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Veröffentlicht am 27.08.2022

Gelungenes Debüt, gerne mehr davon!

unfairbindlich? #tinderblues #und #dategestöber
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Ich mag Bücher, die mich in eine Welt mitnehmen, die ich so noch nicht kannte – und zwar nicht eine mit Vampiren oder Sience-Fiction (wobei beides in diesem Buch gar nicht so abwegig ist). Mit Claudine ...

Ich mag Bücher, die mich in eine Welt mitnehmen, die ich so noch nicht kannte – und zwar nicht eine mit Vampiren oder Sience-Fiction (wobei beides in diesem Buch gar nicht so abwegig ist). Mit Claudine Adams, alias Emma, begebe ich mich auf Entdeckungsreise durch die Welt der Online-Datingplattformen. Mir, die ihren Jugendfreund geheiratet hat zu einer Zeit, wo Internet noch ein Mysterium war, war und ist diese Art des Kennenlernens nicht geläufig. Umso interessanter war es, in diese Welt einzutauchen und sich zu wundern, zu amüsieren und auch mal verständnislos den Kopf zu schütteln.

Authentisch, ehrlich, offenherzig (ohne derb zu wirken) und mit einer guten Portion Selbstironie und Selbstkritik navigiert uns die Autorin durch die Tiefen und Untiefen des virtuellen Kennenlernens. Nicht alle Begegnungen verdienen mehrere Seiten im Buch und so wechseln sich längere Kennenlernphasen mit Anekdoten, Nicknames und lustigen Profiltexten ab. Ein Glossar zu typischen Begriffen aus der Onlinewelt runden das Ganze zum Ende zu ab.

Das Leben ist halt kein Ponyhof und so folgt im Grunde eine Enttäuschung der anderen und ließ mich doch einigermaßen verwundert zurück, wie – in diesem Fall Männer – sich in der anonymen, virtuellen Welt bewegen. Nennt mich naiv, aber ich bin der Meinung, dass man sich, egal ob man sich im Internet oder im realen Leben begegnet, mit Wertschätzung, Respekt und anfangs mit einer gewissen Distanz kennenlernen sollte, aber davon hielten Emmas Chatpartner zumindest teilweise so gar nichts. Plump, sexistisch und arrogant kommen manche daher, andere ghosten sie nach kurzer Zeit oder melden sich nur, wenn es ihnen gerade passt. Dass die Autorin das als „unfair“ – wie es im großartigen zweideutigen Titel genannt wird – teilweise auch gemein und enttäuschend empfindet, kann ich absolut nachvollziehen.

Der Schreibstil der Autorin lässt einen eine gewisse Nähe spüren, ohne sie persönlich zu kennen. Geschickt berichtet sie von Hochs und Tiefs, von Hoffnung und Enttäuschung und von Gefühlen und Missinterpretationen und baut so eine Sympathie auf, die mir alle Daumen für ihr persönliches Happy End drücken lässt. Ich für meinen Teil weiß jetzt meinen Mann noch mehr zu schätzen und hoffe innständig, dass Claudines alias Emmas Erfahrungen nicht wirklich widerspiegelt, wie Männer „halt so sind“.

Von mir auf alle Fälle eine große Empfehlung, ich habe mich wunderbar unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Olavsweg: der Path zum eigenen, persönlichen, neuen Weg

Abenteuer Olavsweg - Eine Frau pilgert den Neuanfang
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Wenn du nicht mehr weiterweißt, geh am besten mal weit weg und sieh dir das ganze aus der Ferne an, um denn über einen vorgegebenen Weg seinen eigenen Weg zu einem Neuanfang zu finden.

Ich denke, das ...

Wenn du nicht mehr weiterweißt, geh am besten mal weit weg und sieh dir das ganze aus der Ferne an, um denn über einen vorgegebenen Weg seinen eigenen Weg zu einem Neuanfang zu finden.

Ich denke, das ist die Quintessenz von Stefanie Jarantowskis Pilgerbuch „Abenteuer Olavsweg“, in dem sie herrlich die Höhen und Tiefen einer Reise beschreibt, die viel mehr ist als nur Kilometer für Kilometer hinter sich zu bringen. Da ich selbst bereits einen Weitwanderweg gegangen bin, konnte ich viele Parallelen entdecken, z.B. musste ich herzlich lachen ob der Suche nach öffentlichen Toiletten, das kenne ich nur zu gut. Aber auch die Wichtigkeit von gutem Material, um z.B. Blasen vorzubeugen, kommt gut hervor, denn ich habe mit ihrem Mann Stephan bei jedem Schritt mitgelitten. Und ich war auch dankbar, dass wir auf unserer Wanderung bei weitem nicht so viel Regen hatten wie Stefanie und Stephan.

Humorvoll und selbstironisch beschreibt die Autorin in ihrem Reisetagebuch den Weg, die Umgebung, die Unterkünfte, die Mitwanderer und unterstützt wird das Ganze von interessanten Karten in aufklappbaren Umschlagseiten und authentischen Farbbildern im Mittelteil.

Mich hat beim Lesen wieder die Wanderlust gepackt, denn Stefanie Jarantowski nimmt uns mit auf ihren persönlichen Weg am Olavsweg und lässt uns an allem teilhaben, was zu der Zeit wichtig war. Mir war oft so, als würde ich direkt neben ihr herwandern, es hat mich inspiriert und motiviert und eine bessere Wirkung kann ein Buch eigentlich nicht haben, daher eine große Empfehlung von mir.

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