit aufhört, doch sie tut es nicht.
Eines Tages ist Linda tot und Frederick wird in die Psychiatrie eingewiesen. Ein Leben in der Hölle, mit Psychopharmaka ruhig gestellt. Nach 18 Jahren gelingt ihm die Flucht. Was folgt, ist eine atemlose Jagd, die alles in den Schatten stellt, was man aus Roadmovies kennt.
Ohne Geld und Papiere. Im Auto und in schäbigen Hotels. Der Leser hat Verständnis für Frederick, der moralisch mehr als fragwürdige Dinge tut. Und so fiebert man mit ihm mit, ob es ihm gelingt, Rache zu nehmen. Fredericks Jagd nimmt zusehends manische Züge an.
Erst am Ende schließt sich dann der Kreis und der Leser erkennt die Zusammenhänge. Story und Stil haben mir gefallen. Was für eine kraftvolle Sprache. Kurze Kapitel sorgen für Dynamik. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Kaum zu glauben, dass es sich um einen Debütroman handelt, noch dazu von einem deutschen Autor. Ich habe diesen packenden Thriller in einem Rutsch verschlungen. Beim Lesen entstehen Bilder im Kopf, was selten bei mir der Fall ist.
Fazit: Ganz, ganz großes Kino. Bitte mehr davon!