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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2019

Südstaatenepos

Verratenes Land
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Nach 30 Jahren kehrt der Journalist Marshall McEwan aus New York in seine Heimatstadt Bienville zurück. Er will seine Mutter bei der Pflege seines kranken Vaters unterstützen und die vor dem Ruin stehende ...

Nach 30 Jahren kehrt der Journalist Marshall McEwan aus New York in seine Heimatstadt Bienville zurück. Er will seine Mutter bei der Pflege seines kranken Vaters unterstützen und die vor dem Ruin stehende Zeitung seines Vaters retten. Dann wird die Leiche von Buck, sein Ziehvater aus dem Fluss gezogen. Hier ist etwas faul, denn soll ein Mord vertuscht werden. Buck war den Machenschaften es Pokerclub zu nahe gekommen. Nun fängt Marshall hinter den Kulissen nach der Wahrheit zu suchen.
Der Autor lässt das Südstaatenflair aufleben. Weite Landschaften, Orte die abgehängt sind. Der Pokerclub versucht nicht ganz uneigennützig die Entwicklung aufzuhalten und hat einen Deal mit einer chinesischen Papierfabrik geschlossen.
Anfangs verliert sich Marshall in seinen Erinnerungen. Das hat zwar erstmal nichts mit dem Fall zu tun, ist aber notwendig um seine Beweggründe zu verstehen. Es ist spannend mitzuerleben, wie es Marshall immer mehr gelingt hinter die Geheimnisse der Stadt zu kommen und auch seine privaten Probleme zu lösen versucht.
Das Buch ist kein reiner Krimi, ich würde ihn eher als Gesellschaftsroman bezeichnen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, deshalb 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Wer ist Circe?

Ich bin Circe
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In diesen Buch wird die Geschichte der antiken Götter von Circe in der Ich-Form erzählt. Ich habe mich seit der Schulzeit, die schon viele Jahre zurückliegt, nicht mehr mit dieser Thematik beschäftigt. ...

In diesen Buch wird die Geschichte der antiken Götter von Circe in der Ich-Form erzählt. Ich habe mich seit der Schulzeit, die schon viele Jahre zurückliegt, nicht mehr mit dieser Thematik beschäftigt. Sie hat die Götter und ihre Geschichten so anschaulich beschrieben, dass ich der Geschichte problemlos folgen konnte. Meine Wissenslücken wurden unterhaltsam gefüllt. Mir gefiel auch die Sichtweise einer untergeordneten Göttin, die viele menschliche Züge trägt. Das Buch ist eben kein Heldenepos.
Diesen lesenswerten Buch gebe ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung auch für LeserInnen die mit klassischer Literatur nichts am Hut haben.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Immer wieder Stasi

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Ich kann es nicht mehr hören.
Jan Römer macht Urlaub im Thüringer Wald in einer abgelegenen Waldhütte. Er möchte sich vom letzten Fall erholen. Eines nachts erscheint plötzlich eine verletzte Frau vor ...

Ich kann es nicht mehr hören.
Jan Römer macht Urlaub im Thüringer Wald in einer abgelegenen Waldhütte. Er möchte sich vom letzten Fall erholen. Eines nachts erscheint plötzlich eine verletzte Frau vor seiner Hütte und erzählt ihm eine Geschichte über eine ungelöste Mordserie, die schon vor vielen Jahren begonnen hat. Das Markenzeichen ist ein eingebranntes Wolfsmal auf der Stirn. Nun ist Jans Jagdfieber geweckt. Seine Freunde Mütze, Arslan und Lena kommen ihn sofort zu Hilfe.
Das Buch ist spannend geschrieben und liest sich schnell weg. Es kommen immer wieder Einschübe aus der Vergangenheit oder aus Sicht des Mörders. Dadurch erhält man als Leser schnell das Gefühl, was hinter allen steckt.
Und nun zu meinen Kritikpunkten. Der Autor lässt im Buch kein Ostklischee aus. Es gibt die übermächtige Stasi, die heute noch ihre Seilschaften pflegt, einen Rechtsradikalen mit Verbindungen zur NSU, Wendegewinnler. Außerdem habe ich den Eindruck, dass seine Recherche auf Bild-Zeitungsniveau erfolgt ist. Die Stasi in der DDR war zwar mächtig aber nicht allmächtig. Es durfte keine Verbrechen geben, aber intern wurde schon ermittelt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Ein besonderer Fehler ist ihm mit den illegalen Einwanderern in die DDR passiert. Das hatte keiner nötig,da er auch legal einreisen konnte. Außerdem lag die Grenze zur BRD nur ca. 100km entfernt, was ein lohnenswerteres Ziel war.
Diese Recherchefehler haben mir das Buch vermiest. Außerdem fand ich das Ende kitschig.

Wer den historischen Kontext ausblenden kann, wird mit diesen Buch gut unterhalten. Für mich war es nichts.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Wunderbare Erzählung

Die geheime Mission des Kardinals
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In der italienischen Botschaft wird ein Fass Olivenöl mit einer Leiche darin angeliefert. Es handelt sich um einen römischen Kardinal. Sofort beginnt die Polizei im Geheimen zu ermitteln. Kommissar Barudi ...

In der italienischen Botschaft wird ein Fass Olivenöl mit einer Leiche darin angeliefert. Es handelt sich um einen römischen Kardinal. Sofort beginnt die Polizei im Geheimen zu ermitteln. Kommissar Barudi steht kurz vor der Pension und es wird sein letzter Fall werden. Um internationalen Verwicklungen vorzubeugen, wird ihn ein Kommissar aus Italien zur Seite gestellt. Beide verstehen sich auf Anhieb. Wer nun denkt der Krimi nimmt seinen Lauf, kennt Rafik Schamir nicht. Vor den Hintergrund der Ermittlungen erzählt er über Syrien. Die Bespitzlungen durch die Verschiedenen Geheimdienste werden genauso thematisiert wie die Wunderheiler und die Bedrohung durch Islamisten. Die Krimielemente bilden nur den Rahmen, aber der Fall wird plausibel aufgelöst. Gut fand ich auch die Auszüge aus dem Tagebuch von Barudi. Hier merkt man wie zerrissen die syrische Gesellschaft ist.
Dieses Buch ist kein klassischer Krimi sondern eine wunderbare Erzählung. Ich habe Rafik Schamir bei einer Lesung kennengelernt. Hier sagte er, dass er sich in der Tradition der arabischen Erzähler sieht. Dieser Buch bestätigt den Satz.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Der blaue Engel

Im Licht der Zeit
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Das Buch beschreibt die Produktion des ersten Tonfilms der UFA, Der blaue Engel mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle. Es wird die Künstlerszene in Berlin der Zwanziger Jahre beschrieben. Wir begegnen ...

Das Buch beschreibt die Produktion des ersten Tonfilms der UFA, Der blaue Engel mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle. Es wird die Künstlerszene in Berlin der Zwanziger Jahre beschrieben. Wir begegnen vielen bekannten Namen. Auch sind schon die ersten Einflüsse der Nazis zu spüren. Außerdem wird durch Einschübe von Zeitungsartikeln die politische Lage dargestellt.
Für mich war der historische Hintergrund sehr interessant, da ich relativ wenig über die goldenen Zwanziger weiß. Der Autor beschreibt die Personen sehr gut, so dass sie vor den inneren Auge Gestalt annehmen. Ich fühlte mich sofort mittendrin. Der Entstehungsprozess des Films wird mit allen Intrigen und Winkelzügen geschildert.
Mir hat das Buch gut gefallen, nur hatte es anfangs einige Längen. Außerdem hat es mich gestört, das es viele Dialoge in englisch gab, die leider nicht übersetzt wurden.