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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2024

Sehr eigensinnige Art des Erzählens

i fell in love with hope
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Meine Meinung:
Dieses Buch ist wahrlich eine Augenweide im Bücherregal, selten hat mein ein optisch so stilvolles und schön mit Feingefühl gestaltetes Buch. Dies und dass das Buch oft in einem Atemzug ...

Meine Meinung:
Dieses Buch ist wahrlich eine Augenweide im Bücherregal, selten hat mein ein optisch so stilvolles und schön mit Feingefühl gestaltetes Buch. Dies und dass das Buch oft in einem Atemzug mit der deutschen Fernsehserie"Club der roten Bänder " genannt wurden, war der Grund, warum ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Zunächst muss ich sagen, dass mir der Einstieg in die Geschichte sehr sehr schwergefallen ist und ich tatsächlich einige Male mit dem Gedanken gespielt habe, dass ich dieses Buch zur Seite legen will.

Denn der Schreibstil der sehr jungen Autorin war über viele Momente sehr detailliert und fast schon kitschig und beinhaltete viele blumigen Vergleiche, mit denen ich oft auf dem Kriegsfuß stand und die ich nicht immer nachvollziehen konnte. Auch empfand ich den Schreibstil oft als zusammenhangslos und mit zu wenigen Details und Erklärungen für den Leser. Die Charaktere waren zu Anfang unglaublich blass und beinahe schablonenhaft, sodass ich es kaum geschafft habe, diese auseinander zu halten.

Das legte sich dann nach einiger Zeit doch und die Geschichte wurde schön und gefühlvoll. So ganz erreicht und begeistert hat mich die Geschichte aber dennoch nicht.

Veröffentlicht am 19.02.2024

Ein solider Thriller, aber auch nicht mehr

Murder in the Family
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Meine Meinung:
In meinen Augen ist dieser Thriller ein wirklich überaus solider, der mich über mehrere Stunden gut unterhalten hat, aber eben leider auch nicht mehr, denn brillieren tut dieser nicht.
Der ...

Meine Meinung:
In meinen Augen ist dieser Thriller ein wirklich überaus solider, der mich über mehrere Stunden gut unterhalten hat, aber eben leider auch nicht mehr, denn brillieren tut dieser nicht.
Der Beginn der Geschichte war in meinen Augen sehr zackig, schnelllebig und für einen Thriller typisch erzählt, sodass man als Leser sehr zügig die ersten Seiten verschlingt, da man so gespannt ist wie die Geschichte von "Murder in the family" ausgehen wird. Doch sehr schnell merkte ich, dass sich die Geschichte schon in eine etwas vorhersehbare, auch teilweise oberflächliche Art und Weise veränderte, die ich nicht immer mochte und manchmal auch durch die klischeehafte Charakterzeichnung zum Augenrollen brachte.
Dennoch war es zumeist sehr spannend, wenn auch nicht überraschend innovativ oder brillant, doch unterhaltsam allemal.

Alles in allem also ein solider Thriller mit Stärken und Schwächen, der sich schnell verschlingen lässt und einen dennoch zu unterhalten weiß, das Genre aber auch nicht neu empfindet. Zwar ist die Aufmachung und die Grundidee wirklich speziell, aber die Art des Schreibens und der Plot an sich, dennoch trotzdem nicht.

Veröffentlicht am 19.02.2024

Aufklappen, verschlingen und lieben

Trial of the Sun Queen
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Meine Meinung:
Ich war tatsächlich sehr skeptisch, ob mir "Trial of the sun quenn" wirklich gefallen würde, denn wenn ein Verlag damit wirbt, dass dieses Buch etwas für Fans von Sarah J. Maas sei, schien ...

Meine Meinung:
Ich war tatsächlich sehr skeptisch, ob mir "Trial of the sun quenn" wirklich gefallen würde, denn wenn ein Verlag damit wirbt, dass dieses Buch etwas für Fans von Sarah J. Maas sei, schien mir das doch sehr hochgegriffen. Doch die Überraschung ließ nicht lange auf sich warten, denn eines muss man sagen, die Autorin kann Fantasy schreiben, vielleicht nicht ganz so gut wie die Queen Maas, doch weit davon entfernt ist sie auch nicht.

Zunächst einmal hat sie einen tollen flüssigen und extrem süffig zu lesenden Schreibstil, der den Leser von Seite eins an gefangen nimmt und förmlich bannt, sodass man an den imaginären Lippen der Autorin hängt. Hinzu kommen toll gestaltete und ausgearbeitete Charaktere, die super unterschiedlich sind, keck, frech, böse, liebenswert, alles ist dabei, sodass sich der Leser bei der Wahl seines Lieblingscharakters förmlich austoben kann. Hinzu kommt ein absolut umwerfendes und detailliertes worldbuilding, dass in sich schlüssig ist, spannend ist und Spaß macht.

Für mich ein echtes Highlight des Genres, dass sehr überraschend, aber nicht weniger grandios war!

Veröffentlicht am 19.02.2024

Ein Meister seines Fachs!

James
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Meine Meinung:
Percival Everett ist für mich einer prägendsten und bedeutendsten Autoren der letzten Jahre, der mich mit seinen beiden letzten auf deutsch erschienenen Büchern stets begeistert und für ...

Meine Meinung:
Percival Everett ist für mich einer prägendsten und bedeutendsten Autoren der letzten Jahre, der mich mit seinen beiden letzten auf deutsch erschienenen Büchern stets begeistert und für sich einnehmen konnte. Umso gespannter war ich nun, das dieser eine Klassiker auf neue Art und Weise und aus einer ganz anderen Sicht erzählt wird. Nämlich Huckleberry Finn einer jenen Klassiker, die wohl die meisten Menschen kennen oder denen zumindest die Grundthematik ein Begriff ist.

Dabei wählt der Autor eine Sprache, die zwar sehr reduziert und prägnant ist und dennoch eine solche Wortgewalt und literarisches Können besitzt, dass der Leser völlig gebannt und manchmal erschrocken sprachlos vor der Geschichte sitzt. Denn Everett präsentiert uns hier zwar eine neue und moderne Version, diese ist jedoch auch an vielen Stellen teilweise unerträglich brutal und schonungslos ehrlich. Denn die Historie der Sklaverei, wird hier in all ihren grausamen Facetten gezeigt und das bedrückte mich als Leserin sehr und machte sprachlos.

Doch der Autor ist schlich einer der brillantesten seines Fachs. Kein Wort ist zu viel, jeder Satz so bedeutsam, dass man ihn unterstreichen könnte und jeder Charaktere einmalig gezeichnet.
Ein großes Buch, ja ein Buch, das selbst zu einem modernen Klassiker werden könnte.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 19.02.2024

Eine einmalig brillante Schriftstellerin !

Ein falsches Wort
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Inhalt:
Als Bergljot und ihr Bruder davon erfahren, dass die beiden Ferienhäuser an ihre beiden Schwester vererbt werden sollen, werden die Furchen in der Familie der Geschwister immer größer und dass ...

Inhalt:
Als Bergljot und ihr Bruder davon erfahren, dass die beiden Ferienhäuser an ihre beiden Schwester vererbt werden sollen, werden die Furchen in der Familie der Geschwister immer größer und dass obwohl diese schon seit Jahrzehnten einer Kluft gleichen. Doch durch die Erbstreitigkeiten kommen bei Bergljot und ihrem Bruder die vergangenen Zeiten zurück in die Gegenwart, mehr als diese bereits an Raum einnahmen. Und während die beiden Schwestern Astrid und Åsa ihre ganz eigene Wahrheit bzgl. der Kindheit haben und mit allen Mitteln versuchen, die Familie in einem Trugbild zu vereinen ohne auf ihren Vorteil zu verzichten. Werden bei Bergljot die Geister ihrer Kindheit immer präsenter und sie muss sich immer mehr eingestehen, dass die Schrecken des Lebens in der eigenen Familie begründet liegen.

Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch der norwegischen Schriftstellerin Vigdis Hjorth und sicherlich nicht mein letztes. Denn in dem Roman "Ein falsches Wort" ergründet die Autorin die Abgründe innerhalb einer Familie, welche zwischen der Erforschung von Lüge und Wahrheit stehen, welche von dem unheimlichen Drang der Verdrängung und der Eifersucht geprägt ist. Dies macht die Autorin auf eine Art, wie ich sie persönlich noch nie in so glänzender literarischer Manier gelesen habe.

Sie wählt dabei eine ganz präzisen und schlichen, dennoch melodisch klangvollen Stil, der nie emotional überladen ist, sondern authentisch wirkt. Dabei transportiert sie in ihrer Sprache die Kargheit und Tristesse der Familiengeschichte perfekt und erschafft damit ein stimmiges virtuoses Bild. Durch das Stilmittel der sprachlichen Redundanz, indem sie einzelne Satzfragmente oft hintereinander verwendet, macht sie sich dieses als Veranschaulichung der eigenen Gefangenheit in den Gedanken über die Geschehnisse eines ganzen Lebens, ihrer Protagonistin, zu eigen und macht dabei deutlich wie prägend und drastisch die Kindheit dieser war.

Dennoch wird die Autorin nie wertend und lässt für den Leser auch die Anschauungen und das Verständnis der Geschwister zu Wort kommen und deren Sicht auf ihre Vergangenheit. Und trotzdem ist Hjorth dabei absolut schonungslos, drastisch ehrlich und spart nicht damit ihre Figuren mit einer unnachgiebigen Klarheit zu zeichnen, die einem jeden von uns den Spiegel familiärer Beziehungen und Abgründe vorhält, wenn auch hoffentlich nicht in ähnlich Dramatik und Schrecken.
Dass sie dafür mit ihrer sprachlichen und stilistischen Raffinesse oft nur wenige Worte und Sätze benötigt, die aber wie ein scharfes Messer schneiden, zeigt welch große Autorin sie ist.

Mein Fazit:
Ein Buch das uns lehrt, wie Familie auch im größten Streit verbindet, auch über die Grenzen des eigenen Wollens und Strebens danach hinweg. Wenn es auch nur ist, um bereits lang verlorene Kämpfe, erneut auszufechten. Das uns zeigt, wie tief die Furchen der Vergangenheit sind, wie zu tiefst abgründig die familiären Beziehungen sein können. Wie hoch der Wunsch und die Angst vor Versöhnung und Vergebung sein können und wie einfach es ist, sich hinter dem Konstrukt einer nach außen funktionierenden Fassade zu verstecken, wenn auch das Gebilde in Schutt und Asche liegt.

Ein faszinierendes und literarisch brillierendes Buch einer Autorin, die hypnotisch und psychologisch feinfühlig eine Geschichte erzählt, die wertvoll ist und im Leser lange nachhallt und dessen bedrückende Atmosphäre manchmal schwer zu ertragen ist.

Ein brillantes Buch und eine ebenso brillante Schriftstellerin!!

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