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Veröffentlicht am 16.02.2023

Eine literarisch begabte Schriftstellerin!

Lichte Tage
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Inhalt:
Als Dora Judd eine Nachbildung von Van Goghs Gemälde an die Wand hängt, bedeutet ihr dieses Bild so viel mehr, als nur das strahlende Gelb der Sonnenblumen. Nachdem Dora Jahre später verstirbt, ...

Inhalt:
Als Dora Judd eine Nachbildung von Van Goghs Gemälde an die Wand hängt, bedeutet ihr dieses Bild so viel mehr, als nur das strahlende Gelb der Sonnenblumen. Nachdem Dora Jahre später verstirbt, ahnt sie nicht, dass dieses Gemälde ihren Sohn Ellis und sein Leben prägen wird. Denn als Ellis, Michael in seiner Jugend zum ersten Mal trifft, sind sich beide des sanften Bandes zwischen sich, vom ersten Augenblick an, sofort bewusst. Doch zwischen der Sehnsucht nach Kunst, Poesie und der Leichtigkeit der Jugend, zwischen den warmen Nächten Frankreichs, sehnen sie sich nach so viel mehr, als das. Die Zukunft zwingt sie zu entscheiden, wer sie sein wollen, wer sie sind und welche Last das Leben auf ihre Schultern legte. Während sich Wege trennen, bleiben sie doch durch eines immer verbunden, durch die Liebe, Sehnsucht und das hoffnungsvolle Gelb der Sonnenblumen.

Meine Meinung:
Zunächst einmal muss ich wirklich sagen, dass das Cover eine wahre Freude ist und ich mich an diesem kaum satt sehen kann. Auch der Erzählstil der Autorin Sarah Wineman konnte mich durch seine Zartheit und die Wahl des Klanges der Worte sehr berühren. Die Autorin scheint ein versiertes Gespür dafür zu haben, wie sie zarte, sanfte Bilder durch wenige Worte erschaffen kann und dabei sehr viel Tiefe entstehen lässt. Dennoch ist dieser Schreibstil auch oftmals nicht sehr leicht zu durchschauen. Gerade die vielen unerwarteten Perspektivwechsel, machen es dem Leser manches mal etwas schwer, die Geschehnisse in voller Gänze und zeitlich richtiger Abfolge zu erfassen. Viel Ungesagtes und zwischen den Zeilen Befindliches steht in diesem Buch oft an vorderster Front. Dies ist zum Teil auch die große Stärke des Buches, da dem Leser so eine ganz eigene Magie mitgegeben wird, aber manchmal geht diese Magie auch nicht auf und lässt den Leser eher verwirrt zurück.

Das größte Manko für mich war jedoch, dass das Gefühl, welches der Schreibstil transportieren konnte, für mich dessen Ende bei den Charakteren gefunden hat. Diese blieben für mich leider, obwohl auf diesen das Hauptaugenmerk lag, oft sehr entfernt, nicht besonders plastisch und eher schemenhaft. Dementsprechend konnte mich die Geschichte auch leider nicht innerlich so mitreißen und bewegen, wie ich es erhofft hatte. Denn diese Geschichte lebt nicht von Handlung, sondern von den Charakteren, die eine bewegte, schöne, hoffnungsvolle, aber auch traurige Lebensgeschichte haben. Wenn diese dann nicht berühren können, wirkt eine Geschichte oft blutleer. Natürlich gab es auch stellen, die mich sehr bewegt haben, die Gefühle auslösten, dies ging jedoch oft auf den Schreibstil und die sprachlichen Zeichnungen, die dem Leser in Gedanken gemalt wurden, zurück. Konstant, konnte mich eine Emotionalität leider nicht erreichen.

Mein Fazit:
Ein herausragender Schreibstil, der viele Sätze beinhaltete, die man mehrmals lesen kann und muss, weil diese so wahr, echt und wunderschön sind. Literarisch ist dieses Buch also sicherlich ein kleiner Schatz. Doch leider empfand ich eine gewisse Distanz zu den Charakteren, die ich selbst nicht genau betiteln konnte, die dieses Buch jedoch den nötigen Glanz und die völlige Bewunderung nahmen.

Dennoch halte ich die Autorin für eine überaus begabte Schriftstellerin, weshalb ich auch zu ihrem nächsten Buch greifen werde. 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2023

Eine einzigartige Geschichte, die einen auch nach Beenden des Buches tief bewegt!

Young Mungo
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Douglas Stuarts Debüt "Shuggie Bain, war ein absolutes Leselebenshighlight für mich, umso gespannter war ich auf seinen zweiten Roman "Young Mungo".

Inhalt:
Der Teenager Mungo wächst im Glasgow der 90er ...

Douglas Stuarts Debüt "Shuggie Bain, war ein absolutes Leselebenshighlight für mich, umso gespannter war ich auf seinen zweiten Roman "Young Mungo".

Inhalt:
Der Teenager Mungo wächst im Glasgow der 90er Jahre auf. Seine Welt ist geprägt durch die Rauheit und Tristesse des Arbeiterviertels, welches auch nicht spurlos an seiner Familie vorbeizieht. Während seine verwitwete Mutter stets zu tief ins Glas schaut, auf der Suche nach der vermeintlichen Liebe, träumt seine Schwester, auf deren Schulter die Last der Familie liegt, von einer besseren Zukunft auf der Universität, während sein Bruder den Weg eines Kriminellen einschlägt und sich in die religiösen Straßenkämpfe der Zeit flüchtet. Und dann ist da noch Mungo ein bildschöner, sensibler, sanfter, liebenswerter und homosexueller Junge, der seine Mutter über alles liebt und doch verloren ist, in der harten Welt, in der ein Junge, wie er keinen Platz zu haben scheint. Bis er James trifft, der seine Welt erleuchtet und doch in größte Gefahr bringt, denn in Glasgow sind Jungen wie sie nicht erwünscht.

Meine Meinung:
Als ich damals "Shuggie Bain" las, gab es für mich kaum ein gefühlvolleres und besseres Buch als dieses. Umso gespannter war ich natürlich, ob an dieses einmalige Buch, auch sein zweiter Roman "Young Mungo" heranreichen wird können.

Zunächst einmal ist der Schreibstil des Autors erneut unglaublich und für mich wahrscheinlich einer der besten, den ich je lesen durfte. Dieser schafft es wie kein anderer die Atmosphäre einer Zeit einzufangen und diese raue, traurige und gewaltbesetzen Sequenz des Glasgows der 90er Jahre widerzuspiegeln. Hierzu einen beinahe herzzerreißenden Kontrast herstellend, ist Mungo ein Charaktere, der so tiefgehend ist, so rein und so voller Liebe für seine Mutter, dass es dem Leser während der Lektüre manches Mal beinahe das Herz zerreißt. Denn was dieser Junge alles auf seinen Schulter zu tragen hat und welche unglaublichen und grausamen Dinge ihm passieren, machte mich fassungslos und schmerzten beinahe so sehr, als würde ein realer und kein fiktiver Mungo mir seine Geschichte erzählen. Hier bleiben die Augen nicht trocken.

Doch obwohl die Geschehnisse so grausam sind, geht dem Buch eines nie verloren, eine unglaubliche Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit und so zarte Emotionalität der Erzählung, die nur wenige Schriftsteller so transportieren können. Hineingewoben ist eine zarte Liebesgeschichte, die wie ein Hoffnungsschimmer in das Buch einbricht und die sehr zart und geerdet erzählt wird und gerade dadurch so viel Kraft besitzt.

Eine Gesellschaftsstudie der 90er Jahre in Glasgow, die die gesellschaftlichen Probleme der Arbeiterklasse, der Armut, des Alkohols und der Gewalt widerspiegelt und wie ein Junge an diesem zu zerbrechen droht.

Mein Fazit:
Für mich ein wirklich herausragendes Buch, das mein Herz mehr als gebrochen und doch durch die Reinheit und Liebe die Mungo besitzt, unheimlich berührt und gewärmt hat. Dennoch muss ich sagen, dass die Ähnlichkeit zwischen Mungo und Shuggie Bain, doch sehr frappierend war und auch die Leitmotive strukturell sehr vergleichbar, was manches mal ein wenig den Zauber nahm. Dennoch ist dieses Buch ein Highlight und sollte gelesen werden.
Mein größter Kritikpunkt ist jedoch das Cover. Denn die Liebesgeschichte, die Mungo hier erlebt, ist zart, rein und die Lebensgeschichte traurig und absolut grausame, das Cover lässt dies nicht im Ansatz erahnen.

Wenn ein Buch es schafft, dass man einen Charaktere tröstend in den Arm nehmen will, das Ende zu Tränen rührt und man gerührt die letzten Seiten ließt und Mungo am Ende des Buches vermisst.... Dann ist es wohl ein mehr als gutes Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2023

Ein perfekter Pagetuner

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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Meine Meinung:
Nanu, was ist denn das. Ein deutscher Thriller, der mich mehr als nur ein bisschen begeistern konnte, sondern auch eine wahre Chance darauf hat, ein echtes Jahreshighlight zu werden. Zunächst ...

Meine Meinung:
Nanu, was ist denn das. Ein deutscher Thriller, der mich mehr als nur ein bisschen begeistern konnte, sondern auch eine wahre Chance darauf hat, ein echtes Jahreshighlight zu werden. Zunächst einmal ist der Schreibstil wirklich super flüssig und wirkt erstaunlich versiert, besonders in Anbetracht dessen, dass sich hierunter das Pseudonym von zwei Autorinnen verbirgt.
Die Spannung beginnt bereits auf den ersten Seiten mit einem erstaunlichen Tempo, die wirklich an amerikanische Pendants erinnert und auch in Sachen Grausamkeit und ekligen Momenten nicht hinter diesen zurückbleibt. Denn eines muss man sagen, neben all der perfekt ausgearbeiteten Spannung, sind auch die detailgetreuen Ausarbeitungen, die grausam und blutig sind, definitiv nichts für zartbesaitete Leser*innen.

Mein Fazit:
Atemlose Spannung und unheimlich viel Unterhaltung machen diesen Thriller zu einem perfekten Pageturner!

Veröffentlicht am 12.02.2023

Noch stärker als Band eins !

Witches of Brooklyn - Eine Stadt voller Hexen
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Unsere Meinung:
Wir waren bereits vom ersten Teil der Reihe unheimlich begeisterte, besonders der Witz und die schönen und farbenfrohen Illustrationen, haben uns sehr gut gefallen. Umso gespannter waren ...

Unsere Meinung:
Wir waren bereits vom ersten Teil der Reihe unheimlich begeisterte, besonders der Witz und die schönen und farbenfrohen Illustrationen, haben uns sehr gut gefallen. Umso gespannter waren wir dann natürlich auch auf den zweiten Teil, der ebenso viel versprochen hat, wie der erste. Und was soll ich sagen, wir waren beinahe noch begeisterter , als vom ersten Teil. Die Geschichte ist wie gewohnt sehr lustig und humorvoll aufbereitet und weiß auch Kinderaugen sofort zu fesseln. Dies liegt natürlich auch an den Zeichnungen, die eine perfekte Symbiose mit der Geschichte entwickeln. Gerade die farbenfrohe Ader der Zeichnungen wissen zu begeistern. Nebenbei bleiben auch moralische Punkte im Hintergrund nicht unbemerkt und fließen leicht in die Geschichte ein, sodass die Kinder nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein bisschen Tiefsinn mitnehmen.

Fazit:
Wir sind sehr begeistert!

Veröffentlicht am 12.02.2023

Spannend und unterhaltsam!

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Meine Meinung:
Ich bin seit Jahren ein großer Fan der Schriftstellerin Anna Schneider und mag einfach ihre sehr leichte und unterhaltsame Art, wie sie ihre Geschichten erzählt. Natürlich ist sie nicht ...

Meine Meinung:
Ich bin seit Jahren ein großer Fan der Schriftstellerin Anna Schneider und mag einfach ihre sehr leichte und unterhaltsame Art, wie sie ihre Geschichten erzählt. Natürlich ist sie nicht in einem Genre mit anspruchsvoller Literatur zu finden, doch das was sie macht, macht sie sehr sehr gut.
Denn ihre Kriminalromane sind unterhaltsam und sehr regionsbezogen und haben eine spezielle Art des Erzählens, die ich sehr zu schätzen weiß. Nebenbei kommt natürlich auch die Spannung nie zu kurz und wird perfekt eingezogen, sodass ausgewogene Geschichten entstehen, die mit einem sehr versierten Spannungsbogen ausgestaltet ist, sodass neben einer tollen regionalen und dennoch spannenden Atmosphäre, eben diese Spannung auch nie zu kurz kommt.

Mein Fazit:
Für mich zwei wirklich schöne und leichte Kriminalromane, die zwar nicht durch einen herausragenden Schreibstil bestechen, dennoch aber unheimlich unterhaltsam sind !!